#1
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Warum?
Ich bin wie gelähmt... Seit Monaten stille Mitleserin und voller Hoffnung.
Und jetzt, ich weiss nicht weiter... Meine liebe Mutter bekam am 22. Juni 09 die Diagnose Adeno-Bronchial-Karzinom mit Fernmetastasen. Während dessen kam mein Vater mit einer Lungenentzündung ins KH (Intensiv). Am 23.06. brachte ich meine Mutti in ein Lungen-KH und musste den gleichen Tag zu meinen Vater in ein anderes KH zur Entscheidung, Magensonde, ja oder nein. Mein Vater (78) war dement und wurde bis dahin von meiner lieben Mutti gepflegt. Ich bin jeden Tag von einem KH ins andere gefahren, meinen Vater habe ich gefüttert und meiner Mutter Trost zugesprochen. Am 03.07.2009 wurde mein Vater in ein Pflegeheim verlegt wo er dann wenige Stunden später verstarb. Allein, einfach weg... Keine Zeit der Trauer, meine kleine Mami braucht mich doch, und so, palliative Chemo paar Tage verschoben, für Papa´s Trauerfeier... Nach der 4. Chemo mit Carboplatin/Vinorelbin wurde ein Staging vorgenommen. Tumor nicht mehr nachweissbar und über die Knochenmetas wurde nie was gesagt. Sie hat bisher keine grossen Schmerzen in der Wirbelsäule. Nach der 5. Chemo wurden die Depressionen immer schlimmer. Auf einmal konnte Mutti nicht mehr richtig gehen, ging früh ins Bett und stand manchmal überhaupt nicht auf... Nach der 6. Chemo waren die Depressionen so schlimm das sich meine kleine Mami selbst in ein psychiatrisches KH einweisen wollte. Ablehnung wegen Platzmangel :-(( Am 09.01.2010, ein Tag nachdem meine Twins 6. Jahre alt wurden, ist meine Mutter völlig mit den Nerven am Ende in die Notaufnahme ins KH gekommen. Dort wurde sie mit Verdacht auf den ORSA Keim isoliert und war dadurch ein wenig verwirrt und desorientiert. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich es wär so eine Art Durchgangssyndrom?! Die Ärzte im KH gingen auch von einer schweren Depression aus und somit wurde erstmal nichts gemacht. An dem Tag wo der ORSA Verdacht aufgehoben wurde, sorgten die Ärztin dafür das meine Mutter in die Psychiatrie aufgenommen wurde. Leider hatten die dort immer noch keinen Platz und somit wurde meine Mutter neben eine Tischtennisplatte gelegt und dazu noch isoliert. Den in diesem KH war das Ergebnis das der ORSA Keim negativ ist noch nicht angelangt. Ein Tag später wurde meinen kleine Mami dann auf eine andere Station verlegt. Die Station passte angeblich besser zu dem Alter meiner Mutter (ab 60 J. = geronto). Leider war diese Station eine geschlossene... Durch meinen Vater mit seiner Demenz war uns sowas bekannt. Meine Mutter war völlig am Boden zerstört und dacht nun sie wär dement. Ich hätte sie zwar jederzeit dort rausholen können, da ich Muttis Betreuerin bin, aber Ihr Gesundheitlicher Zustand wurde von Tag zu Tag schlimmer... Sie war orientierunglos, hat sich übergeben und es viel das erste Mal der Verdacht auf Gehirnmetastasen. Nach 1. Woche dann das CT. Keine Metas aber zuviel Gehirnwasser?! Ein Tag später, Einlieferung ins ins normale KH. Kopfschmerzen und ständige Übelkeit und Erbrechen. Im KH, sofortige Isolation Verdacht auf Noro-Keim und erneutes CT da beim ersten kein Kontrastmittel gespritzt wurde. Neurologin kommt mit