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#1
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Wie kann ich lernen damit umzugehen??
Dann stelle ich mich mal vor:
ich heiße Eva, bin 28 Jahre alt. In den 80ern hatte meine Mama Hautkrebs, allerdings erinnere ich mich nur schlecht daran, denn ich war noch sehr klein. 2006 erkrankte sie an Brustkrebs und der bildete auch schon Metastasen, die Brust wurde amputiert, danach folgte Chemo und jetzt nimmt sie täglich Tabletten. Zu der Zeit ging für mich die Welt unter aber ich mußte lernen damit umzugehen und das gelang mir auch ganz gut - bis jetzt! Sie war während der Chemo so fröhlich und hat den Lebensmut nicht verloren. Über die Krankheit und deren Folgen haben wir nie gesprochen, ich denke es war ihre Art damit klarzukommen. Aber in letzter Zeit ist sie nicht mehr die selbe, hat sich verändert, lacht nicht mehr, ist blaß und schwach und macht irgendwie den Anschein als hätte sie keine Lust mehr zum Leben. Es kommt mir so vor als wäre sie schlagartig um 10 Jahre gealtert. Das macht mir sorgen und ich habe so eine Sch...angst! Der Gedanke daran, sie könnte nicht mehr lange da sien ist für mich uneträglich. Sie kann sich doch nicht so einfach aufgeben - ich kann doch mit sonst keinem so reden wie mit ihr. Bei mir nacht sich eine Hilflosigkeit und Angst breit, die mir die Luft zum atmen nimmt. Ich weiß nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Ich habe Angst! Vielleicht könnt ihr mir sagen, wie ihr das meistert?? Eva Geändert von Ewa (13.01.2009 um 23:48 Uhr) Grund: Falscher vorheriger Text |
#2
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AW: jdfh dghdf ghfd
Hallo Eva,
viele Leute haben schon gelesen, keiner geschrieben - ich möchte wenigstens versuchen dir eine Rückmeldung zu geben. Ich glaube hier sind viele Fragen offen. Wie alt bist DU? 28 Jahre... Zitat:
Zitat:
Es ist ziemlich sicher, dass dies nicht die Antwort ist, die du gern hören wolltest, aber deine Zeilen haben auf mich kindlich trotzig gewirkt. Mag sein, dass ich ungerecht hart mit dir geredet habe, dann entschuldige, ich kann nicht viel aus deinem Leben entnehmen, da dies dein erster Beitrag war und was ich da las, war in erster Linie deine Angst um dich selbst. Würde mich freuen, wenn ein "Gespräch" zwischen uns zu stande käme oder andere ihre Meinung auch noch äußern. Gruß Petra |
#3
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AW: jdfh dghdf ghfd
Hallo Eva,
zunächst einmal herzlich willkommen, wenn auch der Anlass hier zu schreiben wohl eher zur Traurigkeit veranlasst. Du schreibst von Angst... Angst deine Mama zu verlieren, Angst ohne deine Mama weiterleben zu müssen. Die Krankheit anzunehmen ist der erste Schritt- als Betroffener und als Angehöriger. Und das geht nicht von Heut auf Morgen. Zunächst bricht eine Welt zusammen. Du schreibst, du konntest mit deiner Mutter immer so gut reden... Rede mit ihr. Vielleicht ist es gerade das, was sie jetzt braucht. Im Grunde will sie dich sicher mit nichts Belasten. Aber ihre Krankheit ist fakt, und diese Krankheit kann sie nicht verbergen um dich nicht unglücklich zu machen. Es würde ihr vielleicht leichter fallen, wenn sie spürt sie kann offen sagen, wie es ihr auch wirklich geht. Verzweifelt, hilflos, deppresiv... Nimm ihre "neue" Situation an und tauscht eure Gefühle aus. Dann kannst du ihr ganz nah sein und sie fühlt sich verstanden. Auch du lernst deine Mama zu verstehen. Wenn ein Mensch aufgibt... weil ihm das Leben schwer und unerträglich scheint, wenn es keine Hoffnung mehr auf Heilung gibt, wenn Schmerzen ihn plagen... Ich denke das ist zu verstehen. Würde es uns anders gehen ? Wobei aus deinem Beitrag nicht hervor geht, wie genau es deiner Mama geht. Hat sie Schmerzen ? Wie weit ist die Krankheit inzwischen fortgeschritten ? Das alles tut natürlich unendlich weh. Es geht um einen innig geliebten Menschen, der dich Zeit deines 28-jährigen Lebens begleitet hat. Plötzlich soll alles anders werden... Versuche im Laufe der Zeit