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  #1  
Alt 11.11.2010, 17:23
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Standard AW: Warum ist das so?

Oh .......ja Tine
die gibt es sicher!!!!!!!!!!
ich vergesse es wohl nie in meinem Leben,es sind gerade mal 10 Wochen her
Mein Kind hat auch mind. 17 Std. und noch mehr gekämpft.
Ich erinnere mich so genau ,wie es war.
Mein Kind war die ganze Nacht unruhig ,immer wieder wollte er sich setzen
ich konnte ihn fast nicht mehr halten,weil er so zusammen gesackt war in meinen Armen.Dazu kommt ,er hatte 3 Schläusche ,die sich immer verfitzten und ich zu tun hatte dass sie nicht heraus gerissen werden.
Es waren Katheter ,Schmerzpumpe und Sauerstoff.
Immer wieder legte ich ihn hin ,es war schwer ,denn sein Körper war tonnenschwer.
Gesprochen hat mein Kind nichts mehr ,nur gestöhnt.
Er war in seinem Elternhaus,darüber bin ich sehr glücklich .
Ich bin mir sicher ,es war dieser TOTESKAMPF.Der Körper wollte nicht mehr,aber er schon.Er wollte nicht gehen und seine geliebte MAMA alleine lassen.(alle anderen natürlich auch nicht)
Sonntag gegen 13 uhr hat er von der Palliativ Beruhigungsspritze bekommen.
Ich wusste mir keinen Rat mehr und habe sie gerufen.
Sie haben uns auch aufgezogene da gelassen,eine haben wir noch gegeben,dann starb er um 18.40Uhr

Du siehst ,du bist nicht alleine und mach dir nicht soviel Gedanken,vorallem keine Vorwürfe.
Sicher hast du alles getan,so wie ich auch.
Kein Mensch weiss ,was wirklich beim sterben vor sich geht.
Ich denke es ist bei jedem auch anders,aber ich bin mir sicher bei meinem Kind war es so und nicht anders.

Ich wünsche dir viel Kraft
Mein herzliches Beiled an dieser Stelle

Liebe Grüße
die traurige Angelika
__________________

_____________________


Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen warum Du
geweint hast.
unbekannter Verfasser
___________________________________________
Mein geliebtes Kind *18.09.1976 +29.08.2010
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  #2  
Alt 11.11.2010, 19:49
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Beiträge: 915
Standard AW: Warum ist das so?

Liebe Tine,

ich habe schon viele Menschen beim Sterben begleiten dürfen - privat und auch beruflich (im Pflegeheim und im Hospiz).

Der Gedanken den ich Dir nehmen möchte ist, dass Deine Mutter Angst hatte oder Schmerzen weil ich darauf vertraue, dass die Mediziner diese Dinge ganz sicher mit Medikation weggedrückt haben.

Was aber immer mal vorkommt ist, dass ein Mensch sein Leben noch nicht loslassen will und kann und dagegen kämpft, aus seinem "Cocon" zu schlüpfen.

Manche sagen: der Mensch stirbt so, wie er geboren wird - der eine kann loslassen, der andere nicht. Oft brauchen Menschen länger, die sich noch Sorgen machen um etwas oder die auf jemanden warten, den sie noch mal im Leben bei sich spüren möchten.

Bei Heike war es für mich spürbar so.
Am Vortag ihres Sterbens habe ich ihr gesagt:
"Wenn du nicht mehr magst - es ist alles geregelt und ich verspreche dir von Herzen, dass ich für deine Kinder da bin - und das ist ein Versprechen für mein Leben. Wenn du also nicht mehr magst oder kannst - lass deinen kranken Körper einfach liegen, schlüpf raus und flieg einfach los ..."

Und genau so geschah es.


Mach Dir nicht so viele Gedanken - es macht Dich nur traurig und führt außerdem zu nichts. Du warst an Deiner Seite Deiner Mama und das ist ein besonderes Geschenk für SIE und auch für DICH!

Eine tröstende Umarmung,
Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #3  
Alt 12.11.2010, 10:32
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Registriert seit: 02.06.2009
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Beiträge: 499
Standard AW: Warum ist das so?

Jetzt sitze ich hier und meine Tränen kullern nur so.

Ich danke euch von tiefsten Herzen das ihr mir geantwortet habt.

