Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 03.12.2010, 11:24
Claudia1982 Claudia1982 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2010
Beiträge: 54
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

neben den schönen seiten des lebens muss ich mal loswerden dass heute wieder einer der verdammten tage die ich kaum ertrage und mich selber ständig frage warum mich all diese gefühle plagen...

ich fühle mich einsam. freunde mit denen man sich treffen will haben nie zeit, haben mir die letzten 3 termine schon abgesagt und irgendwann mag man auch nicht mehr fragen. mein freund ist zwar da und lieb aber auch er ist ständig mit seinen jungs unterwegs was auch schön ist aber als einziges mädel will ich dann doch nicht mit doof daneben stehen, er soll auch mal ne auszeit von mir haben, ich heule ihm doch die ganze zeit die ohren voll wie scheisse doch das leben ist. morgen ist er wieder unterwegs und ich werde alleine in der bude hocken, was für eine freude. so konzentriert man sich nur auf scheiss krankheiten und möglichen tos und was passiert man entfernt sich soweit von der realität, dass alles andere weg ist, juhu, die freude ist sooooooo groß...

naja ich hoffe ihr habt ein schöneres wochenende...

eure traurige claudi
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 03.12.2010, 11:37
vis_a_vis vis_a_vis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 37
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo Claudi,

nur eine kurze Aufmunterung. Ich hffe, heute bringt dir der Postbote etwas. Vielleicht freust du dich ein wenig.

Später mehr.

LG Vis
__________________
Selbst:
ED 06/1998 - Azinuszellkarzinom der Parotis li. 2x OP mit anschl. Transplantation des Nervus suralis als Ersatz des Gesichtsnerves, geblieben ist eine inkomplette Fazialisparese
Ehefrau:
ED 06/2003 - Mamma-Ca OP BET, RT, Chemo, 5 Jahre Arimidex
ED 03/2005 - MDS myelodysplastisches Syndrom, seit 2007 transfusionsabhängig
ED 07/2010 - dedifferenziertes Liposarkom G2 im re. OS, Bestrahlung erfolgte, OP am 10.12.2010
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 03.12.2010, 14:41
Benutzerbild von Karolinchen
Karolinchen Karolinchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2010
Ort: Heide
Beiträge: 343
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Ja was war denn heute im Briefkasten? Erzähl!
Claudia, so wie Dir gehts mir auch oft, ich kann Dich so verstehen. ICh habe auch eigentlich gar keine Freunde mehr momentan - aber ich gebe nicht auf!
__________________
Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.12.2010, 17:47
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.08.2010
Beiträge: 112
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

=> auch wissen will => SOFORT

Ja - ich kann Euch auch gut verstehen! Bei mir ist es aber anders herum! Ich hab mein Umfeld schon fast vergrault, weil ich immer diejenige bin, die anderen einen Korb gibt! Irgendwann denken die sich halt auch lmaA - was ich sehr gut nachvollziehen kann. Nur wenn ich sage, dass ich im Moment (leider ein "langer Moment") sage, dass sie mir nicht böse sein sollen, dass ich mich so rar mache, stösst alles auf Unverständnis. Ich bin einfach am liebsten in meinen 4 Wänden - es ist für mich wie ein Schutzwall. Keiner fragt mich nach Mama - ich muss niemanden zum 100sten Mal erzählen. Leute - ich bin am Arsch ... noch nie in meinem Leben hab ich mich so schlecht gefühlt. Ich bin nur noch müde - hab keine Power mehr, kann selten lachen, will nur noch meine Ruhe .... und keiner kann mich verstehen ... außer mein Männe vielleicht. Es ist alles zuviel.

Meine Mama hat sich gestern um 16:45 h endlich gemeldet. Vorhin war ich bei Ihr - sie hat gezittert vor Schmerzen. Wenn sie aufsteht und ein paar Schritte läuft, fangen die Beine an zu schlottern. Sie hat Schmerzen in den Knochen, in den Augen, in den Beinen .... es tut mir in der Seele weh, Ihr nicht helfen zu können. Wie lange nur muss Sie dieses irdische Straflager noch erdulden?????? Ich sollte für meine Mama stark sein, aber ich weiss nicht mehr, wo ich die Kraft hernehmen soll. Ach es ist immer das Gleiche .....

Karo - lebst Du schon, oder schippst Du noch?????
Meine Schwester wohnt nur einen Steinwurf von Dir entfernt - Sie dreht auch bald am Teller wegen dem Schnee!!!! Ich hoffe für Euch, dass sich das Wetter schnellstmöglichst bessert!

Wo ist eigentlich unsere Steffi abgeblieben?????? => HAAAALLLLLOOOOOOO STEFFFFFFFFIIIIIIIIIIII!

