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  #1  
Alt 16.09.2014, 18:16
Benutzerbild von anni.
anni. anni. ist offline
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Hallo,


@mausi: Ohja, du hast völlig Recht. Man weiß wirklich erst wie das ist, wenn der eigene Vater/die eigene Mutter oder der Partner betroffen ist. Ich stelle mir zurzeit häufig die Frage warum, auch wenn das völlig sinnlos ist. Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass mein Papa vielleicht in 2 Jahren nicht mehr bei mir ist, mich nicht mehr zum Altar führt oder seine Enkelkinder aufpasst. Diese Ungewissheit ist das Schlimmste.

@BOZ: Wie mausi schon sagt, jeder reagiert anders und lebt auch anders mit der Krankheit. Aber ich kann dir gerne sagen, dass es meinem Onkel bei Diagnosestellung den Umständen entsprechend gut ging. Er hatte die üblichen Beschwerden, die er schon seit einigen Wochen zuvor hatte. Also Husten und das Gefühl, da sitzt was was da nicht hingehört. Er war auch während der Chemotherapie aktiv, man hat ihm als Außenstehender nichts angemerkt. Alle haben immer gesagt "das kann doch nicht sein, dass der so krank ist". Noch nichtmal die Haare hat er verloren. Man kann also sagen, bis ca. 3-4 Wochen vor seinem Tod hat er noch gut gelebt. Später musste er dann öfter ins Krankenhaus, weil er immer Wasser am Herzen hatte. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich am Ende nicht genau Bescheid wusste, wo er nun Metastasen hat. Ich will dir auch keine Angst machen, und wie gesagt, bei euch kann es ganz anders kommen! Aber die letzten Tage vor seinem Tod lag er auf der Palliativstation und er wollte auch nicht mehr. Zum Glück musste er nicht mehr lange leiden.


Ich drücke euch ganz ganz fest die Daumen!
__________________
Mein lieber Papa (*1958):

05/2014 ED Primär inoperables Thymuskarzinom
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  #2  
Alt 16.09.2014, 23:14
BOZ BOZ ist offline
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Habe es eben anderswo schon geschrieben, auch Euch nochmals Danke für Eure Worte.
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  #3  
Alt 16.09.2014, 23:19
BOZ BOZ ist offline
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

noch was zur Chemo und Lebensqualität.

Zum jetzigen Zustand meines Papas glaube ich nicht dass die Chemo die Lebensqualität verbessern wird. Denn das wird ja erstmal richtig reinhauen.

Und Heilung wird es auch keine geben.

Manchmal habe ich Angst dass das ihn dann kaputt machen wird.

Aber es stimmt ich habe noch viele Fragen und muss noch abwarten.

Viele Grüße und Gute Momente wünsche ich Euch
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  #4  
Alt 17.09.2014, 08:26
diejüngste diejüngste ist offline
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Ist das schon definitiv, dass es keine Heilung gibt? Wegen dem Metastasen oder wie?
Tut mir leid, wenn ich blöde Fragen stelle. Ich habe mich nie wirklich intensiv mit der Materie beschäftigt, weil es einfach keinen Anlass gab.

Meiner Mama geht es ganz gut. Gestern waren wir spazieren und eine heiße Schokolade trinken, war ein paar Stunden bei ihr und sie hat auch brav nicht geraucht. Ich bin sehr stolz deshalb, auch wenn es leider zu spät für's nicht rauchen zu sein scheint.

Die Biopsie wurde von gestern auf heute verschoben, oder vielleicht auch morgen, weil sie auf irgendeinen Spezialisten warten.
Weil mein Bruder im gleichen KH arbeitet bekommt sie wenigstens eine Art Sonderbehandlung, ein tolles Zimmer hat sie, sie liegen nur zu zweit drin, einen eigenen Fernseher. Die Ärzte haben ihr gesagt, dass es egal ist, wie sie versichert ist, sie kann sich drauf verlassen, dass sie ausschließlich die beste Behandlung bekommt.

Ich hoffe immer noch, dass alles so ausgeht, dass es vielleicht ein harter und langer Weg und Kampf ist, aber am Ende alles gut wird und sie geheilt wird. Ich lese viel nach. Und überall steht, dass es solche Fälle gibt.
Ich wünsche mir so sehr, dass meine Mama dazu gehört.
Das ganze Gerede von Kontovollmacht und was passiert wenn macht mich verrückt, weil ich überhaupt nicht das Gefühl habe, dass es ihr schlecht geht. Mama ist wie immer. Nur eben im Krankenhaus.

