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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wechsel vom Angehörigen zum Hinterbliebenen


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Trude63
19.02.2004, 21:46
Nun bin ich seit heute morgen 2.15 Uhr also nicht mehr Angehörige, sondern Hinterbliebene.
Mein Vater hat nach 2 Jahren Kampf gegen seinen Lungenkrebs unsere Welt verlassen und ist hinter den Horizont gegangen. Eine gute Freundin meiner Mutter hat letzte Nacht von ihrem vor 15 Jahren an Krebs verstorbenen Mann geträumt. Er wollte von ihr wissen, wo mein Vater jetzt wohne (meine Eltern sind tatsächlich vor 3 Jahren umgezogen), weil er ihn abholen will.
Es ist schön zu wissen, dass er von meiner Mutter bis zum Horizont geleitet wurde und dort nicht allein weiter gehen musste. Nun haben sich 2 gute Freunde wieder, doch hier ist die Trauer groß, das richtige Begreifen fängt sicher erst an.

20.02.2004, 19:54
Hallo,

auch ich bin eine Hinterbliebene.
Das hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können. Mir war immer klar wir werden zusammen alt und verprassen einmal unsere Rente zusammen.

Nun hat er mich allein gelassen und ich bin auch fest davon überzeugt, daß meine Mutter und seine Großeltern meinen Mann abgeholt haben. Er sah so friedlich aus. Begreifen kann ich das manchmal immer noch nicht.

Grüße Sabine

20.02.2004, 20:32
Trude,
er kommt wieder.

Irgend wann merkst Du es!!

Ich wünsche Dir viel Kraft!!!

Götz

Trude63
25.02.2004, 21:37
Liebe Sabine,
ich hoffe, du kannst mit dem Tod deines Mannes umgehen. Danke für deinen Zuspruch. Noch fehlen mir die Worte, um meine Gedanken richtig zu äußern. Aber irgendwann wird mir das sicherlich auch gelingen.

Lieber Götz, das ist vielleicht wirklich ein Trost. Wir sind zum Glück eine starke Familie, die zusammenhält und sich gegenseitig unterstützt. Da werden wir hoffentlich den Schmerz überwinden.
Liebe Grüße Trude

25.02.2004, 21:47
Trude,
das zusammenhalten ist wirklich das Wichtigste.

Du weist, als Angehörige war es so und nun auch leider als Hinterbliebene.

Heute ist bei mir der Grabnachweis per Post angekommen...

Alles Gute

Götz

26.02.2004, 20:08
Liebe Trude,

ich versuche mit dem Tod umzugehen, einfach ist es nicht aber es geht. Die Arbeit lenkt ab, der Hund will versorgt sein. Die quälenden Gedanken kommen abends. Es heißt die Zeit heilt alle Wunden. Doch die Wunden können nicht heilen, s. Goetz mit dem Hinweis der Grabnachweis ist gekommen. Bei mit kam nun die Bestätigung, für eine Grabumrandung sowie einen Grabstein gem. dem Satzungsordnungen. Man hat doch wirklich andere Sorgen wie Satzungsordnungen.
Mir fehlen nun einfach die Worte.
Bis bald mal.

Grüße Sabine

Trude63
27.02.2004, 14:45
Lieber Götz, liebe Sabine,
mein Vater wird auf einem anonymen Urnenfeld beigesetzt, das war sein Wunsch. Vielleicht auch gut so, denn auf dem Friedhof erinnert mich nix an meinen Vater. Die Traurigkeit setzt unvermittelt ein, in Alltagssituationen, die er nun nicht mehr erleben kann. Alles Weinen hilft nichts, er kommt nicht wieder. Was soll das erst im Garten werden.

27.02.2004, 18:07
HAllo TRude,
unser stillmitlesendes "FAmilienmitglied". Durch ZUfall entdeckte ich Dich hier , habe gelesen und ich möchte Dir mein aufrichtiges Beileid ausprechen,verzeih uns die Nachlässigkeit .Sei dick gedrückt ,Worte sind jetzt nicht TRost genug.
mit stillem und lieben Gruß
Angi (Lk-Forum)

Trude63
27.02.2004, 23:27
Liebe Angi,
dank dir für den Trost. Werde auch weiterhin die Waltons täglich besuchen, meistens still und heimlich, mir fehlen für die fröhliche Runde momentan einfach die richtigen Worte.
Lieben Gruß Trude

29.02.2004, 08:10
Liebe Trude,

auch ich habe nur per Zufall hier gelesen und möchte Dir mein herzliches Beileid aussprechen. Dass Dir im Moment nicht nach Fröhlichkeit zumute ist, verstehe ich sehr gut. Sollte Dir aber nach "reden" sein, dann weisst Du, dass Du jederzeit willkommen bist. Wir können auch ernst sein! Ich wünsche Dir ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Liebe Grüsse
Esther

29.02.2004, 08:45
Liebe Trude
in solchen Situationen fehlen mir einfach immer die richtigen Worte...
Aber eine stille Umarmung drückt ja auch viel aus!
Mit stillen Gedanken
Su

Trude63
07.03.2004, 22:28
vor 3 wochen hat mein vater noch gelebt, wo ist er jetzt. ganz langsam kommt das begreifen. ich schiebe es mühsam weg, es soll nicht wahr sein.

08.03.2004, 16:23
Liebe Trude,vor 12 Wochen starb mein Schwiegervater nach 9 J.Schwerstmehrfach-Behinderung durch einen Schlaganfall.Er konnte auch in den 4 Sterbetagen bei uns zu Hause sein,wir waren alle (auch unsere siebenjährige Tochter)bei ihm.Meinem Mann ist es heute auch ein Unding,in der Vergangenheitsform über ihn zu sprechen,es vergeht in dem Sinn keine Zeit,nur er wird immer unleidlicher und unzufriedener.Er ist Nierenkrank und war genau 28 Tage nach dem Tod des Vaters selbst zu einer Not-OP in der Klinik.Wir sagen uns,das war ein Wink,auch an deine Gesundheit zu denken,aber wir haben keine Chance.Er starb am 24.11.03,mein Mann war somit bis Weihnachten in der Klinik und durfte am 24.12 zu uns nach Hause,für uns war es schön und wir spürten,das es unser Schieger-Vater gelenkt hat.Trauer ist ein nie endender Prozess,auch die Zeit kann nicht heilen,nur verändern sowie das ganze Leben eine ständige Veränderung ist.Ich selbst bin Hirntumor-Patientin und habe auch so meine Gedanken an das wie,und wann.Ich wünsche Dir und Euch Allen von ganzem Herzen ein wenig Sonne und ein kleines Lächeln wenn Ihr an Eure Erinnerungen mit dem geliebten Menschen denkt,Susanne

09.03.2004, 21:00
Trude,
das Weinen hilft ungemein!!!!!!!!

Wenn ich weine, bin ich mit meinem Freund zusammen. Ich erzähle Ihm wie es mir so ergeht und was so alles passiert auf der Welt.

Mein Freund hat während seines 6 monatigen Kampfes leider nur 2 mal geweint.

Gestern erfuhr ich, dass ich wohl nie wieder richtig laufen kann, da ich nach einem komplizierten Bruch im oberen Sprunggelenk vor einem Jahr, wohl meine Knorpel beschädigt habe (Arthrose)! (An alle Betroffenen ich tausche nicht!) Ich saß in der S-Bahn und habe geweint...

Mir ist es sch... egal was die Leute denken.

Aber es ging mir besser...

... nächsten Mittwoch lasse ich mir erst einmal die Schrauben und Platten entfernen...

Trude, hast Du noch die Möglichkeit, Deinen Vater "halbanonym" bestatten zu lassen??? Ich habe wirklich öffters mal das Bedürfnis, meinen Freund auf dem Friedhof zu besuchen. Und dieses Halbanonym ist gar nicht schlecht...

Liebe Trude, vergesse Deinen Vater nicht, lebe die Trauer aus!!! Ignoriere den Verlust des Vaters nicht.

Ich umarme Dich hab Kraft

Götz

Trude63
11.03.2004, 17:37
Hallo GÖtz,
was ist eine halbanonyme Bestattung? Bei uns gibt es für anonyme Bestattungen eine extra Stelle (ca 4x4 m) mit einer sehr schönen Stele mit Spruch. Dort liegen immer Blumen.
Für mich wird die stärkste Erinnerung sowieso im Garten kommen, dort werde ich immer an ihn denken müssen. Mein Vater war immer mein großes Gartenvorbild, nun muss es dieses Jahr ohne seinen Plan und seine ständige, unaufdringliche Hilfe gehen. Wir hatten für die Trauerfeier 2 Bilder vergrößern lassen, eins davon war im Garten aufgenommen. Das werde ich rahmen lassen und ins Gartenhaus hängen. Dann kann ich ihn jedes Mal begrüßen, wenn ich dort ankomme und er ist da, wo er am liebsten war.
Mein Vater hat vor uns Töchtern nie geweint und leider immer viel Distanz gehalten, er war kein "Kuschelpapa". Trotzdem fehlt er mir.
Lieber Götz, ich wünsche Dir ebenfalls Kraft, mit dem Sterben und dem Tod Deines Freundes klar zu kommen.
Trude

Trude63
11.03.2004, 17:39
Liebe Susanne,
Du hast wohl ganz laut hier gerufen beim Verteilen der Schicksalspäckchen. Ich wünsche Dir, dass Du immer genügend Kraft hast für den Alltag.
Liebe Grüße Trude.

12.03.2004, 10:57
Liebe Trude,es kommt,wie kommt.Aber etwas wunderschönes ist mir auch geschenkt worden,am11.3.96 habe ich eine Tochter entbunden,nachdem wir vor der Tumordiagnose keine Hoffnung auf ein Kind gemacht bekamen,war ich zwei J.nach der Stereotaxie schwanger.Gestern war ihr achter Geburtstag und es war einfach nur schön.Du,ich und wir alle hier müßen lernen mit dem allen was uns betrifft zu leben.Das hört sich so einfach an,aber die vergangenen 11 Jahre haben mir gezeigt,das es nicht anders geht.Danke für Deine lieben Wünsche,ich gebe sie mit dem Wunsch von ein paar Sonnenstrahlen am Wochenende gerne auch an Dich zurück,bis bald Susanne

Trude63
19.03.2004, 23:34
Heute war ich auf dem Friedhof Blumen bringen. Mein Vater ist nun einen Monat tot, es kommt mir wie ein Traum vor. Letzte Woche Freitag ist meine Mutter an die Ostsee gefahren, Abschied nehmen von meinem Vater. Dadurch sind nun beide nicht hier. Es ist, als wäre er mitgefahren.
Meinen Söhnen geht es im Momant sehr gut, sie genießen, dass ich wieder mehr Zeit für sie habe und für ihre Sorgen. Die tägliche Fahrt zu meinen Eltern fällt weg, die ständige Sorge ist weg. Und trotzdem ist es schwer zu akzeptieren, dass mein Vater nicht mehr mit uns gemeinsam leben kann. Die Gartenzeit fängt an, ohne ihn.

Liebe Susanne, was soll ich sagen. Das Beste aus seinem Leben machen, ist wohl die Botschaft, die eine solche Krankheit mitbringt. Und dass Zeit unheimlich kostbar ist, keiner weiß, wieviel er davon noch hat. Ich freue mich für Dich, dass Du eine Tochter hast, Kinder sind so unwahrscheinlich gut für die Seele.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende Trude.

20.03.2004, 11:01
Liebe Trude,danke für Deine Wünsche,ich gebe sie gerne auch an Dich zurück.Bei uns sind es jetzt 16 Wochen (am24.3.) und mein Mann redet kein Wort über seinen Vater.Er zieht jetzt oft seine Hemden und Pullover an,die sind ständig in der Wäsche und dan wieder am Körper.Für ihn ist das ein bei seinem Vater sein,aber dazu etwas zu sagen,das geht nicht.Ich lasse ihn jetzt in Ruhe,und denke,das dies der Weg seiner Trauer ist.Auf den Friedhof fährt er auch nur alleine,es ist mitlerweile okay,so wie es ist.Ja,du hast so recht,Kinder tun der Seele so gut,nur ab und an kommt dann mein Teufelchen und klopft an,was ist wenn der Tumor nicht mehr Ruhe hält?Nur mit,oder ohne Krankheit weiß man ja auch nicht,was morgen kommt.Ein paar Sonnenstrahlen für Euch sende ich in Gedanken,Susanne

Trude63
27.03.2004, 23:45
Liebe Susanne,
bei uns war jetzt eine Woche ziemlich Ruhe. Meine Mutter war an der Ostsee, auf ihre spezielle Art Abschied nehmen von meinem Vater. Damit war für uns Töchter sozusagen Normalität, weil mein Vater ja logischerweise nicht da ist, wenn meine Mutter wegfährt. Sie sind ja schließlich immer zusammen in den Urlaub gefahren, warum dieses Mal nicht. Nun ist meine Mum wieder hier, allein, mein Vater ist tatsächlich nicht mehr da. Heute vormittag haben wir angefangen, Sachen zu sortieren. Meine Jungs passen momentan genau in die Sachen meines Vaters und mögen diese auch, Haben schon zu seinen Lebzeiten immer mal was abgestaubt. Es war komisch, die Schlafanzüge hatte ich das letzte Mal für meinen Vater gebügelt, weil meine Mutter so fertig war. Es ist erst 6 Wochen her, eine Ewigkeit und gleichzeitig noch gar nicht realisiert.
Ja, was ist, wenn nun bei Dir tatsächlich der Tumor wiederkommt, oder bei mir die kleinen Wehwehchen keine kleinen sind? Gebranntes Kind scheut das Feuer. Die Sorglosigkeit ist weg, dieses Gefühl " ich doch nicht".
Wie gehst Du damit um, dass Dein Mann die Sachen seines Vater trägt. Belastet Dich das? Spricht Dein Mann nur über seinen Vater nicht mit Dir, oder macht er generell seine Probleme mit sich allein aus?
Liebe Grüße und einen sonnigen Sonntag wünscht Dir Trude.

28.03.2004, 18:30
Liebe Trude,es ist für mich okay,wenn er die Sachen trägt,es sind wenige Einzelstücke,die auch seinem Geschmack entsprechen und nimmt somit ja auch nicht Überhand.Du hast es sofort intuitiv richtig erkannt,er ist ein sehr ruhiger,mit sich selbst Probleme ausmachender Mensch.Heute war er nach langem mit seiner Mutter zusammen auf dem Friedhof.Es waren am 24.3. 16 Wochen und langsam möchte sie das Grab "schön"gemacht haben.Das wird wieder ein neuer Weg,die Kränze abzunehmnen und weiter das grab zu richten.Vorgestern hatte meine Schwiegermutter Geburtstag,der erste ohne ihren Mann,als wir am Abend gingen,blinkte ein Stern ganz hell am Himmel,unsere Tochter rief,guckt mal,der Opa blinkt.Daraufhin schaute auch mein Mann gen Himmel und meinte,ja,da ist der Opa.Es war ein ergreifender,besinnlicher Moment am Ende des Geburtstages.Er war dadurch noch näher als so schon und uns allen wurde wieder bewußt,er ist bei uns,auch wenn wir ihn nicht sehen.Ich wünsche Dir von ganzem Herzen auch viele ,kleine Momente wo Du ihn spürst und er Dir noch näher ist als sowieso,laß Dich ganz fest umarmen,Susanne

Trude63
05.04.2004, 23:19
Liebe Susanne,
wenn ich meine Mutter in ihrer Wohnung besuche, dann merke ich deutlich, dass mein Vater fehlt. Das fällt mir schwer und mir tut meine Mutter leid, weil sie jeden Tag diese gemeinsame Wohnung allein erleben muss. Meine Schwestern scheinen den Tod unseres Vaters schneller verarbeitet zu haben, für sie ist wieder Normalität angesagt. So weit bin ich noch nicht und meine Mutter erst recht nicht. Ich hoffe, dass sie sich genügend Zeit nimmt für ihre Trauer, ich werde das auf jeden Fall tun, egal was andere dazu sagen.
Zum Glück habe ich auch noch eine gute Freundin, die ich sicher noch lange mit meinen Gefühlen "nerven" kann.
Wenn ich allein im Garten bin, dann denke ich viel an meinen Vater, halte Zwiesprache.
Meine Kinder sind sehr lieb zur Zeit, sie sind groß geworden, freuen sich, dass ich mehr Zeit für sie habe und haben gelernt, wie gut es ist, den Schutz einer intakten (Groß-)Familie zu haben.
Für heute liebe Grüße Trude.

Trude63
26.04.2004, 22:27
Nun war ich zum großen Chattertreffen in Kassel. Ohne meinen Vater hätte ich diese wunderbaren Menschen nie kennen gelernt. Schöner wäre es gewesen, als Angehörige zu fahren.
Im Gartenhaus hängt jetzt das Bild, auf dem mein Vater so verschmitzt lacht in seinen Gartensachen. So kann ich ihn immer begrüßen, wenn ich dort ankomme und ihm nach getaner Arbeit erzählen, was alles erledigt ist.

Tanja H.
27.04.2004, 17:08
Liebe Trude,

möchte dir auf diesem Wege sagen, dass es toll war, dich in Kassel kennen zu lernen. Fand unser, wenn auch leider recht kurzes Gespräch, sehr schön.

Knuddel und liebe Grüße Tanja

Trude63
28.04.2004, 22:19
Liebe Tanja,

für mich war unsere kurze Unterhaltung auch eher ein Gesprächsbeginn, nicht ein richtig abgeschlossenes Gespräch. Wie so vieles, was in Kassel nur angerissen wurde, weil die Zeit einfach fehlte. Würde mich mit Dir gern weiter unterhalten.
Wenn Du magst, können wir uns ja auch privat mailen, meine Addy steht da ja auch irgendwo. ;-)

Liebe Grüße Trude

05.05.2004, 13:54
Haalo Trude,ich habe lange nichts von mir hören lassen,verzeih bitte.Navh dem Urlaub waren noch Schulferien und jeden Tag andere Aktionen,danach hatte ich eine eitrige Mandelentzündung,nichts schlimmes aber mit dem Ding im Kopf und nicht sowieso nicht richtig schlucken können (einfach nur lästig).Es ist schon komisch,ein Bild vom Sch.vater ,wo er so richtig in seinem Element ist haben wir auch ins Wohnzimmer gehangen,allerdings bei der Sch.mutter zu Hause.Im Urlaub hat mein Mann das erste Mal angefangen,Erinnerungen mit seinem Vater ,mit uns auszutauschen.Sein Vater war früher oft in Holland,dadurch war ein naher Bezug da.Abends war bei unserem Haus immer ein sehr heller Stern unsd wie immer ruft unsere Tochter,"da ist der Opa".Mein Mann meinte auch,da er gern in Holland war,wird er uns jetzt hier beschützen.Es war schön,diesen Stern zu sehen und über ihn zu reden.Leider ist dies aber auch schon wieder vorbei.Zu Hause wollte er zwar (bevor wir in unser Haus fuhren)zuerst ans Grab,wir haben da Sand vom Strand darüber gestreut,aber der Mund bleibt wieder stumm.Er zieht weiter seine Hemden an,aber wechselt auch häufiger zu seinen anderen.Ist es ein weiteres Zeichen der Trauerarbeit? Ich glaube,er freut sich ,wenn ich bei uns Blumen pflücke und ans Grab fahre,er trauert eben still und ich brauche das Grab um ihm noch näher zu sein.Jetzt im Frühjahr bin ich immer etwas sentimentaler als sonst.vile sind im Herbst traurig und betrübt,ich eben im Frühling,wenn ich an die Menschen denke,die das Blühen und die Farben nicht mehr hier miterleben dürfen.In der Tages-Tumorklinik waren wir ein Team von 12 Patienten,ich bin die "letzte "lebendeund in dieser Zeit fällt mir immer wieder so viel ein,was wir zusammen erleben durften.Natürlich auch zu anderen Zeiten,aber das Frühjahr macht mich besonders traurig.Ich schreibe Dir dies,weil ich mir vorstellen kann,das es Dir jetzt ähnlich geht,da Dein Vater ja auch ein Naturmensch war.Pflanz ihm doch ein schönes Bäumchen,was nur für Euch beide wächst.Bin in Gedanken bei Dir,Susanne

08.05.2004, 11:33
Hallo zusammen
Heute vor zwei Wochen ist mein Schatz gestorben, nach nur vier Monaten Kampf gegen seine heimtückische Krankheit und drei Monate vor seiner Pensionierung. Genau an diesem Tag vor 28 Jahren haben wir uns verlobt. Wir haben immer alles gemeinsam gemacht, hatten nie Stress miteinander und waren auch nach 27 Ehejahren immer noch gerne miteinander verheiratet. Es ging uns dreissig Jahre lang gut, das wussten wir auch immer. Obwohl wir nur wenig auf die Pensionierung verschoben haben, hatten wir noch viele Pläne, wollten uns noch die Welt ansehen... Es ist anders gekommen. Warum, ich kann es nicht verstehen. Er war so ein sensibler, warmherziger Mensch, der mich bedingungslos liebte. Nun bin ich Witwe bevor ich 50 Jahre alt bin. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir irgendwann wieder gut gehen soll. Ich hoff nun einfach, dass es ihm gut geht und er für mich ein Plätzchen freihält.
Liebe Grüsse an alle Trauernden Barbara

08.05.2004, 17:01
Liebe Barbara,mein tiefstes Mitgehühl und Beileid für Dich.Es ist seltsam,warum ein so geliebter Mensch an einem eigentlich schönen ,mit Erinnerungen verbundenen Tag den gemeinsamen Weg beenden muß.Verstehen kann das wohl niemand.Ich weiß so garnicht,wie ich Dich jetzt trösten soll,es tut mir so leid.Vielleicht tröstet es Dich ein kleines Stück,hier Dich aufgehoben und sicher fühlen zu können,wir sind alle in der Situation und doch jeder für sich einzigartig im Trauern.Ich wünsche Dir von Herzen einen leuchtenden Stern am Abendhimmel,er soll Dich begleiten und beschützen.Wir schauen heute,nach einem halben Jahr immer wieder in den Himmel und meine achtj.Tochter findet immer ihren "Opa-Stern".
In Gedanken bei Dir,Susanne

08.05.2004, 20:33
Liebe Barbara,
auch ich bin noch keine 50 Jahre und auch nun Hinterbliebene. Ich weis wie Du Dich fühlst.
Auch ich hoffe das mein Mann ein Plätzchen für mich freihält.
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles liebe und gute.

Liebe Grüße Sabine

10.05.2004, 08:06
Liebe Susanne und Rowode
Vielen Dank für die einfühlsamen Worte und die guten Wünsche. Es tut schon gut, wenn man schreiben kann, wie man sich fühlt und auch verstanden wird. Ich wünsche euch auch viel Kraft und irgendwann neue Lebensfreude
liebe Grüsse Barbara

Trude63
11.05.2004, 21:04
Liebe Susanne,
die Idee mit dem Bäumchenpflanzen finde ich gut. Werde mich mal in aller Ruhe umsehen, sowas ist bei mir dann meistens eine Augenblickentscheidung. Mir geht es manchmal ähnlich, je schöner der Tag, desto schwieriger zu begreifen, dass mein Vater ihn nicht mehr erleben darf. Im Alltag merke ich jetzt doch ziemlich oft, was in den letzten 2 Jahren alles so liegen geblieben oder den Bach runtergegangen ist in meinem Leben.
Meine Mutter hat heute Bescheid bekommen, dass sie nächsten Dienstag zur Kur fahren kann. Sie träumt oft von meinem Vater, aber nie erlebte Sachen, sondern immer Neues. Ist das normal?
Liebe Sabine, liebe Barbara,
Euch beiden mein ehrliches Mitgefühl. Leider bin ich weder verheiratet noch anderweitig fest gebunden. Daher kann ich auch nur versuchen, Euch zu verstehen. Am Ende muss wohl jeder durch seine Trauer auf seine eigene Art durch.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr hier weiter schreibt.
Liebe Grüße an Euch alle 3
Trude.

