Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

 
 
Themen-Optionen Ansicht
  #27  
Alt 16.11.2010, 15:29
yagosaga yagosaga ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 29.04.2010
Ort: Braunschweig
Beiträge: 215
Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

heute mittag bin ich endlich aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen. Die Natriumwerte im Blut haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert.

Gestern habe ich den CT-Befund bekommen, der ist leider verheerend ausgefallen. Die Lebermetastasen sind fast alle wiedergekommen, und sie wachsen sehr schnell. Der Haupttumor hat sich innerhalb von vier Wochen von ca. einem Zentimeter aus 4,4 cm. vergrößert (durchschnittliche Tumorverdoppelungszeit ca. 10 Tage). Außerdem sind es jetzt zwei Knochenmetastasen in der Brustwirbelsäule und noch hinzugekommen Lymphmetastasen.

Jetzt wird es also höchste Zeit, dass ich mit der neuen Chemotherapie beginne. Die Ärzte haben sich auf meinen Wunsch hin gestern schon abgesprochen. Wenn ich morgen in die onkologische Facharztpraxis komme, wird gleich mit der neuen Chemo (Topotecan) losgelegt ohne viel Palaver von meiner Seite vorweg. Dafür findet sich dann immer noch Zeit, ich wollte keinen Tag verlieren. Ich werde an fünf Tagen hintereinander (mit Ausnahme des Wochenendes) Infusionen bekommen im ersten Zyklus. Weitere folgen dann.

Freilich weiß ich, dass die Zeit knapp wird. Wird die neue Chemo so gut anschlagen wie die erste?? - Meine Ärzte in der Facharztpraxis sind im besten Alter und gelten in der Stadt hier als schlaue Füchse, was Chemos angeht.

Wohl setze ich mich auch bewusst mit dem Tod auseinander und bedenke, wie ich in die Sterbephase hineingehen kann. (Aber bitte noch nicht so bald.) Ich kann dazu auch ins Krankenhaus zurückgehen, dort sorgt man dafür, dass ich nicht in schmerzhafte Krampfzustände verfallen muss.

Meine Erfahrung mit dem "Lichtstrom durch das kleine Loch" hat mir sehr geholfen. Ich war am Sonntag traurig, als diese Vorgänge für mich wieder unsichtbar wurden, denn es war so schön. Aber ich habe daraus gelernt, dass ich jede Sekunde meines Lebens, meine Lebenskraft, meinen Geist, mein Bewusstsein nicht aus mir selbst heraus habe, sondern ständig von woanders her empfange! Das nimmt mir (komischerweise) auch die Angst vor dem Tod, weil ich nun weiß, dass ein anderer für mich sorgt und mich am Leben hält. Vielleicht gilt dieses auch für alle Menschen und für alle Lebewesen, die sich unabhängig von der Erde bewegen.

Mit besten Grüßen
Ecki
 

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:27 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55