dem Ergebnis keine Gehirnmetas aber Wasser im Gehirn... Und nun? Wir haben WE... Am Montag, Mutti ist immer noch isoliert, der Gesundheitzustand wird immer schlimmer. Kopfschmerzen, Inkontinenz, Erbrechen, Agressivität, tiefste Verzweiflung, Selbstmordgedanken... Ich verlange einen Arzt, meine Mutter liegt nicht auf der Onko-Station (kein Platz). Die Ärztin hat keine Zeit ich soll sie telefonisch kontaktieren. Sie sagt, Gehirnmetas sind noch nicht ausgeschlossen? Sie wollen meine Mutti noch ins MRT schicken... Nächster Tag, MRT Ergebnis - keine Metastasen. Juhu, der liebe Gott hat mein Beten gehört... Ich sage Mutti, keine Metastasen - keine Reaktion. Doch, sie bricht... Ich habe sofort die Oberärztin verlangt, die zu diesem Zeitpunkt auch eher Ratlos ist. Sie weiss auch nicht so genau, ob es die Depressionen oder doch der erhöhte Gehirndruck ist. Es wird soll nun Gehirnwasser aus dem Rückenmark entnommen werden. Am 05.02.2010 werde ich von der Oberärztin angerufen. Sie ist sehr menschlich und selbst völlig geschockt. Meine kleine Mami, Krebszellen auf der Gehirnhaut, was es sehr, sehr selten gibt... Lebenserwartung sehr gering... Sofortige Verlegung auf die Palliativstation. Das erste Mal Morphium...sie sind hier alle sehr lieb. Ich habe für die letzte Chance meiner Mutter unterschrieben - Chemo direkt ins Gehirn. Ganz wenig und ohne Nebenwirkung. Sie erkennt uns, kann sehr schlecht reden, ist so schwach. Heute hat sie gsagt, sie geht bald auf Reisen... in den Himmel... Die Ärzte, die Schwester, und alle sind entsetzt über unser Schicksal. Ich habe keine Kraft mehr. Ich liebe sie so sehr und wünschte doch es ginge schnell. Alle sagen pass auf dich auf, Du hast Kinder und einen lieben Mann, die brauchen Dich. Aber meine Mutter braucht mich auch... Geändert von Bräuti (07.02.2010 um 22:23 Uhr) |
#2
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AW: Warum?
hallo bräuti,
eure geschichte hat mich sehr berührt...es tut mir sehr leid, dass es deiner mama so schlecht geht. auch wenn es für euch noch so schwer ist, kann man deiner mama nur wünschen, dass sie bald von ihrem leid erlöst wird. ich wünsche euch viel kraft für die kommende zeit... lg, nicole |
#3
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AW: Warum?
Liebe Nicole,
danke für dein Mitgefühl. Ich komme gerade aus dem KH. Jetzt scheint sich alles zu wiederholen... Nun füttere ich meine kleine Mutti. Sie ist durcheinander, weint, fragt nach Papa. Sie hat diesen traurigen Blick der mich schon monatelang verfolgt. Und immer wieder die gleichen unbeantworteten Fragen: Wieso? Warum? Meine Mutter, nie geraucht, nie getrunken, immer gesund gelebt! WARUM... Morgen nehme ich meine Kids mit, sie wollen Oma sehen. Morgen bekommt sie die nächste Chemo. Die Oberärztin meint, es könnte nochmal besser werden. Vielleicht liegts an den hoch dosierten Beruhigungsmittel?! Morgen haben wir auch einen Termin mit der Sozialberaterin. Wie gehts weiter? Meine Mutter hat bisher für sich allein gesorgt! Vielleicht ein 24 Std. Pflegedienst zu Hause? In ein Pflegeheim? Meine kleine Mutti...nein... Sie wollte nie dahin sichen. LG, Bräuti |
#4
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AW: Warum?
Liebe Bräuti!
