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  #1  
Alt 06.02.2009, 09:41
Benutzerbild von KylieM
KylieM KylieM ist offline
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Standard Pille und Brustkrebs

"warum gerade ich?" - das haben wir alle schon mal gedacht. Anfangs war ich immer der Meinung, mich hätte es gar nicht erwischen dürfen. Niemand aus meiner Familie hatte bisher Brustkrebs. Ich habe kein Übergewicht, bin Nichtraucher, trinke kaum Alkohol, habe 2 Kinder die ich lange gestillt habe - warum also ich?

Mir sind dann doch ein paar Dinge eingefallen, die ich mir vorwerfen könnte:
1: ungesunde Ernährung (zu wenig Obst und Gemüse - zu viel Transfette)
2: zu wenig Bewegung (kein Sport)
3: jahrelange Pillen-Einnahme

Jetzt habe ich an alle, deren Tumor auch hormonabhängig ist, eine Frage:
habt Ihr auch lange Zeit die Pille oder Hormone in anderer Form genommen? Gibt es irgendwelche Statistiken über den Zusammenhang von Pille und hormonellem Brustkrebs? Ich weiß, dass es uns jetzt nichts mehr nützt, wenn wir`s wissen. Aber viele von uns haben ja Töchter, die nicht die gleichen Fehler machen sollen.

Liebe Grüße
Kylie
__________________
Diagnose 09/2008: invasiv-duktales Mamma-Karzinom (pT2, pTis (DCIS), pN0 (0/6 LK), pMX, L0, V0, Pn0, G2) Östr. Score 12, Prog. Score 4, HER-2/neu negativ (1+).
Therapie: 10/2008: Ablatio simplex rechts, 10/08 - 04/09: Chemo (FEC-Doc), 04/09-05/09: Bestrahlung (28 + 5 Boost), seitdem Tamoxifen.
Diagnose 09/2009: Rektumkarzinom (pT1, pN0 (0/12 LK), pMx, L1, V0, Pn0, Stadium I, G2, R0).
Therapie: 09/2009: Rektumresektion, Anlage J-Pouch, Anlage Ileostomas. 12/2009: Stoma-Rückverlagerung.
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  #2  
Alt 06.02.2009, 09:55
Benutzerbild von andile2412
andile2412 andile2412 ist offline
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Standard AW: Pille und Brustkrebs

Guten Morgen Kylie!

Mir erging es auch wie Dir! Ich wollte unbedingt einen Grund finden, WARUM ich erkrankt war. Bei mir gab es jedoch jede Menge Gründe dafür: Tanten und Cousine haben BK, ich habe Übergewicht, habe mich relativ ungesund ernährt, habe geraucht, habe keine Kinder und habe ab und zu Alkohol getrunken! Damit wollte ich mich aber nicht abfinden! Ich habe Deos ausgetauscht (OHNE Aluminiumchlorid), ich habe aus allen BHs die Bügel rausgeschnitten...! Ich fand es ungerecht, dass ICH BK bekommen habe! Andere leben noch ungesünder und werden auch nicht krank... warum dann ich??? Die Pille hab ich früher, mit 20 Jahren oder so, für ein paar Jahre genommen und seither nie wieder! Hat mir aber auch nichts gebracht - mein BK war trotzdem hormonabhängig! Man kann suchen wie man will, es wird keine Antwort dafür geben. Ich habe mich einfach damit abgefunden, es kann JEDE treffen! Warum dann nicht auch MICH!!!

Schönen Tag und liebe Grüsse, Andrea.
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Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören.
Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
Und Glück ist die gute Fee, die aufpasst, dass wir dabei nicht ins Stolpern geraten. (Peter Kuzmic)
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  #3  
Alt 06.02.2009, 10:44
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KylieM KylieM ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Pille und Brustkrebs

Liebe Andrea, Liebe Barbara,
vielen Dank für Eure Antworten.

Ich bin seelisch gar nicht so am Boden wie andere hier im Forum. Ich bin ein Positiv-Denker. Ich will mir auch gar nicht so große Vorwürfe machen, für das was ich falsch gemacht habe. Wie schon das chinesische Sprichwort sagt: Du kannst verschüttetes Wasser nicht mehr aufheben. Meine Fortsetzung für dieses Sprichwort lautet: aber Du kannst aufpassen, dass nicht nochmal was verschüttet wird.