12.05.2004, 11:35
Hallo ihr Lieben
Mit dem Wetter geht es mir wie dir Trude, dann packt mich auch noch die Wut darüber, dass mein Schatz so früh sterben musste. Ob die Götter neidisch waren? Freunde von uns haben mir einen Gutschein geschenkt, um ein Bäumchen zu pflanzen, auf unserer Terrasse, die mein Mann so geliebt hat (so drückten sie sich aus). Ich finde diese Idee schön und werde sie demnächst umsetzen, obwohl ich zur Zeit noch keine Freude daran habe, mich dort aufzuhalten. Ich denke Trude, es spielt keine Rolle, in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis der Mensch der sterben musste zu einem stand. Man hat immer einen liebsten Menschen, und es ist für alle Zurückgebliebenen gleichermassen traurig, diesen Menschen zu verlieren. Was ich halt jetzt auch noch lernen muss ist, allein zu leben und dafür zu sorgen, dass mir dieses Leben eines Tages auch gefällt.
Ich wünsche euch trotz allen Widrigkeiten einen schönen Tag und sende euch ein Lächeln. Liebe Grüsse Barbara

16.05.2004, 21:25
Hallo alle zusammen!
Meine über alles geliebte Mutti ist nach einem einjährigen Kampf am 31.03 für immer von uns gegangen. Ich kann es einfach nicht begreifen das jetzt alles anders sein soll und ich sie nie wieder sehen soll. Ich bin zwar 34 Jahre und habe eine eigene Familie,aber wir hatten so ein super verhältniss.Sie war ihr ganzes Leben nur für mich und meine Kinder da ,sie war unser Mittelpunkt und wir ihrer. Leider weiß ich nicht wie es ohne sie weiter gehen soll. Es ist einfach so das es jeden Tag mehr schmerzt sie nicht mehr zu haben nicht einfach anrufen zu können einfach ein bißchen reden oder hinzu fahren wenn mir danach ist . Ich habe mit meinen 34 noch nie ohne sie Weihnachten oder sonst ein Fest gefeiert. Ich will Euch nicht nur zu jammern ihr habt alle ein Leid zu tragen.

Seid ganz lieb gegrüsst Annett

Trude63
20.05.2004, 23:16
Ihr lieben hier,
meine Mutter ist seit Dienstag zur Kur. Damit hat sie die Chance, ihr Leben neu auszurichten und vielleicht alles besser zu verarbeiten. Für mich und meine Schwestern ist es ebenfalls eine Zeit der Ruhe, da wir uns über unsere Mum keine ernsthaften Sorgen machen müssen. Irgendwie hate mein Vater ihr schon ein Vermächtnis hinterlassen. Sie sind vor 3 Jahren in eine schicke, moderne Wohnung gezogen, die meine Mum auch allein bezahlen kann und sie haben sich ein Auto gekauft, dass den speziellen Bedürfnissen meiner Mum angepasst ist. Jetzt, nachdem mein Vater tot ist, hätte meine Mum wohl beides nicht in Angriff genommen.
Meinen Fixpunkt habe ich noch nicht gefunden. Einen Baum pflanzen im Garten, darüber denke ich seit Deinem Vorschlag, liebe Susanne, nach. Aber irgendwie werde ich das umsetzen.
Barbara, schön, dass Du nach vorn denkst. Prinzipiell finde ich das richtig, nur gelingen will es mir nicht jeden Tag. Dafür sind vielleicht auch 3 Monate zu wenig.
Sabine und Annett, ich hoffe, ihr meldet Euch hier wieder einmal. Es liegt vielleicht an uns, ob wir die schönen Momente der Vergangenheit bewahren und nach vorne schauen oder uns in der Vergangenheit vergraben.
Liebe Grüße an alle hier Trude

22.05.2004, 22:37
Ja, auch ich gehöre jetzt hierher. Mein Lebensgefährte Axel ist am 17.05.2004 an seinem Bronchial-Carzinom verstorben. Die Diagnose wurde erst im Oktober 2003 gestellt. Der Tumor in der Lunge war nicht sehr groß, saß aber an einer Stelle, die das operieren unmöglich machte. Der Tumor wuchs in die Luftröhre. Die Ärzte haben Chemo und Strahlen probiert, hat aber nicht geholfen. Dann haben sie den Tumor in der Luftröhre immerzu gelasert. Irgendwann war so viel weggelasert das er ganz nah an einer Arterie saß. Jederzeit konnte ein Durchbruch erfolgen. Leider haben uns die Ärzte im Klinikum Bremen-Ost nicht darüber unterrichtet. Erst kurz vor Axels Tod erfuhren wir in einem anderen Krankenhaus von der Schwere seiner Krankheit. 2 Stunden später war er tot. Die Ärzte in Bremen haben uns durch ihr Verschweigen daran gehindert den kommenden Tod zu akzeptieren bzw. wenigstens uns damit auseinander zu setzen. Da wir nicht verheiratet waren, hätten auch noch einige Sachen abgeklärt und geregelt werden können. Aber na ja, jetzt ist es zu spät.Ich hatte damit gerechnet, dass Axel in den nächsten Jahren sterben wird, aber nicht von heute auf heute. Wir konnten keinen Abschied nehmen. Wir dachten immer, er wird wieder ''gesund''. Die Ärzte haben immer zu uns gesagt, dass sie das schon hin kriegen.
Ich bin so unendlich traurig und auch wütend. Ich fühle mich amputiert, es hätte noch so vieles gegeben was wir hätten abklären können. Am Montag ist die Trauerfeier, danach wird er eingeäschert und anschließend erfolgt eine Seebestattung, denn Axel hat das Wasser und den Wassersport so sehr geliebt. Wie wird das Leben ohne ihn weitergehen ? Ich bin so furchtbar traurig.
Viele Grüße an alle hier von Petra

22.05.2004, 22:50
Liebe Petra,
es tut mir furchtbar leid.. Ich hatte wenigstens 15 Monate Zeit mich auf den Tod meiner Mutter vorzubereiten. Aber 2 Stunden... Wie kann so etwas passieren...
Du wirst bestimmt einige Zeit brauchen um alles zu begreifen und zu verarbeiten. Es dauert etwas bis der SChock nachlässt und Du richtig trauern kannst. In diesem Forum bist Du gut aufgehoben. Wenn Deine Umwelt einmal nicht weiss, wie sie reagieren soll, unbeholfen ist- wir sitzen hier alle im gleichen Boot. Es ist hier keiner genervt, wenn Du trauerst.
Ich wünsche Dir viel viel Kraft für die Beerdigung und für die kommende Zeit.
Fühle Dich umarmt
Katharina

22.05.2004, 23:24
Katharina,
ich danke Dir für Deine mitfühlenden Worte. Ich hätte nicht gedacht, so schnell Antwort zu bekommen. Um so mehr freue ich mich. Ich hoffe ja, dass viele Menschen denen ich geschrieben habe bzw. die eigentlich auch die Todenanzeige in der Zeitung gelesen haben müssten, sich wegen des Brückentages im Urlaub befinden und deshalb gar nichts von Axels Tod wissen. Verdammt noch mal ich bin so wütend. Ich will nicht ohne Axel leben. Ich war schon einmal Witwe. Als ich 21 Jahr alt war, hat mein damaliger Mann Selbstmord begangen. Ich dachte, dass ich mit Axel alt werden könnte. Und jetzt ist alles vorbei, ich bin wieder alleine. Ich verstehe nicht, warum uns immer wieder das gleiche Schicksal ereilt.
Warum darf ich nicht mit einem geliebten Menschen alt werden ?
Es ist sicher blöd, solch eine Frage zu stellen, denn die kann niemand beantworten.
Ich danke Dir für Deine guten Wünsche betreffend der Kraft für die kommende Zeit. Ich denke aber, dass die Seebestattung bestimmt eine sehr , sehr schöne Erfahrung (?) Situation(?)
was kann man dazu sagen ? werden wird. Ich stelle es mit wunderschön vor, wenn wir 2 Stunden lang in Richtung Leuchturm Roter Sand bzw. Helgoland fahren und uns damit in dem Element befinden, das Axel solch eine große Freude bereitet hat, befinden.
Ich will sehn, was die Zeit noch bringt.
Vile Grüße Petra

23.05.2004, 09:46
Liebe Petra,
Du hast auch ein Recht darauf wütend zu sein.
Es ist nicht fair, dass so junge Menschen so früh sterben. Wut, Verzweiflung, Trauer. Es gehört alles dazu. Lass es raus!
Das Leben wird noch ganz andere Seiten für Dich bringen, Du wirst schon sehen.
Dein Axel freut sich bestimmt auf die letzte Bootsfahrt mit Dir zusammen...
Wünsche Dir alles alles liebe.
Katharina

23.05.2004, 20:19
Liebe Petra,
wünsche dir von ganzem Herzen ganz viel Kraft für die nächste Zeit und drücke dich mal ganz fest. Lass deine Wut, Trauer, Verzweiflung alles raus, unterdrücke nichts. Weinen reinigt....auch für dich wird irgendwann die Sonne wieder scheinen.
Denke daran: Wenn du glaubst es geht nicht mehr - kommt von irgendwo ein Lichtlein her!
Denke an Dich....während eurer letzten Fahrt.
Ursula

23.05.2004, 23:03
Ja, morgen ist nun die die Trauer, bzw. die Abschiedsfeier von Axel. Ich bin sehr traurig. Ich fahre seit Tagen Rad, obwohl ich dies eigentlich früher gar nicht so regelmäßig getan habe. Ab und zu mal zur Arbeit und so. Zur Zeit habe ich das Gefühl, dasss es mir während des Fahrens besser geht.
Auf jeden Fall habe ich tierische Angst vor morgen. Ich habe Angst davor, dass es mir ab morgen noch schlechter geht als bisher. Ich will das nicht. Ich fühle moch ohnehin so sch....
Übrigens bin ich heute ca.4 Stunden Rad gefahren. Das erste mal heute früh um 8.00 Uhr. Ich glaube ich bin mittlerweile etwas verrückt geworden. Wie soll das weitergehen ? Ich hoffe, dass ich übermorgen wieder arbeiten gehen kann. Das lenkt wenigstenes ab. Ein Kollege ist krank, ein anderer ist im Urlaub. Ich denke es gibt viel zu tun und ich habe Ablenkung. Aber trotzdem wird nichts mehr so sein wie in den letzten 13 Jahren.
Was soll ich nur tun ?

Ich komme nach Hause und niemand ist da. Nee, schön ist es nicht mehr.

Ich werde jetzt versuchen etwas zu schlafen und fit für morgen, für die Abschiedsfeier von Axel zu sein.

Ich wünsche eich viel Kraft. Grüße sendet Euch Petra

24.05.2004, 01:57
Hallo Petra,
sende Dir viel, viel Kraft und Stärke für morgen. Werde an Dich denken.
Liebe Grüsse
Ute-c
PS: Schreibe wieder wenn Du magst. Es hilft Dir vielleicht es besser zu verarbeiten. Allein der Gedanke, dass man nicht alleine ist hilft oft schon.

24.05.2004, 07:43
Liebe Petra
Ich werde heute ganz fest an dich denken. Ein bisschen verückt darf man in so einer Situation auch sein. Heute ist es genau ein Monat her, seit mein Schatz gestorben ist, ich vermisse ihn so sehr. Zum ersten Mal muss ich allein leben, dabei werde ich demnächst 50 Jahre alt. Auch ich bin ständig draussen, dann tut's nicht ganz so weh!!
Ich drück dich liebe Grüsse Barbara

24.05.2004, 12:01
Ach Petra,
das Leben ist manchmal soo Sch...
Aber irgendwie geht es weiter. Und es werden auch wieder schöne Stunden kommen auch wenn man das nicht für möglich hält.
Jetzt ist erstmal die Zeit zum trauern.
Heute ist ein schwerer Tag, ab morgen geht es jeden Tag ein ganz kleines Stück bergauf. Du wirst schon sehen.
Ich jogge übrigends, wenn es mir alles zu viel wird. Kann also Deine Fahrrad-Ochsenturen nachvollziehen.
Ich wünsche Dir eine ruhige See für heute.
Bis bald
Katharina

24.05.2004, 16:23
Liebe Petra,ich wünsche Dir von ganzem Herzen Kraft und innere Ruhe für Euren Abschied.Heute ist es genau ein halbes Jahr her,das mein Schwiegervater starb,so ähnlich laß ich hier heute schon eine Datumswiederholung,wir alle verbringen nicht nur diesen Tag in Gedanken zusammen,aber er soll ein Symbol für unsere Zusammengehörigkeit sein.Was Du und all die anderen jetzt durchmachen,kann keiner nachvollziehen,wir alle können "nur"füreinander da sein und uns halten.Wir haben meinen Schwiegervater 9 Jahre als schwerstmehrfach beh.Menschen zu Hause pflegen dürfen,daher fehlt jetzt ganz viel.Für heute sei von mir umarmt und viel dich aufgefangen,Susanne

24.05.2004, 23:55
Hallo Ute, Barbara, Katharina und Susanne,
ich bin ''glücklich'', dass ich in dieses Forum geraten bin und auch meine Gefühle in Schriftform gebracht habe.
Ja heute war nun die Abschiedsfeier von Axel. Heute früh um 4.45 Uhr bin ich wachgeworden, konnte nicht wieder einschlafen, habe aber weiter geruht, bin vieleicht minutenlang wieder in den Schlaf gefallen, war dann aber wieder wach. Um 6.45 Bin ich dann aufgestanden, saß wie gelähmt in der Küche , trank Kaffee und wartete darauf, dass jemand kam. Um kurz nach 9 Uhr kam dann die Post, es kamen einige Beileidsbekundungen, darunter waren aber zwei, die mir an diesem so schweren Tag dann doch letzendlich unheimlich geholfen haben. Ich will sie Euch kurz aufschreiben um zu erfahren, wie es Euch bei diesen Aussagen ergeht.
Ich bekam einen Brief in dem folgendes stand.
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk. Der andere Brief lautete wie folgt : Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus, flog über stille Lande als flöge sie nach Hause. Ich las diese Aussprüche einige Male, weinte ganz fürchterlich, und auf einmal kam eine Ruhe über mich, die ich gar nicht zuordnen konnte. Ich bin so furchtbar traurig, aber diese Zeilen gaben mir die Kraft nicht völlig zu verzweifeln.
Ich dachte gestern noch, dass ich heute bei der Abschiedsfeier völlig zusanmmenbrechen würde, dass war aber nicht der Fall, ich war so traurig, aber ich brach nicht zusammen. Die obigen Zeilen gaben mir Kraft und auch die Gewissheit, dass mit dem Tod des geliebten Menschen nicht alles vorbei ist. In der Erinnerung lebt er ewig weiter ( das habe ich bereits in einer anderen Rubrik beschrieben, denn ich kann die Stimme meiner Omi, die vor 21 Jahren gestorben ist, noch immer hören, ich spüre ihre Liebe noch und ich vemisse sie noch immer. Dass zeigt ja wohl, dass geliebte Menschen im Herzen ewig weiterleben. Ja , da es uns in unserem Gefühlsleben ja allen ähnlich geht möchte ich zum Schluss den folgenden Spruch aufschreiben, den ich in einer Sterbe''Anzeige'' gelesen habe, aufschreiben.
Und immer sind irgendwo Spuren Deines Lebens, Gedanken , Bilder , Augenblicke und Gefühle.
Es ist jetzt schon ziemlich spät, ich bin müde nach diesn so langen und furchtbaren Tag vermisse ich Axel um so schrecklicher. Es ist schon wieder sehr spät.Ich danke Euch für Eure Anteilnahme, gehe jetzt ins Bett, hoffe schlafen zu können, denn ich bin so ziemlich fertig, es ist jetzt 23.45 Uhr, Axel fehlt mit jetzt schon so sehr, wie soll es bloss weitergehen. Trotzdem ich jetzt so fertig bin, oder obwohl(?) wünsche ich Euch alles Gute. Ich wünsche ''uns'', dass irgendwann die Sonnne wieder scheinen wird.

Eure Petra

26.05.2004, 16:01
Hallo Petra,ich möchte dir ein Buch ganz nah ans Herz legen,es heißt-Manchmal schickt Gott seinen Engel isbn 3-501-05706-7
Es ist ein wirklich gutes Buch,das du immer wieder zur Hand nehmen kannst,da auch die Trauer wie eine Spirale geschildert ist,das heißst,es geht eine Zeit immer weiter nach oben und dann kommt irgendetwas und es geht enorm wieder Berg ab.Ich habe mir damals das Buch gekauft und es auch verschenkt.Es hilft einfach,weil man immer wieder darin lesen kann und sich in vielen Gedankengängen wiederfindet,es kostet 7,95€.Hast Du gerne Kleidung von ihm an oder sonst etwas besonders wichtiges,was Du bei Dir trägst?Dine Zeilen..und immer sind..hatten wir als Dankeskarte drucken lassen,obwohlich im Moment meine,da sein Zimmer nicht mehr so aussieht,seine Rollstühle et. weg sind,er wäre einfach nicht greifbar.Dann muß ich zum Friedhof,mit ihm kurz sprechen und kann dann wieder "richtig"denken.Er war ja neun Jahre schwerstmehrfach behindert,durch einen schweren Schlaganfall,aber wir hatten eine Sterbephase von vier Tagen wo wir alle,auch unsere 7j.Tochter Abschied nehmen konnten.Ich stelle mir vor,wie es Dir gehen mag und kann es nicht im geringsten,es ist so schrecklich und du sollst dich von mir einmal fest umarmt wissen.Erinnerungen kann dir keiner nehmen,lebe mit ihnen und durch sie,mehr als dasein und versuchen dir einwenig Kraft zu vermitteln ist wohl noch nicht möglich,oder.Mit meiner Tochter schaue ich abends oft zum Himmel und der am hellsten leuchtende Stern,ist für sie eben ihr Opa.Für heute und immer wünsche ich Dir einen blinkenden Stern am Abendhimmel,Susanne

26.05.2004, 22:38
Hallo Susanne, habe gerade den PC angeschaltet, um zu sehen, ob sich jemand bei mir gemeldet hat. Dann habe ich Deine Mail gelesen. Ich wiederhole mich bestimmt, aber es macht mich glücklich solche Nachrichten zu lesen. Ich merke, da sind wirklich Menschen die mich verstehen, nee das ist falsch, da sind wirklich Menschen, die das selbe erlebt haben wie ich. Denn verstehen tun mich viele Menschen. Ich werde mir das von Dir angesprochene Buch natürlich kaufen. Schon jetzt freue ich micht auf das von Dir Angesprochene. Danke auch für Deine Umarmungen, denn damit kann ich im ''wahren''Leben nicht gerade prahlen. Irgendwie fehlt es, das ich mal in den Arm genommen werde.Bei der Trauerfeier am Montag hatte ich Axels Uhr mitgenommen und hatte sie die ganze Zeit in der Hand. Irgendwie hat sie mir Kraft gegeben und er war ganz nah bei mir, ich hatte etwas von ihm bei mir. Kleidung von ihm mag ich eigentlich nicht sehen, aber ich denke ich werde es austesten. Momentan habe ich allerdings Angst davor, seinen Schrank zu öffnen. Ich muss nicht zum Friedhof gehen um ihm Nahe zu sein. Ich habe überall im Haus Bilder von ihm aufgestellt, kann überall mit ihm reden (was ich auch tue)und er ist ständig bei mir.
Mittlerweile verlieren meine Mitmenschen die Scheu mit mir zu reden.
Heute hatte ich ein etwas schlechtes Gewissen, denn viele Menschen hatten mit mir gesprochen und mir ging es eigentlich richtig gut. Schon kam das schlechte Gewissen. Ich dachte immer zu, wie kann es Dir so gut gehen, wo doch Axel jetzt erst 1 Woche und 1 Tag tot ist und es nie wieder so sein wird, wie es mal war.
Dann habe ich Deine Mail gelesen, werde mir das Buch kaufen und wissen, dass solche Phasen völlig normal sind um mit der Situation wirklich klar zu kommen. Ich bin wirklich froh, dass ich in dieses Forum geraten bin.
Ich danke Dir Susanne und Euch allen anderen für Eure Hilfe.
Für heute mache ich, nicht ohne Euch und allen anderen die mich wirklich (!) unterstützen zu danken, Schluss und gehe jetzt ins Bett. Ich hoffe von Axel zu träumen und mich dadurch an die schönen Zeiten zu erinnern. Obwohl,dass ist Blödsinn, denn ich erinnere mich ja ständig an die schönen Zeiten.
Ja, was soll ich jetzt noch sagen ?????
Ich bin sehr froh, solch liebe und mitfühlende und das auch zeigende Menschen um mich zu haben.
Ich wünsche allen, die sich noch in diesm Forum befinden eine gute Nacht.
Petra

27.05.2004, 09:08
Guten Morgen Petra,mit der Kleidung,das viel mir ein,weil mein Mann die Sachen seines Vaters jetzt bevorzugt trägt.Er spricht nicht über den Verlust,sondern verarbeitet es auf diese Weise.Ich gehe vielleicht auch deshalb zum Friedhof,da er ja nicht bei uns gewohnt hat,und in seinem Haus alles so wieder wie vor seiner Erkrankung aussieht,er ist so wie ich ihn kenne nicht mehr greifbar.Möchtest du hier schreiben,aus welcher Gegend du kommst?Ich komme aus dem Rhein-Sieg-Kreis,halbe St.von Siegburg entfernt.Dasselbe habe ich bestimmt nicht durchgemacht,es ist für mich schon ein riesengroßer Unterschied,was du jetzt mitmachen mußt und der Tod eines schwerkranken Schwiegervaters,aber die Trauerphasen ähneln sich eben doch.Ich bin zudem Hirntumor-Patienti und habe einige Krebsmitpatienten schon verloren,das war und ist nicht schön,weil da eben auch niemand mehr ist,den ich mal eben anrufen kann und einfach so ein weißst du noch Gespräch führen kann.Laß den Kleiderschrank zu,aber mach kein "Kult"stück aus ihm,denn egal ,wenn du ihn öffnest,der Schmerz kommt.Wir haben eine Woche nach senem Tod den Schrank und alles krankheitsbedingte aufgeräumt,aber jetzt erst aufgeteilt oder verschenkt.Alles in dieser Zeit,braucht seine Zeit,ddu wirst den Zeitpunkt spüren,geh liebevoll mit dir um,das wäre jetzt ersteinmal in meinem Sinne,ein paar Sonnenstrahlen und einen blinkenden Stern am Abendhimmel wünsche ich dir für heute,deine Susanne

27.05.2004, 22:22
Hallo Petra,

ich habe gerade Deine Geschichte hier nachgelesen und sie kommt mir so bekannt vor.
Nach 27 jahren Ehe habe ich meinen Mann auch vor kurzem verloren.Sein Tumor wuchs auch in die Luftröhre und obwohl wir seit Nov. von der Schwere der Erkrankung wußten blieb doch keine Zeit irgendwas zu regeln.Wir dachten,erpackt es.Es sah auch eine ganze Zeit recht gut aus.
Als er das letzte Mal in die Klinik kam (es war ein Sonntag nachmittag),wußten wir es geht ihm sehr schlecht und Montag nachmittag rief der Arzt mich aus dem Zimmer und meinte,es dauert noch 2-3 Tage aber es wird ein Erstickungstod.Das war genau das wovor mein Mann so große Angst hatte.Er wurde dann an
ein starkes Mittel angeschlossen und 1/2 Stunde später war er schon nicht mehr ansprechbar.11 Stunden später war er tot.
Ich habe die ganze Zeit an seinem Bett gesessen und seine Hand gehalten.Ich konnte es spüren,sein Körper wurde immer kälter.
Leider haben wir auch nichts geregelt,denn man hat andere Sachen im Kopf und seit dem 9.3. kämpfe ich einen Kampf mit Banken,Behörden und Gerichten.
Auch ich komme abends in eine leere Wohnung,stehe vor dem Schrank und rieche an seinen Sachen.Wegräumen-das kann ich vielleicht in ein paar Monaten.Es hat 4 Wochen gedauert ehe ich seine Bettwäsche abziehen konnte.Und es wird mein restliches Leben dauern die letzten Minuten mit ihm zu vergessen.
Ich versuche mein Leben nun neu zu ordnen und Montag fahre ich ein paar Tage ans Meer.Das erste Mal in meinem Leben alleine.Früher sind wir viel gereist.Kreuz und quer durch die USA und Südafrika.Wir hatten eine so tolle Zeit und er fehlt mir jetzt so sehr.Auch wie gut kann ich Dich verstehen.
Aus welcher Stadt bist Du?Vielleicht kann man ja mal telefonieren.

