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  #1  
Alt 29.03.2007, 13:57
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holli holli ist offline
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Standard Tief nach Chemo - wer kennt das? Tipps?

Hallo, ich bin neu hier und brauche Eure Hilfe; Mein Vater hat Kehldeckelkrebs, Halslymphknotenmetastasen und es wurden suspekte Lyphknoten in der Lunge gefunden; Verdacht Lungenkarzinom!? Jedenfalls hat er die erste Chemo von drei Zyklen hinter sich, die nächste folgt am Montag mit Cisplatin + 5FU. Derzeit ist er seelisch und moralisch am Boden, nichts interessiert ihn wirklich, hat keine Lust aufzustehen. Er ist sozusagen in ein Loch gefallen und ich würde ihn da gerne "raus holen". Habt Ihr einen Tipp und ähnliche Erfahrungen selbst gemacht oder jmd. aus Eurer Familie? Es tut so weh ihn so zu sehen ... dieser SCHEISS KREBS!!!!!!!!!
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  #2  
Alt 29.03.2007, 14:35
Benutzerbild von Beachmaus13
Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Tief nach Chemo - wer kennt das? Tipps?

Hallo Holli,

tut mir leid, dass dein Dad auch den Teufel in sich hat...

...nachdem mein Dad die Diagnose "Kleinzeller" bekommen hat war er auch erstmal völlig down, wie wir alle. Aber das ist doch ganz klar, oder? Zum Glück hat mein Dad die erste Chemo gut vertragen. Nach dem anfänglichen Schock war er dann aber schnell bereit sich mit uns über seinen Zustand zu unterhalten. Ich denke das ist ganz wichtig. Dein Dad braucht im Moment auf keinen Fall Mitleid, auch wenn er dir noch so leid tut. Versuch es deinem Dad nicht zu zeigen. Rede ganz normal und in Ruhe mit ihm. Mein Dad ist/war auch immer ein eher komplizierter Mensch mit dem man eigentlich nicht wirklich gut reden konnte. Aber ich muss sagen, dass es durch diese besch... Krankheit echt viel besser geworden ist... Natürlich gibt es Tage an denen er niedergeschmettert ist, aber das wird wieder besser. Man sollte es ihm zugestehen. Wenn man auf einmal nicht mehr so kann wie man will,... das ist doch für jeden frustrierend. Versuche Geduld mit deinem Dad zu haben, aber verdrängt die Krankheit nicht. Vielleicht erzählst du ihm von diesem Forum und das du dich über die Krankheit informierst. Das beruhigt ihn vielleicht auch etwas. War zumindest bei meinem Dad so. Verständnis und Geduld ist in solch psychischen Downphasen denke ich wirklich das wichtigste ohne dass man den Betroffenen natürlich zu sehr betüddelt... Ganz normal miteinander umgehen (als sei alles beim Alten, auch wenns natürlich nicht so ist und sicherlich auch schwer fällt) war bei uns das beste, denn daran ändern kann man ja sowieso nichts. Man kann nur versuchen zu kämpfen. Ich hoffe ihr schafft das auch. Die Krankheit kann so viele Aufs und Abs mit sich bringen, dagegen ist ne Achterbahnfahrt im Phantasialand überhaupt nichts....


Eins hab ich in dem halben Jahr Krebserkrankung bei meinem Dad gelernt. Nie den Kopf hängen lassen, bis jetzt kam nach jedem Tief auch immer wieder ein Hoch und das haben wir immer sehr genossen. Zur Zeit geht es meinem Dad auch ganz gut, dann geht es einem selber auch gleich viel viel besser.

Ich wünsche euch, speziell deinem Dad alles erdenklich gute und hoffe ihr bekommt das auch alles einigermaßen in den Griff... Füreinander da sein ist wirklich das wichtigste.

Lg, Nadin
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  #3  
Alt 29.03.2007, 16:24
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Tief nach Chemo - wer kennt das? Tipps?

