Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.11.2010, 17:43
vis_a_vis vis_a_vis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 37
Standard Papa ersetzen?

Hallo ihr beiden,

es ist kein unbekanntes Phänomäen, dass nach dem Tod eines Menschen quasi die Welt gerade gerückt wird. Die Sicht, die Außenstehende hatten, wird gestört. Das kann sowohl in der positiven wie negativen Richtung geschehen. Manchmal wird der Partner überhöht, ein anderes mal rutscht er weit nach unten.

GreenEye hat vollkommen recht mit ihrer Sicht und den helfenden Worten, auch wenn ich es aus der Sicht einer anderen Generation unterstütze.

Behaltet beide euer eigenes Bild vom Vater und übertragt das für euch nutzbare in euer Leben. Eine nachträgliche Korrektur wäre schädlich und würde Konflikte entstehen lassen, die keiner von euch will. Die Eltern hatten ihr Leben und ihr das eure. Ihr könnt es nicht bewerten. Und Vater könnte sich nicht mal verteidigen.

Lasst euch nicht vereinnahmen, nehmt aber auch Abstand davon, alles für die Mutter bewältigen zu wollen. "Entmündigt" sie nicht, fordert sie. Sie wird es schaffen und so schneller in den Alltag - bei aller Trauer - zurückkehren. Allen ist am meisten gedient, wenn das eigene Leben wieder den Platz einnimmt, den es verdient.

LG

vis_a_vis
__________________
Selbst:
ED 06/1998 - Azinuszellkarzinom der Parotis li. 2x OP mit anschl. Transplantation des Nervus suralis als Ersatz des Gesichtsnerves, geblieben ist eine inkomplette Fazialisparese
Ehefrau:
ED 06/2003 - Mamma-Ca OP BET, RT, Chemo, 5 Jahre Arimidex
ED 03/2005 - MDS myelodysplastisches Syndrom, seit 2007 transfusionsabhängig
ED 07/2010 - dedifferenziertes Liposarkom G2 im re. OS, Bestrahlung erfolgte, OP am 10.12.2010
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 13.11.2010, 17:53
vis_a_vis vis_a_vis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 37
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo GreenEye,

ich glaube, bei deiner Mama setzen die ganz normalen psychologischen Schutzmechanismen in Kraft. Sie will nicht schuld sein und drängt alles in ihr Umfeld.

Lasst euch nicht heiß machen. Nehmt hin und kommentiert nur wenig. Ich weiß, es ist ein billiger Rat.

Habt ein schönes Wochenende.

LG

vis_a_vis
__________________
Selbst:
ED 06/1998 - Azinuszellkarzinom der Parotis li. 2x OP mit anschl. Transplantation des Nervus suralis als Ersatz des Gesichtsnerves, geblieben ist eine inkomplette Fazialisparese
Ehefrau:
ED 06/2003 - Mamma-Ca OP BET, RT, Chemo, 5 Jahre Arimidex
ED 03/2005 - MDS myelodysplastisches Syndrom, seit 2007 transfusionsabhängig
ED 07/2010 - dedifferenziertes Liposarkom G2 im re. OS, Bestrahlung erfolgte, OP am 10.12.2010
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 13.11.2010, 18:28
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Huhu

Heute erster Arbeitstag, oh man ich wäre so gerne woanders ABER ich habe es geschafft.

Ja ihr habt recht, ich bin Mamas Kind und nichts anderes.

Ach Vis, deine Kinder koennen stolz sein du erklaerst es immer so verständlich,
Danke.


Greeny, das ist nicht schoen was da passiert, schaff dir Freiraum.
Geduld das war immer mein Schwachpunkt....ich will Sonne im Herzen
Ich reich dir mal eine kalte Coke, vor lauter Krebspruegeln musst du doch echt durstig sein
Ich poliere jetzt die Keule und dann:Twak:
__________________
Magen Siegelring Ca seit 05.02.2008
Bauchfell Ca, Leber Ca
endlich den kranken Körper verlassen am 05.11.2010
um 7.31h

Du gehst nicht weg, nur voraus!
Danke fuer Alles, ich war da!

Geändert von S.Weinrich (13.11.2010 um 18:30 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 13.11.2010, 18:37
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.08.2010
Beiträge: 112
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Danke Steffi für die Coke - ich hoff, es ist "light"

Ja Vis schafft es immer mit wenig Worte ins schwarze zu Treffen .... ich tippel mir die Finger wund! Wenn ich älter bin, werde ich das vielleicht auch schaffen! Solange soll Vis nur wenig mit viel Sinn schreiben

Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 13.11.2010, 20:44
S.Weinrich S.Weinrich ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.02.2008
Beiträge: 113
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Greeny, das war ne eiskalte Zero

So haben nun mit Schwester und Schwager und Mum Lasagne zu Hause gegessen, ohne Paps..

Habe ein schoenes Bild von ihm gefunden, nehm ich mit

Jetzt gucken wir das Supertalent, eigentlich gute Stimmung, naja
Aber es fehlt einfach jemand...

