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  #1  
Alt 12.04.2010, 13:18
anakin anakin ist offline
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Standard Frage zu Teratomanteilen

Hallo ihr Lieben,

ich bin heute mal in anderem Auftrag hier unterwegs bzw. hat ein Freund von uns folgenden Befund erhalten:

Nichtseminomatöser Keimzelltumor mit Anteilen eines reifen und unreifen Teratoms sowie geringen Anteilen eines embryonalen Karzinoms.

Da bei ihm eine Gefäßinvasion vorliegt, möchte er 2 Zyklen PEB machen.

Jetzt hat ihm ein Arzt gesagt, dass aufgrund des geringen Anteil des embryonalen Karzinoms auch W&S gemacht werden könnte.

Wie seht ihr das so?
__________________
April 2008: Diagnose bei meinem Mann (Alter 27): Nicht-seminomatöser Keimzelltumor (Hodenkrebs),
Stadium PT1 N0 M0
Mai 2008: OP
Juni 2008 - Juli 2008: 2 Zyklen PEB Chemotherapie
bis jetzt toi toi toi

Immer daran glauben, nach jedem Regen kommt auch wieder Sonnenschein...irgendwann...!
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  #2  
Alt 12.04.2010, 15:00
GMS GMS ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Hallo, hier sind zu viele Fragen offen. Wie sind die Tumormarker, was sagt sonst das Staging, was heisst "er möchte 2 Zyklen machen"? Das hat ihm doch wohl auch wer empfohlen. Wer ist hingegen der Arzt, der wait and see empfiehlt? An seiner Stelle, wenn ich Zweifel hätte würde ich mich zwecks Zweitmeinung an das nächste Tumorzentrum mit Spezialisten für Hodenkrebs wenden. Viel Erfolg GMS
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  #3  
Alt 12.04.2010, 15:11
void void ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Zitat:
Zitat von anakin Beitrag anzeigen
Hallo ihr Lieben,


Da bei ihm eine Gefäßinvasion vorliegt, möchte er 2 Zyklen PEB machen.

Jetzt hat ihm ein Arzt gesagt, dass aufgrund des geringen Anteil des embryonalen Karzinoms auch W&S gemacht werden könnte.

Wie seht ihr das so?
Hm da Gefäßinvasion wären die 2x PEB angebracht(bin ja in der gleichen Situation nur mit anderem Tumoranteil). Aber natürlich sollte man sich bei Unsicherheit noch ein paar Zweitmeinungen einholen.
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  #4  
Alt 13.04.2010, 09:00
anakin anakin ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Der Tumor ist / war markernegativ, es liegen (nach dem ersten Befund CT) keine Metastasen vor.

Der behandelnde Urologe und Onkologe raten zu 2 x PEB eben wegen der Gefäßinvasion.
Man hat ihm gesagt, dass die Risikofaktoren für das eventuelle Auftreten eines Rezidivs oder Fortschreitens die folgenden sind:
- vorliegende Gefäßinvasion
- je größer der Anteil des embryonales Karzinoms ist
(Das kann man ja in vielen Studien, Ratgebern und sonstigem nachlesen)

Ein hier auch schon bekannter Onkologe der zur Zweitmeinung kontaktiert wurde, rät zu W&S eben wegen des geringen Anteils eines embryonalen Karzinoms.

Wahrscheinlich muß er sich noch ne Drittmeinung einholen, weil er jetzt sehr verwirrt ist. Er persönlich tendiert zu den 2 x PEB darum schrieb ich, er möchte 2 Zyklen PEB machen.

Wir selber würden ihm auch zur PEB raten, mein Mann hat diese auch gemacht und sein Tumor wurde ebenfalls so klassifiziert:
Nichtseminomatöser Keimzelltumor mit Anteilen eines reifen und unreifen Teratoms sowie geringen Anteilen eines embryonalen Karzinoms allerdings OHNE Gefäßinvasion.
Da wir ja nur von unserer eigenen Erfahrung zu etwas raten oder abraten können, wollte ich gern wissen, was ihr hier so darüber denkt.
Letztendlich liegt die Entscheidung natürlich bei jedem selber aber hilfreich ist es doch immer, wenn man hier nachfragt.