Hallo Holli,
wir leben seit Februar 06 mit der Diagnose Lungenkrebs und haben auch schon viele rasante Talfahrten hinter uns. Auch mein Vater (54) hat sich schon in einigen tiefen Löchern befunden... Meist versuchen es meine Mutter und ich mit viel Verständnis und Geduld, allerdings bricht es auch manchmal einfach aus dem einen oder anderen heraus und es gibt richtig Krach, -auch wir sind nur Menschen ... geschadet hat das jedoch noch nie, meinem Vater geht es zum Glück z. Zt. nicht so schlecht, als das er damit nicht fertig würde und er es nicht doch hin und wieder als Anlass zum Nachdenken nimmt und Kleinigkeiten im Verhalten ändert.
Wenn er allzu schwarz malt, helfen sehr lange Gespräche in denen man ihm vor Augen führt, wie gut er bislang alles gemeistert hat und auch welch tolle, kleine Erfolge es immer wieder gibt und gab und alles längst nicht so rabenschwarz ist.... Ich hab das Gefühl er braucht diese Gespräche in regelmäßigen Abständen weil sie ihm einfach Mut machen. Zusätzlich ist er aber auch seit ca 2 Monaten in psychologischer Behandlung und auch das tut ihm sehr gut. Mittlerweile haben wir ein gutes Paket zusammen gestellt aus Schulmedzin, Komplementärmedizin, guten Ärzten.... auch das macht wieder Hoffnung. Trotzdem ist es oft sehr schwierig mit meinem Vater, dann versuche ich einfach nur zu akzeptieren dass alles so ist, wie es ist und er eben so ist wie er ist. Man kann eben doch niemanden zu seinem Glück zwingen und es einfach eine Menge mit dem der Erkrankte fertig werden muss, das kann man vermutlich trotz aller Liebe nicht wirklich nachvollziehen..

Mir graut es allerdings vor dem Tag, an dem es nichts Positives mehr zu sagen gibt und keine Hoffnung mehr bleibt.....


Liebe Grüße
Susanne
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  #4  
Alt 29.03.2007, 21:45
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holli holli ist offline
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Standard AW: Tief nach Chemo - wer kennt das? Tipps?

Hallo Ihr Lieben, vielen Dank für Eure Antworten. Ich weiss im Moment nicht ob es schlimmer ist mit anzusehen, dass mein Papa so leidet oder ob der Krebs an sich schlimmer ist?!! Aber die Chemo ist nun mal leider sein einziger Lebensretter - wenn überhaupt. Diese Hilflosigkeit ist einfach so schlimm. Aber Ihr habt recht, man muss reden. Ich glaube es kann keiner nachvollziehen was so eine Chemo in einem anrichtet, wenn man nicht selbst schon mal eine hatte!! Gebt die Hoffnung bitte NIE auf, ich werde es auch nicht tun. Ach ja ... !!!!!!
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  #5  
Alt 30.03.2007, 09:05
Benutzerbild von Beachmaus13
Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Tief nach Chemo - wer kennt das? Tipps?

Hallo Holli,

ich weiß genau was du meinst. In der Zeit, als es meinem Dad so richtig sch... ging, hätte ich auch jedesmal einfach nur losheulen können, wenn ich ihn da so liegen sah. Abends, wenn ich zuhause war, hab ich es auch getan, aber meinem Dad gegenüber versuche ich stark zu sein, so gut es denn geht. Trotzdem, auch ihm gegenüber habe ich schon geweint und ihm gesagt, wie Angst ich um ihn hab. Er hat dann auch geweint und es tat gut. Wir haben uns dann gegenseitig in den Arm genommen. Das war richtig schön...

