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  #1  
Alt 02.01.2011, 22:41
Ute30 Ute30 ist offline
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Registriert seit: 17.01.2008
Beiträge: 243
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo Dany,

früher hast Du den Sch.... auf der Arbeit besser ertragen?
Bist Du da ganz sicher?
Kann es nicht eher so sein, dass Du mit und nach Krebs sensibilisiert bist für das, was Dir und anderen schadet?
Du möchtest, dass Dich jemand auffängt?
Es wird nicht Dein Arbeitgeber sein.

Wir geben hier gerade unser Bestes, ...... glaube ich.
Wir stehen hier mit unseren Erfahrungen für Dich ein.

Spürst Du, dass es Dich auffängt?
Nein, ich glaube nicht.

Du fühlst Dich unverstanden, kämpfst in Deiner Schwäche.

Liebe Dany, wir können Dich nicht auffangen. So hart sich das anhört.

Ich erkenne mich gerade in Dir wieder, wie es mir vor einigen Monaten ging.
Mit sooo vielen Ähnlichkeiten, Denkweisen, Gefühlen.
Mit dem "Wissen", dass ich mich nicht verständlich machen kann, Andere mich nicht verstehen. Andere mich nicht "sehen".
Ich wollte, dass mein Mann mich "rettet".
Und er hat das Richtige getan. Auch wenn es mich ganz nach unten brachte. Ich mich trennen wollte. Gar nichts mehr wollte.
Er hat mich nicht gerettet. Weil er nicht konnte. (Und ich hatte zunächst voll den Eindruck: ER WOLLTE NICHT!)

Das konnte ich nur selbst.

Mit meiner Arbeit, die ich vor Krebs auch schon mit viel Protest und innerer Kündigung tat, habe ich auch eine Lösung gefunden.

Liebe Dany, es geht immer was.
Momentan geht bei Dir, dass Du Dich hier meldest.
Das ist ein Anfang.
Und es wird weitergehen, so oder so.

Liebe Grüße
Ute
  #2  
Alt 02.01.2011, 22:44
Dany11 Dany11 ist offline
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Registriert seit: 01.11.2007
Beiträge: 57
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Natürlich geht es weiter.

Ich funktioniere ja noch ganz gut.

Aus lauter Sorge da zu versagen.


Aber ich merke, wieviel Kraft das kostet.

Und - ich sehe es. Mit jedem Blick in den Spiegel.


Ich weiß, ihr könnt nicht auffangen. Das erwarte ich auch nicht.
  #3  
Alt 02.01.2011, 22:52
Ute30 Ute30 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2008
Beiträge: 243
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Liebe Dany,

Du bist eine harte Nuss.
Sicher mit weichem Kern.

Willst Du funktionieren?
Willst Du Dich sorgen zu versagen?

Willst Du Kraft für solche Dinge lassen?

Und damit weiterhin in den Spiegel schauen, um die Folgen und die Bestätigung für Dein falsches Handeln zu sehen?

Es gibt die Aussage:
Schönheit liegt im Auge des Betrachters.

Ich wünsche Dir, Dany, dass Du Dich wieder mit Liebe und Annahme betrachten kannst.
Meine besten Wünsche für Dich.

Ute
  #4  
Alt 02.01.2011, 23:54
PetraK PetraK ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2005
Ort: Hamburg
Beiträge: 449
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Hallo Dany,

jetzt will ich mich hier auch nochmal einmischen.Also, ich verstehe dich total, mir geht es genauso. Ich hatte 2001 das erste mal BK. Damals fühlte ich mich trotz OP, Chemo, Bestrahlung, Tamoxifen und Eierstockentfernung eigentlich noch ganz fit (außer, dass ich in den 7 Monaten 18 kg zugenommen hatte). Aber im Laufe der Jahre kamen dann immer neue Zipperlein hinzu und dadurch hab ich zweimal meine Arbeit verloren. Dazu kamen private Probleme mit meinem Mann, der zwar immer Verständnis hatte und mir auch überall half, aber irgendwie auch wieder seine schöne, schlanke, gesunde frau wiederhaben wollte, die auch Spaß am Sex haben sollte, aber das alles gab es nicht mehr.... außerdem wurde meine Tochter (damals 6, jetzt 15 Jahre alt) mit dem ganzen nicht fertig und bekam vor ca. 2 Jahren so massive psychische Probleme, dass sie seit März 2010 in einer Wohngruppe für jugendliche lebt. Mir selbst ging es deshalb seit Ende 2008 immer schlechter, ich verlor im Januar 2009 meine Arbeit, weil ich einfach nicht mehr belastbar war (obwohl nur teilzeit) und erhielt dann im Sommer 2009 die Diagnose: Rezidiv an der alten Narbe. Die brust musste ganz entfernt werden, aber damit komme ich eigentlich ganz gut zurecht. Ich war dann bis Juli 2010 krankgeschrieben und seitdem arbeitlos gemeldet. Ich denke auch, selbst wenn ich könnte, würde mich keiner mehr einstellen (bin jetzt 52). Mache auch seit September 2009 eine AHT, aber spiele schon seit Wochen mit dem Gedanken, damit aufzuhören, weil die Nebenwirkungen eigentlich mein ganzes leben beeinträchtigen und ich jetzt das erste Mal seit 2001 absolut keine Energie und Lust mehr habe, das alles auf mich zu nehmen, weil alles so sinnlos ist.......Bin auch zweimal die Woche zur LD und zusätzlich ständig bei Fachärzten (aktuell wurde gerade ein Herzschaden durch die Behandlung festgestellt, wieder neue Tabletten und ein Stress-MRT soll noch gemacht werden), durch die vielen Schmerztabletten ist die Leber sehr angegriffen und psychisch gibt es auch gerade ein tiefes Tal, aber laut DRV (ich hab im Oktober Teilerwerbsminderungsrente beantragt) bin ich uneingeschränkt arbeitsfähig (habe allerdings auch 90% Schwerbehinderung).
Jetzt merke ich gerade, ich hab sehr viel geschrieben und das hilft dir auch nicht weiter, aber ich musste das mal los werden und vielleicht hilft es dir ja ein wenig, zu wissen, du bist nicht alleine und ich verstehe dich total....

