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  #1  
Alt 26.04.2005, 07:12
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Liebe Forum-Leser !
Ich ,41,Habe momentan ein ziemliches Tief.
Kurzgeschichte:
26.1. Mammographie BIRADS IV
9.3. Biopsie (Termin wurde 3x verschoben)Ergebnis:
invasives duktales CA,DCIS (böser Tumor 3x2x1 und Mikrokalk)
30.3. brusterhaltende OP mit Drahtmarkierung(Aua),leider wurde nicht der ganze Mikrokalk erwischt.(DCIS = Vorstufe zu Krebs,der böse Tumor und 22 LK sind weg,5 waren befallen)
20.4.1.Chemo mit Epirubicin,Docetaxel und Endoxan
Jetzt bekomme ich 6 Zyklen im Abstand von 3 Wochen

Die ersten 3 Tage nach der Chemo war ich sehr schlapp,Halsweh und gereizte Mundschleimhäute.Heute ist ein leichter Schnupfen dazugekommen.Sonst geht es mir eigentlich eh recht gut.Ich komme mir nur sehr unnütz vor,vor allem weil ich sonst ein Springinkerl bin,und ich mich mit dem Gedanken ,ein paar Stufen zurückzudrehen nicht anfreunden kann.Seit der Chemo heule ich fast nur mehr,habe fürchterliche Angst vor den vor mir liegenden Monaten.Ich habe keine Kraft,Angst und bin verzweifelt.Ich muss noch dazu sagen,dass diese Depressionen auch an meine Mutter zurückzu führen sind,da diese an Brustkrebs gestorben ist und mir ihre Bilder im Kopf herumschwirren.Jetzt hat sie mir die Krankheit vererbt,und ich komme absolut nicht damit zurecht.Immer wieder läuft ihr langes Leiden vor meinen Augen wie ein Film ab.Die Psychologin im Spital hat mir geraten,ev.eine Maltherapie zu machen,um meine Ängste "niederzumalen".Es gibt zwar einige Menschen mit denen ich reden kann,ich bin auch mal im KK-Chat,selbst dazu bin ich momentan unfähig,sobald ich aber alleine bin,sitze ich da wie das heulende Elend.Nach der Chemo folgt dann die Ablatio rechts,dann Bestrahlung und dann Wiederaufbau.Ich hab noch soviel vor mir das mir Angst macht.Ich weiss ,ich muss da durch,es ist wirklich eine schwere Zeit.Mir wird schon an den Gedanken vor der nächsten Behandlung schlecht.
Was soll ich tun? Die Depressionen medikamentös behandeln zu lassen habe ich abgelehnt,was soll ich denn noch alles in meinen Körper reinstopfen?
Es gibt hier sicher viele mit ähnlichen Problemen,über ein paar Tipps wäre ich sehr dankbar.Aufgeben will ich nämlich auch nicht,ich will kämpfen,mir fehlt zur Zeit nur leider die Kraft.

Ich wünsche allen ,denen es genauso geht viel Kraft und alles Gute und freue mich über Antworten.
Es grüßt Euch ganz herzlich
Marion
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  #2  
Alt 26.04.2005, 09:48
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Hallo Marion,


