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Hallo Namensvetter,
nein, Du nervst sicherlich nicht. Alle Betroffenen hier haben auf ähnliche Art ihre Diagnose erhalten und waren völlig durcheinander. Das Problem ist, dass niemand mit Gewissheit sagen kann, ob Du Hodenkrebs hast und wenn ja, was für einen und in welchem Stadium. Grundsätzlich hat Hodenkrebs eine hohe Heilungsrate. Allerdings sollte man immer schnell handeln und vor allem die Verdachtsdiagnose sichern. Mit meiner heutigen Erfahrung würde ich an Deiner Stelle morgen früh wieder zum Urologen gehen und mir eine Krankenhauseinweisung holen. Vom Urologen würde ich mir auch eine Krankenhausempfehlung geben lassen und vielleicht ruft er ja auch kurz an und kündigt Dich bei den Kollegen an. Dort wird dann nicht sofort operiert, sondern der Krankenhausurologe wird Dich erneut untersuchen und so kommst Du zu einer zweiten Meinung. Wenn er auch der Meinung ist, dass man das abklären muss, wird er Dir zu einer OP raten. Bei der wird durch einen Leistenschnitt in Vollnarkose der betroffene Hoden freigelegt und per Schnellschnitt pathologisch ausgewertet. Wenn die Diagnose Krebs lautet, wird der Hoden entfernt. Sollte es etwas anderes sein, es gibt ja auch gutartige Tumore, dann bauen die den Hoden wieder ein. Auf jeden Fall sterben nur wenige am Hodenkrebs. Die Überlebensrate liegt bei 98 %. Ob eine Chemo notwendig wird, entscheidet sich durch die Art und das Stadium des Tumors. Oft reicht auch die OP als alleinige Therapie. Ich kenne niemanden (und ich bin seit 8 Jahren hier im Forum) der durch Hodenkrebs impotent geworden ist. Ich kenne einige, die unfruchtbar wurden. Oft waren sie es aber schon vor dem Krebs. Aber das sind alle Dinge, die die Zukunft zeigen wird. Jetzt dreht es sich für Dich darum, eine abgesicherte Diagnose zu erhalten und dieser Weg geht über ein Krankenhaus und das möglichst umgehend. Ich würde nicht bis Donnerstag warten, sondern morgen früh den Urologen aufsuchen. Ich drücke Dir alle Daumen Dirk aus Gütersloh
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Hallo Dirk,
gerade die Diagnose ist einer der schlimmsten Momente der Krankheit. Mit Krebs verbindet man ja meist den Todesfall einer Tante oder Großmutter. Wer kennt sich mit 32 (bin ich auch) schon mit Krebs aus. Diesen schlimmen Moment hast Du nun hinter Dir - und rein praktisch: bisher wuchs in Deinem Körper (wahrscheinlich, drücke Dir auch die Daumen!) etwas, ab jetzt tust Du was dagegen und wirst behandelt. Wie Dein Namensvetter schon schrieb, im Normalfall ist Hodenkrebs heilbar. Selbst wenn man schon Metastasen im Körper hat, wie ich Dir aus eigener Erfahrung versichern kann. Unter http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html findest Du den blauen Ratgeber der Krebshilfe zu Hodenkrebs, der hat mir am Anfang sehr geholfen, da er sehr sachlich und gut erklärt, was Hodenkrebs genau ist und wie die Therapieformen aussehen. Hier im Forum findest Du sicher auch viele Hinweise, die machen aber eigentlich erst dann Sinn, wenn Du eine genaue Diagnose hast. Denn viele der Tipps hier sind ja für bestimmte Situationen oder Therapiebestandteile, die nicht bei jedem so passieren. Ich würde auch morgen in ein Krankenhaus gehen, der Krebs läuft Dir zwar nicht davon oder wächst zu schnell, aber Du wirst morgen eh nichts sinnvolles tun können. Mit Deiner Frau solltest Du sofort reden, denn Du wirst Unterstützung gut gebrauchen können. Das Aussprechen ist zwar sehr schwer, aber danach geht es einem besser. Und sie wird wissen wollen, was Dich gerade bewegt. Zu Deinen Fragen: Chemo hängt vom Stadium ab, ist eine unangenehme, aber extrem wirksame Therapie. Implantate kann man sich vor der OP in der Klinik zeigen lassen, hier gibt es Leute mit und ohne - und richtig fluchen tut darüber keiner. Für mich war die Brille ein größerer Eingriff in die Lebensqualität. Impotent wirst Du vom Hodenkrebs nicht, bevor eventuell später eine Chemo gemacht wird, solltest Du aber Samen einfrieren lassen, damit Du ein Sicherheitsbackup hast. Impotenz und Fruchtbarkeit haben aber physisch überhaupt nichts miteinander zu tun. Dein Körper wird bald wahrscheinlich noch umfassend untersucht, Ultraschall, Computertomografie, eventuell auch noch MRTs und Knochenszintigrafien. Das macht man aber vor allem, um weitere Dinge auszuschließen. Das Warten ist immer Mist, da muss man leider durch. Alle Gute für die nächsten schwierigen Tage, wenn Du Fragen hast, helfen Dir hier viele gerne weiter. Gruß aus Köln |
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