Mein Hund ist auch hier nur Menne nicht, naja naja bin sehr nachdenklich
__________________
Magen Siegelring Ca seit 05.02.2008
Bauchfell Ca, Leber Ca
endlich den kranken Körper verlassen am 05.11.2010
um 7.31h

Du gehst nicht weg, nur voraus!
Danke fuer Alles, ich war da!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 14.11.2010, 14:24
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2010
Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

hallo ihr lieben,

es ist sonntag, ich gucke aus dem fenster und es ist fies. warum sind wir alle nicht in portugal, wo die sonne lacht und alles vielleicht einen anderen lauf genommen hätte wenn meine eltern nie her gekommen wären.

hätte wäre wenn... scheißwörter...

auch ich bin der meinung wie vis. auch wenn hinterbliebene elternteile sachen erzählen, die eigentlich nie für das kind bestimmt waren, weil auch eltern untereinander probleme haben, sollte man sich nicht davon beeinflußen lassen, wichtig ist in dem augenblick die eigene beziehung zu dem menschen und das sollte man sich nicht nehmen lassen.

mein vater war in seiner vergangenheit auch kein heiliger, ich habe wahrscheinlich noch längst nicht alles mitbekommen, aber es ist mir egal, ich liebe meinen paps und er mich auch, der rest interessiert mich nicht.

ich weiß ich bin vielleicht noch einige zeit davon entfernt jemanden in der familie ersetzen zu können, dennoch bin ich der meinung, dass es auch garnicht geht. ich meine klar den papierkram erledigen oder vielleicht mal den handwerker spielen, das kann man ersetzen, keine frage, aber den menschen an sich das geht einfach nicht. ich selbst bin noch nicht verheiratet und kann mir wahrscheinlich nur ansatzweise vorstellen, wie es ist, einen menschen mit dem man zig jahre verbracht hat zu verlieren. aber so blöd es klinkt und wir sehr mich mein gewissen plagt wenn ich es sage, man muss auch mal an sich denken, sonst ist man mit verloren.

ich fahre gleich zu meinen ellis und ich werde wenn ich sie drücke an jeden von euch denken, einfach um ein zeichne zu setzen.

habt noch einen entspannten sonntag.
eure claudia

achso das muss noch sein... krebs??? :t wak:
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 14.11.2010, 19:23
vis_a_vis vis_a_vis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 37
Standard mal paar Gedanken aus der anderen Generation

Hallo zusammen,

ich glaube, ihr seid alle auf dem richtigen Weg, was das Zusammenspiel mit euren Eltern betrifft. Sucht immer das richtige Maß aus Nähe UND Distanz. Das ist übrigens in einer Partnerschaft nicht minder wichtig.

Die Jungen wie die Alten brauchen ihre Freiräume. Natürlich lassen gerade krankheitsbedingte Situationen näher zueinander finden als im normalen Alltag.

Aus Sicht der Eltern oder des übrig gebliebenen Elternteils entstehen ja auch Probleme. Auf einmal trauen die Kinder ihren Eltern nix mehr zu. Wollen alles regeln, sie an die Hand nehmen. Sowas geht auch nicht gut und wäre bei aller Liebe für mich derzeit unvorstellbar. Hab einfach auch den Blick darauf. Oder: Wie oft passiert es, dass der überlebende Partner nochmal jemand findet und nicht allein alt werden will. Da haben auch die Kinder nicht das Recht, dort reinzureden. Ihr habt ja in der PArtnerwahl auch freie Hand gehabt, auch wenn es zu Hause diesen oder jenen Einwand gab.

Es ist alles viel komplexer als man zunächst glaubt. Macht über Ding und seid da, wenn es erforderlich ist. Und Ersatz für jemand können und dürfen die Kinder nicht sein. Da sind die Lebensziele und Möglichkeiten einfach zu unterschiedlich. Irgendwann rutscht ihr ja auch die Lebensleiter nach oben und werdet ein völlig neues Blickfeld haben. Hab mal gelesen, alle, die 15 Jahre älter sind als man selbst, gelten als alt. Klingt kurios, ist aber nachvollziehbar. Mit 15 sind die 30-jährigen alt, z.B. auf der Disco und wenn man selbst 60 ist, sind die 75-jährigen alt. Man selbst ist eh so jung wie man sich fühlt, Gesundheit vorausgesetzt.

Den Sinn für Gesundheit begreift man sowieso erst durch Krankheit. Dabei kann es einen in jedem Alter mehr oder minder erwischen. Deshalb solltet ihr euer Leben genießen, jeden einzelnen Tag und die Zeit nicht vergeuten. Seht das nicht als erhobenen Zeigefinge, das stünde mir nicht zu. Es ist eben nur mein Blick auf unsere Situation hier, der eine ist eben jünger, der andere älter und wir müssen sehen, wie wir sie meistern, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben.

Vielleicht ist das eine Diskussionsgrundlage. Ich freu mich über euren Widerspruch.

Schönen Abend noch und bis bald.

Vis_a_vis
__________________
Selbst:
ED 06/1998 - Azinuszellkarzinom der Parotis li. 2x OP mit anschl. Transplantation des Nervus suralis als Ersatz des Gesichtsnerves, geblieben ist eine inkomplette Fazialisparese
Ehefrau:
ED 06/2003 - Mamma-Ca OP BET, RT, Chemo, 5 Jahre Arimidex
ED 03/2005 - MDS myelodysplastisches Syndrom, seit 2007 transfusionsabhängig
ED 07/2010 - dedifferenziertes Liposarkom G2 im re. OS, Bestrahlung erfolgte, OP am 10.12.2010
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:34 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55