Ich denke ganz fest an dich BOZ, und ich hoffe so sehr, dass das für uns alle gut ausgeht.
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  #5  
Alt 17.09.2014, 13:05
BOZ BOZ ist offline
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Liebe Jüngste

genauso ist es bei uns auch
Es geht ihm gut, aber er ist im Krankenhaus.
Das Monster Krebs schwirrt über uns, aber ist eigentlich nicht greifbar und nicht zu fassen
Und dann denke ich, Nein der Mann wird nicht sterben.
Aber dann habe ich auch wieder Angst, denn dieses Monster ist unberechenbar.

Das ist ja gut, dass Dein Bruder da arbeitet. Das kann bestimmt helfen und es ist nah dran.
Schön, dass Ihr es auch schafft gute Momente zusammen zu haben. Liest Du auch in den anderen Texten. Ich habe gerade bei Hoffnung, Sorgen ... geschrieben und von meinem Papa erzählt

Ja seit sie wissen dass es Metastasen gibt, sagten sie es wird keine Heilung geben, weil sie dann nicht mehr operieren können.
Das ist halt so unglaublich irgendwie
Einen unheilbar Kranken stellte ich mir anders vor
Aber was das genau heißt weiß ich nicht.
Aber natürlich gebe ich die Hoffnung nicht auf
Nur manchmal wird mir bewusst, es kann schlimm enden.
Ich hoffe wir haben noch viel Zeit.
Wie alles wird weiß ich nicht.
Aber der Mensch wächst mit seinen Aufgaben und auch mit Katastrophen. Die ersten Tage war ich im Schock, habe viel geheult. Jetzt habe ich nicht die Krankheit akzeptiert. Aber meine Aufgabe angenommen
Und mir hilft es auch, ihn jeden Tag zu besuchen und bei ihm sein zu können. Wie lange ich das schaffe weiß ich nicht. Ich habe ein Baby von fast neun Monaten.
Ich hoffe so, er wird sie noch aufwachsen sehen. Noch da sein, wenn sie sprechen kann, wenn sie in die Schule kommt u.s.w
Und dass die Kleine sich später an ihn erinnern kann.
Denn sie hat einen ganz besonderen Opa.

Mein Papa wohnt ja alleine, das wird bestimmt auch noch schwierig werden.
Platz bei uns haben wir. Aber er möchte sicherlich auch bei sich sein.

Morgen erfahren wir mehr.

Ich denke an Euch. Alles Liebe und Gute
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  #6  
Alt 18.09.2014, 08:46
diejüngste diejüngste ist offline
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Beiträge: 138
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Hallo BOZ,

ich lese deine Worte und habe das Gefühl es sind meine eigenen.
Ich habe noch keine Kinder, aber diese Ängste habe ich auch schon. Dass ich will, dass Mama auf meiner Hochzeit tanzt. Dass ich sie noch so viele Jahre bei mir brauche. Weil ich ohne sie in dieser grausligen Welt einfach verloren bin.
Mama lebt auch alleine. Wir wohnen zwar alle in der selben Stadt aber der Gedanke, dass sie mit ihren Ängsten zukünftig viel alleine ist, bringt mich um.

Die Biopsie wurde auf morgen verschoben. Heute nach der Visite holt mein Bruder sie ab, er bringt sie zu ihr nach hause, am Abend nach der Arbeit fahre ich zu ihr und bringe sie wieder ins KH.

Gestern habe ich ihn gefragt wie die Chancen stehen, dass Mama wieder ganz gesund wird.
Und seine Antwort war: Die Chancen liegen bei 10%, dass Mama die nächsten 5 Jahre noch macht.

Das war ein Schlag ins Gesicht. Ich versuche mir die Hoffnung dennoch nicht nehmen zu lassen. Ein Mensch, dem es noch so gut geht, der kann nicht totkrank sein und bald gehen müssen.

Genau in dem Moment hat mich Mama angerufen, die Biopsie findet doch heute schon statt. Um 11 Uhr geht's los.
Ich bin froh, dass sich was bewegt. Dass endlich was passiert.
Aber ich habe solche Angst vor der Diagnose.
__________________
meine liebste Mama
05.08.1960 - 04.06.2015

Unsere Geschichte:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64138

Ich hab dich lieb Mama.
Bis zum Mond und zurück.

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=66377
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  #7  
Alt 18.09.2014, 09:28
Benutzerbild von BerliNette
BerliNette BerliNette ist offline
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Registriert seit: 24.07.2014
Ort: Berlin
Beiträge: 545
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

ich drücke dir die Daumen für eine gute Prognose! Der Schock ist noch nicht richtig verarbeitet, in ein paar Wochen wird es euch vielleicht noch nicht besser gehen, aber ihr werdet klarer sehen.

Alles Liebe

BerliNette
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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