Ganz liebe Grüße
Gaby

28.05.2004, 21:36
Hallo Gaby, hallo Susanne, habe gestern abend antworten wollen, hatte schon ziemlich viel geschrieben gehabt, habe dann irgendwo raufgedrückt und alles war weg. Ich war ganz schön traurig darüber, denn Gefühle ändern sich täglich und dadurch auch das gesagte bzw. geschriebene.
Am Tag als Axel Trauerfeier stattfand, also am 24.05.20004, war es genau 1 Jahr her, dass wir aus Bremen weggezogen sind und uns in einer Kleinstadt in der Nähe von Bremen ein Haus gemietet hatten.
Jetzt sitze ich in diesem großen Haus und alles ist so schrecklich. Im Wohnzimmer habe ich das letzte Mal am 24.05.2004 gesessen. Es ist mir viel zu groß. Ich verbringe meine Abende in der Küche und im kleinen Zimmer . Dort steht der PC und auch ein Fernseher, der so nebenbei läuft, aber im Grunde niemanden interessiert.
Als Axel starb, hatten mich die Ärzte gerade aus dem Zimmer geholt, um mit mir über die infauste Diagnose zu sprechen. Sein Bruder war allerdings bei ihm. Ich ging dann auch wieder ins Zimmer und streichelte seinen Arm. Er lag vor mir, die Apparate piepten noch, er war aber laut Aussage der Ärzte schon tot. Sein Herz schlug nicht mehr, obwohl im Monitor noch etwas zu sehen war. Ich stand also an seinem Bett und merkte langsam , genau so wie bei Dir Gaby, dass sein Arm kälter wurde. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schnell geht.
Wenn Axel nicht angefangen hätte zu bluten, wäre es wahrscheinlich bei ihm genauso gekommen wie bei Deinem Mann.
Nee, über die Einzelheiten kann und will ich jetzt nicht nachdenken.
Gaby, es tut mir so leid. Ich finde den Verlust nach 14 Jahren schon so schrecklich, wie muss es dir nach 27 Jahren Ehe gehen ?
Ich bewundere dich, dass du jetzt alleine wegfährst. Ich habe mir allerdings auch schon vorgenommen gehabt, in der nächsten Zeit bzw. spätestens im Herbst auf unsere Lieblingsinsel Läsö im Kattegat zu fahren und noch mal den Spuren zu folgen, die wir in den Jahren seit 1997 dort hinterlassen haben.
Wir haben dort Bernsteine gesammelt und mein lauffauler Axel konnte dort stundenlang am Strand spazieren gehen und Bernsteine suchen. Er war nicht zu bändigen, hat schon fast genervt. Er war sozusagen ein Bernsteinfreak. Er konnte sich da so richtig reinsteiegern. Es hat aber auch Freude bereitet zu suchen.
Telefonieren wäre schön.
Fahre ersteinmal ein paar Tage weg.
Susanne, dich will ich aber auch nicht vergessen.
War heute los und wollte mir das Buch kaufen, da du aufgeschrieben hattest. Leider hatte sie es nicht vorrätig. Ich bekomme es am Dienstag oder Mittwoch.
Ich glaube es dauert nicht mehr lange und ich suche mir tatsächlich einen blinkenden Stern. Es ist wirklich schön, wie du darüber schreibst.
Habe gestern in Traueranzeige wieder 2 Sprüche gefunden, die mir sehr, sehr gut gefallen.
Aber sicherlich kennt ihr diese auch schon. Ich schreibe sie mal kurz auf.
Der Nachdenkliche :
Niemand kennt den Tod, es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk für den Menschen ist. Dennoch wird er gefürchtet, als wäre es gewiss, dass er das schlimmste Übel ist. (Sokrates)
Der Glücklichmachende:
Wenn ihr mich sucht, so sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich immer bei euch. (Antoine de Saint-Exupery)
Bevor ich diesen letzten Spruch überhaupt kannte, habe ich schon einmal geschrieben, dass meine heißgeliebte Omi noch immer bei mir ist - nach 21 Jahren -, dass ich noch immer ihre Stimme höre und das ich vor allem ihre Liebe spüre.
Alle Menschen, die in unseren Herzen eine Bleibe gefunden haben, sind immer bei uns. Und genauso wird es auch mit Axel werden, genauso wird es mit deienem Mann werden, Gaby und genauso wird es mit deinem Schwiegervater sein, Susanne.
Gaby, falls wir vor deinem Urlaub nichts mehr voneinander hören sollten, wünsche ich dir gute Erholung, finde Frieden mit dir, sei nicht mehr so furchtbar traurig, denn dein Mann ist bei dir.
Ich glaube, sie hätten nicht gewollt, dass es uns so schlecht geht.
Ganz, ganz liebe Grüße an euch alle
Petra

28.05.2004, 22:48
Hallo Petra,

Ich werde,wenn ich Montag fahre,ganz fest an Dich denken.
Melde mich wieder wenn ich zurück bin.
Auch ich schaue jetzt jeden Tag in die Todesanzeigen.Verrückt,hat mich früher nie interessiert.

Liebe Grüße
Gaby

28.05.2004, 23:05
Gaby, ich habe seit ich in Bremen lebte, immer Todenanzeigen gelesen, obwohl ich nie wusste warum. denn ich kannte hier ja niemanden.
Vorgestern erschrak ich ganz fürchterlich, denn da hatte Axels Arbeitgeber eine Anzeige geschaltet und ich las schon wieder seinen Namen.
Heute kam Post, die an Axel gerichtet war. Das war so richtig schrecklich. Ich denke aber, dass du schon einiges gewöhnt bist.

Neeee, ich bin jetzt ruhig. Einen wunderschönen, erholsamen, nicht an deinen Mann denkenden,oder geraden an deinen Mannn denkenden, oder einfach einen abschaltenden , nee jetzt habe ich es, einenn Urlaub, der einen über den so schmerzlichen Verlust helfen wird, wünsche ich dir. Melde dich bald.

Viele liebe Grüße sendet dir Petra

29.05.2004, 22:03
Hallo Petra,

auch ich habe diese Tage Post für meinen Mann bekommen.Er hatte in diesen Tagen Geburtstag und sein Optiker schickte eine Geburtstagskarte.
Du wirst noch viel Post für Deinen Axel bekommen und auch Werbung für Grabsteine.Ich habe das erst mal alles beiseite gelegt.Will mich damit noch nicht befassen.Außerdem habe ich immer noch Behördengänge zu machen.Da wir kein Testament hatten,ist noch viel in Sachen Nachlass zu regeln.
Übrigens lese ich gerade,dass Du aus Bremen bist.Ich bin aus Aachen und im Fussball haben wir heute gegeneinander gespielt.Bremen hat gewonnen und ich gratuliere als fairer "Verlierer".Schon wieder haben wir etwas gemeinsam.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke.

Sei lieb gegrüsst von
Gaby

29.05.2004, 23:58
Gaby, es ist der pure Wahnsinn, Axel habe ich heute vor genau 14 Jahren in Berlin beim Pokalspiel Bremen gegen - ich glaube Kaiserslautern - kennengelernt. Gerade heute bin ich so unendlich traurig. Ich denke immer es müsste besser werden, aber es wird stattdessen immer schlimmer. Heute habe ich eine Rechnung vom DRK Verden bekommen und zwar für den Notarztwagen. Die wollten mal 1000,00 Euro von mir haben. Post von einem Kartendrucker habe ich auch schon bekommen, und das schlimmste war die Rechnung von 90,00 Euro für die Benutzung der Friedhofskapelle für die Trauerfeier, die am Freitag vor der Trauerfeier bei mir einging. Es ist alles so super hammerhart. Ich glaube wie es uns geht, kann keiner nachvollziehen, der es nicht selber erlebt hat.
Jeden Tag kommt eine neuer ''Hammer''der uns trifft. Wann hört das endlich auf ?
Ja das stimmt, Bremen hat gewonnen, ich habe es gehört. Mein Axel war ein so großer Fan von Werder Bremen. Er hätte heute bestimmt einnen Freudentanz durchgeführt. Ich höre ihn, wie er sagt, dass ist so geil, Werder Bremen ist Deutscher Meister und auch noch Pokalsieger, jippi.
Ach es ist alles so schrecklich.. Ich war heute bei unserem Boot, dort geht alles so weiter, es bestehen die gleichen Probleme wie früher, aber irgendwie betreffen sie mich nicht mehr. Ich empfinde, als ob für mich alles vorbei bist.
Als ich zum Boot kan, bekam ich das große Zittern. Es ist für mich nicht auszuhalten. Als ich vorhin vom Boot nach Hause fuhr, fielen mir deine Worte ein.... und ich werde den Rest meines Lebens brauchen, um die letzten Stunden mit meinem Mann zu vergessen. Es ist so schrecklich, ich verdränge ständig die letzte Zeit mit Axel. Ich möchte lieber an die schöne Zeit Axel erinnert werden. Du fehlst mir schon jetzt, wenn du am Montag fährst. Ich bin nicht sicher, ob ich für eine Telefongespräch schon bereit bin, deshalb füge ich meine Email-Adresse bei.
Sollten wir nicht mehr voneinander hören, einen schönen Urlaub, werde wieder zufrieden .
Gruß , werde wieder glücklich etc, etc.

30.05.2004, 19:54
Hi Petra,
Deine Gefühle mit dem Boot kann ich gut nachempfinden. Mir geht es genauso mit dem Haus meiner Mutter. Dort ist noch soo viel Seele von Ihr, man kann sie fast anfassen. Ich habe schlicht Horror davor, bald wieder hin zu fahren und den Verkauf vorzubereiten. Im Moment läuft sowieso alles schief...Meine Mutter hat ihren Hund einer Freudin versprochen. Dort haben wir ihn auch hingebracht, aber er kann sich einfach nicht einleben. Er ist das freie Leben in Griechenland gewöhnt und hat schon fast den anderen Hund unserer Freundin totgebissen. Was mache ich nur mit dem Tier, wenn es dort nicht klappt?? Meine Mutter hat soooo an dem Tier gehangen. Bei mir kann er nicht sein. Ich habe 2 kleine Kids und viel zu wenig Auslauf für den riesen Hund.. Dann ist meinem Vater auf dem Weg nach GR auch noch Mutters Auto um die Ihren geflogen: 5.000,-€ Schaden(!!) und mit meinem Job wird wohl auch nichts.. Irgendwie habe ich das Gefühl, als stecke meine Ma hinter alledem. Als wäre sie irgendwie sauer auf uns, darauf dass sie sterben musste. Am 12 Juni schaut sich ein Interessent das Haus in GR an. Ich könnte mir vorstellen, dass sie als Geist um die Ecken saust um den Verkauf zu verhindern. Ist schon alls etwas merkwürdig zur Zeit.
Ich habe auch lange gebraucht um die letzten Anblicke meiner Mutter zu vergessen. In GR wir der offen Sarg im Haus bis zur Beerdigung aufgebahrt, damit jeder Abschied nehmen kann. Eigentlich eine sehr schöne Sitte. Allerdings musste ich ja erstmal schnell anreisen und so waren es 36 Stunden vom Tod bis zur Beisetzung.
Bei der Wärme in GR ware das zum Schluss wirklich kein schöner Anblick mehr. Wir baten den Popen, wenigstens ein Tuch übers Gesicht zu legen, der lehnte es aber ab. Es hat ein paar Tage (und Nächte) gedauert, bis ich wieder das schöne , geliebte Bild meiner Ma vor Augen hatte.
Ach Mamma, ich vermisse Dich so...
Hast Du keine Verwandten und Freunde auf Deinem Dorf??
Machs gut
Katharina

30.05.2004, 22:56
Hallo Petra,

wollte noch schnell "Tschüss" sagen bevor es morgen losgeht.Irgendwie freue ich mich darauf mal ein paar Tage mal was Anderes zu sehen und zu hören.
Was Du mit dem Boot empfindest geht mir ähnlich.Mein Mann hatte einen Schrebergarten um den ich mich nun kümmere.Leider habe ich nicht viel Zeit dazu,denn ich bin noch voll berufstätig und dann auch noch im Einzelhandel.Bei meinen Arbeitszeiten bleibt da nicht viel Zeit über.Wenn mein Mann sehen könnte was aus seinem "Mustergärtchen" zur Zeit geworden ist-ich würde was zu hören kriegen.
Lass Dir alle Zeit der Welt mit dem telefonieren,aber Deine E-Mail Adresse habe ich nicht bekommen.

Melde mich sobald ich zurück bin.

Bis bald
Gaby

30.05.2004, 23:01
Hallo Katharina, ich glaube du tust deiner Mutter unrecht, wenn du denkst, dass sie hinter all dem Unglück steckt, welches euch zur Zeit trifft. Es ist vielmehr so, dass ein Unglück nie allein kommt. Mit dem Hund tut es mir leid, aber ich denke, es wird euch nichts anderes übrigbleiben, als ihn ins Tierheim zu geben. Dies ist zwar traurig, aber was willst du sonst tun ?!
Verwandte habe ich in meinem ''Dorf'' nicht, denn ich habe bis 1992 in Berlin gelebt (ich bin dort auch geboren und aufgewachsen).1992 bin ich dann zu Axel nach Bremen gezogen und vor einem Jahr dann in das Dorf bei Bremen.Da wir hier erst seit einem Jahr gelebt haben, konnten wir hier noch keine Freunde finden. Allerdings habe ich die besten Nachbarn der Welt gefunden. Egal ob rechts oder links neben mir, sie kümmern sich rührend um mich. Obwohl sie Familien haben, gehöre ich immer dazu. Wir unternehmen gemeinsame Fahrradtouren, wir grillen zusammen, wir stehen am Gartenzaun und schnacken (sagt man hier in Norddeutschland zum reden, Quatschen etc.)Sie unterstützen mich bei den Dingen, die sonst Axel erledigt hat und denen ich etwas hilflos gegenüberstehe. Dies sind meist nur Kleinigkeiten, aber dafür umso schmerzlicher.
Katharina, vor einigen Tage habe ich irgendwo gelesen, dass es 3 -5 Jahre dauert, bis man über den Tod eines geliebten Menschen so einigermaßen hinweg kommt. Das sind ja nicht gerade rosige Aussichten !
Warum, warum, warum, musste das alles geschehen ????
Heute habe ich festgestellt, dass es mir tagsüber gar nicht so schlecht geht, geht es aber dem Abend zu, werde ich von der Sehnsucht nach Axel fast erstickt, Gerade abends fehlt er mir so unsäglich. Denn gerade abends kamen wir in der Regel wieder zusammen. Tagsüber arbeitet man und ist ihnehin getrennt, man kommt von der Arbeit, trinkt einen Kaffee und jeder hat wieder etwas zu tun. Dann kommt der Abend, man isst etwas zusammen und dann kommt der gemeinsame Abend. Den gibt es jetzt nicht mehr und dies wird mir immer und immer wieder bewusst.
Mir fehlt Axel genauso, wie dir deine Mutti fehlt. Katharina, es ist einfach so, ich weis es , der Schmerz wird weniger und wir können wieder anfangen nur noch in liebevoller Erinnerung an unsere Verstorbenen zu denken. Auf diese Zeit freue ich mich schon heute, denn dann hast du die ganzen schönen Erinnerungen im Kopf, du leidest nicht mehr unter den Verlust, da du dich damit abgefunden bzw. arrangiert hast. Aber die Zeit bis dahin müssen wir durchleben, ich denke es hat auch einen Sinn (habe ich allerdings noch nicht ergründet)Vielleicht ... nee weiß ich noch nicht.
Ach, ich bin jetzt auch hundemüde und werde ins Bett gehen.
Bis bald, wir hören uns bestimmt.
Alles liebe
Petra

30.05.2004, 23:16
Hallo Gaby, habe mich sehr über deine Nachricht gefreut. Ich finde es erstaunlich, welche Parallelen unsere ''Schicksale'' haben.
Ich wünsche dir, dass du in dem Urlaub Ruhe und Erholung findest und das du gestärkt zurückkehrst. Das allerwichtigste was wir jetzt brauchen, ist Kraft. Kraft für die nächsten Tage, Wochen , Monate und Jahre(?).
Ich mache für heute Schluss, denn ich bin hundemüde, denn ich habe eine 3 stündige Fahrradtour hinter mir, habe noch im Garten geschuftet etc.etc.
Ich wünsche dir einen wirklich schönen Urlaub und freue mich schon jetzt, nach deiner Rückkehr von dir zu hören.
Mit der E-Mail-Adresse versuche ich es heute nochmal.
Fall es wieder nicht klappt, hören wir uns bestimmt in diesem Forum wieder.
Bis bald
Petra
name@domain.dename@domain.dename@domain.dename@dom ain.de

31.05.2004, 10:30
Hi Petra,
schön das Wort "Schnacken" mal wieder zu lesen. Bei mir ist es umgekehrt. Komme aus Hamburg und bin meinem Mann nach Berlin gefolgt. (Sind auch beide Fussball-Fans und waren auch bei "Deinem" Spiel. Vielleicht haben wir ja nebenenander gestanden und es nicht gewusst???)
Den Hund ins Tierheim-das würde ich nieeee zulassen. Meine Mutter würde sich im Grab umdrehen. Nun ja-jetzt habe ich mal wieder eine Aufgabe zu lösen. Das lenkt ab. Bei mir ist es immer am Morgen am schlimmsten. Wenn Mann und Kinder aus dem Haus sind, habe ich sie meistens angerufen.
Schön, dass Deine Nachbarn so prima sind. Das ist der Vorteil am Dorf. Es ist alles persönlicher. Wirst Du dort bleiben, oder zieht es Dich zurück nach Berlin? Ich würde gerne wieder in den Norden...
Machs gut
Katharina

31.05.2004, 18:19
Hallo Katharina, jetzt verstehe ich, warum du immer morgens im Forum bist. Jeder ist immer zu dem Zeitpunkt dort, zu der der geliebte Mensch am meissten vermisst wird.
Es wäre schön wenn du eine Lösung für den Hund finden würdest, denn Tierheim sollte immer nur die allerletzte Möglichkeit sein.
Ich habe zur Zeit noch keine Ahnung, ob ich hier bleibe oder aber nach Berlin zurückgehe. Es ist ja alles noch so frisch. Außerdem bin ich schon 46 und müsste in Berlin ersteinmal eine Arbeit finden. In meinem Alter ist das eher fragwürdig. Allerdings ist dort ja meine Mutter und meine Schwester.
Alles zu seiner Zeit. Jetzt will ich ersteinmal lernen, mit dem Schmerz zu leben, danach kann man sich dann anderen Sachen zuwenden.
Alles Liebe
Petra

01.06.2004, 09:52
Guten Morgen Petra,Guten Morgen Trude,wo bist Du Tude?Hallo ,Petra,ich freue mich für dich und Gabi,das ihr euch hier gefunden habt und so viele Ähnlichkeiten entdeckt.Auch ich lese ständig Todesanzeigen und hebe sie auch auf,wenn mir ein Spruch gefällt.Das allerdings erst seit meiner eigenen Tumor-Erkrankung.Trude,ich habe hier einen finde ich schönen Text zum Thema-Blumen-gefunden und für euch alle einen eigentlich schönen spruch(solange man nicht selbst betroffen ist).

Wenn man Blumen auf ein Grab pflanzt,schmückt man nicht nur die letzte Ruhestätte eines geliebten Menschen;man macht damit auch eine Verbeugung vor dem Leben;Die Blumen werden wieder wachsen.Es braucht Zeit,aber sie werden blühen,so sicher wie auf die Nacht der Morgen folgt...

Das Leben ist ewig
und
die Liebe ist unsterblich
und
was wir Tod nennen
ist nur der Horizont
hinter den wir nicht schauen können.

Ich hoffe,die beiden Sprüche helfen euch etwas durch den heutigen Tag,denn was morgen ist,entscheidet sich morgen erst.Petra,ich hoffe,das ich mich nicht in euer Gepräch dazwischen dränge,denn ihr beiden habt soviel gemeinsam.Wir haben am Sonntag das erstemal mit meinen Eltern und der Schwiegermutter zusammen gegrillt(nach dem Tod des Sch.vaters).Mir ist etwas blödes passiert,ich habe wie immer für sieben Personen gedecktund wir waren ja nur noch sechs.Es war mir recht peinlich,aber dann kamen dadurch soviele"weißst Du noch"Erinnerungen ins Gespräch,das es sich zu einem schönen lachenden Gepräch emntwickelt hat.Ich wünsche euch allen für heute ein paar wärmende Gedanken und einen Sonnenstrahl nur für euch,Susanne

Trude63
01.06.2004, 21:15
Liebe Susanne,
habe mich etwas zurückgehalten, da sich hier so ein gutes Gespräch entwickelt hat. Außerdem war bei mir in den letzten Wochen sowieso etwas Funkstille, brauchte diese Auszeit wohl mal.
Dein Spruch gefällt mir. Hier im KK gibts ja auch eine Extrarubrik für Sprüche, Gedichte und sowas. Da habe ich viel gelesen und Trost gefunden.
Unser Garten wächst dieses Jahr so prachtvoll wie noch nie. Da passt wohl mein Vater auf und hilft uns ein bisschen.
Liebe Grüße Euch allen hier im Thread Trude.

