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#1
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Hi Bernie,
das hört sich ja nich so doll an bei Dir gerade. Ich war während meiner Leukopenie (war bei im im vierten Zyklus, sind auf unter 0,5 gerutscht) wenigstens körperlich ganz gut drauf. Und trotzdem ist Isolation, selbst wenn man Besuch bekommt, irgendwie total deprimierend. Es ist wie mit der Glatze, es tut ja eigentlich nicht weh, wenn die Haare ausfallen, man sieht den Krebs halt so deutlich - und als alle in Plastik ins Zimmer gestiefelt kamen, war es bei mir auch so. Im Verlauf der Leukos gibt es ürigens in jedem Zyklus ein Tiefpunkt, den "Nadir", anschließend wird der Körper wieder stärker, das ist meiner Erinnerung nach zwischen dem 14. und 16. tag, also Dienstag bei Dir? Durch das Neupogen kann sich das aber auch ändern. Es wirkt ja in der Art, dass es Stammzellen überredet, schnell zu weißen Blutkörperchen zu werden und nicht zu anderen Zellen - und man hat nicht unbegrenzt überzeugbare Stammzellen parat. (Hat natürlich nichts mit der Stammzellentherapie zu tun, das ist was anderes). Was will ich damit sagen: die Ärzte werden den Infekt bekämpfen, dann steigen die Leukos spätetens ab Donnerstag, dann fallen die wahrscheinlich ab Sonntag/Montag einige Haare aus, Du wirst Dich trotzdem besser fühlen und selbstverständlich Deinen zweiten Zyklus antreten, der dann auch nicht so scheiße wird wie dieser. Ich lag auch ziemlich lange im Kkh (10 Tage bis zur Diagnose, dann zwei Wochen OP und warten, dann 2 Wochen Chemostart und -beobachten, dann je eine Woche in den Folgezyklen, eine Woche zur Leukopenie, dann Aachen... später Reha), da hat mich trotz viel Besuch das von Zuhause, Familie und Freunden wegsein sehr traurig gemacht. Und frustriert. Aber wenn man dann irgendwann durch ist, wird es wieder so schön :-) Und Du solltest Dein Motto wieder von "Alles Scheiße" auf "Alles Scheiße, aber ich schaffe das" anpassen... ![]() Viele Grüße! Und falls Dein Husten nicht zu stark ist und lachen darfst (und Du passabel englisch sprichst), dann lenk Dich mal mit www.jonlajoie.com ab, ein sehr witziger kanadischer Comedian.. |
#2
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Hallo zusammen,
kurze Zwischenfrage... meine Leukos sind nur minimal gestiegen. Von 600 auf 700 heute. Habe vorhin nochmal eine Spritze Neupogen erhalten. Woran kann das liegen, dass das so schlecht wirkt?? Ich habe beide Spritzen direkt in den Oberschenkel bekommen. Wie ne Trombosespritze. Wäre Bauch besser gewesen? Mach mir grad leichte Sorgen, warum bei mir der eigentlich erhoffte massive Leukoanstieg ausbleibt?!? Besorgte Grüße, Bernie |
#3
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Hi Bernie,
ich hatte beim Neupogen nur einen starken Anstieg, anders als die meisten anderen Beschreibungen im Forum. Bei mir wurde sie am am 4. Tag des Zyklus gegeben, darauf folgte ein größerer Anstieg, es ging aber fix wieder runter, da die Wirkung der Chemo ja voll einsetzte und die neuen Zellen wieder zerstörte (aber etwas höher als vorher), für die nächste Neupogenspritze gab es dann nicht mehr genug "freie" Stammzellen, die zu Leukos (bzw. neutrophilen Granulozyten, ein Teil der Leukos) werden konnten. Hat sich bei mir einfach über die Zeit gelöst, nach wenigen Tagen kamen von alleine neue Zellen. Bei dem im letzten Beitrag beschriebenen Nadir war es immer so, dass die Ärzte auf den ersten Anstieg gewartet haben, dann war die Sache wieder geritzt. Meine Ärztin sagte mir erstaunlicherweise sogar, dass man während der ersten 5 Tage (und der Chemovergabe) auf Neupogen verzichten sollte (ihr Kollege hatte mir die erste gegeben), weil sonst die Wirksamkeit danach nicht so gut sei. Wegen des Entstehungsprozesses von Zellen erscheint mir das auch ganz plausibel, bin da aber nicht mehr weiter eingestiegen. Ob Bauch oder Oberschenkel ist glaube ich ziemlich egal, Hauptsache subkutan (Binde- und Fettgewebe). Ist Dein Infekt wieder halbwegs im Griff? Gruß |
#4
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Hey Bernie,
nicht verzagen. Jeder reagiert anders auf die Neupogen. Schreibt Ilmarinen ja auch aus seinem Erleben. Die Hauptsache ist: die Leukos steigen überhaupt. Im Moment ist Dein Körper halt... sagen wir mal vorsichtig..... etwas im Streß ![]() Infekt und Chemo... das haut auch den stärksten Bären von den Tatzen. Was Du jetzt brauchst ist ein klein wenig Geduld. Mach Dir nicht zuviele Sorgen, das lohnt nicht. Am Ende gehtst Du eh als Sieger aus der Nummer raus!
