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Besteht noch Hoffnung?
Hallo Zusammen
Ich bin seit Anfang Januar stille Mitleserin in diesem Forum. Das Lesen der Beiträge hat mir sehr geholfen mit der Diagnose meines Vaters umzugehen. Nach längerem Hadern habe ich mich jetzt dazu entschlossen einen Bericht zu erfassen, da ich im Moment an meine Grenzen stosse und mich jemandem mitteilen muss (und meine Mutter all ihre Kraft brauch um meinen Vater zu stützen) Hier die Story meines Vaters: Mein Vater (62 J) hat seit November 2009 vermehrt Kopfschmerzen und Probleme mit den Augen. Gegen Ende Dezember wurde der Kopfschmerz chronisch und seine Augen haben sich vermehrt ausgescherrt (extremes Schielen nach innen... doppelbilder... keine Kontrolle über die Augen). Sein Hausarzt (der Depp) hat meinem Vater Kopfschmerztabletten verschrieben (Zitat: so Kopfschmerzen gibt's halt, einfach genug nehmen davon...). Anfangs Januar konnten wir den Arzt dazu überreden, dass er meinen Vater für eine Untersuchung in Spital schickte (ist ja nicht normal, dass mit den Augen). Der Hausarzt (riesen Depp der er ist) meldete Ihn für eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader an (???). Nachdem nichts gefunden wurde (natürlich nicht) wurde er vom Spital noch für ein MRI angemeldet. Beim MRI wurde dann ein Tumor an der Hirnanhangdrüse festgestellt. Die Ärzte schickten meinen Vater nach Hause mit dem Vermerk weiterhin die Kopfschmerztabletten zu nehmen. Er könne dann eine Woche später für weitere Untersuchungen wiederkommen. Zwei Tage später ist mein Vater bei der Arbeit zusammen gebrochen, die Schmerzen waren unterträglich. Da meine Eltern einen eigenen Betrieb haben, habe ich meinen Vater ins Spital gefahren. Als wir ankamen hatte er sich schon wieder ein bisschen erholt und marschierte alleine in die Notaufnahme. Ich ging nach Hause zurück, um meiner Mutter mit dem Betrieb zu helfen (Vater bestand darauf). Beim Anruf in der Notaufnahme wurde uns vom Diensthabenden Arzt mitgeteilt, dass "sie besseres zu tun haben als sich um unseren Vater zu kümmern, da er den Schmerz ja bisher mit den Kopfschmerztabletten regulieren konnte". Nach längerem Hick-Hack wurde er dann am selben Tag in ein grösseres Spital überwiesen. In dem grossen Spital wurden alle Register gezogen (Biopsie Hirntumor, MRI's, CT's etc...) um schlussendlich die Diagnose "Lungenkrebs mit Metastase an der Hypophyse" zu stellen. Eine Woche später startete die Bestrahlung der Metastase im Hirn (zwei Wochen lang nur Werktage) gegen den bösartigen Lungentumor wurde NICHTS unternommen. 3 Wochen nach Abschluss der Bestrahlung (Hirntumor sei mit 90%iger Sicherheit kaputt) wurde mit einer Chemotherapie gegen den Lungentumor begonnen... (Chemo, 21 Tage Pause, Chemo...). Meinem Vater gings dreckig, die Medis gegen die Übelkeit haben überhaupt nicht geholfen und er konnte kein Essen mehr schlucken, weil er sich immer voll fühlte. Mein Vater hat, weil er besorgt war wegen all der Chemie die er zu sich nahm, bei JEDER Blutkontrolle gefragt wie es um seine Leberwerte stehe, ob die in Ordnung sind, etc. Ihm wurde jedes Mal mitgeteilt dass die Leberwerte vollkommen in Ordnung sind. Nach der 3. Chemo wurde erneut ein MRI gemacht um zu schauen wie es steht. Dabei wurden eher zufällig Metastasen auf der Leber festgestellt. Die Ärztin teilte das meinem Vater so nebenbei mit (Arktisch die Frau). Als er nachfragte sagte die Eiskönigin: Die Leberwerte sehen ja schon länger schlecht aus... (WAS?!?) Am 29.6 hatte mein Vater seine 6. Chemositzung. Weil er ein rasseln auf der Lunge hatte wurde er geröngt. Die Ärztin hat im Mitgeteilt, dass es so aussähe als ob sich der Tumor verkleinert habe. Wir waren alle sehr glücklich über diese Vage-aber-positive-Aussage. Weil er sich über Bauchschmerzen beklagte, verschrieb ihm die Ärztin Morphiumtropfen (2%ige Lösung, 5 Tropfen alle 4 Stunden) Am 2.7. musste meine Mutter den Vater in die Notaufnahme bringen. Er hatte starke Bauchschmerzen, hat sich nur so gekrümmt. Das Morphium hat überhaupt nichts gebracht (wir wurden später aufgeklärt, dass wir ihm ruhig hätten 20 oder mehr Tropfen geben können...) Alle Medikamente wurden sofort abgesetzt. Die Aerzte meinten, dass es so aussieht als ob die Leber vollständig kaputt sei, aber sie schauen, dass dann am Montag an... Jetzt ist er ihm Spital, voraussichtlich bis Dienstag und wird auf Morphiumpflaster "eingestellt". Er schwankt im Moment zwischen verwirrt-zugedröhnt und unruhig-schlafend. Er ist kaum ansprechbar. Heute haben wir festgestellt, dass sich seine Augen gelblich verfärbt haben und auch die Haut einen gelblichen Ton angenommen hat. Wenigstens hat er im Moment keine Schmerzen. Was passiert jetzt? Besteht noch irgendwelche Hoffnung? Wen die Leber kaputt ist, wie lange bleibt ihm noch? Gute Nacht und danke für's zuhören. Pam |
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AW: Besteht noch Hoffnung?
