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Plötzliche Verwirrtheit
Hallo zusammen,
seit Tagen bin ich auf der Suche nach Antworten im Netz und hoffe hier, von einigen die es leider schon durchstehen mussten oder gerade noch davon betroffen, welche zu bekommen. Meine Mutter wurde vor etwa einem Jahr die Diagnose gestellt, sie hätte nen Bandscheibenvorfall. Alles was unternommen wurde brachte nichts und es wurde nur noch schlimmer. Sie wurde immer schwächer und blasser und kam auch irgendwann gar nicht mehr aus dem Bett. Als sie dann endlich einen Termin zur CT mit Kontrastmittel hatte, habe ich die Gunst der Stunde genutzt und sie noch am gleichen Tag im Krankenhaus einweisen können. Die erste Diagnose lautete dann, dass der Hämaglobin (HB-Wert) so schlecht war, dass sie wenn ich sie nicht ins Krankenhaus gebracht hätte, sie das Wochenende wohl nicht überlebt hätte. Und von da an ging es Schlag auf Schlag... Die nächste Hiobsbotschaft war dann eine Lugenembolie und schlussendlich ein stark fortgeschrittener Gebärmutterhalskrebs. Die Lungenembolie hat sie gut überstanden, die Chemotherapie nun bereits schon seit einem halben Jahr bekommen. Es gab in diesem halben Jahr Zeiten wo alles aussah, dass sie es doch noch schaffen würde. Vor ein paar Wochen aber wurde ihr Zustand wieder deutlich schlechter. Die Morphiumdosis auf 90 mg pro Tag erhöht und nun, da auch das nicht wirklich ihre Schmerzen linderte, haben wir sie wieder ins Krankenhaus gebracht. Seitdem ist alles nur noch viel schlimmer. Das Morphium wurde wieder auf 40 mg reduziert aber sie ist nun geisitg schwer verwirrt, womit ich auch zu meiner eigentlichen Frage komme. Es ist so schlimm geworden, dass sie mich teilweise gar nicht mehr erkennt oder auf jegliche Emotionen nicht mehr reagiert. Sie scheint die ganze Zeit in einer anderen Welt zu sein. Sieht andere Menschen und redet auch mit denen. Das macht mir echt Angst. Sie war immer ein so starker Mensch der vor allem immer auf sein Äußeres geachtet hat, davon ist aber nichts mehr übrig. Die Ärtze meinen das es wohl daran liegt das sie viel zu viel Calcium im Blut hat. Durch Infusionen versucht man das nun wieder auszuspülen. Ich habe die große Angst das sich nichts mehr an ihrem Zustand ändern wird und ich nicht mehr die Gelegenheit haben werde mich mit ihr noch einmal richtig zu unterhalten! Kennt das auch einer von Euch? Bitte antwortet mir! LG Björn |
#2
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AW: Plötzliche Verwirrtheit
Lieber Björn,
ich weiß nicht, ob ich Dir Deine Ängste nehmen kann. Aber trotzdem will ich Dir antworten. Mein Vater hatte LK der bei seiner Entdeckung bereits gestreut hatte. Es hatte sich schon eine Hirnmetastase gebildet. Diese Metastase ist ihm im August noch entfernt worden - trotzdem war der Krebs so agressiv, dass er schon 3 Wochen später voller Metas war. Zum Schluss bildeten sich wohl auch wieder Hirnmetas. Ich will jetzt nicht darauf hinaus, dass Deine Ma auch welche haben könnte und ich will auch gar nicht dass Du darüber nachdenkst. Aber durch diese Geschichte kenne ich die Wesensveränderungen die ein Mensch durchmachen kann, die schon sehr heftig sind! Ich kenne das Gefühl hilflos davor zu sitzen. Mein Vater hat zum Schluss auch stark halluziniert, sehr viele Dinge gesehen, auch andere Menschen mit denen er sich unterhalten hat. Ja die Situation ist angsteinflößend und beängstigend. Mein Vater hatte am 5, 4 und 3 Tag vor seinem Tod noch einige sehr klare Momente in denen kurze Unterhaltungen geführt werden konnten. Vielleicht macht dir das ein wenig Mut. LG Sandra
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Danke!!! PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007 Geändert von Mae-Geri (14.02.2008 um 22:16 Uhr) Grund: klarstellung |
#3
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AW: Plötzliche Verwirrtheit
Hallo Björn,
es tut mir leid, dass es deiner Mutter so schlecht geht. Meine Mam hatte mehrere Gehirntumoren (es ist nicht die selbe Krankheit). Meine Mam hat eine große zeitlang nicht geredet und dann war sie viel in der Vergagenheit und dann hat sie auch viel Unsinn geredet (wir haben es nicht verstanden). Aber ich war froh, dass sie geredet hat. Und wenn ich es nicht verstanden habe, dann war das mein Problem. Aber Mam konnte sich die Dinge von der Seele reden. Meine Mam hat nie über Krankheiten geredet. Und auch hier nicht! Als es hieß, sie könnte jederzeit sterben, sah sie so gut aus wie lange nicht mehr. Sie war wie früher, hat mich begrüßt mit: Was machst du schon wieder hier... Das hielt ca. 3 Tage an. Ich kann dir nur den Rat geben (auch wenn es dir Angst macht): Verbringe viel Zeit mit deiner Mutter. Und wenn du auch nicht immer verstehst was sie sagt, dann ist es nicht schlimm. Deiner Mutter geht es dadurch besser und wer weiß schon, was in einem vorgeht in so einer schweren Situation. Ich wüsche dir viel Kraft Liebe Grüße Ela
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Mam * 18.06.1949 + 08.01.2008 Wenn wir Dir auch die Ruhe gönnen, ist voller Trauer unser Herz; Dich leiden sehen und nicht helfen können, das war unser größter Schmerz. Ich werde Dich ewig lieben!!! |
#4
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AW: Plötzliche Verwirrtheit
Hallo Björn,
meine 92-jährige Mutter hat einen Hirntumor. Sie erkennt mich teilweise nicht mehr, oder spricht mich mit "Mama" an. Oft redet sie auch mit Menschen, die schon Tod sind, es gibt aber auch Momente, wo sie mich noch erkennt und ich ihr Kind bin und diese Augenblicke machen mich sehr glücklich. Ich will Dich jetzt nicht verunsichern, vielleicht liegt es bei Deiner Ma ja wirklich an den Medis. LG Christine |
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