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#5
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Hallo zusammen,
mein Infekt ist leider immer noch nicht weg. Äußert sich heute in zugeschnürtem Kehlkopf und zeitweise (wenn ich spreche) trockenem Husten und Kopfschmerzen. Außerdem fängt jetzt auch noch der Hals an, weh zu tun. Leute ich sag euch, ich bin echt absolut genervt. Was heute hier auf Station (Urologie) schon alles schief ging, unfassbar. Unfassbar. Musste beide Male über ne Stunde auf ne Kanne Tee oder Wasser warten, hab heute morgen erst normales Brötchenfrühstück, anstatt wie bestellt Griesbrei bekommen (wurde dann zum Glück nachbestellt), hab heute mittag statt dem bestellten Normalessen nur zwei Suppen bekommen (die zu deren Glück gut waren), dann kommt ne unvermummte Schwester rein und tatscht mir sogar aufs Bein, ich glaub ich krieg zu viel... Dann wollte der Pfleger mir Blut direkt aus der Infusionsbraunüle abnehmen. Ich hab ihm dann gesagt, dass gestern der Doc extra sagte dass das nicht gemacht werden soll, weil es die Werte völlig verfälscht. Dann hats der Doc gemacht, der war gut. Was mir auch grade auffällt: Ich bin ja hier isoliert, alles kommen mit Schutzmaske (wenn sie nur was reinbringen) bzw. mit Maske/Handschuhen/Umhang (wenn sie was an mir machen) und wennse gehen, schmeissen sie das Schutzzeug hier in meinem Zimmer in den Mülleimer, der 1,50 neben meinem Bett steht. Das macht doch absolut keinen Sinn, mal ehrlich, oder??? Bin grad am überlegen, ob ich mich auf die Onkologie verlegen lassen kann. Was meint ihr? Leider weiß ich nicht, ob ich das nicht vom Regen in die Traufe komme.... Achja, habe heute Tag 14 und kann meine Haare büschelweise ziehen. Werde mich nachher rasieren... Gruß, Bernie |
#6
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Hi Bernie,
klingt einfach, aber mach Dir nicht zuviele Sorgen. Bis auf den Infekt hatte wahrscheinlich jeder hier die gleichen Erfahrungen mit Pflege, Essen etc. Beim Essen helfen einige Joghurte im Stationskühlschrank oder getrocknete Aprikosen in der Schublade. Dass die Handschuhe in Deiner Nähe im Müll landen, ist kein Thema, Hauptsache, Dir fliegen beim Sprechen der Leute nicht irgendwelche unnötigen Viren oder Bakterien ins Gesicht und es gibt so wenig Hautkontakt wie möglich. Ich bin während der Leukopenie auch schön mit Mundschutz spazieren gegangen (einmal Flur auf und ab...), hatte aber beim ersten Mal große Angst, mich könnte was anfallen. Frag mal, ob Du mit Mundschutz und Plastik Dir selbst Tee holen darfst. Ich hatte auch solche Ängste, das ist Kopfkino. Und zwar SAW 3 hoch 5. Im Moment hast Du leider Scheißtage, das geht jetzt auch noch paar Mal auf und ab. Aber in den nächsten Tagen sicher auf.. Und das mit den Haare weißt Du ja auch schon länger. Ist in einigen Monaten Geschichte.. Kopf hoch und versuch Dich so gut es geht abzulenken. Denk dran, der Eineiige ist der König unter den Eunuchen! Gruß aus Köln |
#7
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Hallo Ilmarinen,
danke :-) Ich glaube ich hab meinen Humor noch nicht verloren. Der Vormittag heute war einfach zu skuril... ich kann schon wieder drüber lachen. Habe mir jetzt Taktiken überlegt, die missliche Lage zu verbessern. Das mit den Haaren find ich gar nicht schlimm. Lufte an die Koppe. Vielleicht fliegen dann die Viren davon :-)) Schöne Grüße nach Kölle, Bernie |
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