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  #1  
Alt 31.05.2015, 19:07
BOZ BOZ ist offline
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Registriert seit: 13.09.2014
Beiträge: 114
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Liebe Antonia,

Herzliche Glückwünsche zur Hochzeit und ein schönes Eheleben. 😊
Ich hoffe Du hattest einen wunderschönen Tag und dass deine Mama zumindest teilweise dabei sein konnte.

Außerdem freue ich mich sehr, dass Du wieder ab und an hier schreibst. Hatte Dich schon vermisst.
Leider leider hört es sich nicht so gut an.

Bist Du jetzt ein den Flitterwochen?

Ich wünsche Dir alles alles Liebe.

Und lass Dich von der Familie nicht verrückt machen oder zu irgendwas drängen.
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  #2  
Alt 31.05.2015, 23:45
Flinchen Flinchen ist offline
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Registriert seit: 28.07.2014
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Herzlichen Glückwunsch von Herzen auch von mir! Ich wünsche euch ein langes, gesundes und schönes Leben zusammen!

Und konnte Deine Mutter dabei sein? Ich hoffe, ihr konntet dennoch ein wenig feiern.

Bei uns geht es seit Freitag noch mal schneller bergab.
Obwohl der haupttumor auf die neue Chemo reagiert, tun das die Lebermetastasen nicht und sind lebensbedrohlich geworden. Jetzt steht der Klinikwechsel an - endlich - und man will dort noch mal eine lokale Chemo versuchen. Wenn die nicht wirkt, dann mag ich mir die nächsten Wochen gar nicht genauer vorstellen.

Alles liebe und viel Kraft für Euch,
Kristina

Ach ja, ich mache eine Therapie, obwohl das eher professionelle Gesprächsbegleitung für mich ist. Eine richtige Therapie brauche ich nicht, aber die Therapeutin hilft mir sehr, mich und meine Reaktionen auf die Krankheit meiner Mutter und das Gefühl der Haltlosigkeit zu verstehen. Bei mir ist ja mein Vater auch schon gestorben und das ist alles eben zu viel.
Es tut auch gut zu hören, dass ich mehr als die Krankheit meinet Mutter bin und ein eigenes Leben mit Mann und Beruf habe, das ich nicht links liegen lassen darf.
Es kommt aber sicher immer darauf an, was man von so jemandem will oder weswegen man sich diese Hilfe sucht. Nicht, weil die Ärzte sagen, man soll sich begleiten lassen, sondern man selbst meint, dass man einen außenstehenden Ratgeber braucht.
Ich bin froh,es ausprobiert zu haben, aber nicht jeder braucht diese Gespräche.
Lg Kristina

... Und wenn du nur gehst, um mal die story um Deinen Bruder zu erzählen- unmöglich, wie er sich verhält. Vielleicht würdest du wertvolle Tipps bekommen, wie Du mit ihm umgehen kannst?

Kristina

Geändert von gitti2002 (19.08.2017 um 22:07 Uhr)
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  #3  
Alt 01.06.2015, 11:17
Benutzerbild von BerliNette
BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Meine herzlichsten Glückwünsche zur Hochzeit!
Ich hoffe ihr hattet eine schöne Feier und die Mama konnte dabei sein.

Ich gehe seit Anfang Februar in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Krebskranken. Die Gespräche tun mir sehr gut, auch weil man da gute Ratschläge bekommt und hört wie andere mit den Problemen umgehen.

@liebe Flinchen, schön dich mal wieder zu lesen. Es tut mir leid, dass es deiner Mutter nicht besser geht. Für die neue Chemo in der anderen Klinik drücke ich euch beide Daumen! Alles Gute
__________________
Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

__________
mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #4  
Alt 04.06.2015, 07:42
diejüngste diejüngste ist offline
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Beiträge: 135
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Meine Mama ist heute um kurz vor halb 6 eingeschlafen.
Wir waren alle bei ihr im Krankenhaus und haben sie gestreichelt und ihr gesagt, dass wir sie unendlich lieb haben.
Sie hat das alles nicht mehr mitbekommen. Sie hatte keine Schmerzen.

Meine liebe Mama,
Ich wünschte ich hätte dich gestern Abend noch einmal angerufen um dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe.
Ich weiß nicht wo du jetzt bist, aber bitte versprich mir, dass du dort auf mich wartest.
Ich hab dich lieb. Bis zum Mond und zurück.
__________________
meine liebste Mama
05.08.1960 - 04.06.2015

Unsere Geschichte:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64138

Ich hab dich lieb Mama.
Bis zum Mond und zurück.

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=66377
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  #5  
Alt 04.06.2015, 09:22
vintage vintage ist offline
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Beiträge: 739
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

liebe jüngste,

mein herzliches Beileid!

ich glaube, dass deine Mama das noch mitbekommmen hat,
das ihr da gewesen seid und was ihr ihr gesagt habt.
euch alles gute und viel kraft!!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #6  
Alt 04.06.2015, 10:00
Femaleinstinkt Femaleinstinkt ist offline
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Beiträge: 193
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Liebe Jüngste, ich fühle so mit Dir. Ich habe auch vor 2Wochen meinen geliebten Schatz verloren. Der Schmerz ist unerträglich aber ich tröste mich auch damit, dass er keine Schmerzen hatte.
Fühl Dich gedrückt
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  #7  
Alt 04.06.2015, 18:40
Flinchen Flinchen ist offline
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Ort: Niedersachsen
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Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Liebe Antonia,

mein tief empfundenes Beileid möchte ich Dir ausdrücken.
Ich bin sprachlos... und habe selbst so große Angst vor diesem nicht mehr fernen Tag...
Ich bin mir sicher, Du hast Menschen um Dich herum, nicht zuletzt Deinen Mann, die Dich auffangen und ihr könnt einander Halt geben.

