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  #1  
Alt 20.09.2010, 00:45
Blaeckjak Blaeckjak ist offline
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Registriert seit: 19.09.2010
Beiträge: 7
Daumen hoch AW: Das Leben nach meiner Ma

Hallo,
ich habe ´97 viele gekannt und all die waren meine Freunde, nur sind sie leider gestorben, wie heute schon mal erwähnt, bin der einzige übrig gebliebene . Zu letzt hatten wir uns in Kalbe / Milde zur Kur getroffen, doch als ich wieder Kontakt aufnehmen wollte ....
Ja es ist schlimm um uns bestellt, ich beneide alle, die es NICHT geschafft haben, auch wenn es für uns Hinterbliebene sehr schlimm ist .
doch überlegt, mal wie schlimm es für sie war, bis sie das Zeitliche segnen durften .
Unser Jüngster starb mit 25. Jahren an einem der seltensten Blastome in der Nasenhöhle, das sich bis ins Gehirn und sogar in die Halswirbel ausgebreitet hatte . Ihm wurden Halswirbel entfernt und er mußte ein Eisengestell tragen mit dem er wie ein Außerirdischer aussah . In die Öffentlichkeit ging er gar-nicht mehr, ..... es war eine Erlösung und dabei war er nur 1 Jahr krank, ich lebe seit 2´97 mit dem Krebs und nur weil die Ärtzte sagen ich wäre geheilt denke ich das noch lange nicht .
Mene Mutter starb nach 10 Jahren mit 64. an Darmkrebs, der sich am ende durch ihre Bauchdecke gefressen hatte, da hies es auch, geheilt und vorbei ...
Der letzte war meine Cousine letztes Jahr, die an Lungenkrebs gestorben ist .

Nein, mann kann nur alle beneiden, wenn man selbst betroffen ist . Denn nichts ist schlimmer als sich selber das Leben nehmen zu müssen, weil nichts mehr geht .
Und es scheint wirklich so zu sein, es stirbt sich leichter, je länger man mit dem tod gelebt hat .
Weinen mag einem erleichtern, doch dann schafft euch lieber ein Wesen zu mit dem ihr noch leben könnt, einen Hund .
Ich habe eine Whippet-Hündin, die schläft eben in meinem Bett, wo ich auch gleich hingehe, sie ist treu und mein Wachhund und wenn mich des Nachts die Krämpfe schütteln weckt sie mich und paßt auf das es nicht schlimmer wird oder weckt meine Frau, aber nur selten, da sie auch ihre eigenen Schmerzen hat .

Bedenkt, es gibt noch schlimmeres .

Geändert von Jutta (20.09.2010 um 06:00 Uhr)
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  #2  
Alt 20.09.2010, 13:39
Andy 75 Andy 75 ist offline
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Ort: in Arnsberg
Beiträge: 23
Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

Hallo Blaeckjak,,
da hast du Recht. für meine Mama war es das beste was ihr passieren konnte.Sie wollten ihr noch einen Darrmausgang legen und sie haben sie gleich aber wieder zugemacht da alles voll mit Krebs war der ganze Bauch. Mich haben sie dann nach der OP angerufen und gesagt das wir uns die nächsten 3 Tage von ihr verabschieden sollen..Für sie war es das beste aber trotzdem vermissen ich sie sehr....

lg andrea
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  #3  
Alt 20.09.2010, 20:53
mia2 mia2 ist offline
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Registriert seit: 19.01.2010
Beiträge: 22
Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

Die Pfleger im Hospiz haben mir damals auch gesagt, wenn sie alleine gehen wird, dann wird sie es auch tun und den Moment abpassen, bis ich auch nur kurz draußen bin. Meine Ma wollte wohl das ich bei ihr bin diesen Augenblick. Es war so schwer, als sie zum letzen Mal atmete, dachte ich mein Herz zerbricht. Ich biss mir auf die Lippen, ich wollte es ihr nicht schwer machen, eine kleine Träne kam aus ihrem linken Augen als sie mich noch mal mit großen Augen anssah. Wenn ich daran denke, kullern automatisch die Tränen.
Sie fehlt, sie wird immer fehlen. Heute, morgen und auch wenn ich schon alt und grau bin. Sie ist und bleibt meine kleine Ma, ein Teil von mir, das Loch wird immer bleiben.
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  #4  
Alt 21.09.2010, 07:46
Simone44 Simone44 ist offline
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Registriert seit: 17.07.2009
Beiträge: 83
Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

liebe mia,

meine mama ist am 14.8. von uns gegangen. sie hat 18 monate gekämpft. sie war so stark. ich habe sie die ganze zeit begleitet. als ich am freitag spät abends aus dem krankenhaus ging, wußte ich, das es bald so weit ist. mein papa war bei ihr.
sie lag seit dem morgen im koma und hörte in der nacht um 2:45 auf zu atmen. ich hatte zu große angst dabei zu sein. mein papa war bis zum letzten atemzug bei ihr.