Mein Dad hatte bei 5 Chemozyklen und 1x 10 Tage Bestrahlung insgesamt 2 größere "Downphasen". Die letzte "Downphase" ist jetzt gut 2 Wochen her und dauerte aber insgesamt fast 4 Wochen. Das war natürlich für uns alle eine ziemlich harte Zeit. Und die Angst vor dem was noch kommen mag war enorm hoch. Jetzt wissen wir aber, nach jedem Tief kam bis jetzt immer wieder ein Hoch, das wollen wir uns für die nächste "Downphase" , die hoffentlich noch ganz lange auf sich warten lässt, auf jeden Fall merken.

Ich hoffe, dass auch du mit deinem Dad so offen über alles reden kannst wie ich es mit meinem Dad inzwischen kann. Unser Verhältnis ist durch diese besch... Krankheit besser denn je... Früher hat er nie großartig Hilfe in Anspruch genommen, und jetzt.... Erst gestern hat er mir gesagt, wie froh er ist, dass wir (meine Geschwister und ich samt Anhang) ihn so toll unterstützen. Das tat total gut. Man macht es zwar sowieso gern, denn immerhin hat er ja auch fast 30 Jahre für uns gesorgt, aber es ist trotzdem schön zu wissen, dass er auch unendlich dankbar dafür ist. Heute mittag hat er mich zum Essen eingeladen, als kleines Dankeschön

Also, rede mit deinem Dad, hör ihm zu, aber "halte auch den Mund", wenn du merkst, dass er gerade nicht reden will... Ich denke man braucht in dieser Situation auf jeden Fall ganz viel Fingerspitzengefühl... ich hoffe, dass ihr es auch schafft...

Auf jeden Fall, wenn du selber reden willst und Sorgen loswerden möchtest bist du hier richtig und gut aufgehoben. Das habe ich inzwischen auch zu schätzen gelernt...

Ganz lieben Gruß aus dem sonnigen Norden sendet Nadin
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  #6  
Alt 02.04.2007, 18:00
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holli holli ist offline
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Standard wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

hallo ihr lieben,
ich habe vor wenigen tagen das erste mal in dieses forum geschrieben und es geht mir wie vielen von euch; man wird traurig durch die geschichten der anderen, aber man merkt, man ist nicht alleine.
mein papa hat kehldeckelkrebs, lyphmknotenmetastasen und ein lungenkarzinom. was ihm das leben im moment sehr schwer macht sind ständig neue pleuraergüsse (wasser in der lunge, wer das noch nicht gehört hat). heute kam meine schwester mit meiner mutter aus der uni mit der botschaft, der arzt meinte, er hätte nicht mehr jahre sondern nur noch wochen bis monate zu leben; es wurden noch knochenmetastasen gefunden. wisst ihr, wenn anderen sowas passiert und man hört das, denkt man, wie schlimm. aber wenn man es selbst erlebt, dann tut es ganz tief innen drin sooo weh. ich komme mir vor wie in einem falschen film. vor 3 monaten war er noch topfit!!!!! ich versuche keine hassgefühle gegen diesen krebs zu haben oder irgend jemanden schuldigen zu geben. auch nicht den lieben gott mit der frage "warum mein papa". das kann sich ja jeder von euch fragen; warum wir. bringt ja doch nix. und mein schwager meinte, der krebs bringt einen vielleicht um, aber am ende stirbt er mit. hm, wie recht er hat. eine frau sagte mal, jeder hat sein päckchen zu tragen und ich glaube so langsam weiss ich, was sie meint. ich habe nur angst vor seiner letzten zeit, dass er leiden muss oder es ihm nicht gut geht. welche erfahrungen habt ihr? danke dass ihr da seid!!! lg, steffi
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  #7  
Alt 02.04.2007, 18:14
lunablue lunablue ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

hallo steffi,

ich habe am 23.3. meine mutter verloren. sie hatte ein kleinzelliges bronchialkarzinom und hat seit august 2005 damit gekämpft.

ich weiß sehr gut, wie es dir jetzt geht. nutze einfach die verbleibende zeit und plane nicht mehr für den nächsten monat oder die nächste woche, sondern leben von tag zu tag.
diese krankheit ist leider unberechenbar, so dass man schlecht eine voraussage treffen kann, ob es nun noch wochen, oder monate sein werden.

rein statistisch hätte meine mutter 7 bis 9 monate gehabt. sie hat aber über 1,5 jahre durchgehalten, und dies lag sicher auch mit an ihrer sehr positiven einstellung.

alles gute,
stephan
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  #8  
Alt 02.04.2007, 18:22
Petsi1 Petsi1 ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Liebe Steffi,
erst einmal tut es mir sehr sehr leid das es auch Deinen Papa getroffen hat.