Lieben Dank an euch alle
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  #5  
Alt 13.04.2010, 09:29
Freelancer Freelancer ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Hallo.
Da die Chemo nur in diesem Fall beim EC-Anteil wirksam ist
würde ich meine weitere Behandlungsstrategie davon abhängig machen
welcher Tumoranteil im Bereich der Gefäßinvasion liegt.
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  #6  
Alt 13.04.2010, 10:07
John79 John79 ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Zitat:
Zitat von Freelancer Beitrag anzeigen
Hallo.
Da die Chemo nur in diesem Fall beim EC-Anteil wirksam ist
würde ich meine weitere Behandlungsstrategie davon abhängig machen
welcher Tumoranteil im Bereich der Gefäßinvasion liegt.
Genau, falls es dort nur Teratom ist, dann evtl. auch ab nach Tübingen zur L-RLA.
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  #7  
Alt 13.04.2010, 11:34
anakin anakin ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Danke Leute. Da muß ich mich natürlich erstmal wieder schlau machen, wie das bei ihm aussah.

@Holger: man kann also sagen, je weniger EC desto besser? Wobei ja auch in deinem Fall wenig da war und du keine Gefäßinvasion hattest? Du warst doch low risk eingestuft oder?

Weiß einer von euch denn wo genau der Unterschied zwischen reifem und unreifem Teratom liegt? Da bin ich selber nämlich auch etwas überfragt.
Reife Teratome metastasieren nicht oder sehr selten soweit ich weiß, wie verhält es sich denn mit dem unreifen?
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  #8  
Alt 13.04.2010, 17:22
Freelancer Freelancer ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Ja. Bei meinem Tumor hatte ich ungefähr einen Anteil von 10% EC. Die anderen 90% war Seminom.

Und so schnell wie meine Metastase durch die Chemo weggeschmolzen ist vermuten die Ärzte das der Seminom-Anteil gestreut hat und es sich um eine Seminom-Metastase handelte.

Wenn der EC-Anteil wirklich sehr gering ist wird es wahrscheinlicher sein das bei Streuung die Teratom-Anteile sich ausbreiten. Dann muss operiert werden und er hat sich ggf. durch die Chemo unnötig belastet.

Das ist wieder so ein Fall bei dem man die Risiken abwägen muss und sich genau drauf einstellen was in welchem Fall als nächste Massnahme folgen muss.

In meinem Fall waren beide Tumor-Arten Chemosensibel. Das Seminom besser als der EC-Anteil. Aber bekämpfbar sind beide durch die Chemo.

Aber ich hatte mich primär ja für W&S entschieden. Mit dem Abstand zur Chemo würde ich bei gleicher Sachlage wohl wieder so für mich entscheiden.

Viele Grüsse,

Holger
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  #9  
Alt 13.04.2010, 22:10
Jaymz Jaymz ist offline
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Beiträge: 287
Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Hallo,

schwierige Entscheidung. Jedoch waren schon ein paar gute Antworten dabei.

Ich würde vielleicht auch zu einem W&S tendieren (mit engmaschiger Kontrolle) und bei größenprogressiven Lymphknoten primär die Lymphknoten entfernen lassen (z. B. über eine Lap. RLA in Tübingen oder Berlin). Anhand des pathologischen Ergebnisses der entfernten Lymphknoten würde die weitere Therapie entschieden werden: Chemo (dann waren aktive EC-Zellen in den Lymphknoten vorhanden) oder weiter W&S (dann hatte er "nur" Teratom-Zellen in den Lymphknoten, die keiner Chemo bedürfen). Meiner Meinung nach hätte er mit dieser Vorgehensweise die besten Optionen und würde u.U. sich eine Chemo ersparen. Andererseits ist es natürlich eine starke nervliche Belastung...
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  #10  
Alt 14.04.2010, 08:25
anakin anakin ist offline
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Registriert seit: 19.01.2009
Beiträge: 167
Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Vielen Dank für eure vielen Antworten und auch den Link!