kann ich gut nachvollziehen deine Ängste. Auch ich hatte und habe immer noch Angst es nicht zu schaffen, obwohl meine Diagnose bereits im Nov.02 stattfand. Du musst einfach versuchen nach vorne zu sehen,versuche dich mit schönen Dingen, die dir Spaß machen zu umgeben.Mir hat z.B. dabei viel die Musik geholfen, auch wenn ich zwischendurch einen Tiefgang hatte und wieder heulte, auch das hat gut getan, habe ich und mein Körper gebraucht.
Hast du niemanden der dir beistehen könnte? Das glaube ich ist auch sehr wichtig, denn dann kämpft man doppelt ! Du solltest auf alle Fälle versuchen den Gedanken, dass es dir wie deiner Mutter ergehen könnte, weit weg schieben!!! Dies wird bestimmt sehr schwer werden, aber du bist nicht deine Mutter,du bist ein eigenständiger Mensch, der zwar zur Hälfte erblich vorbelastet ist, aber das muss nicht immer negativ sein - du must dir immer wieder sagen-denken, ICH WERDE ES SCHAFFEN!!!
Sieh mal, in meiner Familie hatte niemand Krebs, ich war zum Diagnosezeitpunkt 38 Jahre, Mutter von 2Söhnen ( damals 14, 12,) ich war den Ärzten ein Rätsel, denn normalerweise hätte ich BK gar nicht bekommen dürfen, denn ich hatte meine Kinder jung bekommen, lang gestillt, versuchte immer gesund zu leben, kein Gramm Übergewicht, war sportlich sehr aktiv, kein Alkohol und keine Zigaretten. Mein Blutbild war selbst beim Befund bestens, keinerlei Hinweise auf verdächtige Werte etcr. Und trotzdem hat es mich erwischt, du siehst, es muss nicht immer in der Familie liegen.

Lese, schreibe schreie ---- mache alles wozu du Lust hast, aber versuche dabei nach vorne zu sehen. Wenn es dir hilft, gehe den Weg in kleinen Etappen, für manche ist dies einfacher als das Ganze in einem Stück - gedanklich. Meine Theraphie dauerte knapp 9 Monate, ich bekam eine neoadjuvante Chemo, dann Op. dann adjuvante Chemo, 38 Bestrahlungen. Manchmal dachte ich auch ich schaff es nicht mehr, aber der Mensch kann wirklich einiges ertragen . Ich habe immer versucht, meine Schmerzen, den schlechten Zustand niemals vor meinen Kindern nachzugeben. Wenn ich allerdings alleine war, gab es so manche "Heulstunde". Auch das gehört dazu nur darfst du dich niemals so tief fallen lassen dass du nicht mehr raus findest . Es gibt immer einen Lichtblick, auf Regen folgt Sonnenschein, das ist mein Motto.

Ich hoffe ich konnte dir damit ein bisschen weiterhelfen,es anzuwenden,das Ganze umsetzen musst du alleine, dass kann dir niemand abnehmen .

Ich wünsche dir die nötige Kraft, alles alles Gute und viele 100000 Sonnenstrahlen, Lichtblicke die dich auf deinem Wege tragen und begleiten mögen!!!

Liebe Grüße

Ria
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  #3  
Alt 26.04.2005, 09:51
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Liebe Marion,

es tut mir leid, dass es Dir nicht gut geht.War ja auch ganz schön viel und heftig die letzte Zeit.Jeder fällt da erst mal in ein Loch.
Was Du beschreibst, kenne ich auch (wegen anderer schwerer Diagnosen/Erkrankungen...)
Es ist sehr sehr schwer, zu akzeptieren, was ist.
Bist Du ganz alleine oder hast Du eine Schulter zu Anlehnen, eine Freundin? (Ich habe beides nicht)
Letzlich findet jede/r mit der Zeit Wege, wie man damit umgehen kann.
Laß Dir Zeit dazu, hab Geduld mit Dir! Du darfst auch mal schwach und mutlos sein, am Boden liegen, weinen.....alles hat seine Zeit.
Und dann steh wieder auf und versuch, JETZT zu leben!!!
Ich habe gelernt, nur im Hier und Jetzt zu leben, das Heute zu bewältigen, Schritt für Schritt, denn Kraft für morgen und Übermorgen habe ich heute noch nicht. Und ich weiß nicht, was kommen wird- es kann ganz anders sein als bei meiner Mutter, meinem Vater...Es liegt auch an mir...ich bin nicht so ganz hilflos ausgeliefert - mein Vater hat nicht gekämpft-ich mache es ganz anders- es ist mein Leben, das ich -zumindest etwas -beeinflussen kann.
Und ich habe eine Therapie gemacht- es hat mir geholfen mir selbst zu helfen....Scheu Dich nicht, sowas zu machen! Probiers aus!
Und bitte lass Dich nicht ängstigen vor den Gedankenungetümen betreffs Zukunft in Deinem Kopf! Sie rauben Dir die Kraft für das Heute!
Heute ist heute und morgen ist morgen....ich weiß wirklich, wovon ich da schreibe.