Liebe Grüße

Petra
  #5  
Alt 03.01.2011, 11:10
nurdug nurdug ist offline
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Registriert seit: 15.08.2007
Ort: München
Beiträge: 84
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

Ich wünsche dir, Dany11, dass du bald aus dem schwarzen Loch wieder herausfindest!
Es hilft sicher anderen, denen es ähnlich geht, sich hier mal auszusprechen.
Aber ich denke, es hilft nicht viel, hier auf Dany "einzureden", sie wird alle Vorschläge von sich abweisen.
Einzig der Gang zum Arzt oder Therapeuten wäre zu empfehlen.
Allen alles Gute! und liebe Grüße, Gudrun

Geändert von nurdug (03.01.2011 um 11:15 Uhr) Grund: Ergänzung
  #6  
Alt 03.01.2011, 18:37
zefix zefix ist offline
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Beiträge: 235
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

hallo dany, leider wird der tag kommen, an dem du nicht funktionieren kannst. so wie du schreibst wird es unweigerlich so sein, ausser du nimmst eine möglichkeit vorher die bremse reinzuhauen.

vor meiner krebsgeschichte hatte ich ein eine schwere depressive phase. immer dachte ich, es muß weitergehn, es wird besser, aber das war ein frommer traum.

ich war 5 wochen auf psychosomatischer kur, und das hat mir wieder lebensqualität gebracht.

vielleicht kannst du sowas mal andenken.

alles liebe dir , zefix
  #7  
Alt 03.01.2011, 22:05
Benutzerbild von mary-lara
mary-lara mary-lara ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.05.2010
Beiträge: 70
Standard AW: Warum ist das alles so schwer?

da mach ich jetzt auch noch mit...

ich habe seit aug. 2010 op, chemo und bestrahlung durch, bin 30ig und bin jetzt in der AHT, habe bis jetzt keinerlei nebenwirkungen, obwohl ich mich eben frage was von meinen gedanken normal ist und was vielleicht doch durch die AHT-Medikamente ausgelöst wird....
ich arbeite seit september wieder 80% als stationsleiterin in einem pflegeheim, habe aber gemerkt dass ich keine führung mehr möchte, will nur noch für mich verantwortlich sein, habe deshalb im dez. gekündigt.
meine 6 jährige beziehung liegt auch gerade auf der goldwaage, weiss nicht was ich will, am liebsten möchte ich alleine sein, habe den eindruck dass mich alles und jeder in meiner neu gewonnenen energie und kraft einschränkt...

auch ich habe das gefühl dass all die gedanken die ich mir im moment mache niemand richtig nachvollziehen kann, wie auch, hat ja sonst keiner krebs mit 30 in meinem umfeld;-), deshalb gehe ich auch sporadisch zu einer psychologin, das hilft mir sehr.

seit meiner erkrankung erwarte ich viel mehr vom leben, will alles geniessen ohne einschränkungen, machen was ich gerade lust habe, nicht ja sagen und nein meinen, keine gute miene zum bösen spiel, nein gerade heraus sagen was einem nicht passt, was natürlich nicht immer gut ankommt, aber mir egal, man kann es eh nicht allen recht machen!

ich fühle mich eigentlich super, aber stelle im moment mein ganzes bisheriges leben auf die goldwaage, ist sehr spannend aber auch anstrengend!

und ich glaube manchmal ich kann von meinem umfeld gar nicht erwarten dass dies jemand nachvollziehen kann, und das ist nicht böse gemeint.

liäbs grüessli mary
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