Ich drück Euch alle und wünsch Euch einen schönen Abend!
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 03.12.2010, 20:17
Benutzerbild von Karolinchen
Karolinchen Karolinchen ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.08.2010
Ort: Heide
Beiträge: 343
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Echt, wo wohnt denn Deine Schwester? Das ist ja toll!
Also ich schippe ehrlich gesagt nicht und warte bis der Schnee weg ist und fahre lieber Umwege über Hauptstraßen zum Stall als den normalen Landweg, weil es echt teilweise gestern heftig war. So schlimm dass ich nachher nicht mehr gefahren bin nachdem ich vom Stall heile nach Hause kam.
__________________
Papa (20.12.1949-03.10.2010) -
die Zeit die ich mit Dir haben durfte war schön, ich wünschte Du hättest mehr davon gehabt - ich hoffe es geht Dir besser da wo Du jetzt bist! Und ich hoffe Du kannst mich von irgendwo noch sehen und an meinem Leben teilhaben, wenn Deins schon so plötzlich enden musste .
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 04.12.2010, 19:30
vis_a_vis vis_a_vis ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.07.2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 37
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Hallo Greeny,

lass dich nicht soweit runterziehen, dass dein eigenes Leben nichts mehr zählt. Ich habe sehr großen Respekt, wie du dich um deine Mutter kümmerst. Keine Ahnung, ob mir mal diese Fürsorge gegönnt ist.

Dennoch, vergiss nicht DEIN Leben, deinen Mann und deinen Freundeskreis. Das Leben wird weitergehen. Das schlimmste ist Isolation. Für den Kranken UND für den Gesunden.

Bleib tapfer und sortiere, was wichtig ist. Zerbrich nichtz am Druck, an der Last... DENKE AN DICH! Du bist zu jung, um zu grunde zu gehen.

Mit kraftvollen Grüßen

Vis_a_vis
__________________
Selbst:
ED 06/1998 - Azinuszellkarzinom der Parotis li. 2x OP mit anschl. Transplantation des Nervus suralis als Ersatz des Gesichtsnerves, geblieben ist eine inkomplette Fazialisparese
Ehefrau:
ED 06/2003 - Mamma-Ca OP BET, RT, Chemo, 5 Jahre Arimidex
ED 03/2005 - MDS myelodysplastisches Syndrom, seit 2007 transfusionsabhängig
ED 07/2010 - dedifferenziertes Liposarkom G2 im re. OS, Bestrahlung erfolgte, OP am 10.12.2010
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 04.12.2010, 20:24
Benutzerbild von GreenEye1972
GreenEye1972 GreenEye1972 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.08.2010
Beiträge: 112
Standard AW: Gedanken einer Angehörigen

Danke Vis! Du hast so Recht mit dem was Du mir schreibst und mir auch als Rat an meine Seite gibst. Ich bewege mich seit längerer Zeit in einem Teufelskreis und irgendwie finde ich da nicht mehr heraus.

In der ersten Maihälfte geboren, trampel ich als Stier durch die Gegend. Bodenständig, verträumt und realistisch gleichzeitig, immerwährend mit dem Kopf durch die Wand wollend, steht der Mann mit dem Pferdefuss vor mir - das rote Bettlaken 140 x 220 vor meinem Gesicht schwenkend. Ich renn drauf los - fuchsteufelswild, und der Arsch mit dem Pferdfuss geht beiseite und lässt mich volle Hebel gegen die Betonmauer laufen. Ich glaub auf meinem Kopf sieht man nicht mal mehr die Stummel, die einst Hörner waren. Die Krankheit, der Krebs, welcher mir erst meinen geliebten Vater nahm und sich nun an meiner Mama zu schaffen macht, bringt mich fast um den Verstand. Ich kämpfe und ich weiss, dass ich verlieren werde. Nicht mehr lange, dann muss ich wieder durch dieses Höllental, durch welches ich schon wegen Papa gehen musste. Es wird kommen ... und es wird auch wieder besser werden - ich weiss es!

Greeny will wieder lachen können, will wieder unbeschwert sein können - Greeny will wieder leben mit dem Mann, ohne den ich das alles bis heute nicht geschafft hätte. Greeny will wieder in den Urlaub, will Ihren Job zu 100% erledigen ... Greeny will weinen bis keine Tränen mehr da sind .... um dann wieder langsam von vorne - ohne Papa, ohne Mama - Leben zu können.

Meine Schwester kommt am 23. zu uns. Für Sie wünsche ich mir, dass es Mama noch einigermaßen gut geht, dass Sie was von Ihrer Mama hat ... auch wenn es wohl das letzte Mal ist. Für meine Mama wünsche ich mir, dass Sie heute ins Bett geht und nicht mehr aufwacht. Das Leiden soll aufhören ....
Ich wünsch es mir so sehr für unsere Mom, aber ich wünsche es mir auch für mich .... weil ich keine Kraft mehr habe, weil ich Angst habe, dass ich wie ein Kartenhaus in mich zusammen fallen werde, wenn Tag X da ist.

Ja - ich bin zu jung um zugrunde zu gehen! Mit meinen zarten 38 Jahren hab ich Dinge erleben müssen, Dinge sehen müssen, die andere in 50 Jahren nicht erleben. Ich muss und musste meinen Vater ersetzen, wo ich Ihn doch gar nicht ersetzen kann. Ich fühl mich wie eine verhärmte alte Schachtel .... zu allem kann ich aus eigener Erfahrung was berichten! Nur noch ein letztes Mal, hoffe ich, dass mein Mann mich mit seiner Liebe, seinem Verständnis und seiner Geduld schafft, mich aufzufangen. Neben meinen beiden Halbgeschwistern, welche 800 km von mir weg sind, ist Er alles, was mir bleiben wird.

Sorry, für meinen etwas "anderen" Beitrag ....

Ich wünsch Euch allen einen schönen Abend!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55