Ganz viel Kraft für die nächste Zeit wünsche ich Dir!
Kristina
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  #8  
Alt 10.06.2015, 20:34
diejüngste diejüngste ist offline
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Beiträge: 135
Standard AW: Seit gestern ist nichts mehr wie es war.

Vielen Dank für Eure Anteilnahme.
Eigentlich hätte ich einen Arsch voll zu tun, aber irgendwie ist mir gerade nach erzählen.

Die letzten Tage waren die schwersten meines Lebens.
Donnerstag kam dann Gott sei Dank gleich mein Mann heim, der ist nämlich eigentlich zwei Wochen beruflich in Tirol. Musste vorgestern auch schon wieder fahren.

Mein Bruder dreht total durch. Noch am Donnerstag hat er mich gestresst ich soll ihm von Mamas Konto (!) 50€ zurück überweisen, die hat er ihr jeden Monat überwiesen und die vom Juni braucht er jetzt.
Die Wohnung räumt er in WINDESEILE aus, weil er in 2 Wochen auf Urlaub fährt. Und seit gestern tut er, als wäre er der am Sterben vor lauter Stress.
Wann Mama verbrannt wird hat er mir nicht gesagt, ich wollte ihr so gerne noch einen Brief dazu legen. Und so weiter.
Und seit gestern wirft er mir vor ich würde ihn mit allem alleine lassen. Fakt ist: er reget jetzt viel, aber sicher nicht alles. Und ich kümmere mich einstweilen um meine Tante, die niemanden hat, und wir räumen in Mamas Wohnung rum.

Als ich mir gestern auf dem Heimweg schnell ein Kleid für Mamas Beerdigung nächsten Donnerstag gekauft hab, hat er tatsächlich gesagt: Also ICH hab keine Zeit mir jetzt schön ein Kleid kaufen zu gehen.

Entschuldigung?

Wer war es denn, der monatelang an Mamas Seite war, für sie einkaufen gegangen ist und alles erdenkliche erledigt hat. Wer saß an ihrer Seite im Krankenhaus, und das jeden einzelnen Tag?

Nach all der Zeit in der er sich gedrückt hat bin ich so enttäuscht von ihm. Und ich kann nicht mal wirklich böse sein.
Was wenn Mama mir zusieht? Dann wäre sie endlos traurig, weil sich ihre Kinder wieder in den Haaren haben. Unser schlechtes Verhältnis (obwohl es früher super war) hat sie immer sehr traurig gemacht.

Ich hab die Partezettel meiner Mama selber gestaltet. Ich wollte nicht, dass sie so eine scheußliche 0815 Vorlage bekommt.

Und seit Sonntag schreibe ich ihr einen Brief, mittlerweile auf Seite 9. Außerdem werde ich ihr noch das Buch ins Grab mitgeben, das ich ihr zu Muttertag heuer geschenkt habe. Es heißt "Danke, dass du meine Mama bist" und ist voll mit Erinnerungen, die ich ihr aufgeschrieben habe.
Außerdem lege ich die Einladung zu unserer kirchlichen Hochzeit am 01.08. dazu, weil ich immer noch hoffe, dass sie da sein wird und mir zusehen wird.

Meine Tante und ich werden außerdem bei der Beerdigung etwas sagen. Wir möchten gerne gemeinsam nach vorne gehen, Hand in Hand, dann ist es nicht so schwer. Auch wenn mein Bruder das nicht ganz nachvollziehen konnte heute aber, wir möchten dabei nicht zu den Anwesenden reden, sondern wir möchten ihr zwei kurze Briefe schreiben und jede von uns liest ihren vor.

Untertags fühle ich mir wie betäubt. Ich funktioniere, ich steigere mich in Dinge rein um mich abzulenken.
Da ich immer Tagebuch geschrieben habe hat mein Mann vorgeschlagen, dass ich ihr zukünftig weitere Briefe schreiben soll um ihr alles zu erzählen was während ihrer Abwesenheit passiert.
Und das mache ich auch. Und ich hab mir ein schönes Fächermäppchen gekauft und eine Füllfeder.
Und wenn ich irgendwann sterbe möchte ich, dass sie diese Briefe mit mir mitverbrennen und mich bei meiner Mama vergraben.
Dann kann ich ihr alle Briefe vorlesen.

Abends sitze ich dann am Balkon und höre Musik, mein Mann ist ja schon seit Montag wieder weg, und dann weine ich viel. Ich schau mir die Kerze an, die ich für sie angezündet habe, und schau in den Himmel und denk so viel nach.
An den letzten Donnerstag und ihre letzten Atemzüge, unser letztes Gespräch und alles alles alles was in den letzten 25,5 Jahren passiert ist.
Ich lese ihre Emails und SMS, ihre Briefe.

Und sie fehlt mir so.


P.S. An wen muss ich mich wenden, wenn mein Thread verschoben werden soll? Ich würde diesen gerne im Hinterbliebenen Forum weiterführen. Geht das?
__________________
meine liebste Mama
05.08.1960 - 04.06.2015

Unsere Geschichte:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=64138

Ich hab dich lieb Mama.
Bis zum Mond und zurück.

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