Ich habe deshalb meine Ernährung ein bisschen umgestellt, was mir gar nicht so schwer fällt. Ich habe ja jetzt viel Zeit zum Kochen weil ich während der Chemo krankgeschrieben bin. Das mit dem Sport fällt mir noch etwas schwer, ich fühl mich so schlapp durch die Chemo (aber die neuen Laufschuhe stehen schon bereit). Ich möchte einfach alles tun was ich kann, um dem Krebs ein für alle mal "Leb wohl" zu sagen (oder zumindest so lange, bis die Kinder groß sind).

Vielleicht schreibt mal jemand, der hormonbedingten Brustkrebs hat, ohne je künstliche Hormone zu sich genommen zu haben. Kommt das auch vor?

Gruß
Kylie
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Diagnose 09/2008: invasiv-duktales Mamma-Karzinom (pT2, pTis (DCIS), pN0 (0/6 LK), pMX, L0, V0, Pn0, G2) Östr. Score 12, Prog. Score 4, HER-2/neu negativ (1+).
Therapie: 10/2008: Ablatio simplex rechts, 10/08 - 04/09: Chemo (FEC-Doc), 04/09-05/09: Bestrahlung (28 + 5 Boost), seitdem Tamoxifen.
Diagnose 09/2009: Rektumkarzinom (pT1, pN0 (0/12 LK), pMx, L1, V0, Pn0, Stadium I, G2, R0).
Therapie: 09/2009: Rektumresektion, Anlage J-Pouch, Anlage Ileostomas. 12/2009: Stoma-Rückverlagerung.
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  #4  
Alt 06.02.2009, 12:07
Elik Elik ist offline
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Beiträge: 239
Standard AW: Pille und Brustkrebs

Hallo Kylie,

die Frage, welche Faktoren Brustkrebs tatsächlich auslösen, kann dir (noch) kein Mediziner/Wissenschaftler beantworten. Da die einzelnen Mammatumore unterschiedlich sind, geht man auch von unterschiedlichen Auslösern aus. Außerdem müssen wohl auch mehrere Faktoren zusammenkommen, um aus einer gutartigen Zelle eine bösartige werden zu lassen. Fast alle Risikofaktoren, die ich kenne (Alter, Übergewicht, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel, Ernährung, ...) sind unspezifisch, da sie auch Risikofaktoren für viele andere Erkrankungen sind. Selbst die Träger von Brustkrebsgenen (BRCA) erkranken ja auch nicht zwangsweise an BK, sondern haben „nur“ eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit zu erkranken. Das ganze ist also eine sehr komplexe, noch längst nicht verstandene Angelegenheit.

Ob die Pilleneinnahme ein Risiko darstellt, ist m.W. auch noch nicht endgültig geklärt. Es gibt widersprüchliche Ergebnisse, wenn überhaupt, nur eine jahrelange Einnahme.

Bei mir selbst lag keiner der von euch genannten Risiken vor. Kein BK in der Familie, kein Übergewicht, kein Alkohol, nie geraucht, nie die Pille oder ein anderes Hormonpräparat genommen, drei Kinder lange gestillt, viel Bewegung/Sport gemacht. Trotzdem habe ich einen auf dem Papier hormonabhängigen BK (ER 9, PR 3).

Meine „Risikofaktoren“ waren längere Zeiträume mit großen psychischen und physischen Belastungen (Leukämieerkrankung meiner damals 2-jährigen Tochter vor 14 Jahren – inzwischen erfreut sie sich wieder bester Gesundheit- und später große wirtschaftliche Sorgen) und intensiver Kontakt zu Hunden. Habe zwar leider nie einen selbst besessen, bin aber gerne mit Nachbarshund spazieren gegangen oder habe als Urlaubsfrauchen ausgeholfen.

Also liebe Kylie, animiere deine Kinder zu einer gesunden Lebensweise, mehr kann man nicht tun!

Alles Gute

Elik

P.S. Bevor ich jetzt von Hundeliebhabern "gesteinigt“ werde, es gibt eine Befragung/Untersuchungen, nach der Hundehalter im Kreis der BK-Patienten doppelt so häufig vertreten sind als es ihrer Zahl entsprechend der Gesamtbevölkerung entspricht (Katzenliebhaber sind übrigens nicht überrepräsentiert).
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1...?dopt=Abstract

Nicht berücksichtigt wurde, dass abgesehen von dem emotionalen Gewinn eines Hundes, die regelmäßige Bewegung beim Gassi gehen natürlich anderen Krankheiten vorbeugt und somit insgesamt bestimmt positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Geändert von Elik (06.02.2009 um 12:08 Uhr) Grund: Fehlerkorrektur
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  #5  
Alt 06.02.2009, 13:55
knöpfchen59 knöpfchen59 ist offline
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Beiträge: 111
Standard AW: Pille und Brustkrebs

Hallo Kylie,

in deinem Bericht habe ich mich auch wiedergefunden. Warum ich ???