01.06.2004, 21:46
Hallo Susanne, nee du drängst dich garantiert nicht in unser Gespräch. Ich finde, dass gerade hier in diesem Forum, jeder der was zu sagen hat, es auch sagen soll. Der Austausch zwischen den Betroffenen ist so unerhört wichtig (habe ich zumindestens für mich so erkannt). Mittlerweile ist es schon so, dass ich wie magisch angezogen werde. Obwohl ich jeden Morgen von meiner Freundin aus Berlin eine SMS bekommen, wir jeden Abend miteinander telefonieren, sie mir mit Rat und Tat zur Seite steht.... ich muss unbedingt immer in dieses Forum.
Obwohl, meine Freundin hat schon so einige Erfahrungen mit dem Verlust geliebter Menschen machen müssen. Wie sie mir erzählte, hat sie ihren Opa mit 8 Jahren verloren. Da sie ursprünglich aus Oberfranken kommt und es dort üblich ist, diie Toten einige Zeit aufzubahren, hatte sie direkten Kontakt.
Ich stelle es mir wahnsinnig schwer vor, wenn man einen geliebten Menschen tot vor sich im Sarg liegen sieht.
Obwohl, gerade fällt mir was ein. Vielleicht ist es ja doch besser, noch einen letzten Anblick vor seinem Auge zu haben !?
Mein erster Mann starb als ich 21 Jahre jung war durch Selbstmord. Unsere Ehe war nicht sonderlich glücklich, er trank, arbeitete selten und machte mir nicht gerade ein glückliches Leben.
Als er dann starb, war ich trotzdem sehr getroffen, denn ich hatte ihn trotz alledem sehr, sehr lieb.
In den ersten 4 Wochen nach seinem Tod zog meine Omi bei mir ein, damit ich nicht so alleine war.
Irgendwann begannen dann die Träume.
Es klingelte an der Tür, ich machte die Tür auf und er stand vor der Tür. Er war mit Leichenflecken ( habe ich zwar noch nie gesehen, stellte ich mir aber so vor) übersät. Ich dachte in diesem Moment immerzu, warum nur, warum nur kommt er jetzt zurück. Gerade fange ich an mein Leben ohne ihn zu ordnen und da kommt er wieder und macht mir das Leben schwer. Dies war ein sehr negative Erfahrung und erschreckte mich auch zutiefst.
Die zwieten negativen Träume hatte ich, als 1983 meine so sehr geliebte Omi an einem Lungentumor starb, obwohl sie nie geraucht hatte.
Als ich sie zum Schluss im Krankenhaus besucht, war sie schontotal aufgequollen. Ihr wurde immerzu Wasser aus der Lunge abgezogen. Es ging ihr nicht gut. Alles an ihr war aufgequollen, obwohl sie vorher ein ganz zartes Persönchen war. Ihre Finger wraen auch ganz dick. Ich hatte ihr meinen goldenen Ehering von meinem Mann und mir geschenkt, da sie ihren goldenen Ring im Krieg gegen einen silbernen eingetauscht hatte um etwas zu essen zu kaufen. Sie wollte so gerne wieder einen goldenen Ring und daher bekam sie ihn.
Als sie dann starb, bekam ich unter anderem auch den Ring zurück.
Mich quälte dann eine unendliche Zeit die Frage, wie die im Krankenhaus nur den Ring von ihren aufgequollenen Finger herunterbekommen haben. Immer wieder, ob ich wollte oder nicht, kam der Gedanke über mich, die haben den Finger abgeschnitten. Oh Gott, es hört sich jetzt vielleicht unmöglich an, aber so war es wirklich.
Und jetzt bei Axel geht es ähnlich los. Ich werde nach 4-5 Stubdeb Schlaf regelmäßig wach und kann nicht mehr einschlafen. Einige Zeit war es so, dass ich dann im Bett liegen konnt und einfach nur geruht habe, ohne etwas zu denken.
In der letzten Nacht hat es nun angefangen, dass ich um 3.00 Uhr wachgeworden bin und nicht mehr einschlafen konnte. Ich haben an schöne Sachen gedacht. Meeresrauschen habe ich mir vorgestellt, Bernsteinsuchen am Strand habe ich mir vorgestellt, habe versucht autogenes Training zu machen. Es ist mir nichts gelungen. Immerzu fraßen sich die letzten Stunden von Axel durch die angenehmen Gefühle durch. Ich wurde vergewaltigt durch das Negative und Belastende. Es war so schrecklich und ich habe schon jetzt Angst vor der nächsten Nacht.
Meine Güte, ihr müsst ja denken, was ist das denn für eine !
Aber egal, ich muss das einfach alles los werden, es hilft mir und ich denke ein bisschen Egoismus ist in dieser Situation angebracht.
Susanne, ich habe mir das ''Engelbuch'' gekauft. Es ist sehr schön zu lesen und ich werden bestimmt oft wieder reinschauen. Danke für den Tipp.
Wie es Gaby jetzt wohl gehen mag ?
Ich mach jetzt Schluss, denn morgen ist wieder arbeiten angesagt.
Ich wünsche allen hier ein gute Nacht und alles Liebe Eure Petra

02.06.2004, 11:16
Liebe Petra
Versuch nicht, gewaltsam schlafen zu wollen. Wenn ich auch zu den unmöglichsten Zeiten erwache, lese ich in einem ziemlich langweiligen Buch, bis mir die Augen wieder zufallen. Ich kann zur Zeit noch nicht an all das Schöne denken, das wir zusammen erlebt haben, eben weil dann nur die Bilder kommen, die meinen Schatz während der Krankheits- und Sterbephase zeigen. Manchmal steh ich auch auf und trinke ein Glas warme Milch mit Honig.
Ich weiss nicht, wie es euch geht. Bis heute hab ich es nicht fertig gebracht, für mich allein zu kochen. Wir waren beide berufstätig und haben jeweils zu Abend "richtig" gegessen, ich hab mit viel Liebe gern gekocht, und wir beiden sassen gemütlich zusammen und haben es uns gut gehen lassen (ich bin über jede Flasche guten Wein, die wir zusammen getrunken haben froh). Ich mag bis heute nicht daran denken, irgendwohin zu reisen, wo wir zusammen gewesen sind. Vor allem auch deshalb, weil wir vier Wochen vor seinem Tod genau wussten, dass er nie mehr an seine Lieblingsorte kommen würde.
Mich überfallen die Trauerattaken zu völlig verschiedenen, unvorsehbaren Zeiten. Ich weiss im Voraus überhaupt nicht mehr, wie ich auf bestimmte Situationen reagiere. In einem Monat werde ich 50 Jahre alt, mir graut davor, wir wollten eigentlich ein rauschendes Fest machen, zumal mein Schatz eine Woche später ebenfalls Geburtstag gehabt hätte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich je wieder unbeschwert fröhlich sein kann. Obwohl ich mir Mühe geben will, nach Vorne zu schauen, hab ich eigentlich gar keine Lust, in mein Leben die Normalität einkehren zu lassen!!
Es tut gut, hier die wirren Gefühle und Gedanken aufschreiben zu können. Ich umarme euch Barbara

02.06.2004, 11:54
Ihr Lieben!

Seit einiger Zeit lese ich auch in diesem Thread. Ansonsten halte ich mich mehr im Bereich "Mein Papa, ein ...." auf.

Daher weiss ich nicht so richtig, ob Ihr es mir übel nehmt, wenn ich zu Euren Beiträgen etwas schreibe, denn ich habe nicht meinen Mann/Partner verloren, sondern meinen Papa.

Aber es gibt einen Grund dafür, warum ich versuchen möchte, einen Funken Hoffnung zu schicken. Vor gut vier Jahren ist der Mann meiner Schwester verstorben. Er hatte nicht Krebs, war aber herzkrank und bekam einen Herzinfarkt, bei dem man nichts mehr für ihn tun konnte. Damals ging es ihr bestimmt so wie Euch heute. Sie meinte, dass alles sinnlos ist, wollte sich auch nicht mehr binden, um das Erlebte nicht noch einmal durchmachen zu müssen.

Heute hat sie wieder einen Partner, deren Frau an Krebs verstarb und die beiden leben (zwar unverheiratet, muß ja auch nicht sein) glücklich zusammen.

Also verschliesst Euch nicht vor dem Leben, Eure Partner hätten es sicher nicht gewollt.

Ich "verkrümel" mich jetzt wieder, schick Euch aber noch einen wärmenden Sonnenstrahl aus der Nähe von Bremen,

Ulrike

02.06.2004, 22:14
Barbara, es tut mir auch für dich so unendlich leid. Mir kam dein Name bekannt vor, daher habe ich etwas zurückgeblättert. Ich fand dich dann auch schnell, du hattest mir am Tag geschrieben, als die Trauerfeier für Axel stattfand. Darüber hatte ich mich sehr gefreut!
Ja, wir haben auch abends zusammen gegessen. Jetzt ist es schrecklich, alleine zu sitzen und zu essen. Ich habe am Montag gekocht. Ich habe mir Schweinefilet in Sahnesauce mit Spagetti zubereitet. Dies war ein Gericht, das sonst Axel immer gekocht hat! Es hat mir dann zwar geschmeckt, aber es war nicht so wie früher.
Ich werde jetzt in der Woche auch lieber in der Kantine essen gehen, aber was macht man am Wochenende ? Wochenende finde ich zur Zeit sowieso schrecklich. Früher freute ich mich aufs Wochenende. Endlich ausschlafen, den ganzen Tag mit Axel verbringen, das war schön. Was ist jetzt ? Ich kann sowieso nicht mehr schlafen, bin am Wochenende alleine, kann es bei unserem Boot nicht mehr ertragen etc.etc.
Mit den Orten, an denen wir glücklich waren, würde es mir sicherlich genau wie dir gehen, Barbara.
(Und immer sind irgendwo Spuren deines Lebens, Gedanken, Bilder, Augenblicke und Gefühle)
Hinzu kommen existenzielle Ängste. Werde ich alles ohne Axel schaffen ? Fragen, die sich zwar nicht ständig stellen, aber die mich schon ängstigen.
Ich merke, dass ich schon wieder durcheinander bin bzw.werde. Ich will nur noch kurz etwas zu dem Beitrag von Ulrike sagen und dann ins Bett gehen.
Alles Liebe,Petra

Hallo Ulrike,
es hat mir gefallen, deine Gedanken und Erlebnisse zu lesen.
Ich denke, hier wir es niemand übel nehmen, wenn du deine Gefühle und Gedanken mitteilst.
Egal wen man verliert, wir sitzen alle im gleichen Boot. Verlust ist Verlust, auch wenn der einzelne meint, dass sein Verlust vielleicht der schlimmste ist. Ich glaube, dass jeder Mensch unter dem Verlust eines geliebten Menschen leidet. Egal ob es Frau/Mann/Vater/Mutter/Schwester/Bruder/Tante/Onkel/etc.etc.ist.
Ich habe auf jeden Fall in diesen so schweren Tagen gelernt, dass es einfach wichtig ist, dass wir über unsere so teilweise wirren Gefühle reden, ohne hemmungen zu haben. Ich denke, dass man nur durch das reden über den Verlust hinwegkommt bzw, damit leben kann.
Nun gut, auch heute ist es eigentlich wieder zu spät für mich geworden.
Auch ich möchte euch jetzt umarmen und auch ich wünsche uns, dass wir einen blinkenden Stern finden, der uns unseren geliebten Menschen niemals vergessen lässt und ihn uns jetzt nahe bringt.
Für heute Schluss und alles liebe
Petra

02.06.2004, 22:18
Ulrike, was ich noch fragen wollte, aus der Nähe von Bremen ? Wo lebst du denn ? Ich lebe in Langwedel.
Grüße sendet dir Petra

03.06.2004, 05:44
Guten Morgen, Petra!

Um auf Deine Frage zu antworten: ich wohne in Schwarme, ist also nicht weit weg. Das Du evtl. hier irgendwo zu Hause bist, habe ich vermutet, mochte aber nicht fragen. Bin übrigens (auch!?) Jahrgang 57.

Liebe Grüße, Ulrike

03.06.2004, 10:00
Guten Morgen Trude,und Petra,ich spreche euch einfach mal persönlich an,weil ich mich ganz kurz fassen muß und auch nicht lange drin bin.Wundert euch bitte nicht,wenn ich ein paar Tage ausfalle,ich habe gestern unseren PC kaputt gekriegt und sitze jetzt am PC einer Freundin sobald unsere festp. und Modem wieder funktionieren,melde ich mich ,bis dadin wünsche ich allen ein paar wärmende Sonnenstrahlen und den funkelden Stern am Abendhimmel,Susanne

03.06.2004, 22:22
Hallo Ulrike, hallo Susanne,
obwohl, Susanne brauche ich ja gar nicht ansprechen, denn die Festplatte ist hin. Ulrike ich bin übrigens Jahrgang 58. Im Januar bin ich 46 Jahre alt geworden. Egal. Ich wollte mich für das Wochenende abmelden, da ich mit Axels Bruder und Vater mit dem Boot des Bruders, als Begleitschiff an einer Segelregatta teilnehme. Eigentlich wollten Axel und ich mit unserem Boot diese Tour mitmachen, daher habe ich keine Ahnung, wie ich dieses Wochenende verkraften werde. Boot, Boot, Boot. Das war Axels Traum, ohne ihn kann ich ihn nicht und ich glaube auch, will ich ihn nicht weiterleben.
O.K. es ist spät, ich muss ins Bett. - wie immer -
Ulrike, habe gerade mal geguckt, Schwarme ist ja nur 18 km von Langwedel entfernt !
Da habe ich es zur Arbeit je weiter.
Gut ich melde mich entweder Sonntag oder Montag Abend wieder. Ich denke aber eher am Sonntag Abend.
P.S.
Habe heute die Sterbeurkunde von Axel bekommen und eine Kondolenzliste vom Beerdigungsinstitut. Einfach schrecklich.
Bis Sonntag/Montag.
Ich freue mich schon auf euch, macht es gut, seid nicht traurig und wie Susanne immer sagt, ein paar Sonnenstrahlen für euch zum Einzug in euer Herz.
Petra

04.06.2004, 10:03
Hallo Petra,
ich möchte Deine Aufzählung zu verstorbenen Angehörigen ergänzen um den Schmerz bei Verlust eines Kindes. An diesem Schmerz haben Eltern ihr Leben lang zu tragen.
Eine Lebensweisheit besagt:
Wenn Großeltern sterben, stirbt die Vergangenheit, wenn Eltern und Lebenspartner gehen, stirbt die Gegenwart, wenn Kinder sterben, stirbt die Zukunft.

04.06.2004, 10:59
Liebe Petra!

Für den Fall, das Du vor Deinem Segeltörn hier noch reinschaust: ein schönes Wochenende, Mast- und Schotbruch und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel!

Habe auch etwas Beziehung zum Wasser, da mein Papa Schiffsmodelle gebaut hat. Einige stehen auch in Museen, u.a. Bremerhaven, Kiel und München.

Liebe Grüße und eine stille Umarmung,
natürlich auch an alle anderen,
Ulrike

04.06.2004, 11:47
Hallo Kira!
Du hast sehr wahre Worte geschrieben, Großelteltern. Eltern, Partner und Kinder. Habe beide Großeltern sehr früh verloren, meinen Vater vor 16 Jahren an Krebs und vor kanpp 2 Jahren ist mein damals 19 järigen Sohn ebenfalls an Krebs erkrankt und wies weitergeht.........jetzt lebt er
Doch das soll auf keinen Fall die Trauer für Angehörige schmälern, ich weiß was es heißt habe meinen Vater begleitet und litt Jahre darunter. Heute wenn ich verzweifelt bin, wegen meinem Sohn, bitte ich ihn er möge mir helfen und Kraft schicken und aufpassen usw.
Wünsche allen ganz ganz ganz viele Sonnenstrahlen und dass das Leid leichter wird, vergessen wird man es nie!!!!!
Alles Liebe Ursula

06.06.2004, 22:11
Hallo Kira, hallo Ulrike und hallo an alle, bin jetzt wieder in der Wirklichkeit gelandet. Es war ein so wunderschönes Wochenende, das ich es gar nicht beschreiben kann.
Mit meinem ''Schwager'' und ''Schwiegervater'' verbrachte ich ein so harmonisches Wochenende, wie ich es nie - und ich meine wirklich nie - erwartet hätte.Früher sagte ich immer, mit Axels Vater könnte ich es keine 24 Stunden aushalten, und jetzt ? Ich habe mich wundervoll mit ihm unterhalten können, auch über Axel, aber auch über Gott und die Welt. Es war unbeschreiblich. Ich frage mich wirklich, ob ich früher einfach zu verbohrt war ? Mein Schwager war rührend um micht besorgt, er war um mich bemüht, verwöhnte mich, fragte nach meinen Wünschen. Ich muss sagen, ich habe es genossen, dass da wieder jemand ist, der sich um mich kümmert, kümmert hier und jetzt und sofort. Auch wenn es nur Kleinigkeiten waren, wie z.B. willst du einen Kaffee trinken etc.
Als wir drei uns vorhin trennten, trug mein Schwager mir meine Tasche zum Auto. Ich war über diese Kleinigkeit so froh. Es ist so schrecklich, dass jetzt alles allein getan werden muss, das da niemand mehr ist, der einem etwas abnimmt, auf den man sich verlassen kann. Ihr denkt bestimmt, was redet die denn da, aber gerade diese Kleinigkeiten fügen mir die meisten Schmerzen zu.
Kira, ich kannte die von dir erwänte Lebensweisheit zwar nicht, es muss einfach nur schrecklich sein, wenn man sein eigenes Kind verliert. Es ist aber wirklich so, dass die Zukunft verloren geht, wenn das eigen Kind vor einem geht. Ich habe zwar keine Kinder,bin aber immer davon überzeugt gewesen, dass Kinder einfach nicht vor ihren Eltern gehen dürfen. Wenn es dann doch geschieht, dann wird genau Zukunft verloren gehen, die in deiner Lebensweisheit angesprochen werden.
Ulrike, stehen die Modelle deines Vaters im Fischereimuseum in Bremerhaven ? Dann habe ich sie bestimmt schon geshen. Da stehen welche, und die haben mir gut gefallen.
Ich denke ich mach für heute Schluss, es war ein schönes, aber auch anstrengendes Wochenende, ich bin müde - das kennt ihr aber sicherlich schon von mir - ich wil jetzt in mein Bett.
Die Frage, die ich mir ständig stelle ist die Frage, warum fast überhaupt keine Männer in diesem Forum zu finden sind.Kann mir da jemand ein Antwort liefern ?
Kommt Gaby morgen aus ihrem Urlaub zurück ? Ich würde mich sehr darüber freuen. Aber das könnt ihr euch sicherlich denken !?!
Ich will nochmals sagen, das ich froh bin Euch gefunden zu haben. Ich verkrafte alles besser , dank euch.
Alles Liebe für heuteNacht, alles liebe für den morgigen Tag und überhaupt für die Zukunft.
Eure Petra

Trude63
06.06.2004, 22:34
Liebe Petra,
vielleicht bist Du durch die Krakheit und den Tod Deines Mannes sensibler und toleranter geworden? Bei mir ist das so gewesen, dass ich durch die Krankheit meines Vaters vieles in einem neuen Licht gesehen habe und mich über gute Kleinigkeiten mehr gefreut habe und über schlechte Kleinigkeiten weniger geärgert habe. Es ist schön zu hören, dass sich Schwager und Schwiepa so um Dich gesorgt haben. Sicher wirst Du öfter auf sich zugehen können.
Warum Männer so selten hier schreiben? Vielleicht, weil ihr täglicher Kommunikationsbedarf geringer ist? beim Telefonieren ist es doch ähnlich, oder?
Liebe Grüße an alle, die hier lesen und/oder schreiben
Trude.

07.06.2004, 10:01
Hallo ihr Lieben
Ich freu mich für dich Petra - von ganzem Herzen!
Ich hab dafür glaub ich einen Totalabsturz. Man muss mich nur scharf ansehen und ich breche in Tränen aus. Es gibt täglich tausend Sachen die so weh tun!! Es ist jetzt sechs Wochen her, seit mein Schatz gestorben ist. Warum gehts mir nun plötzlich so schlecht? Ist es möglich, dass langsam die Spannung der Zeit seiner Krankheit nachlässt, oder kann ich nicht zulassen, dass "man" (wer immer das sein mag) nun zur Tagesordnung zurückkehren sollte? Wir sind im Dezember vor einem Jahr in unsere absolute Traumwohnung mit toller Terrasse gezogen (unser Altershöckli). Es war ja schön, dass mein Schatz "seine" Wohnung wenigstens noch ein bisschen geniessen konnte. Nun habe aber ich überhaupt keine Freude mehr an dieser Wohnung, ich kann mich nicht längere Zeit auf der Terrasse aufhalten!! Der Anblick der blühenden Pflanzen erdrückt mich. Immer muss ich mir sagen, dass mein Schatz diese Pracht nun nicht mehr geniessen kann, er, der sich über die Blumen immer so gefreut hat. Meine innere Ruhe dazu fehlt mir. Ich weiss, dass mein Schatz wollte, dass es mir gut gehen soll - nur ich kann es nicht umsetzen...
Nun genug gesponnen. Ich umarme euch Barbara

07.06.2004, 12:07
Liebe Petra!

Ich kann mich eigentlich nur Barbara's Worten anschließen und freue mich mit Dir, dass Dein Wochenende so schön war.

Das Fischereimuseum sagt mir so nichts, ich weiß nur, das im Deutschen Schifffahrts- und im Morgensternmuseum Modelle stehen. Papa hat fast immer welche mit Segeln gebaut, selten Modelle nur mit Takelage oder hin und wieder mal ein Motorboot. Bei den "älteren" Modellen hat er früher einen kleinen Stempel mit seinem Namen in eine Ecke des Segels gesetzt: Rudolf Teuber.

Deine Gedanken, warum meistens hier nur Frauen im Forum sind, kann ich nachvollziehen. Ich glaube, wir trauern offener als viele Männer. Ich möchte damit nicht alle männlichen Wesen über einen Kamm scheren, mitnichten. Aber ich merke es auch bei meinem Mann. Er ist mehr in sich gekehrt. So war es auch, als kurz vor Silvester sein Onkel verstarb und im Februar seine Oma. Keine Tränen, so wie bei mir und das auch heute noch, obwohl Papa über ein halbes Jahr nicht mehr lebt. Vielleicht ist es auch eine Erziehungssache "Jungs/Männer weinen nicht". Gott sei Dank haben wir unsere (Junge und Mädel) anders erzogen. Weinen ist bei uns erlaubt, wenn einem danach ist.

So, jetzt aber genug. Eigentlich wollte ich mich hier ja nicht weiter "auslassen", aber irgendwie ....

Viele liebe Grüße, natürlich an alle anderen hier,
Ulrike

07.06.2004, 17:03
Haalo,an alle die mich noch kennen,der PC ist wieder in Form gebracht worden,ein Bekannter und mein Mann haben 15 St.am insg. gebraucht um ihn zu reparieren.Leider kann ich jetzt nicht mehr schreiben,ich melde mich morgen aber bestimmt mit einem längeren Text wieder,bis dann Susanne

07.06.2004, 22:02
Trude, du hast bestimmt recht, meine Einstellung zum Leben hat sich schon verändert. Ich bin jetzt gelassener und rege mich nicht mehr über Dinge auf, welche mich früher zur Weißglut brachten.
Obwohl ich sagen muss, dass ich schon früher sehr tolerant war, ist wirklich vieles anders geworden.
trotz alledem, ich will nicht ohne Axel sein.
Nun denn, ihr kennt diese Stimmungsschwankungen.
Ich wünsche euch eine gute Nacht.Ich möchte euch auch umarmen und euch einen - wie Susanne - blinkenden Stern wünschen. Alle Liebe Petra

07.06.2004, 22:21
Hallo an alle, ich bin -ihr kennt das ja schon- so unendlich müde, (ist mir ja schon fast peinlich), es ist aber leider so.
Ich freue mich, dass Susannes PC wieder funktioniert.
Ich freu mich auch an eurer Anteilnahme. Ihr wisst, wie gut uns Kleinikeiten tun. Ihr wisst auch, was uns in dieser Zeit glücklich macht
Ulrike, ich meinte schon das Deutsche Fischereimuseum! Mit Sicherheit kenne ich die Modelle deines Vaters.
Ich muss ins Bett, heute war es unendlich warm, ich haben so geschwitzt, ich haben den Rasen gemäht, ich habe den ganzen Garten gesprengt usw. usw.
Evtl. hat ein Bekannter einen Käufer für unser Boot gefunden. Es läuft auf einmal alles so glatt. Es scheint so einfach. Auch bei den Banken hatte ich heut e keine Probleme. Alles läuft prima, hatte ich mir so nicht ausgemalt.
Ich geh ins Bett, viele liebe Grüße sendet euch Petar

07.06.2004, 23:03
Hallo Petra,

Hier bin ich wieder.
Als ich heute nach Hause gekommen bin,habe ich als Erstes den PC angemacht und nachgelesen.Habe mich toll gefreut,dass Du an mich gedacht hast.Irgendwie habe ich Dich auch vermisst.Habe in den letzten Tagen oft an Dich gedacht und mich gefragt wie es Dir wohl so geht.
Mein Urlaub war so lala.Es hat viele geregnet und es war bitterkalt.Ich bin oft stundenlang am Strand gelaufen und einfach nur geweint.Ich kam mir so allein vor.Im Hotel saß ich allein am Tisch und ich hatte das Gefühl alle starren mich an.
Jetzt bin ich wieder da und bin auch schon am Grab gewesen.Das musste ich einfach.
In der Post war auch mein Rentenbescheid.Das ist bei mir aber das Einzige was bei mir glatt läuft.
Morgen gehe ich mit meiner Mutter einen Grabstein aussuchen.Mir graut davor,aber das muss ich der Woche erledigen in der ich noch Urlaub habe.
Was ich noch sagen wollte,ich bin auch Jahrgang 57,im Okt.geboren.Gibt`s sonst noch was Gemeinsames???????????

Genug für heute,bin von der Fahrt noch k.o.

