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  #1  
Alt 09.06.2006, 15:31
ardnas 31 ardnas 31 ist offline
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Registriert seit: 16.02.2006
Ort: großhansdorf
Beiträge: 34
Standard keine hofnung mehr

eigetlich bin ich noch gar keine hinterbliebene, aber ich wußte
nicht wo ich sonst am besten schreiben soll?
gestern mußte ich für meine mutter die entscheidung treffen meinen
vater ins hospiz zu geben. es war schrecklich für uns weil wir ihn sehr lieben
und er eigentl. gar nicht ins hospiz wollte. ich glaube er und wir auch hatten bis jetzt die hoffnung das noch irgendetwas gutes passiert. mein pa ist so langsam ins leberkoma gefallen und meine mutti ist zu hause mehr oder weniger zusmmengebrochen. ich habe ein kleines baby und meine schwester auch eine tochter,sie ist hochschwanger... es ist alles zu viel gewesen.
der arzt im hospiz meinte das er nicht mehr wirklich etwas mitbekommt.
meißtens schläft er aber manchmal ist er unruhig und versucht sich mitzuteilen,was aber überhaupt nicht funktioniert. ich bin dann so hilflos
ich hab dann doch das gefühl er leidet... der arzt meinte noch 3-4 tage...
ich möchte natürlich das mein vater lebt aber nicht in diesem zustand!!!
wie lange kann es wohl wirklich dauern? habe gelesen es kann auch wochen dauern. das wäre kaum ertragbar. hat hier jemand ähnliche erfahrungen gemacht?
ganz liebe grüße
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  #2  
Alt 09.06.2006, 16:14
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Registriert seit: 15.02.2006
Ort: In der Nähe von Münster, NRW
Beiträge: 178
Standard AW: keine hofnung mehr

Hallo ardnas,

habe noch keine Erfahrung, wie lange es noch dauert.
Wollte Dich nur mal
Ich denke ihr habt die richtige Entscheidung getrofffen, denn ihr müßt auch an Euch denken! Euer Vater würde das verstehen!

ICh schicke Dir und Deiner Familie ein ganz großes Kraftpaket!


Cinderella80
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  #3  
Alt 09.06.2006, 16:41
Benutzerbild von Gaby283
Gaby283 Gaby283 ist offline
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Ort: Frankfurt am Main
Beiträge: 277
Standard AW: keine hofnung mehr

Hallo Sandra,

aus deinem Beitrag entnehme ich, dass du dir Sorgen und Vorwürfe machst.

Ich hoffe, dass ich dich mit meiner Antwort etwas beruhigen kann:

Meine Mam ist vor 3,5 Monaten in einem Hospiz gestorben. Wir wussten vorher nicht, um was für eine Einrichtung es sich dabei handelt. Zwar hatten wir - aufgrund der Empfehlung der Krankenhausärzte - einen "Besichtigungstermin" für Ende Februar vereinbart, doch leider kam meine Mam nicht mehr selbst dazu, sich das Hospiz anzuschauen, da sie vorher ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Irgendwie ging alles so schnell und das einzige, was sie nie wollte war, im Krankenhaus zu sterben. Davor hatte sie furchtbare Angst. Mein Vater kam mit der ganzen Situation nicht zurecht und ich fühlte mich allein gelassen, also kam schlußendlich nur das Hospiz in Frage. Nachdem sie 5 Tage im Krankenhaus verbracht hatte, wurde sie von dort ins Hospiz eingeliefert. Und ganz ehrlich: Ich bin so froh, dass sie dort ihre letzte Reise antreten durfte. Meine Mam war 10 Tage dort und erzählte jedem, wie gut es ihr gefalle. Die Schwestern und Pfleger haben sie sehr lieb betreut und sich gut um sie gekümmert, selbst für die Angehörigen hatten sie stets ein Ohr. Bei Fragen, z. B. auf was ich mich einstellen muss etc. konnte ich mich immer an das Pflegepersonal wenden. Sie haben auch gemerkt, als es mit meiner Mam zu Ende ging und haben uns darauf vorbereitet. Sie haben täglich mit dem Sterben zu tun und können einschätzen, wann es zu Ende geht.

Meine Mam hat in ihren letzten 2-3 Tagen Tavor zur Beruhigung bekommen, da sie etwas ängstlich war. Ins Koma ist sie nicht gefallen, was uns der Arzt aber auch nicht erklären konnte. Sie war bis zuletzt da, schlief zwar viel, aber reagierte auf Ansprache. Zwar konnte sie nicht mehr reden, trinken oder essen, aber sie hat einige Stunden bevor sie starb ganz laut den Wunsch danach geäußert.

Außerdem hatten wir vorher noch eine Patientenverfügung gemacht, d.h. dass sie keine lebensverlängernden Maßnahmen eingeleitet haben. Das Cortison, dass sie hochdosiert seit Monaten einnahm, wurde langsam entzogen. Ebenso bekam sie keine Flüssignahrung. Ihr wurden nur Schmerzen/Ängste mit Medikamenten erspart. Und das ist gut so. Im Krankenhaus hätte man sie länger am Leben erhalten, aber um welchen Preis?

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute für die anstehende Zeit.

Viele Grüße
Gaby
__________________
Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, lebe ich in euch weiter. (Rilke)
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  #4  
Alt 09.06.2006, 21:14
Gina Gina ist offline
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Registriert seit: 15.09.2005
Beiträge: 1
Standard AW: keine hofnung mehr

liebe ardnas,

mein vater ist letzte jahr ebenfalls in ein leberkoma gefallen und gestorben. ab dem zeitpunkt, ab dem er die meiste zeit geschlafen hat, ist es dann recht schnell gegangen, das waren nur ein paar tage. unruhig war mein vater auch fallweise, mir wäre es so vorgekommen, als würde er aus einem ganz tiefen schlaf erwachen und sich einfach nicht zurechtfinden. aber das verwirrtsein dürfte zu den symptomen des leberkomas gehören.

eure entscheidung, euren vater in einem hospiz unterzubringen, war ganz sicher richtig. dort kann auch gut für ihn gesorgt werden, falls er schmerzen bekommen sollte. für euch, noch dazu von doch recht viel nachwuchs umgeben, ist es vom organisatorischen her ebenfalls viel einfacher und ihr könnt immer beruhigt sein, dass man sich um euren vater gut kümmert. ich habe bisher nur positives über hospize gehört und gelesen. unser vater ist zuhause gestorben, von einer wirklich ganz lieben, rührend besorgten pflegerin betreut, aber es war alles sehr stressig, weil meine schwester und ich auch nicht immer wußten, ob nicht gerade doch ein arzt notwendig wäre oder wie wir ihm sonst helfen können.

es ist eine ganz schlimme zeit für euch, ich kann mich noch so gut daran erinnern. es ist einfach entsetzlich traurig, wenn ein mensch, den man liebt, gehen muß. aber jetzt, nach einem jahr, sehe ich alles schon ein wenig aus der ferne und freue mich, dass er nicht mehr leidet. aber fehlen tut er mir schon sehr ….

dir und deiner familie meine tiefste anteilnahme

gina
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  #5  
Alt 12.06.2006, 22:28
ardnas 31 ardnas 31 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.02.2006
Ort: großhansdorf
Beiträge: 34
Unglücklich AW: keine hofnung mehr

hallo ihr lieben,

vielen dank für eiure antworten!
mein papa ist am samstag ganz in der früh gestorben.
meine mutti und eine freundin haben ihn begleitet.
das hospiz war tatsächlich der richtige ort dafür. was für ein schmerz...
wir können es noch gar nicht glauben.
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