Sicher schreiben Dir hier noch viele, die im gleichen Boot sitzen. Es ist toll hier, dass man/frau sich hier gegenseitig Mut machen.

Ich wünsch Dir von Herzen viel Mut und Kraft für die kommende Zeit und eine Schulter zu Anlehnen.

Liebe Grüße mit einer herzlichen Umarmung (wenn Du magst)
von Monique
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  #4  
Alt 26.04.2005, 10:16
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Liebe Marion, ich kann nur zu gut verstehen, wie du dich fühlst. Unter Chemozeit hatte ich Weinkrämpfe, die bis zu 12 Stunden andauerten und Angstzustände. Ich hatte eine Oma, die an den Metastasen eines beidseitigen Brustkrebses gestorben ist. Irgendwann hat mir meine amerikanische Cousine ein Tagebuch geschickt und mir geraten, meine Probleme aufzuschreiben. Das hat mir sehr geholfen. Die Angst habe ich mit Mozart vertrieben. Oft tagelang das Klarinettenkonzert.
Mittlerweile sind fast 4 Jahre nach der Chemo vergangen. Ich bin nicht mehr so ganz belastbar. Ansonsten geht es mir gut. Ich habe geheiratet,ich arbeitet wieder Vollzeit und genieße die geschenkte Zeit.
Mit liebem Gruß Dorothee
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  #5  
Alt 26.04.2005, 10:28
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Hallo Marion,

dem oben geschriebenen gibt es nicht viel hinzuzufügen. Mir hat bei der Bewältigung dieses Themas das Lesen sehr geholfen. Ich habe ganz viele Bücher über Erfahrungen von Betroffenen gelesen. Auch Bücher über das Leben nach dem Tod, über Engel und all sowas. Diese ganzen Bücher haben mir Hoffnung gemacht und haben mich ruhiger werden lassen.

Falls du auch gerne liest, wäre das ja auch eine Möglichkeit, der Krankheit etwas den Schrecken zu nehmen.

Man muss nicht alt werden damit, aber man kann durchaus;-)

Und ganz wichtig: Reden, reden, reden..wenn es nur irgendwie geht quatsche deine Verwandten und Freunde einfach voll:-) Das befreit auch ungemein und ist besser als das Alles mit sich selbst auszumachen und runterzuschlucken.

Alles Gute
Angelika
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  #6  
Alt 26.04.2005, 14:42
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Birgit8 Birgit8 ist offline
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Liebe Marion,

sicher hilft es Dir zu hören,dass (fast ) alle,die hier
posten mal durch so ein Tal gegangen sind. Ich kann mich da nicht
ausnehmen.Viel haben mir die Frauen hier im Forum geholfen.
Ich mache such eine Gesprächstherapie.Das tut mir gut.alles einmal
rauszulassen,ohne die Familie und Freunde zu belasten.
Nur musst Du ein Stück weit auch wollen.Du wirst dann zwischen
all den Ratschlägen ,Büchern ,Irrungen und Verwirrungen
Deinen eigenen Weg finden.
Claudia hat das auch wunderbar in Worte gefasst.Bis Du wieder mitrudern kannst und DEINEN Weg erkennst las Dich ein Stück von
uns,von Therapeuten und Freunden mitnehmen.Ein anderes Mal
kannst Du wieder jemanden anderen mitnehmen.
Sei tapfer und stark!!!