Auch mich hat deine Geschichte sehr berührt! Die Frage nach dem Warum....die stelle ich mir auch immer und immer wieder. Leider gibt es wohl auf diese Frage keine Antwort..... Ich schicke dir ein großes Kraftpaket für diese schwere Zeit. Ganz liebe mitfühlende Grüße Anja
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Meine geliebte Mama Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011 Mein geliebter Papa 8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht. Ich werde Euch vom Himmel herab lieben, wie ich Euch auf Erden geliebt habe. http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs |
#5
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AW: Warum?
hallo bräuti,
die frage nach dem warum kann dir leider keiner beantworten... aber was die pflege angeht- wenn du die möglichkeit hast, wäre für deine mama eine pflege zu hause sicher "schön". wir hatten bei meinem papa die möglichkeit, da wir nebeneinander wohnen und meine mama und ich uns die pflege geteilt haben. mein papa wollte aber auch auf keinen fall irgendwoanders hin! wir haben meinen papa 2 monate gepflegt, bis er erlöst wurde. für ihn war es es schön, weil er so bis zum schluss so gut wie möglich mit ins familienleben eingebunden wurde. er hat seine enkelkinder geliebt. und die waren jeden tag bei ihm. selbst wenn sie draussen gespielt haben hat er sie durch das geöffnete fenster gehört. das war für ihn das größte! es war für uns zwar sehr anstrengend, aber er konnte zu hause sterben, wie er es sich gewünscht hat. und das macht mich glücklich- dass wir ihm den letzten wunsch erfüllen konnten... wenn du wegen der pflege fragen hast, kannst du mir jederzeit schreiben... ich drücke euch die daumen und schicke dir ein neues paket kraft... lg, nicole |
#6
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AW: Warum?
Liebe Nicole, liebe Anja,
leider gibt es keine Antwort auf unser warum. Trotzdem möchte ich schreien...von ganz tief in mir... Wir hatten heute vormittag ein Gepräch mit der Sozialarbeiterin und einem Psycho-Onkologen. Wie gehts weiter...? Leider habe ich nicht die Möglichkeit meine Mutti bei uns aufzunehmen. Wir haben zwar gebaut aber ebend nicht gross genug. Meine Mutter wohnt allerdings nur wenige Autominuten entfernt. Wir sollen uns Gedanken machen, vielleicht erstmal die Kurzzeitpflege? Dann schauen, wie gehts Mutti... Pflegedienst für zu Hause. Ein 24 Std-Service wird sehr selten angeboten und soll wohl auch sehr sehr teuer sein. Wir werden uns erkundigen!!! Ich war gegen Abend nochmal mit meinen Mann im KH. Mutti ist sehr benommen. Die Ärztin meint, das liegt an den Beruhigungsmittel. Ich habe ihr Puffer mitgenommen. Sie hat alle aufgegessen LG Kerstin Geändert von Bräuti (09.02.2010 um 21:45 Uhr) |
#7
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AW: Warum?
Hallo...?,
meine Mutter ist seit gestern in einer Kurzzeitpflege... Die Chemo hat zwar angeschlagen, doch der Zutand von Mutti hat sich eher verschlechtert, sodass die Ärzte aufgegeben haben. Im KH hat ein Psychoonkologe mit mir Kontakt aufgenommen, er meint ich hätte bis zum Schluss gekämpft. Sogar noch nachdem alle anderen und auch meine kleine Mutti bereits aufgegeben haben. Ich konnte es nicht fassen, das meine Mutti, so schnell wieder von der Palliativstation entlassen wurde. Wo wir doch endlich das Gefühl hatten, zur Ruhe zu kommen... Ja, jetzt denke ich: Bitte, bitte lasst Sie nicht leiden... Ein ganz kleines bisschen Glück haben wir allerdings. Ich hatte bereits vor einen halben Jahr als mein Vater verstorben ist, Kontakt mit einer Mitarbeiterin von einem Hospiz aufgenommen. Und diese Frau ist gerade dabei, eine Palliativstation und ein Hospiz, in dem Pflegeheim wo Mutti jetzt liegt, zu eröffnen. Und Mutti ist ihr erster Patient in diesem Pflegeheim. Sie hat total viel Hospiz-Erfahrung mit Sterbebegleitung, Schmerzfreiheit und was dazu gehört. Sie ist auch für mich da... Heute ist sie sogar zu Muttis Hausarzt maschiert, obwohl sie frei hat und ist dann auch noch zu Mutti gekommen. Jetzt werden wir meine kleine Mami gemeinsam begleiten Liebe Grüsse Kerstin Warum? Meine liebe Mami Adenokarzinom T1-2,N3,M1 - Diagnose am 22.06.2009. Mein Vater gestorben am 03.07.2009 (als die Kraft zu Ende ging, war´s kein Sterben, war´s Erlösung) Geändert von Bräuti (19.02.2010 um 16:05 Uhr) |
#8
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AW: Warum?
