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  #1  
Alt 19.03.2015, 23:35
Benutzerbild von Geliplie
Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Liebe Wind, stricken ist gut, ich häkel. Kann da total entspannen und mittlerweile bin ich auch richtig gut geworden.
Alles Liebe an euch alle.
Geli
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Geli

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13.02.2013
06.11.2014
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  #2  
Alt 23.03.2015, 06:38
Wind Wind ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Der Geburtstag ist überstanden. War für die Mama ein schwieriger Tag. Aber sie hat sich gefreut, vom Papa etwas geschenkt zu bekommen. Damit hatte sie ja gar nicht gerechnet. Ob ihr mein Schal gefallen hat … hmmmh … sie meinte, es wäre der „Schal-Geburtstag“ gewesen. Sie hat von zwei Freundinnen noch zwei andere bekommen. Und über die äußerte sie sich sehr freudig, meiner kam ganz am Ende … „auch sehr schön“. Nun gut … meine Fähigkeiten liegen auch eher beim handwerklichen, für das Filigrane bin ich nicht gemacht. Aber ich habe mir Mühe gegeben .
Liebe Geli … Häkeln … das steht auch noch auf meiner Liste der Dinge, die man mal gemacht haben sollte. Allerdings bin ich davon noch seeeeeehr weit entfernt .
Der Papa baut von Tag zu Tag mehr ab. Zur Zeit ist er wieder ganz, ganz aufgedunsen vom Wasser. Man kann gar keinen Hals mehr sehen. Mama hat gestern ein Bild geschickt und ich war wirklich sehr erschrocken. Er sagt, sein Wunsch wäre es, nochmal durch die Wohnung zu laufen. Mama fragt ihn dann, ob sie ihn im Klostuhl mal durchrollen soll. Aber dann will er nicht. Er hat einfach furchtbare Schmerzen beim Sitzen und nur im Liegen ist es erträglich. Sind es „nur“ die Schmerzen oder hat er bereits aufgegeben? Aber er freut sich auf uns … auf seinen Enkel … und mittlerweile bin ich auch überzeugt, dass es eine gute Idee ist. Ich habe immer gesagt, ich erfülle seine Wünsche …. oder versuche es zumindest …. und wenn es sein Wunsch ist, seinen Enkel noch einmal zu sehen, dann soll es auch so sein. Die Angst vor dem „Wie wird es werden für den Lütten?“ bleibt, aber ich freue mich auch drauf, dem Papa nochmal diesen Wunsch zu erfüllen.
Liebe Freundchen … danke für deine Antwort. Weinen ist so wichtig … wenn ich es manchmal nur könnte
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  #3  
Alt 23.03.2015, 20:36
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Hallo du Liebe...mei was hab ich an dich gedacht am Samstag....es freut mich sehr, dass es ein guter Tag war...ich wünsche Euch, dass ihr auch noch ein eben so gutes Ostern haben werdet...für Deinen Sohn wird es ein Wiedersehen mit dem Opa...es wird nicht leicht für ihn, aber er wird froh sein, noch da gewesen zu sein...wirst sehen...und Kinder in dem Alter verkraften es laut all den Broschüren und Büchern die ich schon gelesen habe ab ehesten...sie trauern sehr abgegrenzt und haben dann auch die schöne Gabe na einer relativ kurzen Trauerzeit wieder ins normale Leben überzugehen...Kinderherzen....wäre schön, wenn wir uns diese Fähigkeit im Erwachsenenalter auch noch bewahren könnten...hm....

Denk nicht zu viel darüber nach ob sich Papa schon aufgegeben hat oder nicht...natürlich hat er weniger Hoffnung als sein Rund herum, weil er es wahrscheinlich spürt...aber ich glaube, wenn er einmal durch die Wohnung laufen - oder rollen - möchte, dann will er in dem Moment einfach nur DAS tun. Ohne weiter zu denken...durch die Wohnung und sehen, was er alles geschaffen hat vielleicht...ein kleines Ritual für ihn intern....

