Brauch eine Ohrfeige - wg. Alkohol

Hallo,

kann mir mal jemand die Meinung sagen
Seit meiner Diagnose in 01/2008 trinke ich mehr Alkohol. Wein, Cognac, Bier. Ich bin angefangen damit aufzuhören ;-) aber jetzt hat mir mein Männe mitgeteilt dass er häufiger auf Montage fahren muss. 3 Tage oder mehr. Damit fühle ich mich völlig überfordert und was hab ich gemacht???? 2 Schnaps gegtrunken und zum Abendbrot mit den Kindern bin ich jetzt betrunken. Scheiße.

Mehr schreib ich nicht sonst heule ich nur.

Marianne

[Amba]

Ach Liebelein ,

bitte hol dir Hilfe! Keine Ohrfeigen! Da gibts offensichtlich was, was du nicht allein tragen kannst! Und Alkohol gaukelt dir vor, das Päcklein würde dann leichter - was natürlich gelogen ist! Im Gegenteil, es wird dadurch noch viel, viel schwerer! Also bitte, sprich mit jemandem, dein Gyn wäre ein Anfang. Vielleicht gab es in deiner Klinik eine nette Schwester? Onkologie-Schwestern sind oft sehr herzlich. Oder vielleicht fällt hier jemandem noch was dazu ein! Aber tu's für deine Kids! Und natürlich für dich!

Alles Liebe, Amba

[Birgit49]

Liebe Marianne,

ganz schön mutig von dir, dieses Thema anzupacken. Wie ich aus deinen Zeilen herauslese, willst du schon seit einiger Zeit weniger trinken. Das ist doch schon mal der erste Schritt! Mit dem Willen allein schafft man das aber meistens nicht. Ein Raucher raucht ja auch nicht, weil er will, sondern weil er muss. Und da spreche ich aus Erfahrung ... Vielleicht kannst du erst mal mit einem Arzt sprechen, dem du vertraust? Mit professioneller Hilfe geht das viel besser, deine guten Vorsätze in die Tat umzusetzen.

Liebe Grüße

Birgit

[Gaby103]

Liebe Marianne,

bitte hole Dir psychologische Hilfe.
Ich habe auch des öfteren abends mal ein Glas getrunken, dies war für mich gut denn dann konnte ich auch einschlafen. Aber zuviel macht zuviel kaputt.

Mir hat es sehr geholfen hier die vielen Artikel zu lesen. Es gibt ne Menge Frauen von uns die Probleme haben die Diagnose zu verkraften.
Ich gehöre auch dazu und bin in psychoonkologischer Behandlung.

Die Frau meines Arbeitskollegen hat Schwierigkeiten ihre 4 Kinder zu versorgen und hat eine Hilfe jeden Tag für Haushalt, Einkauf und auch zum Spielen mit den Kindern. Erkundige Dich, Dein FA hilft Dir dabei.

[ulla62]

Hallo Marianne

was muss ich da lesen.......
bitte fang nicht an zu trinken,
hol dir hilfe.
Geh zur Krebsberatungsstelle oder ruf da an, wenn du keine Tel. Nr. hast, melde dich bei mir, kann ich dir geben.....
Du kannst auch bei mir anrufen, wenn du jemanden zum reden suchst.
Da wird es aber Zeit das wir uns treffen, hoffentlich ist bald Montag....

Schick dir eine PN mit Telef. Nr.

[Renate2]

Hallo Marianne,
ich will ja jetzt nicht schulmeistern, aber Du lädst Dir damit ein großes Problem auf und irgendwann drehst Du Dich nur im Kreis.
Du hast ein schlechtes Gewissen und dann betäubst Du das mit Alkohol und so geht das immer weiter.
Die Einsicht, daß Du zuviel trinkst ist schon der erste Schritt.

Jetzt brauchst Du noch die richtige Hilfe und auch den Willen. Dafür wünsche ich Dir viel Energie.

Liebe Grüße
Renate

Hallo Ihr Lieben,
was täte ich ohne Euch.

Liebe Ulla62, Du hast eine PN.

Ich habe mit meinem Mann gesprochen und wir versuchen Wege zu finden wie ich mit den Montagen klarkomme. Meine Cousine könnte vorbeikommen und mich unterstützen etc. so dass ich nicht immer gleich in Panik gerate.

Ich habe meine Therapeutin angemailt und um einen Termin gebeten. Sie hat mich vor 2 Jahren wegen meiner chronischen Schmerzen betreut und kennt mich. Außerdem hoffe ich, dass ich die Kur durchbekomme für die komplette Familie.

Aber es hat schon geholfen bewußt hier hereinzuschreiben dass es mir schlecht geht und ich Hilfe brauche.

Danke Euch sehr.

Marianne

[patzi]

Hallo moneypenny,

alle Achtung!!!
Ich finde das großartig, dass Du Dich dazu bekannt hast, dass Du zu viel trinkst; wer macht das schon ?