Liebe Kerstin, ich weiß garnicht was ich dir sagen soll....
Ich hoffe ganz fest mit dir das deine Mama nicht leiden muß... Nehme dich mal ganz lieb in den Arm und schicke dir ein riesen Kraftpaket traurige Grüße Anja
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Meine geliebte Mama Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011 Mein geliebter Papa 8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht. Ich werde Euch vom Himmel herab lieben, wie ich Euch auf Erden geliebt habe. http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs |
#9
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AW: Warum?
Liebe Anja,
danke für Dein Kraftpaket, das kann ich wirklich brauchen... Ich komme gerade aus dem PH... Mutti war heut sehr schläfrig, sagt nicht, beklagt nichts, hat eine ganz dicken Bauch?...aber isst und trinkt gut. Leider bin ich mir nicht sicher, ob sie mich erkennt. Die liebe Frau aus dem Hospiz sagte zu mir, das Mutti eine ganz tiefe Ruhe hat... LG Kerstin Warum? Meine liebe Mami Adenokarzinom T1-2,N3,M1 - Diagnose am 22.06.2009. Mein Vater gestorben am 03.07.2009 (als die Kraft zu Ende ging, war´s kein Sterben, war´s Erlösung) |
#10
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AW: Warum?
Liebe Kerstin,
ich hoffe deiner Mama gehts es ein bisschen besser... denk an euch....ganz liebe Grüße Anja
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Meine geliebte Mama Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011 Mein geliebter Papa 8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht. Ich werde Euch vom Himmel herab lieben, wie ich Euch auf Erden geliebt habe. http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs |
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AW: Warum? Meine kleine Mutti hats geschafft...
Liebe Anja, liebe Mitleser,
meine kleine Mutti ist gestern den 25.02.2010 um 15:20 Uhr in meinen Armen für immer eingeschlafen. Wir haben gewartet und gehofft, dass der Moment vielleicht niemals kommt. Das er einfach vorübergeht oder vielleicht niemals geschieht. Meine liebe Mami Adenokarzinom T1-2,N3,M1 - Diagnose am 22.06.2009. Mein Vater gestorben am 03.07.2009 (als die Kraft zu Ende ging, war´s kein Sterben, war´s Erlösung) Mutti ist jetzt im Sein und ein Engel 25.02.2010 - Ich werde Dich niemals vergessen |
#12
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AW: Warum?
Liebe Kerstin,
als stille Mitleserin schicke ich dir einen stillen Gruss und wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit. Liebe Grüsse Ange |
#13
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AW: Warum?
ich wünsche dir ganz ganz viel kraft für die jetzige zeit
alles liebe ina |
#14
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AW: Warum?
Liebe Kerstin, habe es eben erst gelesen....es tut mir so leid.....
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft...... Anja
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Meine geliebte Mama Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011 Mein geliebter Papa 8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht. Ich werde Euch vom Himmel herab lieben, wie ich Euch auf Erden geliebt habe. http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs |
#15
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AW: Warum?
Liebe Kerstin,
auch von mir einen stillen Gruß Sabine |
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