LG Birgit
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  #7  
Alt 26.04.2005, 15:08
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

Hallo Marion,
alles was du und die anderen frauen schreiben, habe ich selbst genauso erlebt. zum teil erlebe ich es immer noch! als dann im märz 2002 mein sohn und im oktober 2002 meine mutter starben, habe ich gedacht:" ich will und kann nicht mehr." ich bin seit beginn meiner krankheit im mai 2000 in psychologischer mitbehandlung. ich glaube, ohne meinen psychodoc, hätte ich damals meinen leben ein ende bereitet. diese furchtbare behandlung, die angst es nicht zu packen, die trauer um meine liebsten menschen die ich hatte, ich konnte einfach nicht mehr. ich habe mir oft gewünscht, dass ich einfach tot umfalle. doch glaub mir, mit der zeit kommt auch die hoffnung wieder und die ängste werden immer weniger. mittlerweile kommen sie bei mir nur noch selten durch und wenn sie dann da sind, kann ich mit ihnen umgehen. ich verdränge nichts! ich lebe notgedrungen mit allen schlimmen schicksalsschlägen, aber nicht mehr dafür! das leben ist zu schön und zu kostbar, ich neheme es an, wie es kommt. nur so kann ich damit weiter leben. ich hoffe, dass du die hilfe in anspruch nimmst, die du brauchst und dann mit der zeit dein leben, wie wir alle hier, wieder liebst.
ich drücke dich ganz fest, schieße die angst auf den mond,
und grüße dich!
rubbelmaus
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  #8  
Alt 26.04.2005, 17:31
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

liebe marion,

das was ich dir auf diesem wege schicken kann sind leider nur worte. ob sie das sind, was du brauchst weiss ich nicht. vielleicht brauchst du jemand zum anlehnen, jemand der dich in die arme nimmt oder jemand der dich sanft streichelt. vielleicht würde es dir gut tun zu reden, vielleicht wäre schweigen gut, vielleicht bräuchtest du jemand der für dich da ist und dir arbeit abnimmt, dich versorgt.....

ich schicke dir kraft und wärme und wünsche dir, dass du bekommst, was auch immer du gerade benötigen magst!
herzlichst
holly
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  #9  
Alt 26.04.2005, 17:35
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Standard Brustkrebs-Ich kann nicht mehr !!!

liebe marion 07,,
auch ich möchte dir meinen mut zusprechen und auch hoffnung geben.
ich selbst bin 1996 an bk erkrankt, hatte 7 chemos, 30 betrahlungen, brusterhaltende op und war mutter einer gerade einjährigen tochter. ich hatte auch gedacht, mensch, wird das ne lange zeit mit der therapie, doch ich habe sie mir in schritten eingeteil, je näher ich dem nächstem schritt kam, desto besser meine stimmung. ich habe die chemo auch nicht als feind gesehen, nein, eher als verbündetem, denn sie sollte mir helfen und hat mir auch geholfen.
jetzt stecke ich wieder in der chemo, habe auf der anderen seite bk, diagnose war im märz, habe ein einen kleinen sohn bekommen, er ist 16 monate. habe gestern der ersten spezial cocktail bekommen und na, ja, so ganz gut vertragen, heute denke ich ähnlich wie damals, die chemo ist mein freund, die angst ein immer belibender stummer bedleiter, doch sie lähmt mich nicht, sie muß auch da sein, sonst wird man zu übermütig und macht wieder dinge, die einen eher belasten als entlasten. ich bin positiv eingestellt und habe gestern meinen mit chemo kameraden gesagt, wenn ich es wieder so packe wie damals, habe ich auch keine angst mehr vor einem weiterem rückfall, denn ich habe die letzten 9 jahre gut mit meinem bk gelebt und vor allem qualitativ.
noch eines, ich bin auch genetisch geprägt, meine mama mit 31 jahren und wieder mit 44 jahren an bk erkrankt. heute ist meine ma 54 und ihr geht es blendend.
suche dir solche menschen, die dir gut tun und die dir zuhören, mit allem, was dich betrifft.
und ich nehme mir jeden tag einen satz mit zum aufstehen, heute war es dieser, juhu, die erste chemo habe ich hinter mir und die nächsten 7 schaffe ich auch.