Hallo Pam,
die gelben Augen und die Hautverfärbung deuten auf einen Gallestau hin. Mein Mann wurde auch von einem Tag auf den anderen "gelb". Ihm wurde dann ein Stent in die Gallewege eingesetzt. Mit den Schmerzmitteln sollte man bei einem Krebspatienten nicht so zaghaft sein. Lieber ein paar Tropfen mehr geben. Die Informationen von Seiten der Mediziner sind leider oft nicht so toll. Man kann ja aber auch nicht alles abfragen, vieles weiß man ja überhaupt nicht. Ich wünsche euch einen gehbaren Weg und vergiss dich nicht, auch deine Ma sollte an sich ab und zu denken. Ireen
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http://www.myvideo.de/watch/4892460/...ume_leben_ewig Wolfgang *03.04.1947 - +18.10.2008 Christel *17.05.1950 - +12.04.2011 |
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AW: Besteht noch Hoffnung?
Liebe IreenS
Herzlichen Dank für's schnelle antworten :-) Siehst du, du hast mir schon mehr geholfen als die Ärzte im Spital. Ich verstehe nicht wie die einem einfach ein Statement an den Kopf knallen können, aber nichts erklären! Meine Mutter und ich haben keine Ahnung was wir zu erwarten haben. "Leber kaputt" ist zwar Aussagekräftig und mit schockwirkung verbunden. Aber die Konsequenzen? Was kann man tun? (Dank dir hab ich jetzt mal eine Variante --> evtl. Gallen-Stent) Wenn man nichts tun kann, wie lange hat er noch? (Wir haben die Medikamente die er im Spital bekommt ständig im Auge, Primperan für die Uebelkeit, Morphiumpflaster und Salzlösung, sonst nichts, was ist den mit der Leber?) Meine Mutter kümmert sich schon fast eifersüchtig um meinen Vater... Hilfe nicht willkommen im Moment. Sie "glaubt" nicht an selbsthilfe gruppen. Sie will Stark und unabhängig sein. Als die Schwester meines Vater zu besuch kam, hat sie meine Mutter mit ihren unbedachten Aeusserungen zum Weinen gebracht (böser Fehler!). Ich versuche "da" zu sein ohne aufdringlich zu sein... Ich mache die Einkäufe, repariere den Computer, versuche sie aufzumuntern, etc... Ich weiss nicht was ich sonst noch machen kann. und jetzt bin ich schon wieder am Jammern Ich glaube der Weg ist immer gehbar, nur die Richtung gefällt uns nicht immer... Danke. Pam |
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AW: Besteht noch Hoffnung?
Liebe Pam !
Herzlich Willkommen in diesem wunderbaren Forum ! Hier kannst Du dich "ausjammern ",viele helfende Hände strecken sich Dir entgegen.Ich bin Betroffene-keine Angehörige-weiß aber gerade von A.,was die so mitmacht ! Wünsch Dir alles Liebe ,und ,wenn Du öfter bei A. liest,wirst Du sehen,wieviel Kraft Du dann bekommst ! Liebe Grüße von Nati |
#5
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AW: Besteht noch Hoffnung?
Mein Vater ist jetzt wieder zu Hause. Wir haben ihm ein spitalbett in die kueche gestellt, damit er ins gruene schauen kann. Er hat sich so sehr gefreut, als er gestern nach Hause kam.
Mein Vater ist jetzt in einen daemmerzustand gefallen. Der Arzt sagt,dass er jetzt keine Schmerzen mehr hat, es Ist schrecklich ihn so zu sehen. Ich wuenschte ich koennte etwas tun. |
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