Liebe Grüße
Gaby

08.06.2004, 20:15
Gaby, es ist schön, dass du wieder da bist. Hoffentlich hast du diesen schrecklichen Tag - Grabstein aussuchen - einigermaßen überstanden. Ich wünsche es dir so sehr.Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du dich im Urlaub gefühlt haben musst. Meine Freundin aus Berlin ist alleinstehend und fährt oftmals auch alleine in den Urlaub. Auch sie erzählte oft, dass sie das Gefühl hatte, von den Leuten angestarrt zu werden. Ich habe die Tage oft daran gedacht, wie es dir im Urlaub, allein, so gehen wird. Ich fragte mich, ob ich es wohl, bzw. wann ich es wohl aushalten könnte, alleine nach Läsö, auf unsere Insel zu fahren und alleine, ohne Axel am Strand spazieren zu gehen und Bernsteine zu suchen. Nee, kann ich mir zur Zeit überhaupt nicht vorstellen. Ich schätze, mir würde es genau wie dir gehen, ich würde ständig heulen.
Wo warst du denn ? An der Nord- oder Ostsee, oder ganz wo anders ?
Ich finde, eigentlich sind wir noch viel, viel zu jung, um unseren geliebten Partner zu verlieren ! Soll das Schicksal sein ? Warum trifft uns dieses Schicksal so hart ? Hat es irgendeine Bedeutung ? Sollen wir in diesen Leben noch etwas bewirken, was wir uns zur Zeit noch nicht vorstellen können ?
Ich habe keine Ahnung.
Gaby, kommst du denn finanziell zurecht ? Schrecklich wäre, wenn zu all dem schrecklichen Verlust auch noch finanzielle Nöte kämen.
Gaby, für heute finde ich ein Ende.
Hoffentlich war der Tag für dich nicht so schlimm.
An alle anderen möchte ich auch noch ganz, ganz liebe Grüße senden.
Alle Liebe, Petra

08.06.2004, 20:48
Hallo Petra,

was für ein Tag.33Grad und ich renne wie eine Wilde und stehe vor Grabsteinen und weiss nicht was ich will.Glatter Stein,Naturstein oder eine Säule?Keine Ahnung.Muss das erstmal alles auf mich wirken lassen.Preise-kannst Du Dir nicht vorstellen!!!Ich muss mir wohl noch Zeit lassen,dass kann ich heute nicht entscheiden.
Im Urlaub war ich an der holländischen Küste.Eine völlig neue Art von Urlaub für mich.Wir sind sonst immer 3-4Wochen in die Staaten geflogen.Haben uns für jeden Urlaub einen anderen Staat ausgesucht und sind dann mit einem Leihwagen kreuz und quer durchgefahren.So haben wir im Laufe von vielen Jahren fast die ganze USA bereist und mein Mann hatte noch Pläne für 20Jahre.Unsere Silberhochzeitsreise wollten wir nach Australien machen,doch da hatte ihn die Krankheit schon wieder eingeholt und so sind wir für 3 Tage an die Mosel gefahren.Ich bin froh,dass er das noch machen konnte.Im Jahr darauf waren wir auf Rügen und da wurde es schon so schlimm mit der Atemnot das wir das Hotelzimmer nur kurz verlassen haben.Kleine Spaziergänge,mehr ging nicht mehr.Das war unser letzter Urlaub.
Als er im Februar mit dem Notarztwagen in die Klinik kam,hatte er noch einen Urlaubskatalog unter dem Arm.Er wollte noch so viel erleben.Er sagte oft:Die Erinnerung ist das Paradies-niemand kann es rauben.
Ja, finanziell komme ich klar.Ich bin ja noch voll berufstätig.Nur große Sprünge machen,nein das kann ich nicht.Letzte Woche kam mein Rentenbescheid.Mein Gehalt wurde auf die Rente angerechnet und die fällt jetzt klein aus.Auch hat mein Mann gut für mich gespart,aber leider kein Testament hinterlassen und so sind die Geschwister meines Mannes mit erbberechtigt.Das konnten wir aber intern gut regeln.War nur eine wahnsinnige Lauferei und ist bis heute durch die Banken noch nicht geklärt.
Meine Mutter wurde mit 36 schon Witwe und hat danch noch mal eine lange und gute Beziehung geführt.Ob wir das wohl auch noch können?Im Moment glaube ich das nicht.Mein Mann und ich -wir waren ein Team.Jeder kannte den Anderen besser als sich selbst.Ich war 19 als ich geheiratet habe und für mich hat es nie einen Anderen gegeben und ich denke so wird es auch bleiben.

Liebe Grüsse an alle
Gaby

08.06.2004, 21:41
Gaby, meine Mutti war 41 Jahre alt, als sie Witwe wurde. Auch sie hat dann eine jahrelange, wunderschöne und so glückliche Ehe mit einem anderen Mann geführt. Leider ist er im letzten Jahr gestorben, jetzt ist sie mit69 wieder allein und wird es wohl auch bleiben. Da hast du wieder die nächsten Gemeinsamkeit. Es ist schon irgendwie merkwürdig. Wie kann es bei zwei Menschen, die so weit voneinander entfernt wohnen, doch solche Ähnlichkeiten in den Schicksalen geben ?
Ich habe heute mein Bett neu bezogen, da war ja immer noch die Biber-Wäsche drauf, ich habe immer ganz schön geschwitzt. Axels Bett habe ich aber nicht angerührt. Was soll ich denn machen, wenn ich es abziehe ? Neu beziehen ? Bettzeug wegpacken ? Es unbezogen liegen lassen ? Es ist schrecklich. Ich lasse es lieber so wie es ist, und basta.
Wenn ich deine Geschichte so lese, dann kann ich nur sagen, dass du ein wunderschönes Leben und eineen wunderbaren Mann hattest. Er ist jetzt zwar nicht mehr da, aber denke immer an seinen Spruch : Erinnerung ist das Paradies, niemand kann es einem rauben !
Dazu passt auch der Spruch von Antoine de Saint-Exupery. Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Habe ich dort eine Bleibe gefunden, bin ich immer bei euch. Schön, nicht wahr ? Daran denke ich ständig.
Gaby, ich würde mir wünschen, dass diese schreckliche Leere endlich nachlässt. Es tut so weh, ist so schrecklich, lässt einem keinen Raum für andere, vielleicht angenehmere Dinge, macht einfach nur traurig, teilnahmslos und letargisch.
Unser Kater liegt auch immer nur noch traurig irgenwo im Haus herum. Sonst hat er sich bei Axel immer auf den Bauch gelegt, wenn wir abends fern geschaut haben. Ja, nichts ist mehr wie es war. Schöner Schiet.
Gaby, ich freue mich sehr, dass wir uns gefunden haben und denke, dass uns die Gespräche unendlich viel bringen.
Liebe Grüße deine Petra

08.06.2004, 21:42
Gaby, wie ist der Name deines Mannes ?
Petra

08.06.2004, 21:53
Barbara, geht es dir heute wieder besser ? Ich glaube, es dauert bestimmt nicht mehr lange und ich werde in der gleichen Situation sein, wie du jetzt.Gestern vor drei Wochen ist Axel gestorben. Habe ich es realisiert, dass er nicht wieder kommt ?
Heute auf dem Heimweg von der Arbeit hätte ich ständig heulen können. Gestern als ich zu Hause ankam, habe ich ständig geweint. Es tut so weh. Barbara ich kann dich daher gut verstehen. Ich fühle mich in unserem Garten auch nicht mehr wohl. Es ist schrecklich, wenn ich den Rasen mähen muss, denn dass war Axels Arbeit.Wie heißt übrigens dein Schatz ? Ich war fürs Unkraut zuständig, er für den Rest. Das war schön.
Heute habe ich übrigens Post von Axels Krankenkasse bekommen, sie wollte ihm irgenswelche Zusatzversicherungen andrehen. Ganz schön makaber. Eigentlich sollte es im PC gespeichert sein, dass er mich am 17.05.2004 alleine gelasssen hat.
Ich mach jetzt Schluss, es wird mir schon wieder alles zu viel. Seid umarmt. Viel Stärke für euch alle,
Petra

08.06.2004, 22:02
Trude,
gerade habe ich gelesen, was du im Februar geschrieben hast.
Die Traurigkeit setzt unvermittelt ein, in Alltagssituationen, die er nun nicht mehr erleben kann! Damit hast du absolut recht gehabt.
So geht es mir heute. Der Alltag ohne Axel ist einfach schrecklich.
Wann lässt der Schmerz nach ? Bzw. wann wird der Schmerz erträglicher ?
Ich werde mich jetzt ins Bett verkrümeln. Denn in den 4-5 Stunden die ich immer schlafen kann, habe ich keine Probleme und Sorgen.
Ich wünsche dir und allen anderen eine gute Nacht,
Petra

08.06.2004, 22:06
Gaby, mir fällt gerade noch ein, Axel war ein großer Staaten-Fan. In den 80er Jahren hat er mehrere Monate, zusammen mit seinem Bruder Thomas, die Staaten unsicher gemacht. Sie haben sich dort ein billiges Auto gekauft und sind durch die einzelnen Staaten gefahren. Habe von dieser Zeit auch einige Bilderalben.
Gute Nacht, Petra

09.06.2004, 08:31
Hallo Petra
Es geht so la la. Mein Schatz heisst Dierk und stammt ursprünglich aus Magdeburg, ist mit 20 Jahren mit seinen Eltern, Oma und seinem Bruder an den Bodensee gezogen. Er hat als Grenzgänger in der Schweiz gearbeitet und in dieser Firma haben wir uns vor 31 Jahren kennengelernt. Gefunkt hat es ein Jahr später. Am kommenden 5. Juli vor dreissig Jahren sind wir zum ersten Mal in den Ausgang gegangen, zwei Tage nach meinem 20.igsten Geburtstag. Ein Jahr später sind wir zusammengezogen und wiederum ein Jahr später haben wir geheiratet. Auf Kinder haben wir verzichtet, da ich meinen Beruf nicht aufgeben wollte. Wir haben eigentlich ganz ähnlich wie Gaby und ihr Mann gelebt, sind auch viel in den Staaten, in Südafrika und in Griechenland rumgekurvt. Die letzten unbeschwerten Ferien im vergangenen September haben wir in Griechenland verbracht (da wussten wir gottseidank noch nichts von seiner Krankheit) und unseren Hochzeitstag (10. September) gefeiert. Ach war das schön!! Wir sassen vor unserem gemieteten Appartement in Folegandros auf der Terrasse an der Steilküste mit tollem Blick aufs Meer, sahen dem Sonnenuntergang zu bei einer Flasche Weisswein. Mein Schatz sagte da zu mir: Ich bin immer noch gerne mit dir verheiratet! Schön nicht? Ich hab von dieser Szene ein schönes Foto von ihm. Wenn ich mich schlecht fühle, versuche ich mir vorzustellen, dass er genau in diesem Moment dort sitzt, den Moment geniesst und an mich denkt. Das tröstet ein bisschen.
Finanziell habe ich gottseidank (warum schreib ich das immer, gibts den überhaupt?) keine Sorgen. In der Schweiz hat man Anspruch auf Hinterlassenenrente wenn man mehr als 5 Jahre verheiratet ist und über 45 Jahre alt. Die Rente berechnet sich nach den Anzahl Jahren und Höhe der Beiträge und wird unabhängig von meinem Einkommen ausbezahlt. Dann ist ja in der Schweiz die 2. Säule obligatorisch. Das ist eine zweite Rentenversicherung, die der Arbeitgeber abschliesst und durch Beiträge von Arbeitgeber und -nehmer finanziert wird. Aus dieser Versicherung erhalte ich ebenfalls eine Rente.
Wann ich das nächste Mal in Urlaub fahre, weiss ich nicht, vermutlich im Herbst mit meinem Patenkind, sie ist auch Single wie ich jetzt und kommt gerne mit. Sicher fahren wir nirgends hin, wo ich zusammen mit meinem Schatz war.
Nun scheint unsere Familie noch ein weiterer Schiksalsschlag zu treffen. Vorgestern wurde beim meinem Vater (80) bei einer Routineuntersuch ein Tumor im Dickdarm entdeckt. Der histologische Befund ist für heute zu erwarten. Die Form und Ausmasse lassen aber nach Aussage des Arztes vermuten, dass es sich um etwas Bösartiges handeln muss. Er soll aber an einer Stelle sitzen, die gut zu operieren sei. Er ist sehr gelassen. Ich weniger, ich mag gar nicht dran denken, was nachher noch alles auf ihn zukommt. Geduld ist absolut nicht seine Stärke und bis jetzt war er eigentlich immer ganz fit, obwohl ihm der Tod von meinem Schatz schon recht zugesetzt hat. Er hatte zwar früher bereits zwei Herzinfarkte, sonst war er aber eigentich immer gesund. Na ja, wir werden sehen.
Nun wünsche ich dir und allen Anderen ein bisschen Sonnenschein in euren Herzen. Ich umarme dich mit lieben Grüssen Barbara

09.06.2004, 11:39
Nochmals hallo Petra
Was bin ich doch egoistisch. Ich denke nur an meine Sorgen!! Das mit der Krankenkasse ist schon arg gedankenlos und tut weh. Es gibt jeden Tag tausend Dinge die verdammt weh tun. Ich kann dich so gut verstehen!! Man realisiert die Endgültigkeit glaub ich schon, doch manchmal hab ich die irrwitzige Idee, demnächst aus diesem Alptraum zu erwachen, oder dass die Zeit plötzlich um wenigstens 10 Jahre zurückgedreht ist, wenn ich aufwache.
Irgendwie zieht es einem nach Hause, weil man ihn da irgendwie fühlen kann, andererseits fürchtet man sich davor. Dierks Bett ist nach wie vor bezogen, das hab ich noch gemacht, als er ins Pflegebett im Wohnzimmer gezügelt wurde und ich dann dort nachts "campiert" habe. Das Bett wird auch so bleiben, bis ich irgendwann (die nächsten Jahre?) die Kraft habe, ein neues Bett für mich allein zu kaufen. Komischerweise fühle ich mich in unserem Bett und in unserem Schlafzimmer wohl, ich kann auch recht gut schlafen. Ich rede mir halt ein, dass er doch irgendwie die Nacht mit mir verbringt. Auf alle Fälle fühle ich mich merkwürdigerweise geborgen und hab auch manchmal beim Einschlafen das Gefühl, dass mich jemand (er?) in die Arme nimmt. (wahrscheinlich spinne ich ein bisschen, aber wenns dadurch leichter wird...). Beim Gärtnern war auch ich für die Unkräuter zuständig. Mein Schatz hat die Blumen gepflanzt und gehätschelt, schliesslich war er ja auch vorbelastet. Er hatte einen Grossvater der Gärtner war. Ich hab nun auch welche gepflanzt. Keine Ahnung, ob ich alles richtig gemacht habe. Auf alle Fälle waren Geranien dabei. Geranien mussten nämlich immer sein. Nun sei nochmals umarmt. Liebe Grüsse Barbara

Bärchen`s Petra
09.06.2004, 20:12
Liebes Bärchen,

nun muss ich auch hier schreiben, am 02.06. hast Du mich nach langem Hoffen, Bangen, Verzweifeln, Lieben... verlassen. Morgen ist Deine Beerdigung, gib mir Kraft, ICH LIEBE DICH
Deine Frau Petra

09.06.2004, 21:31
Hallo Petra, es tut mir sehr, sehr leid für dich. Ich wünsche dir die Kraft, den morgigen Tag zu überstehen.
Denke daran, wir sind alle bei dir und denken an dich.
Melde dich wieder, wenn du die Kraft dazu hast.
Alles Liebe sendet Dir (ebenfalls)Petra

ela68
09.06.2004, 22:14
Hallo Petra,

ich wünsche dir ganz viel Kraft für morgen....übermorgen muß ich den schweren Gang gehen.Mein Papa ist am 24.5. gestorben mit nur 59 Jahren.

Liebe Grüße Daniela

09.06.2004, 22:39
Hallo Petra

Bei uns in NRW ist morgen Feiertag und wenn ich zum Friedhof gehe werde ich ganz fest an Dich denken.

Von dem Menschen,den Du geliebt hast, wird immer etwas in Deinem Herzen zurückbleiben;etwas von seinen Träumen,etwas von seinen Hoffnungen,etwas von seinem Wesen,alles von seiner Liebe.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft
Gaby

09.06.2004, 22:55
Hallo Petra ( Axel)

Wenn ich Deinen Bericht so lese,dann sehe ich mich vor 2 Monaten.Ja,auch bei mir war noch die Bieberbettwäsche drauf und ich habe lange gebraucht die Betten abzuziehen.Ich habe beide Betten bezogen und nach 1Woche einfach die Seiten getauscht.Als ich so unter seiner Decke lag habe ich versucht mich an seinen Geruch zu erinnern und habe ganz erschrocken festgestellt,dass ich das nicht mehr konnte.So schnell war vergeht doch die Zeit.Meine Freundin hat sich angeboten mir beim Ausräumen des Kleiderschrankes zu helfen,doch soweit bin ich noch nicht.Ich mache ab und zu die Türe auf,streichel seine Hemden und mach die Türe wieder zu.Ich denke,dass braucht noch Zeit.Es ist so endgültig wenn alles weg ist.Obwohl er nicht mehr wiederkommt.Manchmal denke ich,er ist nur in Kur und in ein paar Wochen kommt er zurück.
Mein Mann war 20 Jahre älter als ich und hieß Friedrich.
Morgen ist bei uns Feiertag und will ich nochmal schnell nach Holland fahren mal schauen was es da so an Grabsteinen gibt.Wie Du weisst,liegt Aachen an der Granze zu Holland und Belgien und ist für mich nur ein Katzensprung.Knapp 8km nach Holland und nach Belgien für mich 2km,da ich an der Grenze wohne.

Wünsche Dir einen tiefen,langen und erholsamen Schlaf
Gaby

10.06.2004, 13:22
Hallo ihr Lieben
Bin heut Mittag heimgekommen und hab den Briefkasten geleert. Eine Sendung war entsetzlicher als die andere: Die Post bestand aus: - der bereits 4. Reklame für Grabsteine, dem von meinem Schatz abonnierten Heft "Südafrika" mit vielen Berichten drin über Orte und Sachen, die wir gemeinsam besucht und erlebt haben (mit wem soll ich nun meine Erinnerungen teilen?) - Einem Bettelbrief an meinen Schatz von der Krebsliga Schweiz, worin gejammert wurde, wie schmerzhaft Krebs doch sei (Ha, ha! die einzige Hilfe die ich von einer Dame der Krebsliga bekam waren doofe Sprüche wie: "Ihr Mann wird bald sterben" (wusste ich schliesslich selber) und als sie die Rahmenbedingungen des Krankenzimmers sah, meinte sie "man sollte ein Foto für die Werbung der Krebsliga machen, wie schön es doch sei, zuhause zu sterben"). Ich bin wütend!!!!
Ich umarme euch alle Barbara

Bärchen`s Petra
10.06.2004, 21:21
Hallo Bärchen,

ich danke dir, dass du mir die kraft gegeben hast auch diesen tag zu überstehen. es war eine wunderschöne beisetzung, alle deine freunde waren da, deine mutti, deine firma und alle haben mir viel kraft gegeben. nun sitze ich hier allein zu haus und die erinnerungen holen mich ein, wie wir uns kennenlernten, dass ich deine frau werden durfte und dass ich die ganzen monate deiner krankheit an deiner seite sein durfte und dich bis zum letzten atemzug begleiten konnte, diese erfahrung war schmerzhaft aber irgendwo auch schön. du mußt jetzt nicht mehr leiden, ich weis auch, dass du da oben auf mich aufpasst, auch auf deinen noch ungeborenen enkel, den du leider nicht mehr sehen kannst. dein bruder ist ja heute 40 geworden und er fand es nicht schlimm, dass wir dich gerade heute haben müssen beerdigen, mein gott und du warst gerade mal 2 jahre älter, was ist die welt doch ungerecht, ich liebe dich und aus meinem herzen kann dich keiner mehr stehlen und ich werde stark sein, dass habe ich dir versprochen. schlaf gut mein bärchen.....


Allen, die mir hier ihr Mitgefühl ausgesprochen haben und dadurch die Kraft gegeben haben heute stark zu sein danke ich, es ist schön, dass es dieses Forum gibt, nur Betroffene können fühlen was in uns vorgeht, es ist schön, dass es Euch gibt, traurig aber auch, dass uns gerade der Tod zusammenführt und stark macht.
Ich knuddel Euch alle, Petra

10.06.2004, 22:14
Gaby, wie war es heute mit den Grabsteinen ? Bestimmt schrecklich. Ich finde es so unheimlich schwer, sich um solche Dinge zu kümmern.
Ich weiß, dass Aachen unheimlich weit von Bremen entfernt ist. Ich hätte mir gewünscht, dass du bei mir oder ich bei dir in der Nähe gewohnt hättest. Aber es kann ja schließlcih nicht alles stimmen.
Du bist ungefähr genau so weit von mir entfernt, wie meine Familie in Berlin.
Übrigens hat dein Schlafwunsch geholfen, zumindestens etwas, denn ich bin heute nicht um 3.00 Uhr, sondern erst um 5.20 Uhr wachgeworden, und dies war immerhin nur 10 Min. vor der Zeit, zu der ich ohnehin hätte aufstehen müssen.
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass ich Axels Schrank ausräumen soll.
Gaby, ich habe vorhin im Schrank Passblder von Axel gefunden, die er Ende letzten Jahres machen musste,
um seinen Personalausweis zu verlängern.
Nachdem ich jetzt verschiedene Bilder von Axel gesehen habe, stelle ich fest, dass er sich aüßerlich nach der Krebsdiagnose doch schon sehr verändert hat. Im täglichen Leben mit ihm, hatte ich dies allerdings nicht festgestellt. Oder wollte ich es vielleicht nicht sehen ? Wie war es bei deinem Friedrich ? Hast du Veränderungen an ihm festgestellt ? Aüßerlich oder innerlich ?
Ach Gaby, ich bin schon wieder so schrecklich traurig, so unglücklich, ich vermisse Axel so sehr.
Ich will noch schnell an die anderen schreiben und dann in mein Bett gehen.
Ich bin foh dich gefunden zu haben.
Bis dann, alle liebe sendet dir Petra

10.06.2004, 22:14
Hallo Petra (Bärchen)

als ich heute morgen zum Friedhof ging,hat es wie aus Kübeln geregnet und ich habe an Dich gedacht und gehofft das es bei Dir trocken war.Denn es ist ohnehin alles so trostlos.

Nach dem Dunkel kommt ein neuer Morgen

Grüße
Gaby

10.06.2004, 22:26
Petra (Bärchen) Hoffentlich hast du den heutigen Tag so einigermaßen überstanden? Ich bin so unendlich traurig, wenn ich an diesen, für dich so schrecklichen Tag denke. Hast du heute ordentlich Hilfe im seelischen Bereich gehabt ? Ich wünsche es dir so sehr.
Alles Liebe
Petra
P.S.
Wir denken alle an Dich und Deinen Verlust.