Ich kann Dich so gut verstehen. Meine Mama hat Brustkrebs und mein Papa Darmkrebs. Im Moment geht es Ihnen (toi toi toi) gut, aber bei dieser Krankheit weiss man ja nie.....

Seit der Diagnose meiner Mama führe ich ein total anderes Leben wie vorher. Ich habe nur noch Angst. Angst vor dieser Schei..Krankheit. Angst vor jeder Untersuchung. Angst vor der Warterei......

Ich frage mich auch immer, warum meine Eltern. Sie haben doch niemandem etwas getan. Aber auf das WARUM wird man keine Antwort finden.

Ich habe auch noch keinen Weg gefunden mit dieser Krankheit umzugeben. Auf jeden Fall hilft mir dieses Forum sehr. Alle sind so lieb und verstehen einen.

Ich wünsche Dir und Deinem Papa alles alles Gute und ganz viel Kraft für die Zukunft.

LG
Petsi
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  #9  
Alt 02.04.2007, 20:06
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Liebe Steffi,
es tut mir sehr leid, dass Dein Vater so krank ist! Es ist eine schlimme Zeit die Ihr durchleben müsst.
Ich kann Stephan nur zustimmen! Verbringt so viel Zeit wie möglich miteinander und plant nicht zu weit im vorraus. Wenn er müde ist dann lasst ihn schlafen, wenn es ihm gut geht unternehmt etwas zusammen. Vor allem, wenn er über den Tod reden möchte, dann hört ihm zu! Bei meiner Mutter konnte ich es damals nicht. Wenn sie über das Sterben reden wollte, habe ich leider immer abgeblockt.
Meine Mutter hatte Lungenkrebs und ist nach 8 Monaten sanft eingeschlafen.
Seht zu, dass Dein Papa keine Schmerzen hat, das ist ganz wichtig.
Seid einfach soweit wie möglich für ihn da!
Du wirst viel Kraft brauchen um Deinen Vater auf seinem letzten Weg zu begleiten. Diese Kraft wirst Du haben!
Liebe Grüße!
Sanne
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  #10  
Alt 02.04.2007, 20:08
Peti44 Peti44 ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Hallo ihr Lieben

Ich komme gerade vom Friedhof und habe da zu meiner Mom gesagt,vor einen Jahr warst du noch da,da wusten wir noch nichts von deiner Krankheit und vier Wochen später hieß es du hast Lungenkrebs und von da waren uns noch zehn Wochen zusammen geblieben.Es tut heute immer noch weh das sie nicht mehr da ist aber ich bin froh das ich hier Menchen gefunden habe denen es ähnlich geht und die wissen wie man sich fühlt.

Liebe Grüße Peti
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  #11  
Alt 03.04.2007, 21:51
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holli holli ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

hallo zusammen,
schon komisch, gestern hab ich noch geschrieben mein papa hat noch wochen oder monate zu leben, heute bin ich in die uni zitiert worden ... es geht nur noch um tage. man hat ihm medikamente gegen die schmerzen gegeben, flüssigkeit, da er kaum noch isst oder trinkt. es ist nicht schön ihn so zu sehen, es schmerzt sehr. ich hoffe, der liebe gott erlöst ihn bald .... das leben kann sooo schnell vorbei sein. ich muss dauern an den beitrag denken "mein papa ist im himmel und kann wieder atmen" ... unsere papas sehen sich vielleicht bald?!!!!! gute nacht ihr lieben, ich melde mich wieder. und bleibt tapfer!!!!
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  #12  
Alt 03.04.2007, 22:07
Petsi1 Petsi1 ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Liebe Steffi,

es tut mir sehr sehr leid so etwas von Dir zu hören.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt für die kommende Zeit.

