#1
|
|||
|
|||
Es geht zu Ende
Hallo,
ich habe hier vor längerer Zeit schon einmal einen Beitrag geschrieben, in der Art von Palliativ zu geheilt. Leider kann ich ihn nicht mehr finden. Mein Mann litt an einem Parotistumor, der bereits die Schädelbasis erreicht hatte und man ihm damals vor der Bestrahlung und Chemo sagte, dass die Chancen für ihn nicht sehr groß sind. Angefangen hatte alles mit einem kleinen Knoten, den man entfernte, der jedoch gutartig war. Das war vor 4 Jahren. Nach dieser Knotenenfernung fing nach ca. 3 Wochen an, dass sein Gesicht halbseitig gelähmt war und er bekam starke Schmerzen. Wir rannten von Arzt zu Arzt, alle schickten ihn weg und man sagte ihm, das würde wieder werden. Nach 2 Jahren wurde endlich ein CT gemacht und wir erfuhren das grausame Ergebnis. Der Tumor hat sich bis zur Schädelbasis durchgefressen. Es folgten OP, Bestrahlung und Chemo. Es war die Hölle. Als Resultat erhielten wir die freudige Nachricht, dass der Tumor nicht gestreut hat und die Behandlung erfolgreich war. Es war nichts mehr zu sehen. Nun ging es so weiter, alle 3 Monate CT und alles sauber. Wir tanzten und feierten dann immer wie die Blöden. Und trotzdem hatte mein Mann immer Beschwerden, aus dem Ohr lief ständig Flüssigkeit. Die Ärzte sagten, er solle es trocken föhnen. Zwischendurch ein bisschen Salbe rein und gut. Es half aber nicht. Es folgten Krankenhausaufenthalte, die keine Erfolge brachten. Es hieß er habe Depressionen und bildet sich viel ein. Vor 3 Wochen bekam er Schmerzen im Rücken und plötzlich konnte er nicht mehr laufen, nahm rapide ab, aß kaum noch etwas und war teilweise leicht verwirrt. Der Hausarzt schrieb eine Noteinweisung, weil er annahm, mein Mann ist Tablettensüchtig. Das KH entließ ihn am selben Abend in die ambulante Betreuung, kaum zu Hause angekommen, stürzte er weil er dermaßen schwach war. Er war eine Woche noch zu Hause, ich meckerte auch schon rum, weil mittlerweile auch ich glaubte er hätte Depressionen. Er konnte immer schlechter laufen, hatte Schmerzen im Rücken und ein Bein knickte immer weg. Die Ärzte sagten, ein Tumor könnte es nicht sein, die Bilder im November waren sauber. Ich rief dann trotzdem den NRW, er kam auf die Unfall Chirugische Station wegen Bandscheibenvorfall. Am nächsten Tag rief ich im KH an, um mich zu erkundigen, wie es ihm geht. "Er wurde verlegt auf die Intensiv!" Hatte mittags einen Hirnkrampf und liegt seitdem im Koma. Nach der CT Aufnahme sagte man mir, der Tumor hat weite Teile des Gehirns zerstört............. Ich stehe völlig neben mir, hätten dieses Jahr unseren 20. Hochzeitstag gehabt... WIESO??? Heute war ich ihn wieder besuchen, er atmet wieder selbst und guckt an mir vorbei ins leere. Er ist einfach nicht mehr da. Nun soll er von der Intensiv in ein Hospitz verlegt werden, man kann nichts mehr tun. Als Antwort vom Onkologen hieß es, wir hätten es doch gewusst, es wäre der aggressivste Tumor. Nur gesagt hat uns vorher keiner was. Momentan weiß ich nicht wie ich weitermachen soll. Hätte ich unseren Sohn nicht,... Wir haben ihm nicht Tschüß sagen können, mit dem NRW ging alles so schnell. Das tut am meisten weh, ich möchte ihm noch so viel sagen und kann es nicht. Ein klitzekleiner Trost für mich ist, dass mein Mann nicht weiß was mit ihm los ist. |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|