10.06.2004, 22:40
Barbara, du musst die Zeitung Südafrika sofort kündigen, denn sie tut dir nur weh. Später, wenn du besser mit der gesamten Situation umgehen kannst, kannst du sie ja wieder abbonnieren, wenn du willst.
Diese Krebsliga in der Schweiz kannt du ja wohl völlig vergessen. Was ist denn das für eine Truppe ? Ich finde sie total ätzend.
Stell denen kein Foto zur Verfügung und sag den so richtig deine Meinung !
Gaby, Barbara, Trude, Susanne ihr gebt mir so uheimlich viel Stärke.
Ich bin foh, euch hier gefunden zu haben.
Es ist spät, ich muss wie immer ins Bett, bin wie immer müde,usw., usw..
Eine Gute Nacht wüncht euch Petra.
P.S.
Ich bin froh eúch gefunden zu haben.
Petra(Axel)

10.06.2004, 22:53
Hallo Petra (Axel)

Hier schüttet es noch immer wie wild und so habe ich den ganzen Tag zu Hause rumhantiert.Die Grabsteine habe ich auf besseres Wetter geschoben.Auch ich habe heute in Schränken und Schubladen gewühlt,aber von seinen Sachen kann ich mich nicht trennen.Es hat ja wohl auch noch Zeit.
Die erste Diagnose Krebs erhielten wir vor 20 Jahren.Friedrich wurde am 11.6.1984 das 1.Mal operiert.Es wurde die Spitze des linken Lungenflügels entfernt.Danach Strahlentherapie und 17 Jahre keine Beschwerden.Er war fit wie ein Turnschuh,Langstreckenläufer und achtete sehr auf seine Gesundheit.Regelmässige Kontrolluntersuchungen und beim kleinsten Husten war er beim Arzt.
Dann nach 17 Jahren wurde bei der Blutabnahme eine erhöhte Blutsenkung festgestellt.Er rannte von einen Arzt zum Anderen.Dann wurde die Lunge geröngt und es war ein 5cm großer Tumor zu sehen,der so unglücklich lag,dass von einer OP abgesehen wurde.Zum Glück ist unser Schwager Herz und Lungen chirug,wenn auch nicht in der gleichen Stadt.Er hat sich die Röntgenbilder angesehen und mit Kollegen gesprochen.Friedrich hat dann eine Chemo gemacht.Der Tumor ist danach geschrumpft und mein Schwager hat ihn dann operiert.Die linke Lunge wurde komplett entfernt.Das war Weihnachten 2001.In dieser Zeit hat mein Mann gekämpft wie ein wilder.Die Chemo war sehr hart und hatte viele Nebenwirkungen.Vor allem die Psyche hat sehr gelitten.Friedrich hat sich dann sehr schnell und gut erholt.1 Jahr später sind wir noch in Urlaub geflogen.Letztes Jahr sind wir sogar noch mit dem Auto nach Portugal gefahren.Danach bekam er eine Bronchitis,die er nicht mehr los wurde und im Herbst stellte man einen neuen Tumor in der rechten Lunge fest.Jetzt wurde bestrahlt,aber es war nichts mehr zu machen.Die Spitze des Tumors wuchs in die Luftröhre.Die Atemnot wurde immer schlimmer und trotzdem hat er bis Febr.04 noch einen 312€ Job gemacht und ist regelmässig zur Arbeit gegangen,so gut er konnte.Er wollte nicht aufgeben,wollte auch diesmal den Krebs besiegen,wollte leben.Doch das Schicksal hat es anders gewollt.Am 9.3.ist er in meinen Armen gestorben.Nein,man hat es ihm nicht angesehen.Er hat leben wollen,gekämpft und war stolz wenn es mal ein paar Stunden ohne Sauerstoff ging.
Er hat nur in der letzten Woche 4kg abgenommen,weil er zu schwach zum Essen war und nur noch Wasser getrunken hat.

Sorry,das alles zu schreiben hat mich doch sehr mitgenommen .Muß nun Schluß machen,habe so viel Tränen in den Augen.
Bis morgen?
Gaby

11.06.2004, 17:23
Liebe Petra und alle Anderen
Natürlich stelle ich keine Fotos zur Verfügung. Ich hab auch keine aus dieser Zeit. Diese Bilder werde ich eh nicht vergessen können.
Ich bin ebenfalls sehr froh, euch "getroffen" zu haben. Fürs Wochenende habe ich volles Programm. Mal schauen, wie's dann geht. Wenigstens bin ich abgelenkt.
Liebe Gaby, versuch nicht an das Ende zu denken. Ich habe eine knappe Woche nach dem Tod Folgendes zu mir gesagt: "Heute vor einer Woche hat mein Schatz noch gelebt. Darf ich mir wirklich wünschen, dass er noch lebt und damit auch leidet? Nein das darf ich nicht. Nun hat er keine Schmerzen mehr und ich bin sicher, dass es ihm gut geht." Irgendwie bin ich auch überzeugt, dass ich ihn irgendwann wieder in die Arme schliessen kann.
Nun wünsche ich dir liebe Petra und euch Allen ein gutes Wochenende. Wie Petra schreibt, tröstet es mich sehr, mich mit euch austauschen zu dürfen, denn ihr wisst, wie sich der Schmerz anfühlt.

Ich schicke einen Sonnenstrahl und umarme euch. Liebe Grüsse Barbara

11.06.2004, 21:18
Liebe Gaby, liebe Barbara,
ich sitze bestimmt schon seit 10 Min. vor dem PC und starre auf eure Worte.
Ich überlege die ganze Zeit, ob ich anfangen soll zu schreiben, oder nicht.
Mir geht es heute so total schei....., ich will euch aber nicht mit meinen schlechten Gefühlen belasten, denn euch geht es ja auch nicht gerade super. Ich glaube, ich tue es aber trotzdem.
Barbara, ich will kein volles Programm, ich will mich nicht ablenken, ich will einfach, dass es wieder ist wie früher. Ich will nicht alleine sein, ich will wieder zusammen mit Axel sein, ich vermisse ihn so sehr, es tut so unheimlich weh. Ich will aber auch nicht, dass er leidet, ich will, dass es ihm gut geht, ich will aber auch wieder mit ihm zusammen in den Urlaub nach Läsö fahren, da wollten wir dieses Jahr hin, wenn es ihm besser geht, nach den Bestrahlungen und so. Es ist so schrecklich, alles Gemeinsame ist vorbei, wie geht das bloß weiter? Ich fühle mich so alleingelassen.
Ich mach für heute Schluss, ich kann nicht mehr.
Alles Liebe für Euch, bis morgen
eure Petra(Axel)

11.06.2004, 21:54
Hallo Petra,hallo Barbara

ach wie gut kann ich Dich verstehen.Auch ich wünschte mir,dass ich nicht so alleine bin mit allen Entscheidungen die ich nun treffen muss.
Ja, es tut weh und er das wird wohl auch noch eine ganz lange Zeit dauern.Kurz vor seinem Tod hat Friedrich noch gesagt:Was ist wenn ich es nicht schaffe?Und ich habe geantwortet:Man muss auch loslassen können.Manchmal denke ich,er hat es nun besser.Er hat seinen Frieden gefunden.Friedrich war sehr gläubig und glaubte an ein Leben nach dem Tod.Er muss nun nicht mehr leiden,aber ich.Auf der Beerdigung haben mir viele Menschen ihre Hilfe angeboten,aber das sind oft nur leere Worte.Ich wünschte,er wäre bei mir,aber auf der anderen Seite hat Barbara Recht;wenn er noch lebte würde er leiden.Und will ich das?Nein
Und Petra,ob es Dir sch...geht oder nicht,immer raus damit.Du weisst, hier ist jemand der Dich versteht und es ist doch normal das man jeden Tag anders fühlt.
Und denke dran:Die Erinnerung ist das Paradies-niemand kann es rauben.
Wann hast Du denn Urlaub und hast Du trotzdem ein paar Pläne gemacht?Mir hat es gutgetan ein paar Tage rauszukommen und mal was anderes zu sehen und zu hören

Wünsche Euch alles Liebe
Gaby

11.06.2004, 22:17
Liebe Gaby, ich habe die ganze Zeit noch im gesamten Forum gelesen und bin dann nochmals in unser Forum zurückgegangen. Ich habe mich sehr über deine Nachricht gefreut. Natürlich hast du Recht mit dem was du sagst, aber trotzdem ist alles so schrecklich.
Mitte August, bzw, ab dem 23.08.2004 wollten wir Urlaub machen.
Pläne habe ich noch keine, denn ich bin noch immer wie gelähmt. Wie soll ich einen Urlaub ohne Axel verbringen ? Bisher habe ich immer gesagt, ich brauche 4 Wochen Urlaub am Stück, um mich so richtig zu regenerieren. Jetzt will ich eigentlich gar keinen Urlaub mehr machen, denn dann bin ich 24 Stunden alleine.
Zur Zeit wende ich noch die Vermeidungstaktik an, einfach nicht daran denken, denn wenn man nicht daran denkt, tut es nicht weh. Ist doch ganz einfach, oder ?
Gaby, ich wünsche dir eine gute Nacht, ich bin froh mit dir reden zu können, vielleicht sitzen Friedrich und Axel jetzt irgendwo (?) zusammen und gucken, was mir so machen. Vielleicht sind sie auch froh, dass wir uns hier in diesem Forum gefunden haben ?
Gaby, ich wünsche uns eine gute Nacht.
Alle Liebe
Petra

Bärchen`s Petra
12.06.2004, 15:06
Hallo Ihr Lieben alle zusammen
hallo mein liebes Bärchen Veit,

ich möchte Euch erst mal für die vielen tröstenden und stark machenden Worte danken, sie haben mir sehr geholfen. Nach dem nun die Beisetzung vorbei ist und ich wieder neuen Mut gefasst habe möchte ich Euch kurz unsere „Geschichte“ erzählen (von Euch weis ich ja nun auch einiges).

Veit und ich wir haben uns 2001 über das Internet kennengelernt, er wohnte damals 150 km von mir weg. Beide hatten wir längere Beziehungen hinter uns und als wir uns kennenlernten das Gefühl, das wir uns schon ewig kennen, von Anfang an war da ein Urvertrauen ich kann es gar nicht beschreiben. Veit hatte keine Kinder und meine Tochter war damals schon aus dem Haus. Nach 1,5 Jahren mit vielen Reisen, wunderschönen Wochenenden kam dann am 06.09.02 der Hammer. Darmverschluss....Not – OP, Diagnose Darmkrebs Stadium IV, 2 Metastasen in der Leber, Bauchfellentzündung, 10 Tage Koma...... Resttumor behalten .....unheilbar....und vorher absolut keine Anzeichen dafür, Gott sei dank war Veit zu diesem Zeitpunkt bei mir und ich konnte ihn jeden Tag im KH besuchen.
Veit hatte dann schon 2 Tage später als sie ihn am 22.09. aus dem Koma holten sein Testament gemacht (er glaubte nicht daran, dass er die nächsten Tage überlebt), aber er kämpfte, wollte leben und entgegen der Ärzteprognosen kam er am 18.10. aus dem Krankenhaus und für mich gab es keine Frage den Weg bis zum bitteren Ende gemeinsam zu gehen und so haben wir auch zwei Wochen später geheiratet (hatten wir ja im Frühjahr 03 sowieso vor).
Von da an bestimmte die Krankheit unser Leben, Chemos (Oxaliplatin, Campto, Xeloda) im Juli 03 noch eine Leber-OP mit teilweise Entfernung des Dünndarms in der Charitè in Berlin, Kur in Masserberg, paar Tage Urlaub im Spreewald, wieder Chemo, Anfang 04 Bestrahlung, Kur im Spreewald, Durchbruch einer Bauchwandmetastase, Dünndarmzyste, Bluttransfusionen..., geplante Gefäßtherapie scheiterte, die Rezeptoren passten nicht und Mitte Mai 04 sagten uns die Ärzte, dass sie für ihn definitiv nichts mehr tun können. Veit sagte nur „Dann macht mich fit, ich will wieder nach Hause“. Am 17.05. kam er dann auch nach Hause. Wir hatten dann noch 2 wunderschöne Wochen (trotzt künstlicher Ernährung und Illeus-Stoma), meine Tochter konnte ihm noch dass Bild zeigen, dass er Opa wird, abends am 31.05. wollte er wieder ins KH und ist dann am 02.06., 4.30 Uhr in meinen Armen eingeschlafen. Wir konnten von Anfang an offen über seine Krankheit reden und uns mit dem Sterben und Abschied nehmen auseinandersetzen „Bärchen dafür bin ich Dir sehr dankbar, auch dass ich Dich bis zuletzt begleiten durfte“.
Mein Mann hat die Ärzte auch immer direkt gefragt und wir hatten in unserem Joseph-Stift eine OÄ Fr. Schubert zu der er grenzenloses Vertrauen hatte und die immer sehr offen mit uns geredet hat. Die ganze Zeit seiner Krankheit hat er nie seinen kautzigen Humor verloren und wollte mir die Zeit die uns verbleibt so schön wie möglich machen. Er hatte sehr selten Schmerzen und auch geringe Nebenwirkungen der Chemos und bis 3 Wochen vor seinem Tod hat er sich gesträubt mit Morphium anzufangen, er wollte „immer bei klarem Verstand sein und nicht im Trance“.
Wir sind im Oktober 03 noch in eine größere Wohnung gezogen und haben uns dort alles neu eingerichtet, er wollte, dass ich es „später“ schön habe.
Bärchen, Du hast mir den Glauben und das Vertrauen an die Liebe zurückgegeben, ich danke Dir für die schöne Zeit, die ich mit Dir gehen konnte, leider hat sich unser Traum, gemeinsam alt zu werden und klapprig, jeder mit seinem Stock in der Hand auf einer Bank zu sitzen nicht erfüllt. Ich weis aber, dass Du auf mich aufpasst und unseren Enkel beschützen wirst. Ich wünsche, dass es da draussen irgendetwas gibt, wo Du es jetzt schön hast und wir uns dort auch wieder sehen, die 3 Jahre können nicht alles gewesen sein. ICH LIEBE DICH!

12.06.2004, 20:50
Petra(Bärchen)es ist sehr schön, wie du schreibst. Du hast schreckliches erlebt und hörst dich jetzt so zuversichtlich an !?!. Wie schaffst du das bloß ?
Seid ihr aus Berlin oder Umgebung ?
Ich habe keine Ahnung, was ich jetzt nochsagen könnte.
Ich bewundere dich für deine Kraft. Hätte ich nur etwas davon.
Alle Liebe
Petra(Axel)

12.06.2004, 22:59
Gaby, Barbara, Susanne und Katharina, wo seid ihr heute alle ? Ich fühle mich ziemlich allein gelassen !
Schrecklich, mir geht e sheute im Forum wie im wirklichen Leben, keiner ist da.
Seid mir bitte nicht böse für mein Worte, aber mir fehlt heute dich etwas die Aus- bzw. Ansprache.
Trotzdem heute nieman da ist, gehe ich in mein Bett, in der Hoffnung u.s.w.
Alles Liebe sendet
Euch Petra

Bärchen`s Petra
12.06.2004, 23:26
Hallo Petra,
schade das ich Deine Zeilen erst jetzt lesen kann. Ich wohne ca. 150 km von Berlin weg in Sachsen.
Meine Kraft hole ich mir von meinem Mann, er hätte es nicht gewollt, dass ich verzweifle, das mußte ich ihm auch versprechen, wir hatten trotzt seiner Krankheit eine wunderschöne Zeit zusammen, zwischen uns ist nichts offen geblieben und die Erinnerungen machen mich stark, ich weis, dass wir uns wiedersehen. Auch Dein Leben muß weitergehen, Dein Axel hätte auch nicht gewollt, dass Du jetzt an seinem Tod zerbrichst. Natürlich werden auch für mich noch viele traurige und schmerzliche Momente kommen, aber die Gefühle, die ich mit meinem Mann teilen durfte überwiegen alles.
Ich knuddel Dich mal ganz doll und bin Gedanken bei Dir, liebe Grüsse Bärchen`s Petra

13.06.2004, 13:52
Hallo Ihr Petras,
war gestern schon im Forum, wusste aber nicht so recht was ich Schreiben soll...
Gestern war bei mir auch mal wieder ein blöder Tag. Habe mich mit meinem Mann gezofft und dann fehlt mir meine Ma immer besonders. Hab mich bei ihr immer ausgelassen und nun??? Jetzt muss ich alleine damit fertig werden. Sie fehlt mir sehr.
Heute kommen Leute, die sich das Haus in Griechenland anschauen. Dürckt uns bitte alle die Daumen!!!!
Liebe Petra, hast Du nicht gesagt, Du hättes ein paar liebe Leute umDich herum? So ganz alleine wäre ja schrecklich!!! Grade in Deiner jetzigen Situation. Ich habe ja wenigstens meine Familie, die Kids. Wenn es Dir das nächste mal mies geht, schreib doch bitte, dass Du "mailen" willst. Gestern ging es mir ähnlich-hmmm-keiner schreibt heute...wie fade... Allerdings wollte ich mich auch nicht in Eure Diskussion einklinken. Ihr seid hier ein wirklich gutes Team.
Hoffe es geht Dir heute etwas besser. In Belrin regnet es den ganzen Tag und mir ist langweilig.
Macht es gut
Katharina

13.06.2004, 21:10
Hallo,

Mensch tut mir leid.Da brauchst Du mal jemanden und ich bin nicht da.Meine Freundin hatte Geburtstag und ich war mit ihr und ihrem Mann Essen.Es war ein schöner Abend.Das erste Mal das ich wieder etwag lachen konnte.Wir haben natürlich auch über Friedrich gesprochen.Was<er jetzt bestellt hätte und welchen Wein er ausgesucht hätte.Dafür war er nämlich immer zuständig.
Heute morgen habe ich dann auch noch die Telefonsteckdose beim Staubsaugen aus der Wand gehauen und alle Kabel hingen raus.Musste erst warten bis mein Nachbar nach Hause kam,der es dann wieder richten konnte.Jetzt bin ich also wieder online und erreichbar.
Nach dem Mittagessen habe ich ein paar Unterlagen von Friedrich durchgesehen und so einiges werggeworfen.Es tat weh in alten Erinnerungen zu wühlen.Da war z.B. sein Anstellungsvertrag,oder ein alter Brief von seiner Schwester.Habe nun einen grossen Karton genommen und die Erinnerungen reingesteckt.Den Rest des Tages habe ich gefaulenzt und heute nachmittag bin ich sogar auf der Couch eingeschlafen.Nun bin ich fit und würde mich freuen von Euch zu hören.

Gaby

Bärchen`s Petra
13.06.2004, 21:18
Hallo Gabi,

hab auch gerade mal reingeschaut, dachte dass Petra auch da ist, sie klang gestern so traurig.
Muss mich morgen dann auch an den Behördenkram machen, Nachlassgericht, Auto ummelden, Bank und so weiter. Bin gespannt, wie das alles so läuft. Hab ja hier im KK schon die tollsten Sachen gelesen.
LG Bärchen`s Petra

13.06.2004, 21:41
Gaby, es ist schön, dass du wieder da bist. Es freut mich, dass du einen schönen Abend hattest. Ich gönne es dir von Herzen.
Ich war heute mal wieder bei unserem Boot, einmal die Woche muss es sein. Wir haben dann bei Axels Bruder Thomas auf dem Boot gesessen und seine selbstgemachten Erdbeerkuchen gegessen. Irgendwann kam dann das Thema auf Aale - wir waren ja am Wasser und haben einen Kormoran beobachtet, der sich gerade einen Aal schmecken ließ. Thomas Freundin wunderte sich dann, dass die Aale das ganze Jahr an der Weser sind. Thomas meinte dann, dass die Aale alle 7 (?) Jahre wieder an ihren Geburtsort zurückkehren - Saragossa Meer ? - Warum ich das jetzt erzähle ? Er sagte dann, Axel hätte es gewusst, ich konnte mir so etwas noch nie merken. Er hatte recht, Axel hätte es gewusst. Ich glaube Axel wusste so ziemlich alles aus der Tierwelt. Er hatte natürlich auch viel Ahnung von Wein, denn er hatte Restaurantfachkraft in einem renomierten Bremer Hotel gelernt.
Gaby, ich freue mich só sehr für dich, dass es dir gerade so gut geht.
Heute Vormittag habe ich Axels Auto sauber gemacht, die alten verschliessenen Schonbezüge abgenommen - ich will versuchen seinen Wagen zu verkaufen, der ist zwar alt, aber noch gut erhalten.
Ja nun zu den Schonbezügen - es erinnert mich so ziemlich an deine Telefondose.
Es ging alles ziemlich gut, obwohl ich dazu auch noch in der Bedienungsanleitung nachlesen musste, aber na ja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Irgendwann kam ich zur Rückbank. die Sitzfläche konnte ich ja dann noch ausbauen um den Schonbezug zu entfernen, dann kam aber die Rückenlehne. Da versagt mein technisches Verständnis. Ich hätte irgendwelche Schrauben lösen müssen, mein Nachbar war nicht zu Hause, ich merkte, wie die Verzweiflung in mir hoch stieg.
Es macht mich so total fertig, dass ich immer auf andere angewiesen bin. Früher sagte ich, Axel kannst du mal gucken, es ist dies und das. Jetzt muss ich immer andere frgaen. Ich will das nicht , ich will Axwl wieder haben.
Ach Gaby, ich jammere die dir Ohren voll. Es geht dir heute so gut. Ich will dich nicht runterziehen, aber ich bin so schrecklich traurig.
Ich werde jetzt Schluss machen, denn sonst steigere ich mich noch weiter in meinen Schmerz hinein, und das bringt letztendlich nichts.
Ich freue mich von dir zu hören.
Alles Liebe
Petra

13.06.2004, 21:59
Hi Petra,

immer alles rauslassen.Ist besser als reinfressen.Jammere nur,auch ich werde bestimmt wieder mal einen Tiefpunkt haben und dann werde ich mich bei Dir revanchieren.
Friedrich`s Auto werde ich behalten und meine alte Kiste versuche ich zu verkaufe.Morgen muss ich dann noch zur Krankenkasse.Ab August kriege ich meine Witwenrente(was für ein Wort)und die Kasse will meine Verdienstbescheinigung sehen,wegen Pflegeversicherung und so.Überhaupt der ganze Papierkrieg,das nervt!!!Und alles bloss weil kein Testament da war.Friedrich wollte mich gut abgesichert wissen und er würde aus dem Grabe auferstehen,wenn er wüsste was bei mir los ist.Siehst Du,schon jammere ich.Hilft aber alles nichts-da muss ich noch durch.

Übrigens,ich war auch schon mal in Bremen und habe dort im Best Western gewohnt.

Grüsse aus dem regnerischen Aachen
Gaby

13.06.2004, 22:23
Gaby, es ist mir schon wieder passsiert. Habe auf den falschen Knopf gedrückt. Alles war weg. Ärgerlich . Alles Liebe. Melde mich morgen. Einen guten Arbeitstag wünscht Dir Deine
Petraq

13.06.2004, 22:58
Mensch Petra,

eigentlich woltte ich mein Laptop gerade schon ausschalten,aber dann habe ich im Forum nochmal so rumgelesen und sehe da auf einmal "Kontaktwunsch/Vorstellen".Ich denke,guck mal was es damit auf sich hat und dann falle ich fast vom Stuhl.
Habe sofort an "wintertag" geschrieben und meine E-Mail-Adresse
bekanntgegeben.
Bin jetzt ganz aufgeregt,wann ich denn Antwort bekomme.