Ich umarme Dich ganz fest.

Petsi
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  #13  
Alt 05.05.2007, 22:29
micha108 micha108 ist offline
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Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Hallo ihr Lieben,

auch ich habe meinen Papa am 10. April durch Lungenkrebs verloren.Nächste
Woche ist die Beisetzung, ich habe echt Angst davor.

Meinem Papa ging es seit längrem nicht gut, müde, appetitlos ein komischer
Husten seit einigen Wochen. Dann hatte er heftige Probleme mit dem Atmen und war auf einmal total vergesslich. Aber zum Arzt wollte er nicht. Als das mit dem Husten immer schlimmer wurde, haben wir ihn sozusagen zum Arzt gezwungen und dann ging es ratzfatz:

Am 24.3. kam er ins Krankenhaus, eine Woche später die Diagnose "Lungenkrebs mit Metastasen" . 10 Tage später ist er, 3 Tage nach der
ersten Chemo, in meinen Armen gestorben. Ich weiß es zwar, aber ich verstehe noch nicht wirklich was da passiert ist, stehe noch immer völlig neben mir. Das ist der absolut falsche Film.

ich bin sehr froh, daß ich mit meiner Mutter dabei war, als er starb. Aber
obwohl ich mich mit dem Thema Tod + Sterben sehr beschäftigt habe, habe
ich doch große Schwierigkeiten zu verarbeiten, was ich da gesehen und erlebt habe.Er war so unruhig und kurz vor dem eigentlichen Tod hatte er ein sogenannte "Schnappatmung", die Augen waren dabei schon verdreht.
Dann bekam er noch eine "Beruhigungsspritze"gegen die er sich noch zu wehren versuchte, dann atmete er noch einige wenige Züge und starb.

Es ist so ein furchtbares Gefühl einem geliebeten Menschen beim Todeskampf zusehen zu müssen und sich so hilflos zu fühlen.

Habt ihr das auch so erlebt?

Mit lieben Grüßen,

Michaela
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  #14  
Alt 05.05.2007, 23:06
Peti44 Peti44 ist offline
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Beiträge: 66
Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Hallo Michaela

Meine Mom ist auch an Lungenkrebs gestorben,es ist zwar schon 10 Monate her aber für mich ist es als war es gestern.
Bei ihr ging es auch schnell von der Diagnose bis zu ihren Tod vergingen 10 Wochen.Wir waren alle bei ihr als sie von uns ging,ich habe ihre Hand gehalten und plötzlich hat sie ganz ruhig geatmet bis sie ganz aufhörte.
Manchmal frage ich mich ob ich sie vieleicht noch einmal zurück geholt hätte wenn ich sie gerufen hätte.Ich bin nur froh das sie nicht alleine war als sie ins Regenbogenland ging und ich denke jeden Tag an sie.
Ich vermiß sie soooo........

Viele liebe Grüße
und laß dich Peti
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  #15  
Alt 06.05.2007, 10:46
micha108 micha108 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: wer hat noch sein elternteil an krebs verloren?

Hallo Peti,

danke für deine mitfühlenden Worte! Im Moment hilft eigentlich nur, sich mit Leuten auszutauschen, die das auch miterlebt haben.Ich bin sehr dankbar, dieses Forum entdeckt zu haben.

Ich denke, es war absolut richtig und stark, daß du deine Mama hast gehen lassen und nicht zurückgerufen hast, so furchtbar schwer das auch ist. Ich
habe viel gehört und gelesen, daß man den geliebten Menschen gehen lassen
soll und muß, sonst macht man es ihm nur noch schwerer.

Ein ganz lieber Gruß an Dich,

michaela
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