alles liebe und gute, sehe auch bei regen immer den sonnenschein,

kerstin
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  #10  
Alt 29.04.2005, 08:57
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Ich danke Euch allen für die lieben Zeilen und wünsche Euch auch alles erdenklich Gute.
Herzliche Grüße
Marion
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  #11  
Alt 29.04.2005, 15:33
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Liebe Marion,

ich kann mich meinen Vorrednerinnen nur anschließen, nur würde ich Dir empfehlen, daß Du gegen die Angst professionelle Hilfe in Anspruch nehmen solltest, denn Du kannst Dich aus einem solchen Tief, wie Du es momentan erlebst, kaum selbst wieder an Land ziehen!!! Da hat unsere liebe Rubbelmaus recht. Ansonsten kann ich den Mädels hier nur zustimmen, was sie schreiben und eine davon, nämlich Maria (Ria) kenne ich persönlich, denn sie war mit mir in der AHB in Prien!!!!
Sie weiß nur zu gut, wovon sie schreibt!

Hallo Maria, schicke Dir und Deiner Familie alle meine lieben Grüße und guten Wünsche und ich melde mich heute abend tel. bei Dir, ok?

Ich glaube, wir alle sind durch dieses Tief gegangen und manche gehen noch da durch, also Du siehst, Du bist mit diesem Problem nicht alleine und keine braucht sich zu schämen, wenn sie es ohne diese
professionelle Hilfe eines Therapeuthen
nicht schaffen sollte.

Ich wünsche Dir von Herzen, daß Du diese Situation um Deine Erkrankung in den Griff
bekommst, bzw. Dir helfen läßt, das ist jedenfalls besser, als zu lange zu warten, denn sonst fällst Du immer tiefer in dieses "Loch", aus dem Du Dich dann selbst überhaupt nicht mehr befreien kannst, weil Dir die Kraft dazu fehlt!
Lieber mal einige Monate oder Jahre eine Tablette zusätzlich für die Psyche nehmen, um wieder gegen die Krankheit ankämpfen zu können, als in der psychischen "Versenkung" zu verweilen!

Ich wünsche Dir die nötige Kraft, gegen die Krankheit anzukämpfen, daß Du die
Hoffnung nicht aufgibst und neuen Mut
für ein "Neues Leben" schöpfen kannst.
Denn es gibt ein Leben vor und nach Krebs, das haben wir alle selbst erfahren!