Habe mich gesund ernährt, immer Sport getrieben, nie mit der "berühmten Bierflasche" auf Parkbänken gesessen und innerhalb der Fam. ( 2 Kids, lange gestillt) immer meinem "Mann" gestanden. Für nix war ich mir zu schade,weder beim Hausbau noch sonst im Leben.

Letzten Sommer hat es mich dann auch erwischt. G3, schnellwachsend und böse. adjuvante Chemo 6 x TAC, danach OP des nicht mehr vorhandenen Tumors. Jetzt 33 Bestrahlungen. Danach AHT für 5 Jahre.

Und das mir, wo ich doch immer aktiv war. Irgendwann nach der 3. Chemo habe ich gemerkt, dass ich einen Gang zurückschrauben muß um noch die häuslichen Dinge und die Kids gebacken zu bekommen. Meine Kraft ging dann in das tägliche Allerlei und nicht mehr in den Sport.

Während der ganzen, langen Zeit habe ich immer positiv gedacht und ich glaube das hat mich auch gut durch diese schlimme Zeit gebracht ohne Depris.Dafür blieb auch schon wegen der Kids keine Zeit. ( klar habe ich auch mal geheult)

Ich habe früher lange Jahre die Pille genommen und sogar 3 J. vor Diagnose
mir die 3.Monats-Spritze geben lassen, wegen Beschwerden während der Menses.
Ich hatte in den letzten Jahren einige Streßsituationen, auch Tod meines Vaters, der nach 2 J. Chemobeh. an Krebs verstorben ist.
Da ich in der Fam. der Anlaufpunkt für alles bin, war ich ständig gefordert.

Vielleicht hat alles zusammengewirkt. Vielleicht!!!
Vielleicht bin ich auch einfach bei den vielen Frauen, die jährlich an BK erkranken ausgezählt worden.

Ganz egal wie, ich werde gewinnen und dann mein normales Leben weiterführen. Dazu gehören Zeit für mich und mein Sport, den ich sehr vermisse.

Ich merke aber schon jetzt wie die Lebensgeister wieder erwachen. Walken geht schon wieder. Spätestens nach der AHB werde ich wieder fit sein .

Liebe Grüße
knöpfchen
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  #6  
Alt 06.02.2009, 14:09
knöpfchen59 knöpfchen59 ist offline
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Beiträge: 111
Standard AW: Pille und Brustkrebs

Hallo Elik,

interessant fand ich Deine Anmerkung bzgl. der Hunde und Katzen.

Nicht liegt mir ferner als Dich zu " steinigen"

Mir hat mein Hund während der gesamten Chemo/OP/und Bestrahlungszeit sehr gut getan. Klar mußte ich oft meine Familie bitten mit dem Kerl spazieren zu gehen,weil ich einfach nicht konnte wegen div. NW.

Mein kleiner Freund hat genau gemerkt wann es mir gut ging und wann nicht. Er hat jeden Morgen an meinem Atem geschnuppert und sich dann entsprechend mir gegenüber verhalten.
Meine Freundin erzählte mir, ich solle meinem Freund die Hand auf die Herzgegend legen und mir von ihm pos. Energie und Ruhe holen. Hat prima geholfen, mein kleiner Freund wurde sehr ruhig und hat diese Steicheleinheiten sehr genossen

Jetzt, wo ich immer fitter werde, fordert er mich auch wieder richtig und das finde ich gut.

Ich denke, da ich meinen Hund schon vor der Erkrankung hatte und jeden Tag ca. 2 Std. bei Wind und Wetter mit ihm übers Feld laufe hat mein Immunsystem während der Chemo super durchgehalten. Die Blutwerte wurden erst nach der 5. Chemo schlecht, so dass ich nur 2 x eine Spritze Neulasta brauchte.

Und auch Heute, waren wir Zwei schon ausgiebig im Sonnenschein spazieren. Das tut meiner Psyche so gut und stärkt schon wieder mein Immunsystem, da ich ja jetzt jeden Tag in die Strahlenklinik muß und ständig irgendwelchen Keimen ausgesetzt bin.

Viele Grüße
knöpfchen
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