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#1
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Hallo,
bei meiner Mutter wurden kurz vor Weihnachten 3 Tumore in der Brust endeckt(multi zentrisch). Daraufhin war sie in der Uniklinik Tübingen, sie haben ihr dort zu einer Brusterhaltenden Methode "Latissimus Dorsi Lappen-Methode" geraten. Des weiteren wurde sie von einer Bekannten von ihr, die Heilpraktikerin ist, auf Dr. Aigner und die Medius Klinki in Burghausen aufmerksam gemacht. Dort wird mit der sogennanten RCT (regionalen Chemotherapie) behandelt. Hat jemand Erfahrung mit diesen Methoden und kann mir vielleicht etwas berichten, was ich weitergeben kann? Gruß Christian |
#2
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Hallo Christian,
zuerst einmal wünsche ich Dir und Deiner Mutter viel Kraft für alles, was Euch bevorsteht. Zu RCT weiß ich nichts, aber zu Latissimus-Dorsi-Aufbau, da diese Rekonstruktionsform bei mir selbst angewendet wurde. Dabei gibt es Positives und Negatives und eines muss man gegen das andere abwägen. Zuerst das Positive: Der Wiederaufbau wird mit Eigengewebe gemacht. Da bei mir noch ein Teil der Brust erhalten wurde, war es nicht notwendig, zusätzlich noch mit Silikon o.ä. zu arbeiten. Natürlich war meine Brust am Ende kleiner als vorher, d.h. auch als die nichtbetroffene Brust. Alles wurde in einer (wenn auch sehr großen) OP gemacht: die Teilabnahme der Brust, der Wiederaufbau mittels Latissimus und die Anpassung der linken Brust (d.h. die Verkleinerung). So habe ich mir eine Zweit- oder Dritt-OP gespart. Bei einem erfahrenen Operateur entsteht ein optisch sehr schönes Ergebnis mit dem Latissimus, d.h. ich kann problemlos wieder Bikins oder ähnliches tragen. Das Neutrale: Es war mir vor OP nicht bewusst, dass zwar optisch ein gutes Ergebnis erzielt werden kann, dass es aber dennoch in keiner Weise mehr "meine" Brust ist. D.h. in der Brust habe ich bis heute (die OP wurde in 01/05 gemacht) keinerlei Gefühl mehr. Deswegen habe ich auch anfangs diese rekonstruierte Brust als "Fleischberg" bezeichnet und nicht als mir zugehörig angesehen. Das Negative: Durch die brusterhaltende Operation ist bei mir ein viel größeres Risiko für Rezidive vorhanden als wenn die Brust komplett abgenommen worden wäre. In meinem Fall wäre eine Abnahme der Brust sicherlich sinnvoller gewesen, vor allem, weil der vorhandene Knoten schon sehr groß (4 cm) war und die Zellen - wie die histologische Untersuchung anschließend ergab - auch recht "entartet" waren. Das wusste ich aber zum Zeitpunkt der OP nicht, weil man mich darüber nicht aufgeklärt hatte - und inzwischen musste ich auch bereits den "Preis" dafür bezahlen, weil an fast gleicher Stelle ein Rezidiv aufgetreten ist und nun doch eine Ablatio (Abnahme) der Brust im Raum steht. Noch kann mir niemand sagen, wie diese Operation aussehen wird und ob der Latissimus mit in die Tonne gekloppt wird oder ob der ggf. erhalten werden kann. Weiterhin macht mir der fehlende Rückenmuskel doch ziemliche Probleme, d.h. ich habe sehr oft an der Stelle, wo er fehlt, Rückenschmerzen (damit hatte ich vor meiner OP nie zu tun, und auch jetzt, wo ich schon wieder eine Weile am Compi sitze, meldet sich die Stelle wieder). Außerdem entsteht am Rücken eine sehr große Narbe (zieht sich quer über die ganze Hälfte des Rückens bis zur Wirbesäule), die zwar gut durch den Bikini oder einen Badeanzug mit hohem Rücken verdeckt werden kann, die mir anfangs aber auch große Schmerzen bereitete, was ich letztendlich erst durch Akupunktur in den Griff bekommen habe. Außerdem hätte ich mir bei einer Ablatio die Bestrahlung sparen können. Sofern brusterhaltend operiert wird, gehört nämlich die anschließende Bestrahlung zum Standard, bei Ablatio nicht. Du siehst also, es gibt Gründe, die für die Euch vorgeschlagene OP-Methode sprechen, es gibt Dinge, die man dazu wissen sollte, und Dinge, die einem vielleicht nicht ganz deutlich gesagt werden. Und es ist wichtig, sich auch über die Möglichkeiten eines späteren Wiederaufbaus schlau zu machen (das hatte ich damals nicht getan). So, das ist nun eine sehr lange Nachricht geworden, sorry dafür. Wenn Du noch mehr wissen willst, schicke mir doch einfach eine PN. Viele liebe Grüße Barbara |
#3
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Mit Aigner haben wir sehr schlechte Erfahrung gemacht.
Die Theorie hört sich gut an - die Praxis sieht aber anders aus. Meine Lebensgefährtin wurde für 60.000.- € mit der regionalen Chemo umgebracht. Es gibt andere Kapazitäten als Aigner. Wie man hier im Forum nachlesen kann und wie meine Erfahrung ist, fehlt es bei Aigner an Aufklärung. Man sollte sich nicht mit falschen Versprechungen locken lassen. Es gibt zu denken, wenn Kassen die Kosten nicht übernehmen. |
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