Alles Liebe und Gute für Dich wünscht Dir von Herzen

Leni
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  #12  
Alt 01.05.2005, 07:36
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Hallo Marion,
ich kann wie alle anderen hier ,Deine Angst sehr gut verstehen.
Bei mir wurde 2001 ein inflammatorisches Mama-Ca festgestellt. Das Ding kam im wahrsten Sinne über Nacht.Bis zum Schluss habe ich immer gedacht?gehofft?das das alles nur ein böser Traum war.Vom Kopf her war bei mir jedenfalls klar das das Ding bösartig war aber vom Bauch her habe ich das damals einfach nicht wahr haben wollen.Als dann die Diagnose feststand,habe ich auch erstmal ganz furchtbar geheult.Ich war unglaublich wütend auf alles .Nachdem das vorbei war,habe ich angefangen dieser verdammten Krankheit Paroli zu bieten.
Ich bin ganz offen damit umgegangen.Habe meine ganze Familie,Freunde und Bekannten miteinbezogen.
Ich erinnere mich noch an einen Tag.Ich hatte mal wiede so ein tiefes Loch.Abends hatten sich Gäste angesagt und ich saß mitten im Chaos.Noch nicht aufgeräumt,nicht gespült usw. Da rief mich aus unserem Freundeskreis jemand an. Wir haben erst zusammen geheult und dann zusammen gelacht.Und plötzlich gings mir besser.Und es wurde noch ein wunderschöner Abend.
Ich hatte auch dieses Gefühl,das schaff ich nie.Doch dann habe ich recht bald beschlossen,das diese verdammte Krankheit nicht mein Leben bestimmen soll und nicht bestimmen darf. Und seit dem gehts mir eigentlich recht gut.
Während meiner Chemos war ich auch recht schlapp und müde.
Das zurückdrehen ist mir auch recht schwergefallen,zumal meine Kinder mich sehr in Anspruch genommen haben.Bei der großen stand damals ein Schulwechsel an.Es war nicht immer einfach ,aber ich habe es geschafft.
Wenn Du traurig bist,weine,wenn Du wütend bist lass Deine Wut raus und wenn Du glücklich bist und es Dir gut geht dann singe oder tanze.Mach einfach das,wonach Dir gerade ist.
Für mich ist diese Krankheit einfach ein Stück auf meinem Lebensweg.Wenn Du so willst eine Herausforderung.Und ich habe diese Herausforderung angenommen.Durch diese Krankheit habe ich gelernt ,Sachen und Dinge zu sehen,die ich früher übersehen habe.Ich sehe jetzt auch unsere Freunde mit anderen Augen. Jetzt haben wir Freunde die da waren und sind, wenn wir Hilfe brauchen.Die anderen "Freunde"haben sich während der Zeit damals sehr schnell verabschiedet und meiden den Kontakt noch heute mit uns.So nach dem Motto :"Man kann ja nicht wissen,ob die nicht doch ansteckend ist".Diese Sachen haben mich früher immer sehr traurig und wütend gemacht.Heute lache ich darüber und denke :"die armen Irren."
Ich habe damals,als es mir körperlich wieder besser ging,Blumen gekauft. Blumen für unser Haus und meinen Garten.
Bei mir grünt und blüht es inzwischen zu (fast)jeder Jahreszeit.Mir hilft es einfach,wenn ich heute wütend bin oder Angst habe in meinen Garten zu gehen,dort dem Unkraut zu Leibe zurücken oder neue Blumen zu pflanzen .Inzwischen ist mein Garten ein einziges Blumenmeer.
Suche Dir,wenn Du kannst,auch etwas wo Du Deine Wut ,Angst oder auch Freude mitteilen kannst.Aber lass Dir Zeit dabei.
Ich habe auch Zeit gebraucht mit der ganzen Sache klar zu kommen.Anfangs bestimmte diese Krankheit auch mein Leben. Aber inzwischen ist nicht mehr im Vordergrund,sondern sitzt manchmal noch in der 2. Reihe. Aber viel öfters noch viel weiter hinten.
Ich wünsche Dir von ganzem Herzen,das diese Zeit für Dich auch bald kommt.Das Du einen Weg findest der ganzen Sache einen Platz ganz hinten in Deinem Leben einzuräumen.
Lass den Kopf nicht hängen und denk immer daran:Wir sind nicht einfach nur Frauen,nein wir sind POWERFRAUEN.
In diesem Sinne wünsche ich Dir von ganzem Herzen alles ,alles
Liebe,ganz viel Mut und noch mehr Kraft.
Liebe Grüsse
Elli
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  #13  
Alt 02.05.2005, 11:52
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Ich kann dem, was die anderen geschrieben haben nicht viel hinzufügen.
Zwar bin ich selbst nicht betroffen, sondern meine Mutter, aber in sehr schweren Momenten, wo man kaum die Kraft findet, wieder aufzustehen halte ich mich an das, was der Straßenkehrer in "Momo" von Michael Ende sagt: Wenn man eine lange Straße vor sich hat und konzentriert sich auf das Ende der Straße, so wird sie immer länger und beängstigender, und man meint, es nicht schaffen zu können. Dann konzentriere ich mich nur auf den nächsten Schritt und wieder den nächsten und eh ich mich versehe, habe ich die ganze Straße geschafft.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute!




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