Gute Nacht
Gaby

14.06.2004, 09:16
Liebe Petras, Gaby und alle Anderen
Mein volles Programm hat sich wohl doch nicht so bewährt. Aber zuhause bleiben, kann ich auch nicht!! Am besten gehts mir noch, wenn ich mit meiner Tante zusammen bin. Dort darf ich auch weinen, wenn mir danach zumute ist. Klar Petra, auch ich möchte, dass alles so ist wie früher, möchte die Zeit zurückdrehen. Ich komme mir vor wie ein Kind, das sich weinend auf den Boden wirft, gewohnt war, auf diese Weise Alles zu bekommen was es gerne will und doch genau weiss, dass dies nun alles nichts nützen wird.
Ich hoffe, Axel's Petra, dass es dir wieder etwas besser geht, und wenn nicht, schreie, fluche, weine...es erleichtert ungemein. Mein "Lieblingsspruch" zur Zeit: Mein Schatz wurde um sein Leben beschissen und mein Leben ist besch.....
Ich wünschte, Bärchen's Petra, dass ich deine Kraft hätte, du die so viel Schweres mitgemacht hast möchte ich mir gerne zum Vorbild nehmen. Wie machst du das?
Der Papierkram Gaby, das ist so eine Sache - aber mir hilfts manchmal, denn wenn ich so richtig wütend bin, gehts mir eigentlich fast am Besten.
Nun noch etwas zur Aufmunterung. Eine Freundin hat mir folgendes Gedicht geschickt:
"Die Wasser fallen, fallen und entschwinden und keine Macht sie bleibend hält. Und dennoch wird sie wieder finden wer sich zu ihrem Fall gesellt.
So fällt das Leben uns'rer Lieben, all unser Flehn hält sie nicht auf. Doch dürfen wir sie wieder finden, wenn wir einst folgen ihrem Lauf." Schön nicht? - wenn ich nur daran glauben könnte.
Morgen muss ich nun meinen Vater ins Spital bringen, Dickdarmkarzinom. Am Mittwoch wird er operiert. Sch... müsste nun auch nicht sein!
Ich umarme euch alle und schicke etwas Sonne vom Bodensee. Liebe Grüsse Barbara

Bärchen`s Petra
14.06.2004, 14:17
Hallo Bärchen....
Liebe Barbara und all Ihr anderen,

Du fragst, woher ich meine Kraft nehme.... mein Mann macht mich stark! Wir hatten eine wunderschöne Beziehung, sind sehr offen mit seiner Krankheit, dem Sterben und dem "Danach" umgegangen. Ich habe ihm mein Versprechen gegeben stark zu sein, er hätte es nicht gewollt, dass ich verzweifle. Ich weis, dass er nicht leiden mußte und konnte bis zuletzt bei ihm sein. Natürlich vermisse ich ihn wahnsinnig, allein ins Bett zu gehen ist grausam, wir hatten uns immer zusammengekuschelt, das fehlt mir am meisten. Seine "olle Kauzigkeit" vermisse ich auch, habe manchmal das Gefühl, das er hinter mir steht und sich kaputt lacht, vor allem bei Dingen, die seiner Meinung nach ja "Männersache" sind.... Einparken... Müll wegschaffen... Getränke kaufen.. Dafür kann ich jetzt unsere Katze verwöhnen -;). Leider hatten wir keine gemeinsammen Kinder, aber meine Tochter wird Ende des Jahres Mamma und das durfte Veit noch erfahren, er passt bestimmt auf seinen Enkel auf... Es ist grausam, das eine Leben geht und ein anderes kommt...
So muss nun noch den Behördenkram erledigen, überall Formulare, Urkunden und was weis ich nicht alles
Seid lieb gegrüßt von Bärchen`s Petra

14.06.2004, 21:18
Hallo

Hurra,eine Bank konnte ich heute "abarbeiten".Da ist nun alles klar und der Rest wird auch irgendwann kommen.Ja,dieser Papierkram ist schon ganz schön nervig.Ich habe das Gefühl ich werde langsam zum Experten in Sachen Erbrecht.Das hätte Friedrich alles nicht gewollt und Barbara hat Recht,manchmal kann ich meine Wut dann loswerden.
Barbara,Dir wünsche ich alles Gute für Deinen Vater und Bärchen`s Petra will ich sagen:Freu`Dich auf Dein Enkelkind.Bin sicher Dein Veit hätte das auch gewollt und lass den Kopf nicht hängen was den Behördenkram angeht.Ich mache das schon seit 3 Monaten mit,aber langsam sehe ich Licht am Ende des Tunnels.

Liebe Grüsse
Gaby

14.06.2004, 21:52
Barbara, es geht mir heute wieder besser. Allerdings kann ich zur Zeit weder weinen, noch schreien, noch fluchen. Ich bin wie zugeschnürt. Oftmals habe ich Anflüge, als könnten jetzt Tränen kommen, die sind aber ganz schnell wieder weg. Es ist schrecklich. Ich kann nicht durchschlafen, ich kann nicht mehr weinen, ich kann nicht mehr wütend sein usw. usw.
Barbare deine Spruch finde ich übrigens total super. Ich habe ihn mir gleich aufgeschrieben.
Bärchens Petra, es wäre so schön gewesen, wenn ich mit Axel über seine Krankheit hätte sprechen können. Er wollte es aber
einfach nicht. Ich denke er hatte einfach Angst davor. Angst davor sich mit seinem evtl. bevorstehenden Tod auseinanderzusetzten ? Er hat sich immer gesträubt Gespräche zu führen, die diese Themen angingen.
Ich hätte so gern über all das Schreckliche sprechen wollen.
Alle Liebe Axels Petra.
Ich will wieder einaml sagen, wie gut dieses Forum tut. Ich bin so froh euch und vor allem Gaby geunden zu haben.
Ich bin froh mit euch in Verbindung zu stehen. Hoffentlich können auch wir uns auf dem irgendwann mal erwähnten Chattertreffen sehen. Das wäre super.
Grüße sendet euch Petra

15.06.2004, 08:23
Guten Morgen Petra (Axel),es tut mir sehr leid,das ich mich bis jetzt nicht mehr gemeldet habe,und wenn ich dir schreibe,waum nicht,dann habe ich ein schlechtes Gefühl.Ich will aber ehrlich sein,meine Tochter hatte schulfrei und mein Mann Urlaub,da sind wir Kurzerhand weggefahren und heute schaue ich hier herein und lese deine Traurigkeit.Ich glaube,es ist wie in einer Spirale,es geht stetig nach oben und irgendein wenn auch vielleicht klitzekleiner Wink führt enorm wieder bergab.Ich bin im Moment auch etwas unruhig,da ich selbst Hirntumo-Patientin bin,stehen bis Ende Juli die ganzen Kontrollen an,da fehlt mir immer etwas Geduld (innerlich),nach aussen bin ich hoffentlich nicht so zappelig.Bei uns ist der Grabstein jetzt fertig und wird heute aufgestellt,es war ein unbeschreiblicher Moment,diesen Stein mit dem Namen eines Angehörigen zu sehen,so wiedermal endgültig.Mein Mann war in der letzten Woche auf zwei Väter-Beerdigungen,er redet nicht darüber und nicht dachte,das er so sich etwas mit dem Tod seines Vaters eher auseinandersetztweil er sieht,das auch andere Söhne ihre Väter verlieren und er dort Verständniss findet,so wie wir hier miteinander reden.Petra,ich schicke dir heute den wärmsten Sonnenstrahl von allen und hoffe,du spürst ihn,allen wünsche ich für heute einen blinkenden Stern am Abendhimmel,Susanne

15.06.2004, 09:23
Guten Morgen Ihr Lieben
Mein Schatz war früher ein totaler (passiver) Fussballfan. Ich weiss noch, dass ich ihn vor vielen Jahren vor einer Fussball-WM geneckt habe mit den Worten: "Wenn ich dir jetzt davonlaufen würde, würdest du das erst in 3 1/2 Wochen merken, wenn die WM vorbei ist." Ich fand Fussball nie so doll, und was mach ich nun? Hocke vor dem TV und sehe Fussball und hoffe von Herzen, dass heute Abend Deutschland gewinnt, damit mein Schatz sich freuen kann!! Gestern habe ich auch noch Papierkram erledigt und mal eine Liste gemacht, was alles noch so anfällt!
Axel's Petra, du bist wie versteinert, du spürst dich nicht? Einer Kollegin von mir, die ihren Mann verloren hat, ging es ganz ähnlich. Ich hab halt ganz nah am Wasser gebaut, leider. Inzwischen ist es mir aber auch egal, wenn ich zu jeder möglichen und unmöglichen Zeit losheule. Wenn ich nicht schlafen kann, mach ich Licht und lese in einem schrecklich langweiligen Buch bis mir die Augen wieder zufallen. Wenn dannn halt noch Licht brennt, ist mir das auch egal. Versuchs doch einmal. Dass dein Axel nicht über seinen Tod sprechen wollte, ist doch nicht so tragisch. Du weisst doch selber ganz genau, dass er dich lieb hatte und was er nun von dir erwartet! Es gibt wirklich schönere Themen, wenn die Zeit plötzlich nur noch begrenzt ist. Mein Schatz hat mir während seiner Krankheit bis zu seinem letzten Tag zig mal gesagt, dass er mich lieb hat. (Früher war das höchsten 1 Mal pro Tag) Das ist doch auch etwas.
Ich danke euch für die guten Wünsche auch für meinen Pa. Liebe Grüsse, seid alle umarmt Barbara

15.06.2004, 11:17
Hallo Barbara und alle anderen,ich hab zwar eben schonmal an Axel;s Petra geschrieben,lese aber jatzt wieder hier und muß dir ,Barbara superrecht geben,es gibt wirklich schönere Themen,als den nahenden Tod.Da ich selbst aber auch krank bin,versuchte ich vor kurzem mit meinem Mann über Testament usw. zu sprechen,da blockt er voll ab und so mache ich manche Dinge eben mit mir allein und schriftlich aus.Ich finde es auch schade,aber jeder Mensch geht anders damit um,und bestimmt gibt es auch den Unterschied zwischen Männer und Frauen.Petra,merkst du,wie Axel auch hier und bei eurem Boot lebendig bleibt?Hier kannst du über seinenTod schreiben,am Boot werden wichtige Erinnerungen festgehalten,er ist "nur"in einer anderen Dimension aber wir wahren ihm die Erinnerung.Wie schade wäre es,wenn die fehlen würden oder negativ wären,oder?Ich möchte euch alle einmal ganz fest umarmt wissen,Susanne

15.06.2004, 21:32
Susanne und Barbara, danke danke für eure lieben Worte.
Susanne, du must kein schlechtes Gewissen haben, denn es ist doch schön, wenn das Leben wieder in normale Bahnen rutscht. Es kann schließlich nicht angehen, dass die Trauer unser restliches Leben Bestimmt. Ich dage schon bewusst ''bestimmt''.
Die Trauer ist da, sie überfällt uns auch immer und immer wieder, aber sie soll nicht unser Leben bestimmen, denn dies kann niemand aushalten und das hätten weder Axel noch der Schwiegervater noch dein Schatz gewollt. Wir werden sie mit Sicherheit nie vergessen, Aus diesem Grund brauchst du, Susanne, kein schlechtes Geweissen haben, wenn du mal wieder normalen Lebensgewohnheiten nachgehst.
Ich habe allerdings zu den Erinnerungen eine etwas andere Einstellung, hatte ich glaube ich auch schon mal geschrieben. Ich brauche keine besonderen Stellen um meine Erinnerungen zu behalten. Sie sind immer bei mir, sie sind in mir, was manchmal auch eine Qual bedeutet, denn da sind auch die unangenehmen Dinge gespeichert. Ich habe meine ''Toten'' noch alle im Kopf. Ich sehe sie vor mir, höre ihre Stimmen. Mein Vater, meine Omi und jetzt Axel. Ich sehe sie in ihren letzten Stunden vor mir und das quält mich sehr. Klar, ich sehe sie auch in angenehmen Situationen, aber die letzten Stunden sind und bleiben leider vorranging vorhanden. Ich glaube nicht mehr, dass diese Erinerungen weg gehen, denn immerhin ist mein Vater 1976 und meine Omi 1983 gestorben.
Barbara, ist es bei deiner Kollegin irgendwann die Versteinerung auch wieder weggegangen ?
Ja ich weis, das Axel mich lieb hatte, da hast du Recht.
Ich wünsche euch eine gute Nacht und alles Liebe.
Barbara ich wünsche deinem Vati alles erdenkliche Gute.
Liebe Grüße an alle sendet Petra

16.06.2004, 08:00
Guten Morgen ihr Lieben
Die Versteinerung meiner Kollegin hat sich irgendwann gelöst. Sie hat mir etwas sehr Tröstliches gesagt, Zitat: "Natürlich wirst du deinen Mann nie vergessen, aber irgendwann tut der Gedanke an in nicht mehr weh." Ich denke, das wird auch so sein. Heute, lebt sie wieder mit einem netten Mann zusammen, sie haben sein Elternhaus umgebaut und wohnen dort seit etwa vier Jahren zusammen (4 Jahre nach dem Tod ihres Mannes). Das mit dem Testament haben wir schon zu dem Zeitpunkt geregelt, als wir beschlossen hatten, auf Kinder zu verzichten, also in den späten siebziger Jahren. Wir wollten halt, dass die Verwandtschaft nicht an unser Vermögen rankommt, solange noch einer lebt.
Heute ist mir etwas sehr Tröstliches eingefallen. Ein Teil meines Schatzes MUSS einfach in mir weiterleben: Er war immer Frühaufsteher, ich degegen kam fast nicht aus dem Bett. Nun, seit Ausbruch seiner Krankheit bin ich selber zur Frühaufsteherin mutiert. Das hat sicher etwas zu bedeuten.
Ich habe Fotos von meinem Schatz aufgestellt, wo er noch gesund ist, lacht und ihn in glücklichen Tagen zeigt. Das hilft mir wirklich, die Bilder seiner Leidenszeit allmählich etwas in den Hintergrund zu drängen und die schönere, unbeschwerte Zeit hervorzukramen.
Nun meine Lieben, bei uns ist der Himmel wolkenverhangen und ich hoffe von Herzen, dass unsere Liebsten irgendwo - vielleicht auf einer griechischen Insel (?) im Sonnenschein sitzen - aufs Meer hinausschauen und liebevoll an uns denken.
Heute kommt mein Pa unters Messer, seine Aussichten sind nicht schlecht er ist guter Dinge.
Ich umarme euch und schicke euch einen Sonnenstrahl Barbara

16.06.2004, 08:23
Guten Morgen ihr lieben,ich denke ganz fest an deinen Pa,wir alle werden bestimmt die Daumen drücken und warten auf eine gute Nachricht.Petra,das schlechte Gewissen hatte ich eher,weil ich mich hier nicht gemeldet hatte und dir beistehen konnte.Mein Schwiepa war ja 9 J.sehr behindert und 4J.bettlägerig,wir haben wirklich viel für ihn ermöglicht,so das meine Gedanken an dich gingen.Er liebte die Natur und alle Blumen,die haben wir ihm nach Möglichkeit ins Zimmer geholt,von Holland haben wir Sand mitgebracht und unsere Tochter hat ihn auf seinen Grab verstreut.Meine Schwiema war eine Woche bei Freunden,wir haben sie am Sonntag dort so schön erholt abgeholt,es war schön,die Freude über den ersten Urlaub nach 10 J.zu sehen,sie ist76 J.und soll sich all das gönnen,wozu sie noch Kraft hat.Ich glaube,jeder Tag ist in der Trauer anders,jede Minute kann die Stimmung umschlagen und ins Gegenteil verwandeln,du hast noch viel Zeit dich damit auseinanderzusetzen und wirst sie auch brauchen .Ich wünsche euch allen für heute einen lustigen Gedanken an eueren Liebsten,soll er euch durch den heutigen Tag begleitenSusanne

16.06.2004, 20:15
Susanne, Barbara, ich wollte euch noch schnell hallo sagen.
Sicherlich fragt ihr euch wo Gaby und ich geblieben sind ?!? Wir schreiben uns jetzt privat. Das soll aber nicht heißen, dass ich mit euch nichts mehr zu tun haben will. Das habt ihr aber sicherlich gemerkt, da ich ja immer noch hier bin.
Barbara, ich habe auch überall Bilder von Axel zu stehen. Es tut gut ihn anzuschauen wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Aber trotzdem, er fehlt mir so unendlich.
Ich glaube allerdings, dass Axel nicht auf einer griechischen Insel, sondern vielmehr auf unserer dänischen Insel Läsö sitzt und sich anschaut, wie die Leute, die vielleicht keine Ahnung davon haben, Bernsteine suchen. Ich höre ihn, wie er sagt, Mensch, die haben ja keine Ahnung, denen muss ich erst einmal helfen. Und schon hat er ein Gespräch mit ihnen begonnen.
Es macht mich so traurig, dass nichts mehr so ist wie es mal war, Axel der Kontaktfreudige, ist nicht mehr da. Er hat uns durch sein offenenes Wesen doch immer wieder Kontakte verschafft,ich liebe ihn und hoffe, dass er das auch jetzt noch merkt.
Ich mache jetzt Schluss, bin froh, dass wir uns schreiben können, Susanne, Barbara, ich wünsche euch und allen anderen Leidenden alles Liebe, viel Sonnenstrahlen (Barbara) und vielen lustigen Gedanken (Susanne) Alles Liebe Petra

17.06.2004, 09:50
Guten Morgen meine Lieben
Eure guten Wünsche haben geholfen! Meinem Pa gehts gut. Die OP ist gut überstanden, ein künstlicher Darmausgang musste nicht gemacht werden. Sie haben absolut nichts anderes Verdächtiges gefunden, die Leber ist auch sauber. Nun müssen wir noch den histologischen Befund abwarten. Obwohl ich mich darüber freue, bin ich heute trotzdem saumässig drauf. Warum hatten mein Schatz und eure Liebsten nicht so viel Glück?? Ich kanns manchmal immer noch nicht begreifen, dass mein Schatz tot sein soll und unsere ganze Lebensplanung den Bach runter ist, ausgerechnet jetzt, wo wir noch die Schokoladenseite des Lebens hätten geniessen können!! Als mein Schatz noch gesund war, hatten wir uns geschworen, nach der Pensionierung jeweils erst am Morgen aufzustehen, wenn es schon hell ist und nicht wenn der Wecker im Morgengrauen klingelt. Ich drücke euch mit lieben Grüssen Barbara

17.06.2004, 20:58
Barbara, ich kann gut verstehen, wie es dir geht. Es geht mir ganz oft so, dass ich denke, wie alt ist der denn geworden, toll 93 Jahre alt. Und Axel musste mit 47 sterben, Barbaras Schatz musste auch so früh gehen.
Ich freue mich sehr für deinen Pa und wünsche ihm und euch alles gute.
Ich frage mich oft, warum ich mit Axel nicht den Rest meines Lebens verbringen durfte. Was habe ich im Leben verkehrt gemacht, dass ich immer wieder das verliere, was ich liebe ? Wofür soll ich bestraft werden ? Soll ich überhaupt bestraft werden ? Es wäre schön, wenn man für so vieles eine Erklärung hätte. Axel und ich wollten noch so viele Bootstouren machen, wir wollten Deutschland und auch Dänemark mit unserem Boot entdecken, wir wollte auch wieder nach Läsö, unserer Lieblingsinsel im Kattegatt, um Bernsteine zu suchen und irgendwann, wenn wir ganz alt sind, wollten wir die Bernsteine wieder ins Meer kippen, damit sich dann wieder andere daran erfreuen können. Wir hatten noch so viel miteinander vor. Und jetzt ?
Ich will jetzt nicht mehr jammern, es tut so weh.
Seid umarmt- das brauche ich jetzt - Ich denke an euch alle.
Viele liebe Grüße und Umarmungen schickt euch Petra

18.06.2004, 15:52
Liebe Petra
Du sollst für nichts bestraft werden, denk doch sowas nicht. Das Leben ist einfach nicht fair!! Mein Schatz und ich haben öfter mal zueinander gesagt, wenn wir etwas nicht machen wollten: Das machen wir dann zusammen in unserem nächsten Leben. Vielleicht klappt das ja!! Ich hoffs doch ganz fest.
Ich weiss nicht, was ich dir zum Trost sagen kann, es gibt dafür keine Worte. Aber ich weiss, wie gesch.. du dich fühlst. Ich drücke dich ganz ganz fest. Ich wünsche dir und allen anderen ein gutes Wochenende. Ich fahr zu meiner Tante. Sie Besuch von ihrer Freundin aus Schweden.
Ich umarme euch und schicke euch ein paar Sonnenstrahlen. Liebe Grüsse Barbara

18.06.2004, 18:02
Hallo Barbara,hallo Petra,es ist wunderbar,das es deinem Papa etwas besser geht und du das Wochenende so in einer bestimmt anderen Verfassung verbringen kannst.Ich wünsche mir für dich,das du es etwas geniessen kannst.Petra du hast nichts verbrochen und wirst auch nicht bestraft,klar!!!Es ist aber und das glaube ich dir aufs Wort,zum verrückt werden,wenn man sich vorstellt,was alles gewesen wäre wenn.Welches Ziel hast DU für DICH innächster Zukunft?Denk bitte mal daran,es gibt ganz versteckt in deinem Inneren bestimmt etwas,was du für dich schon immer mal machen wolltest.Greif es jetzt an,du wirst es nicht bereuen,denn die Erinnerungen werden dadurch nicht weniger,vielleicht nur etwas weniger -warum-.Eine Freundin fing nach dem Tod ihres Kindes zu malen an,deshalb fiel mir dies auch jetzt ein.Da du meist ja in den späten Abendstunden hier bist,wünsche ich dir im Anschluß einen schönen Traum un Barbara ein entspanntes Wochenende,allen anderen einen wärmenden Sonnenstrahl auf der Haut,eure Susanne

18.06.2004, 21:48
Barbara, Susanne,
wollte mich schnell noch fürs Wochenden abmelden. Kann mich erst wieder am Sonntag Abend melden, da ich morgen zu unserem Boot fahre und dort auch übernachten werde (mal sehen wie es wird )
Barbara, ich wäre froh über eine Begegnung im nächsten Leben. Ich hoffe du hast eine schönes Wochenende bei deiner Tante und der Schwedin. Ich mag die Skandinavier sehr gerne. Wir sind ja auch immer nach Dänemark in den Urlaub gefahren !Alle Liebe Petra
Susanne,leider habe ich zur Zeit keine Idee, was ich schon immer in meinem Inneren mir gewünscht habe.Ich bin eher wie versteinert (so wie Barbara gesagt hat )Ich bin über jeden Tag froh, der wieder vergangen ist. Ich versuche mich abzulenken, aber es tut trotzdem alles so unsagbar weh.
Wir haben in unserem Yachtclub morgen Tag des offenen Bootes, mit grillen und so. Wird bestimmt nett werden. Allerdings war es früher netter !!!
Ich will jetzt schnell Schluss machen, denn ich bin schon wieder so unendlich traurig.
Ich wünsche euch auf jeden Fall ein wunderschönes Wochenende.
Ich umarme euch, alles liebe Petra

19.06.2004, 09:03
Hallo,Petra,mein erster Gedanke für eueren Tag der offenen Tür war,bitte nicht,dort sind all die,die ihr früher gemeinsam besucht habt,und dann kam mir der Gedanke,Mensch super,es zwingt dich ja keiner,also willst du es uns stellst dich der Konfrontation,toll Petra.Das empfinde ich schon als großen Schritt,Axel nah zu sein (beim Boot)und trotzdem auch eigene alleine Erinnerungen zu bekommen.Ich wünsche dir von ganzem Herzem,das du einwenig Freude davon in den Alltag?mitnehmen kannst,in gedanken bin ich bei Dir,Suanne

19.06.2004, 23:19
Hallo Susanne,

ja,Du hast Recht.
Das Petra zum Boot fährt und dort mit Erinnerungen zu kämpfen hat, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.Man kann und muss damit leben lernen.Auch mir tut es weh wenn ich in unseren Schrebergarten fahre,aber dort habe ich das Gefühl meinem Mann nahe zu sein und schließlich hilft alles Davonlaufen auch nicht.Man muss sich den Ängsten stellen und lernen Berge überwinden zu können.
Wie Petra schon geschrieben hat,mailen wir uns jetzt privat.Ich habe in ihr einen ganz lieben und verständnisvollen Menschen gefunden,der mir gut tut,aber dann und wann werde ich weiter bei Euch reinsehen.Manchmal lese ich still mit.Also,Ihr seid nicht vergessen.
Wünsche allen einen schönen Sonntag

Gaby

20.06.2004, 10:42
Hallo Gaby,danke für deine Antwort.Ja,es stimmt,jeder findet seinen Weg,Trauer auszuhalten und mit ihr umzugehen .Du im Schrebergarten,Petra am Boot,mein Mann indem er sich die Kleidung seines Vaters anzieht und ich,indem ich ihm (dem Blumenliebhaber) Blumen pflücke und aufs Grab bringe,so ist er in der Natur mir nahe.Ich freue mich wirklich für euch beide,ihr habt(leider?!)soviel gemeinsam,das man hier sagen würde,ihr habt euch gesucht und gefunden.Von Herzen wünsche ich euch eine lange Freundschaft,Susanne