Liebe Susan:
Wie traurig das wohl ist sein Kind in den Tod zu begleiten meine Oma 86Jahre war auch beim Sterben meiner Mama dabei und sie ist fast zusammengebrochen,wir mussten nur Aufpassen da sie starke Diabetikerin ist.

Meine Tränen fingen an zu kullern als dein Satz kam mit:

Zitat:
Ich bin mir sicher ,es war dieser TOTESKAMPF.Der Körper wollte nicht mehr,aber er schon.Er wollte nicht gehen und seine geliebte MAMA alleine lassen.(alle anderen natürlich auch nicht)
Sonntag gegen 13 uhr hat er von der Palliativ Beruhigungsspritze bekommen.
Ich wusste mir keinen Rat mehr und habe sie gerufen.
Sie haben uns auch aufgezogene da gelassen,eine haben wir noch gegeben
So war es bei uns auch ganz genau so.Bevor sie diese Medikamente von der palliativstation per Pumpe bekam wurde sie ruihg und ihre Atmung flach.
Vorher hatte sie massive Atemnot. Es war Morphium und wasAngstlösendes.

Sie hing sehr am Leben was ja kein Wunder ist mit 54jahren.
Ihre 2 kleinen Enkelkinder waren ihr ein und alles,jedes Wochenende bettelte sie rum das sie den kleinen haben will und sie hat soviel mit ihm gemacht von Zugfahren bis sonst was.

Sie war am Telefon immer so glücklich wenn Samuel bei ihr war und sie sagte immer das er ihr so gut tut weil es so eine schöne Ablenkung ist.
11 Tage vor ihrem Tod hat er nochmal bei ihr geschlafen und nur 2 Tage später fing es an mit Verwirrtheit und wurde von Tag zu Tag schlimmer.

Wir hatten jeden Tag kontakt und manchmal schlief sie sogar bei mir nur weil sie einen schönen Abend mit mir wollte.

Mein Papa musste da immer lächeln und sagte:
,,Du und deine Christine,,.

Dann war auch noch mein 15 jähriger Bruder an dem sie sehr hing.Er war nach 3 Mädchen der ersehnte junge für meine Eltern auch wenn es mit 39 jahren schon spät für ein Kind war aber als Mama hörte das es ein junge wird war ihr alles wurscht.
Er stand bei ihrem Tod kurz vorm Quali und wie soll es anders sein er hat ihn nicht geschafft.
Ein gutes hatte Mamas tot aber:

Sie starb am 25.2.2010 und mein Bruder hatte am 26.2.2010 ein Vorstellungsgespräch wegen einer Lehrstelle.
Er ging ordentlich Gekleidet mit verheulten und müden Augen trotzdem hin und der Chef hörte seine Geschichte,nahm den Stapel mit 150 Bewerbern vom Tisch und sagte:

Das du nach so einem schweren Schicksal das gerade mal ein Tag her ist trotzdem zu mir kommst erweist meinen grössten Respekt, Du hast die Lehrstelle.

Mama hätte sich sooooo gefreut.

Eure Tine
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  #4  
Alt 12.11.2010, 10:59
Benutzerbild von susen10
susen10 susen10 ist offline
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Ort: Leipzig
Beiträge: 90
Standard AW: Warum ist das so?

Hallo Tine

noch eine kleine Berichtigung zu meinen Zeilen.
Doch mein Kind hat noch gesprochen,er sagte ständig
Hilfe Mama ......Hilfe......Bitte hilf mir doch!
Es spielt jetzt keine Rolle mehr,aber nachdem ich dir gestern
geschrieben hatte kam bei mir alles wieder hoch.
Habe mich halb tot geheult anschliessend.

Ich freue mich für deinen Bruder sehr ,dass es mit der Lehrstelle
geklappt hat.
Ich wünsche dir und deiner Familie alles Liebe
Deine Mam wird sicher ganz stolz auf Euch sein,
dessen bin ich mir sicher.

Liebe Grüße Angelika
__________________

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Ich bin gegangen, nur einen kleinen Schritt
und gar nicht mal weit.
Und wenn Du dorthin kommst, wo ich jetzt bin,
wirst Du Dich fragen warum Du
geweint hast.
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Mein geliebtes Kind *18.09.1976 +29.08.2010
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