...ruhigen Abend für Dich und Deine Familie....! Und umarm doch heut deinen lieben Mann mal ganz fest (und natürlich nur ganz kurz...)
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  #4  
Alt 24.03.2015, 06:34
Wind Wind ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Jeden Tag was Neues! Seit gestern hat Papa furchtbare Schmerzen bzw. Krämpfe im Darm. Andauernd glaubt er, er müsste auf die Toilette und dann hievt die Mama ihn auf den Toilettenstuhl und es kommt nix. Er drückt und drückt und wird schon ganz blau. Mama bekommt dann richtig Angst. Er sagt zwar, er würde gar nicht drücken, aber vielleicht merkt er das gar nicht? Kann das sein? Freiwillig liegt er jetzt wieder mit den Windeln, weil er Angst hat, es könnte was ins Bett gehen. Gestern hat der Arzt dann Buscopan gespritzt. Jetzt wird erstmal abgewartet und evtl. bekommt er dann einen Einlauf. Der Arzt meint, es könne vielleicht ein dicker Propfen vor dem Ausgang sitzen, so dass der Rest nicht raus kommt. Aber eigentlich weiß er auch nicht so genau weiter. Er sagt halt, weil man nicht genau weiß, was und wo und wie überall mittlerweile was sitzt, ist es ganz schwer, was zu tun. Man könne es im Krankenhaus abklären lassen, aber das will der Papa nicht. Ab heute wird auf jeden Fall auch die Schmerzpumpe erhöht. Man kann den Papa nicht mal mehr zum Sitzen in seinem Bett hochfahren … da hat er so furchtbare Schmerzen im Rücken. Seine Beine sind ganz, ganz dick und er friert so sehr. Liegt mit dicker Jacke und zwei Decken im Bett. Er sagt, seine Beine wären so kalt, aber wenn die Mama sie anfässt, sind sie ganz heiß. Papa ist so tapfer und er leidet so sehr.
Mein Junge beschäftigt sich momentan sehr mit dem Tod. Und er versteht nicht, warum Gott dem Opa nicht hilft. Der Religionsunterricht trägt Früchte . Schließlich würde seine Lehrerin immer sagen, Gott beschützt jeden und ist für jeden da. Warum ist er nicht beim Opa? Ganz schwierige Gespräche zur Zeit. Er hat sich genaue Pläne für die Zeit mit dem Opa gemacht. Er wisse ja, dass es wohl das letzte Mal ist, dass er den Opa sieht und er will kuscheln mit ihm und überhaupt kein Fernsehen schauen. Mein kleiner, großer Mann. Was für eine schwere Zeit! Manchmal glaube ich, ich würde gleich durchdrehen … ich versuche allem und jedem gerecht zu werden, aber es ist kaum noch zu schaffen. Und am Ende …irgendwie geht es ja immer weiter.

Liebes Bernsteinketterl …. danke für deine lieben Worte. Ich bin so froh, dass du wieder aufgetaucht bist. Die Gedanken kreisen sofort, wenn ich länger nichts von dir und Astrid lese … ich komme auch gleich noch bei dir vorbei . Und wie du schon bei Astrid geschrieben hast … wir kommen jetzt wohl alle zur gleichen Zeit in die gleiche Etappe … ihr auf einem ähnlichen Weg, ich auf einem anderen … aber der Weg ist doch der Gleiche
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  #5  
Alt 27.03.2015, 06:11
Wind Wind ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Guten Morgen Ihr Lieben,

hier mal wieder ein kurzer Lagebericht. Nachdem die Verstopfung sich tatsächlich von alleine gelöst hat …. unter immensen Schmerzen und zwei Tagen ziemlich unkontrollierbaren Toilettenstuhlgängen … haben wir auch zwei Erstickungsanfälle überstanden. Und zwar traten die auf, wenn er sich nach dem Toilettenstuhl wieder ins Bett legte. Blutdruck war ganz ok, Puls extrem hoch, schweißiger Kopf und ganz blau ist der Papa geworden. Mama dachte, es wäre das Ende. Hat zwar jedes Mal nicht allzu lange gedauert, aber zum blau werden hat es gelangt.
Ansonsten ist der Papa völlig erschöpft und kraftlos. Dieses bisherige Umwuchten vom Bett zum Toilettenstuhl ist nur noch eine Frage der Zeit und dann wird er das auch nicht mehr schaffen.
Heute Nacht fahren wir hoch zu meinen Eltern … ich freue mich sehr, aber ich habe auch ganz große Angst. Wird mein Junge alles gut überstehen? Was wird uns erwarten? Wieviel von meiner eh schon nicht mehr reichlich vorhandenen Kraft werde ich da lassen müssen … für die Mama, für den Papa?
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  #6  
Alt 28.03.2015, 11:39
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little_mermaid little_mermaid ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

Ich wünsche dir einfach viel Kraft und dass dein Sohn alles gut verarbeiten kann.
Gut, dass du hinfährst! Zeit ist so kostbar!
__________________
Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!!

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546
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  #7  
Alt 29.03.2015, 20:33
Bernsteinketterl Bernsteinketterl ist offline
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Standard AW: CUP - Neuroendokrines Karzinom

...liebe Wind...hoffe ihr habt es fein bei deinen Eltern und genießt ein paar schöne Momente zusammen...es ist alles richtig, so wie du es machst...hoffe dein Papa kann in purer Wachheit Eure Anwesenheit genießen und es geht ihm halbwegs gut...!

Alles Liebe und nutze die Zeit...!

...hm....Astrids Mama ist unseren Lieben schon mal voraus gegangen...traurig....aber dennoch beruhigend, dass unsere Lieben von ihrem Leid, dann doch so schnell erlöst werden können...
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