anzunehmen und zu akzeptieren wie sich alles entwickelt... mit kleinen Schritten. Hast du noch einen Papa, Geschwister, Freunde ? Deine Angst, die Mama zu verlieren kann ich so gut nachvollziehen. Ich bin 11 Jahre älter als du (meine Mutter hat Lungenkrebs mit Hirnmetastasen), was nicht heisst, dass ich deshalb besser ohne Mama leben kann. Auch ich brauche sie doch eigentlich noch ganz lange. Egal wie alt wir sind. Keiner kann sich so schnell mit dem Gedanken abfinden ohne Mama leben zu müssen. Aber ich habe erkannt und angenommen, dass ich sie in Kürze verlieren werde. Sie hat absolut keine Lebensqualität mehr und ich wünsche ihr, dass sie schnell von ihrem Leiden und den Qualen befreit wird. Das sage ich, obwohl es mir das Herz dabei bricht. Und grad weil ich sie so liebe... Vielleicht kannst du das "Es kommt mir so vor..." in ein "Ich weiss, wie meine Mutter fühlt, wie es ihr geht..." umwandeln. Es sind grausame Zeiten des Lebens, aber das Rad dreht sich weiter. Wir können es nicht anhalten, einfach aussteigen und davonrennen. Du wirst für die nächste Zeit viel Kraft brauchen, ich wünsche sie dir von Herzen. Aber glaub mir... Du hast die Kraft zur richtigen Zeit und du wächst mit der Situation. Jetzt hab ich aber viel geplappert... Hoffe ich konnte dir ein klein wenig "helfen". Melde dich wieder und fühl dich mal gedrückt . Liebe Grüße Cindy
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Meine geliebte Oma: 04.02.1916 - 22.12.08 Meine geliebte Mama: 07.04.1950 - 22.01.09 Menschenleben sind wie Blätter die von Bäumen fallen, all unsere Liebe vermag es nicht zu verhindern... |
#4
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AW: jdfh dghdf ghfd
Hallo liebe Eva,
möchte trotz privater PN HIER antworten, nicht im Detail, aber dennoch so viel, dass ich dir danke. Eine wichtige Lektion hast du mir bewußt gemacht, Überlegungen die ich manchmal vergesse, obwohl ich es doch weiß. Wieder haben mir Worte etwas vorgegaukelt... die geschriebenen - OHNE die/ deine Stimmlage zu hören, die/ deine NICHT geschriebenen Worte, die Unklarheiten (in deinen Zeilen) die meine Psyche dann manchmal mit eigenen Erfahrungen und Erlebten auffüllt. Ja, ich habe deinen Beitrag noch mal gelesen und er wirkte wieder ähnlich wie beim ersten mal auf mich, aber dennoch das größte Mißverständnis kam dadurch, das ICH die Dinge aufgefüllt habe mit Vermutungen aus meiner Erfahrungswelt. Mißverständlichkeiten über die Dinge die NICHT gesagt werden... Vielleicht waren die vielen Leser, die vorher nicht geschrieben haben schlauer, vorsichtiger als ich, sie haben lieber gar nicht geantwortet, bevor sie was Falsches in deine Zeilen hineinlesen, waren sich evtl. nicht sicher was sie von deinen Zeilen halten sollten. Cindy hat meinen Beitrag schon relativiert, darüber war ich dann doch auch schon froh. Doch was lerne ich daraus in der Zukunft? Lieber still sein oder geschicktere Fragen stellen? Ich habe auch schon feststellen müssen, dass Worte nicht immer mit gleichen Bedeutungen für die Menschen aus verschiedenen Regionen, gefüllt sind. Da spielen Ausdruck, Nachdruck, Redewendungen usw. eine Rolle, dazu kommt dann noch die verschieden Erfahrungen, Mentalitäten, Gefühlslagen usw., usw. ..... schwierig eigentlich Gespräche zu führen, die über den gewöhnlichen Small talk hinaus gehen! Ich danke dir für deine freundliche PN, obwohl du mit DEINEM Erfahrungshintergrund sicher Grund gehabt hättest sauer auf mich zu sein. Ich werde mich bemühen in Zukunft mich neutraler auf mein Gegenüber mit Fragen zu zu bewegen. Dir viel Kraft und das Geschick für die richtigen Worte zur richtigen Zeit für deine Mutter und vielleicht wrd auch sie dann ein wenig "auftauen". Manchmal ist es wohl so, das man Angst hat traurige Gefühle zu zu lassen, Angst, dass man die Schleusen dann nieeee wieder zu bekommt und nicht mehr aufhören kann zu weinen über das Unglück welches man hilflos hinnehmen muss. Petra |
#5
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Die richtigen Worte finden....