Es ist wirklich jedesmal ne schwierige Entscheidung und wenn man nicht unbedingt die besten Nerven hat, kann W&S einen ja auch echt fertigmachen.
Und man will ja nach Möglichkeit alles tun, was ein baldiges Wiedersehen mit dem ganzen Mist verhindert...

Wir lesen ja regelmäßig hier mit und wisst ihr, was mich immer wieder echt (um es mal salopp auszudrücken) "stutzig" macht?

Keine Gefäßinvasion aber dennoch wandert was in die Lymphknoten.
Wie ist der Mist denn dahin gekommen?
Natürlich ist der Körper keine Maschine und man kann nie alles ausschließen aber wundern tut es einen ja schon, wie das geschehen konnte.

Ach alles ******, gerade jetzt, wo es einen Freund von uns getroffen hat, denkt man doch wieder viel mehr darüber nach und die eigenen Erfahrungen und Erinnerungen kommen wieder an die Oberfläche.

Das ist übrigens mit meinem Mann eingeschlossen, der 5.!!! aus unserem Freundes und Bekanntenkreis der Hodenkrebs bekommen hat (4 Nichtseminome und 1 Seminom).
Und einer davon hat vor 1,5 Jahren mit nur 31 Jahren den Kampf ganz verloren es war einfach nur furchtbar grausam...

Dafür, dass HK ja angeblich eher selten vorkommt finde ich, dass das ganz schön viele sind, die wir kennen! Kann natürlich Zufall sein aber finde ich trotzdem ganz schön viele.
Das alles gehört ja jetzt nicht unbedingt in mein Thema hier aber es kam gerade alles hoch....
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  #11  
Alt 14.04.2010, 18:30
Andi1978 Andi1978 ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Hallo anakin,

ich hatte ja auch keine Gefäßinvasion und trotzdem eine lymphknotenmetastase und auch noch auf der anderen Seite des betroffenen Hodens mit über 3 cm. Hat mich auch stutzig gemacht, aber die Marker blieben nach der Semikastration auch erhöht, also war es Realität.

Vor drei Wochen ist mein ß-HCG von < 0,2 plötzlich wieder auf 3 gestiegen. Ich hatte wirklich Angst dass ein Rezidiv kommt. Heute bekam ich meine Blutwerte. ß- HCG ist wieder unter 0,1. Entweder mein Körper hat den Anstieg bekämpft und gewonnen, oder das Labor hat irgendwie andere Werte. Hauptsache alles o.k.

Gruß Andi und Gute Besserung Eurem Bekannten
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  #12  
Alt 14.04.2010, 21:26
Jaymz Jaymz ist offline
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Standard AW: Frage zu Teratomanteilen

Zitat:
Zitat von anakin Beitrag anzeigen
Das ist übrigens mit meinem Mann eingeschlossen, der 5.!!! aus unserem Freundes und Bekanntenkreis der Hodenkrebs bekommen hat (4 Nichtseminome und 1 Seminom).
Und einer davon hat vor 1,5 Jahren mit nur 31 Jahren den Kampf ganz verloren es war einfach nur furchtbar grausam...

Dafür, dass HK ja angeblich eher selten vorkommt finde ich, dass das ganz schön viele sind, die wir kennen! Kann natürlich Zufall sein aber finde ich trotzdem ganz schön viele.
Das alles gehört ja jetzt nicht unbedingt in mein Thema hier aber es kam gerade alles hoch....
Das ist unglaublich, dass ihr so viele Hodenkrebsfälle in eurem Bekannten- und Freundeskreis habt. Ich kenne nur einen Betroffenen in meinem Bekanntenkreis (also unabhängig von den Personen, die ich im Krankenhaus getroffen habe). Da war ich noch Azubi gewesen und der Betroffene war ein stellvertretender Chef gewesen (er ist es heute aber immer noch). Ich hatte damals zum ersten Mal von Hodenkrebs gehört und hätte niemals im Leben daran gedacht, dass mich so etwas auch mal erwischen würde....
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