Damit hast Du den ersten Schritt getan. Und jetzt lass Dir helfen.
Und wie schön, dass Deine Cousine Dir schon ihre Hilfe angeboten hat.

Ich wünsche Dir alles Gute

patzi

[Amba]

Auch meine Hochachtung! Alles Gute und viel Erfolg, Amba

[Ilse Racek]

Liebe Moneypenny,

da hast Du was in Bewegung gebracht, das mich auch immer beschäftigt hat - der Wunsch, mich selbst "im Griff zu haben".

Das funktioniert im Grunde seit meine Erkrankung besser als vorher....

Ich gehe sogar soweit, Schmerz- und Beruhigungsmittel "misstrauisch zu beäugen"

Im Übrigen finde ich, dass Du wohl bei Eröffnung dieses Threads frühzeitig die Bremse reingeworfen hast, denn Dein Hilferuf wirkte auf mich nicht auffallend alkoholisiert.

Dir meinen Respekt und alles Gute

LG

[sprotte]

Hallo moneypenny,

ich habe bis zu meiner Erkrankung kaum Alkohol getrunken.

Ich bin in letzter Zeit sehr angespannt und habe Schlafstörungen. Da habe ich bemerkt, das ein Gläschen Wein am Abend beruhigend und entspannend wirkt.
Das sehe ich eigentlich noch nicht kritisch. Mir war es jedoch völlig egal, das ich starke Medikamente nehmen muß, die sich mit Alkohol nicht vertragen.

Als ich auf einer Feier Alkohol trank obwohl ich Antibiotika nahm, redeten meine Freunde mir ins Gewissen. Seither bin ich "vernünftig" und habe keinen Alkohol mehr im Haus.

Gerade gestern las ich einen Spruch, der sich mir eingeprägt hat

Alkohol löst Arbeitsverhältnisse,
Alkohol löst Freundschaften,
Alkohol löst Ehen,
Alkohol löst keine Probleme

In diesem Sinne
LG Sprotte

[Ilse Racek]

Hallo Sprotte

den Spruch find ich klasse


LG

Ihr Lieben,

wollte doch mal kurz berichten.

Erstmal liebe Ilse Dein Posting hat mich auch wieder ein wenig auf den Boden gebracht und ich hab mal genau hingesehen "wie" ich trinke.

Die letzten 2 Tage habe ich ganz bewußt wenn ich wie sonst mir beim Kochen ein Gläschen Wein eingeschüttet habe einen heißen Tee gekocht. Der Entspannungstee aus dem Lidel wirkt super . Und erstaunlicherdings hat er die gleiche Wirkung. Es war wirklich schon so eine Gewohnheit wie bei Rauchern nach dem Kaffee eine Zigarette einzuwerfen habe ich beim Kochen ein Glas Wein getrunken.

Aber abends gönne ich mir noch ein Glas Bier - keine Flasche mehr - oder ein Glas Wein und keine zwei mehr. Ich denke so kann ich nach und nach mich runterfahren.

Aber es war mir wirklich eine Lehre am Abendbrottisch angeschwipst zu sitzen. Meine Kinder haben im letzten Jahr schon so wenig von mir gehabt durch die ganzen Krankenhausaufenthalte und die langsame Genesung dass ich jetzt meine 5 Sinne beisammen halten sollte.

Allerdings gönne ich mir jetzt eine Grippe so dass ich wieder flachliege -

Ich werde diesen Thread versuchen weiterzuführen um mich selbst im Auge zu behalten. Es wird wohl so einigen von uns so gehen dass wir irgend eine Sucht entwickeln. Sei es Trinken, Rauchen, Extremsport, Tabletten .....

Wer mit mir zusammen die Bremse ziehen will darf sich gerne hier mit einbringen Dann bin ich nicht die einzige die kämpft

Wünsche Euch ein schönes ruhiges Wochenende

Marianne

[gina-lisa]

hallo marianne,

ich kann verstehen, dass man versucht mit alkohol probleme zu verdrängen...
aber probleme werden dadurch nicht besser ganz im gegenteil.

ich finds auch toll, dass du das erkannt hast !! klasse!!

während meiner bestrahlungszeit habe ich mir jeden tag
wenn ich nach hause kam zwei doppelte whisky eingeschüttet
weil mich das umfeld in der strahlenklinik voll belastet hat.
ich wußte natürlich auch, dass dies keine lösung war.....

ich habe keine probleme mit alkohol aber soooo hätte es anfangen können,
besonders wenn man schon tagsüber trinkt.
gutes thema und du bist sicher nicht die einzigste mit diesen schwierigkeiten.

alles gute wünsche ich dir und ich glaube du bekommst das wieder in den griff.

gruß
gina-lisa

[Ilse Racek]

Liebe Marianne - Hallo Moneypenni

ich finds gut, dass Du dies. Thread weiterführst.

Dir, mir und vielen anderen Betroffenen wird das an so richtig nervenden Tagen eine kleine Stütze sein

LG