es geht mir so wie dir. ich weiß zwar das meine mama nicht mehr bei mir ist, es ist mir aber nicht bewußt, komisch,oder ?
ich denke immer sie ist da, liegt im bett oder ist beim arzt. wenn mir dann bewußt wird, das es für immer ist, oder wenn ich am grab stehe, breche ich zusammen. es tut so weh.

ich fühle genau wie du.

mach es ganauso wie deine mama es gesagt hat. genieße das leben. wir werden unsere mamas niemals vergessen. sie sind immer bei uns, immer.

sei stark liebe mia, deine mama ist immer bei dir.
meine mama hat heute geburtstag. ich bin so traurig.

fühle dich umarmt von mir.
lg simone
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  #5  
Alt 21.09.2010, 20:18
mia2 mia2 ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

Der Mensch verkraftet so viel, wenn er muss. Dieser Satz bekommt heute eine ganz andere Bedeutung für mich. Die vielen Kleinigkeiten, an denen ich sonst immer achtlos vorbeigelaufen bin, nicht gesehen habe - sie wirken für sich - in mir. Die Natur mit all ihren Facetten, wie wunderbar und klug doch alles erschaffen wurde/sich selbst entwickelt hat in all den x-Mio. Jahren.
Ja, es ist schön - das Leben trotz aller Höhen und Tiefen, wer weiß warum alles seinen Lauf nimmt. Ich glaube nicht an pure Zufälle, die sich einfach so ereignen, weil man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Ja, ich glaube an Schicksal; kein nicht veränderbares, aber ein Art Weg? 2 Jahre vor der tragischen Diagnose meiner Ma tauchte in den unmöglichsten, bizarrsten Momenten immer ein und dieselbe Zahl auf. Im Urlaub, im Alltag, bis hin dann im Krankenhaus und Hospiz. Ihr Urnengrab liegt auf dieser Feldplatznummer. Seitdem erscheint mir diese Zahl nicht mehr, obwohl ich darauf achte. Zufall?
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  #6  
Alt 21.09.2010, 20:44
JeanineK JeanineK ist offline
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Registriert seit: 25.06.2010
Beiträge: 197
Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

Ich kenne das mit der Zahl. Als Mama krank wurde, habe ich auch immer eine Zahl gesehen. Auf jedem Kennzeichen, sie war in der Kabine zum CT, sogar an der TAnkstelle....................
Ich glaube auch nicht an Zufälle.
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  #7  
Alt 04.10.2010, 18:31
mia2 mia2 ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

Wie die Zeit verrinnt, jetzt ist schon Oktober. In 3 Tagen hätte meine liebe Ma Geburtstag gehabt. Umso näher der Tag, umso nervöser werde ich. Sie fehlt mir so unendlich. Ich versuche nicht darüber nachzudenken, aber es fällt schwer. Keine SMS mehr, keine Anrufe, kein "Kind pass auf dich auf" - so vieles ist nicht mehr! In letzter Zeit träume ich wieder sehr viel von ihr. Aber immer, die Zeit als sie schon krank war, wo ich Angst davor hatte, dass sie sterben wird...warum kann ich nicht was Schönes von ihr träumen. Ist das die Verarbeitung? Wir hatten doch auch so viele schöne Momente und nicht nur ihre letzten 5 Monate! Ich hab vor kurzem gelesen: es ist nicht wichtig, wie viele Tage dein Leben hatte, sondern wie viel Leben deine Tage. Habe lange darüber nachgedacht. Vieles hat sich geändert, vieles im Leben ist für mich nicht mehr wichtig, ich plane nicht mehr so arg in die Zukunft, versuche das Jetzt und Hier zu genießen (in ihrem Sinne) - manchmal klappt es ganz gut, manchmal fällt es schwerer. Ich kann nicht lange an Ihrem Grab stehen, irgendwie rede ich zwar mit ihr, aber ich kann es noch nicht wirklich begreifen, vor welchem Grab ich stehe. Irgendwie ist es einfach ein Grab mit Ihrem Namen - aber im Kopf oder im Herzen? ist es irgendwie noch nicht angekommen. Ich habe Angst, dass ich daran zu Grunde gehe, wenn ich es endlich zulasse. Viel ambivalentes - im Kopf und im Herzen. Einige von euch haben vielleicht das gleiche Gefühl, andere trauern/leben wieder anders.

Ach sie fehlt mir einfach - heute irgendwie besonders arg.
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