Hallo Petra!
zuerst war ich sauer, auch ein wenig verletzt... aber dann hab ich Deine erste Antwort nochmals gelesen und auch viel darüber nachgedacht... Vielleicht hätte ich ja meinen Beitrag anders formulieren sollen, was aber zu diesem Zeitpunkt einfach nicht möglich war, weil mich meine Gefühle einfach überrumpelt haben.... Dazu kommt ich bin so gar nicht DER SCHREIBER!! Es fällt mir sehr schwer die richtigen Wort zu treffen. Ich denke es ist am besten fange einfach nochmal an: Ich bin 28 Jahren . Ich bin keinesfalls ein "ich-bezogener" Mensch und auch nicht so egoistisch wie es aber wohl bei einigen den Anschein erweckt hat. Ich versuchte in meinem Beitrag meine Gefühle zu zeigen und wollte damit zeigen, dass ich meiner Mutter sehr nahe stehe und Angst habe sie zu verlieren, weil sie ein so besonderer Mensch für mich ist! Meine Mama spricht mit mir nicht über Ihre Krankheit und Ihre Folgen. In unserer gesamten Familie wird ihre Krankheit todgeschwiegen! Das möchte ich nicht mehr und halte das auch nicht mehr aus! Ich versuche mit ihr zu sprechen und frage sie fast täglich wie es ihr geht! Ich habe es viele Male versucht aber sie reagierte darauf so verschlossen und beendete das Gespräch sehr schnell. Sie macht einfach dicht! Es ist ihr sehr unangenehm- das weiß ich. Ich komme einfach nicht an sie ran. Wenn man an einen Menschen nicht mehr drankommt und merkt, nach mehreren Versuchen, dass man ihn damit verletzt, weil er es nicht hören möchte,ist man vielleicht auch an einem Punkt angelangt an dem man nicht mehr weiter weiß. Ich weiß auch nicht mehr weiter. Ich weiß dass sie Angst hat und ich weiß dass sie manchmal still in sich gekehrt an ihr Ende denkt- ich erkenne es an ihren Augen und an ihrer Stimme wenn wir telefonieren. Ich weiß, dass sie sich wünscht ihre Enkelkinder aufwachsen zu sehen und hofft dass sie das miterleben kann.. und es macht mich warnsinnig, dass sie sich bei dem Thema uns allen über verschließt und einfach nicht mit uns sprechen will! Sie darf sich ja auch so fühlen... Vielleicht liebe Petra wären diese Worte besser gewesen... |
#6
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AW: jdfh dghdf ghfd
Liebe Ewa,
ich bin auch Angehörige. Ich glaube das wir manchmal egoistisch denken und sind. Das ist nicht richtig aber menschlich. Uns wird das liebste genommen und wir können nichts tun. Das die betroffene Person im Vordergrund steht ist ohne jede Frage, dass sich alles um Mama dreht und drehen soll, dass es darum geht wie es ihr geht, dass es das wichtigste ist das es ihr gut geht und das sie auch sie selbst sein darf und kann mit ihren Ängsten und Sorgen als Mutter und vorallem als PERSON. Oftmals ist das ein bisschen schwer zu differenzieren weil wir eben die Kinder sind, aber ich denke wir wissen das es so ist. Aber es darf auch nicht vergessen werden, dass es auch für uns eine Belastung ist, das wir Angst haben als Kind und auch als Person. Es ist nie leicht. Bei mir ist es auch so, in der Familie wird das Thema Krebs, also die Erkrankung meiner Mam totgeschwiegen, sie redet nur mit mir dartüber, will sich auch "fremden" nicht offenbaren (wobei sie inzwischen zu einem Therapeuten geht) Zum einen freue ich mich sehr das meine Mutter mir soviel Vertrauen entgegen bringt und mir alles anvertraut, ihre Ängste, ihre Sorgen usw. ABER gleichzeitig belastet es mich auch sehr. Dennoch möchte ich es nicht anders haben. Ich will das sie mit mir darüber spricht!Ich trage meine Angst um meine Mutter und ihre Angst. All das ist nicht so schlimm, wie Betroffen von dieser scheiss Krankheit zu sein, aber man sollte es auch nicht unter den Tisch kehren. Oftmals verzweifel ich so, bei unseren Gesprächen weil es mir zuviel wird und werde böse zu ihr, ich hasse mich dafür. Mir zeigt das, dass ich damit nicht umgehen kann. Ich bin auch kein ich-bezogener Mensch aber manchmal wird es mir auch zuviel. Ich drück dich, Ylva |
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