20.06.2004, 21:23
Hallo Barbara, bist du schon wieder zurück von deiner Tante und der Schwedin ? Hast du dich wohl gefühlt ? Warst du abgelenkt ?
Wie geht es deinem Pa ?
Hallo Susanne, sehe ihr habt über mich gesprochen. Es tut gut, so etwas zu erfahren. Denn ich habe gemerkt, da sind Menschen die an mich denken. Ich denke, das oft Menschen an uns denken, in aller Regel erfährt man dies aber nur, wenn sie dann anrufen und mit einem sprechen.
Ja wie war nun mein Wochenende ?
Im Grunde tat es mit gut. Aber ich hbe schon extrem gemerkt, dass mir Axel fehlt, und zwar wie immer bei Kleinigkeiten. Wie oft habe ich gesagt, Axel stell dir vor, der und die hat dies und das gemacht/gesagt/getan, das ist doch ein Ding, oder, kann man doch nicht machen. Etc.Etc. Gestern haben wir dann für unser Grillfest ein Pavilion aufgebaut und ich habe ständig gedacht, wenn Axel jetzt da wäre, würde alles viel besser laufen.
Der Wasserhahn im Boot funktioniert auch nicht, Thomas - Axels Bruder - hat schon versucht ihn zu reparieren, ist aber nicht so richtig damit fertig geworden, will sich aber weiterhin der Sache annehmen. Da hab ich gedacht, ja wenn Axel jetzt hier wäre, der würde das schon machen. Immer wieder Axel, Axel, Axel.
Was habe ich vom Wochenende mitgenommen ? Ich konnte endlich mal wieder weinen. Heute auf dem Rückweg vom Boot nach Hause, fing es an. Ich bin seit ca.14.30 Uhr zu Hause und muss ständig weinen.
Es ist gut so, denn ich schrieb ja schon, dass ich mir vorkam wie versteinert. Ich hoffe es bleibt so, denn weinen reinigt die Seele und baut Verspannungen ab.
Will jetzt schnell Schluss machen um mich noch mal bei Gaby zu melden.
Ich wünsche euch alles Liebe, bin froh mit euch sprechen zu können, umarme euch ganz herzlich, wünsche euch Frieden. Stop. Ich wollte euch noch etwas schreiben, was Gabys Mann mal sagte.
Es ist sehr schön und hilft.
Erinnerung ist das Paradies. Niemand kann es rauben.
Ich muss ständig daran denken, denn es trifft einen jeden Tag wieder.
Viele Umarmungen schickt euch Petra

21.06.2004, 16:41
Hallo Ihr alle,Barbara,wie wardein Wochenende?Bist du wieder daheim,oder verlängerst du es?Hallo Petra,ja,Gaby und ich waren bestimmt bei dir,auf jeden Fall hier im Forum,es ist,finde ich schön,wenn man weiß,das jemand an einen denkt und man sich dann vielleicht etwas sicherer fühlt.Wie gehen den die anderen Menschen am Boot mit dir um?Sind sie offen,oder schweigen sie vor dir?Manchmal allerdings weiß ja auch der Aussenstehende nicht ,ob man gerade angesprochen werden möchte,oder lieber gerade nicht.Ja,Erinnerungen sind super-wertvoll,ich merke es aber auch krankheitsbedingt jetzt schon,ich möchte alles mitmachen und viele Erinnerungen z.B.meinet Tochter und meinem Mann schenken,für später.Das ist viel wichtiger als irgendein materieller "Mist" (finde ich).Erinnerungen können trösten,aber auch verrückt machen,wenn man sich zu sehr darin vergräbt,mein Mann läßt seinen Papa auch heute noch nicht los,der Grabstein ist da,er fährt nicht mehr hin.So kann man auch verdrägen.Habe aber im Moment selbst nicht so die Kraft,ihn zu reden aufzuforder,den auch dank Euch sehe ich ein,dass jeder anders trauert und er ist sowieso ein sehr schweigsamer Mensch.Ich wünsche Euch allen für heute eine fröhlich stimmende Erinnerung,an den,den ihr vermisst,Susanne

21.06.2004, 17:04
Hallo Ihr Lieben
Ich bin wieder zurück. Heute morgen bin ich irgendwie versteinert, gefühllos aufgewacht. Ich dachte mir, das kann ja heiter werden. Dann habe ich im Forum und meine E-Mails gelesen. Ich freue mich über eure Anteilnahme. Das tut so gut, wenn jemand fragt, wies einem geht.
Das Wochenende war ganz gut. Es kam so etwas wie Frieden auf. Ich hatte das Gefühl, dass ich in den Schoss meiner Kindheit zurückgekehrt bin. Meine Tante lebt im Haus meiner Grosseltern und ich hab seit ich ein Kind war nie mehr dort übernachtet. Es hat mir gutgetan. Und meine Tante ist wirklich ganz ne Liebe, sie konnte es auch so gut mit meinem Schatz und hat ihm manche Stunde die Zeit vertrieben, wenn ich etwas zu erledigen hatte. Die schwedische Freundin ist einfach ein Erlebnis. Sie hatte vor ein paar Jahren auch plötzlich ihren Mann verloren, auch ein so netter Kerl, ja, ja, die Guten wollen sie früh!! Trotzdem hat sie den Mut nie verloren. Ich bewundere sie.
Meinem Pa gehts soweit gut, er hatte dann plötzlich noch Herzprobleme, aber die haben sie jetzt im Griff. Diese Zeit war halt auch für ihn etwas viel. Er nimmt den Tod meines Mannes ziemlich schwer. Die beiden haben sich gut verstanden.
Petra, ich finde es ganz stark, dass du an dieses Fest gegangen bist und dass der Knoten in deinem Inneren dadurch gelöst wurde. Irgendwie tut es ja auch gut, mit Menschen zusammen zu sein, die unseren Liebsten gekannt haben. Ich werde jetzt noch schnell ins Krankenhaus fahren um zu schauen, ob die bei meinem Pa alles richtig machen!
Die Sonnestrahlen sind angekommen!! Vielen Dank dafür, die Umarmungen spüre ich, sie tun mir wohl!! Ich drücke euch ganz fest und wünsche euch einen friedvollen Abend und eine gute Nacht. Barbara

21.06.2004, 21:17
Hallo liebe Susanne, wir reden hier alle über unseren Schmerz und vergessen dabei völlig, dass du nicht ''nur '' einen Menschen durch diesen schei... Krebs verloren hast, sondern das du selber ganz direkt davon betroffen bist. Ich bewundere dich wie du damit umgehst.
Wenn du mal richtig jammern oder auch schimpfen willst, dann tue es bei uns.Die Leute beim Boot sind eigentlich wie immer, die, die vor Axels Tod mit mir gesprochen haben, sprechen weiterhin mit mir, die anderen die vorher nicht mit mir gesprochen haben, tun es auch heute nicht. Manchmal finde ich die Leute allerdings etwas gefühlslos. Es geht alles so weiter, als wäre nichts geschehen.
Es ist aber etwas geschehen, ja ich bin noch da, aber wo ist Axel ? Das vergessen sie oftmals völlig. Oder wollen sie es vergessen ?
Es wäre sehr schön, wenn die von dir gewünschte, fröhlich machende Stimmung bei mir ankäme. Aber irgendwo im Universum geht sie wohl verloren.
Gute Nacht liebe Susanne und mache viele Erinnerungen für dein Kind und deinen Mann, Aber überleg mal, welche Chancen du ursprünglich hattest und jetzt ? Jetzt hast du schon solch eine große Tochter. Das Leben geht manchmal doch anders mit uns um, als wir denken.
Gute Nacht, mach es gut, bis morgen
Petra

21.06.2004, 21:30
Barbara, wo bist du ? Geht es deinem Pa gut ?
Der Knoten war gestern gelöst und ist heute wieder da. Schöner schiet.Vorhin habe ich mich gefragt, wie lange das so noch weitergehen wird. Wann hört dieses schreckliche Unglücklichsein auf, wann hört dieser ständige Schmerz endlich auf. Wann werden wir wieder ein ''normales''Leben führen können ? Ein Leben ohne ständigen Schmerz, ein Leben , in dem wir uns nicht ständig nach dem warum fragen, ein Leben, welches wir vielleicht wieder genießen können ?
Ich wiederhole mich,aber ich bin froh euch zu kennen.
Alles Liebe, Sonnenstrahlen, weniger Regen sendet dir Petra

22.06.2004, 11:36
Hallo Petra
Meinem Pa gehts gut. Die OP ist gut verlaufen, weiter nichts bösartiges gefunden. Sein Herz hat im Anschluss etwas dumm getan. Nun hat es aber seinen Rythmus wieder gefunden. Das Ganze hat ihn schon geschlaucht. Es hat ihn schon sehr mitgenommen, als mein Schatz so krank war und anschliessend gestorben ist. Mein Vater sagte mir damals, noch nie hätte ihn ein Todesfall so in Trauer gestürzt. Glaub mir Petra, auch wenn man sich das jetzt nicht vorstellen kann. Irgendwann wird der Schmerz kleiner werden. Bei dem einen wird es länger dauern, beim anderen weniger lang. Ich glaube auch, dass es damit zusammenhängt, dass man sich irgendwann in das Unabänderliche fügt. Darauf kann man dann vermutlich aufbauen. Ich bin heute ebenfalls wieder tüchtig am Hadern!! Frage wie du WARUM und kriege keine Antwort. Dabei hatte mein Schatz im Vergleich zu deinem ein "geradezu hohes" Alter erreicht. Ich sollte dafür dankbar sein (bin ich auch). Übermorgen bin ich seit 2 Monaten allein, ohne meinen Schatz. Meine Tränen fliessen immer noch sehr reichlich. Liebste Petra ich schicke dir ein paar von meinen. Es tut gut. Nach einem "Sturzbach" gehts mir dann regelmässig wieder besser, wenn auch meist nur vorübergehend. Es regnet und ich bin froh drum so verpasst er nichts - er hasste schlechtes Wetter.
Ich bin ebenfalls froh, euch zu kennen. So viele mitfühlende Menschen, die wissen, was man durchmacht, das tut einfach gut.
Ich umarme und drücke euch ganz fest. Liebe Grüsse Barbara

22.06.2004, 16:36
Hallo ,ihr alle,Petra,es ist doch noch sowenig Zeit vergangen,auch wenn sie dir endlos ohne ihn erscheint.Hadere nicht,lass DIR Zeit,egal was andere denken,es heißtglaube ich nicht ganz umsonst-das Trauerjahr-.Das erste Mal allein all die Feste und Wichtigkeiten aus dem gemeinsamen Leben ohne ihn/sie ,es ist vielleicht was wahres dran.Danke für deine mitfühlenden ,so wertvollen Worte.Ich habe sie heute morgen schon gelesen und mir kamen die Tränen,sodass ich nicht gleich antworten konnte.Ja,am 8.7.fängt bei mir die Nachsorge wieder an,aber entschuldigung,wem sage ich das,ihr wärt froh,wenn nochmal Nachsorge wäre und ich seufze vor dem Termin.
Barbara,hallo zurück,das war bestimmt ein tolles Gefühl,im Haus deiner Oma zu sein,wie damals und dann zu wisswn,deinem Papa geht es so einigermasen recht ,bitte zehre doch ein bißchen von dem Gefühl der Geborgenheit.Wäre es euch einwenig wohler,wenn endlich die Sonne scheinen würde und man mehr nach draussen könnte?Das soll keine oberflächliche Frage sein,ehrlich ich finde ,wenn man in die Natur kann,ist man dem Himmel näher.Für heute auch von mir eine dicke Umarmung,Susanne

22.06.2004, 21:04
Liebe Barbara, da bin ich wieder. Als ich deine geschickten Tränen las, kamen sie sofort bei mir heraus. Mir geht es ''gut''. Es geht mir gut, weil ich weinen konnte. Ich kann weinen, wenn ich mit euch spreche. Im realen Leben, also hier, kann ich nicht weinen, da muss das Leben ja weiter gehen.
Heute habe ich keine besonderen Gefühlsverwirrungen erlebt. Mir geht es so lala. Ich bin froh, dass ich heute nicht so sehr traurig bin. Tut auch mal wieder gut. Heute Nacht war mal wieder wenig Schlaf angesagt. Um 2.00 Uhr bis in wach geworden und konnte dann nicht wieder einschlafen. Ob das wohl ewig so weiter geht ?
Barbara, habe vorhin mal die Zeit zurückgedreht und festgestellt, dass wir - Susanne und Du und ich - uns schon siet dem 24.05.2004 schreiben.
Wirklich erstaunlich.
Ich finde es schön euch kennengelernt zu haben.
Will noch schnell Susanne ein paar Zeilen schreiben und dann natürlich noch zu Gaby huschen.
Alle liebe, Kopf hoch und eine erholsame Nacht, wünscht dir Petra

22.06.2004, 21:16
Susanne, liebe Susanne. Es ist schön dich zu kennen, denn du sprichst deine momentanen Gefühle immer sofort aus. Das finde ich sehr angenehm.
Was wird denn ab dem 08.07.04 alles so nachgesorgt ? Sind es schmerzvolle Untersuchungen ? Was könnte schlimmstenfalls herauskommen ? Bitte entschuldige, wenn ich zu intim nachfrage, aber bereits über Axels Erkrankung wollte ich alles wissen.
Woher nimmst du die Kraft, immer in dieses Forum zu gehen ? Oder gibt es dir gerade Kraft in dieses Forum zu gehen ?
Ja du hast sicher recht mit dem Trauerjahr. Bei dem einem dauert es länger, bei dem anderen kürzer.
Ich werde sehen wie es bei mir weiter geht.
Dir wünsche ich auf jeden Fall für den 08.07.04 alles erdenkliche Gute, ich wünsche dir Glück und Hoffnung und ein Schicksal, dass es gut mit dir, deiner Tochter und deinem Mann meint.
Ich will mich jetzt verbaschieden, denn ich brauche unbedingt noch ein Gespräch mit Gaby.
Für heute Schluss und aus und auch für dich eine ganz, ganz dicke Umarmung.
Sonnige Grüße sendet dir Petra

23.06.2004, 08:33
Hallo ,guten Morgen ihr beiden,ja es stimmt,ihr gegt mir Kraft und Zuversicht,denn im Forum ,auch im Hirt.-Forum und hier im gesamten Forum sind die Menschen,die nachvollziehen können,wie es ist so ein Ding insich zu haben.Wo sonst kann man sich so verstanden und angenommen fühlen.Auch für die Trauerzeit mit meinem Mann war es richtig gut,darüber sprechen zu können,denn so konnte ich erkennen,wie er trauert.Z.B.jetzt,wo es wieder kühler ist,zieht er wieder ausschließlich die Hemden seines Vaters an,ich glaube,ohne euch hätte ich ihn viel mehr bedrängt zu reden und wäre nicht soschnell darauf gekommen,das dies eben sein Weg ist und er und nicht ich ihn so gehen muss.Du fragst nicht zu persönlich,wer sich so vertraut unterhält,den kann man auch vertraut fragen,es sind mehrere Unters.,erst ein MRT,dann Augenarzt,da auf dem linken Auge nur noch 50%sind,dann Neurologe(Reflexe,EEG) und dann Unikl.um wieder abzuklären,wie die weitere Prognose aussieht.Grüß bitte auch Gaby von mir ganz doll.Was machst du eigentlich beruflich,mußt du früh raus?Ich dachte daran,da du ja schlecht schlafen kannst,wie sieht dein Tag denn dann aus.Für jetzt will ich schliessen und wünsche euch ,da es hier in Strömen regnet,einen schönen,sonnigen Gedanken,Susanne

23.06.2004, 15:15
Hallo ihr Lieben, liebe Petra und Susanne
Ja es ist schön, dass wir uns schreiben. Das gibt mir so viel Trost. Ich fühlte mich bei meiner Tante geborgen am Wochenende. Auch mein Schatz ist immer gerne dort gewesen, das letzte Mal eine Woche vor Ostern. Es tut halt einfach weh, dass er nun nicht mehr zu diesem neuen Lebensabschnitt im herkömmlichen Sinn gehört, in meinem Herzen wird er natürlich immer dazu gehören. Mein Pa ist vermutlich nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Es geht ihm gut, und er freut sich, wenn ich bei ihm reinschaue. Ich mich ebenfalls. Er hat Verständnis dafür, dass ich immer wieder nur von meinem Schatz sprechen möchte und hat schon viele meiner Tränen getrocknet.
Ich mag Sonne eigentlich gern. Nur, zur Zeit beelendet mich das schöne Wetter. Wenn ich jetzt abends in unsere verwaiste Wohnung komme (früher war mein Schatz meistens eher da), denke ich, nun würden wir zusammen auf der Terrasse werkeln oder grillen oder einen Abend in der Altstadt oder am See verbringen. Nun muss ich zusehen, wie ich den Abend irgendwie nicht allzu traurig rumkriege. Ich freu mich liebe Petra, dass die Tränen gewirkt haben. Nimm dir soviel du willst, ich mache seit längerer Zeit offenbar eine Massenproduktion (lächel). Susanne, deinen Mann kann ich so gut verstehen. Ich wickle mich zur Zeit nur noch die Faserpelze von meinem Schatz. (Vielleicht will ich deshalb, dass es nicht Sommer wird.) Du bist so tapfer und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass die Ergebnisse der Untersuchung nur gute Überraschungen bringen werden.
Ich drücke euch ganz fest, Sonnenstrahlen zum schicken hat es leider keine. Liebe Grüsse Barbara

23.06.2004, 22:42
Susanne und Barbara,
ich wollte euch nur kurz sagen ,dass ich mich morgen bei euch melden werde. Jetzt bin ich müde und erschlagen.
Ich melde mich morgen bei euch.
Alle Liebe Petra

24.06.2004, 20:03
Susanne, Barbara,
so, da bin ich wieder, heute haben wir eine Betriebsausflug gehabt. Es ist jetzt kurz vor 20.00 Uhr und ich bin ziemlich erschlagen.Wir haben uns heute früh um 08.00 Uhr getroffen. Ich bin um 06.45 Uhr aus dem Haus und war um 17.45 Uhr wieder zu Hause. Wir sind viel Fahhrad gefahren und haben auch noch ein super Museum besucht. Es hat mir viel Spaß gemacht.
Barbara, vorhin konnte ich wieder weinen, ich sprach mit meiner Mutter und auf einmal ging es los. Ich denke das kam durch diesen so anstrengenden Tag. Es tat mir aber gut.Barbara, nichts ist mehr wie es war.Täglich denke ich daran, was wir alles gemacht hätten, welche Pläne wir gehabt haben, mit dem Boot unterwegs sein am Wochende , den Urlaub in Dänemark verbringen etc.etc. Und jetzt ? Soll ich alleine nach Dänemark ? Nee, ist doch schei....Alles hat sich von einem auf den anderen Tag geändert, aber das aller schlimmste ist wirklich, das wir jetzt alleine sind.
So ich mach jetzt mal kurz Schluss, denn ich will unbedingt in die Wanne hopsen, zwecks Entspannung. Melde mich nachher nochmal.
Liebe Grüße sendet euch Petra

24.06.2004, 21:06
Hallo ihr beiden, um zu deiner Frage zurückzukommen, Susanne, ich arbeite in der Unfallversicherung der Bauwirtschaft. Das ist eine Pflichtversicherung die jeder Arbeitgeber für seine Mitarbeiter abschließen muss. Ich fange immer so um ca.07.00 Uhr an zu arbeiten. Mein Schlaf fehlt mir schon sehr, bin aber merkwürdigerweise nicht so müde, wie man denken könnte.
Barbara, mir geht es ähnlich wie dir. Ich mag zur Zeit auch lieber schlechtes als gutes Wetter. Wie kann die Sonne strahlen, wenn Axel sie doch nicht mehr sehen kann ?
Susanne,ich werde am 08.07.04 ganz fest an dich denken.
So, für heute mache ich Schluss, wie ich schon schrieb, bin ich ziemlich kaputt. Ich denke an euch und wir werden uns morgen bestimmt wieder sprechen !?!
Liebe Grüße sendet euch Petra

25.06.2004, 17:27
Hallo Petra und Susanne
Wie gehts euch?? Ich hoffe so einigermassen. Wenn ich nicht nachdenke, gehts mir am besten!!! Ich lass mich am Wochenende wieder von meiner Tante und der Schwedischen Freundin verhätscheln. Die können mich wenigstens verstehen und ich freu mich auf irgendwie drauf. Es gibt doch tatsächlich Leute, die das Gefühl haben, dass ich nun wieder zur Tagesordnung übergehen könnte. Die haben ja keine Ahnung, ich hätte sie erschlagen können. Meinem Pa gehts gut. Er ist noch etwas wackelig, aber er freut sich, zuhause zu sein und seine Partnerin schaut gut zu ihm. Ich wünsche euch eine gute Zeit.
Liebe Petra, an Urlaub mag ich gar nicht denken. Wenn nur jemand davon spricht, hau ich ab, damit ich es nicht hören muss!! Aber Petra, ich bin sicher, dein Axel sieht die Sonnenstrahlen und er sieht dich!! Dort wo unsere Liebsten jetzt sind scheint sicherlich immer die Sonne!! Verzweifle nicht!! Denk daran, wir haben immerhin noch uns hier gefunden, das ist doch auch etwas.
Da du Sonne nicht ertragen kannst, schick ich die eine Scheibe vom zunehmenden Mond. Er soll dich behüten und dafür sorgen, dass du endlich wieder schlafen kannst.
Ich umarme euch alle ganz fest. Liebe Grüsse Barbara

25.06.2004, 20:19
Liebe Barbara, ich freu mich für dich, dass du deine Tante und die schwedische Freundin hast. Lass dich ordentlich verwöhnen !! Obwohl, wenn ich ehrlich bin, dann bin ich schon ein wenig neidig. Es ist merkwürdig, dass für die Mitmenschen das Leben einfach so weiter geht und sie denken, wür müssten auch zur Tagesordnung übergehen. Es tut gut zu hören, dass es dir mit dem Urlaub ähnlich wie mir geht. Es ist wirklich so, dass wir wohl alle die gleichen Problem haben. Heute geht es mir wirklich schlecht. Von heute früh an bis ca. 14.00 Uhr hatte ich Kopfschmerzen. Dann bin ich nach Hause gefahren - Freitags können wir schon immer um 13.00 Uhr Feierabénd machen - und habe mich erts einmal eine Stunde hingelegt. Danach waren die Kopfschmerzen besser. Ich könnte den ganzen Tag heulen. Ich fühle mich heute so einsam und allein, es regnet, es ist trübe, Nachbarn sind auch nicht zu sehen, ich mag auch nicht hingehen...... Es ist wirklich schrecklich, es gibt Tage, da will man sich einfach in sein Leid fallen lassen, aber sicherlich muss es auch so etwas geben.
Also gut, diú bist sicherlich schon bei deiner Tante, ich wünsche dir ein wunderschönes Wochenende. Melde dich, wenn du wieder zu Hause bist.
Alles Liebe Petra

26.06.2004, 18:11
Hallo ,ihr beiden und alle anderen Leser,ich stehle mir schnell ein paar Minuten,denn Vanessa (meine Tochter)und mein Mann haben Magen/Darm und richtige Grippe.Zu allem Überfluß ist Vanessas Hase an Lungenentz. erkrankt,und wir wissen noch nicht,ob er durchkommt.Ihr habt recht,wenn für andere Menschen "normal"die Zeit weiter geht,so ist es für Trauernde ein ewiger stillstand und man meint der Tag geht nie vorbei.Kann es sein,das dies bei älteren Menschen etwas anders ist?Ich habe den Eindruck,meine Schwiema genießt ihr Leben schon,nach der langen Pflege ist sie oft unterwegs,auch über Nacht und scheint-endlich -machen zu können,was sie lange Jahre nicht konnte.Bei mir ist es anders,ich denke oft in der Vergangenheit und bei Vanessa merke ich,das sie den Opa jetzt im Himmel akzetiert hat,sie hat heute morgen alle aufgezählt,die sie "bis ans Ende der Welt "lieb hat,ihr Opa im Himmel war bei dieser Aufzählung nicht dabei.Ist dies ein Zeichen,der Akzeptanz?Sie benennt ihn auch als den Opa im Himmel,also verdrängt sie ihn ja nicht.
Barbara,tratscht und ratscht richtig schön das Wochenende durch und grüß deinen Papa von mir
Petra,was hast du vor,zum Boot?Ist es für dich auch aufregend,uns am Abend zuschreiben,vielleicht wühlt dies dich auch auf,und raubt etwas Schlaf?Ich weiß garnicht,wie ich dich im Moment trösten kann,was kann ich tun,damit wieder wenigstens ein Sonnenstrahl dich erreicht???Laß dich in Gedanken ganz fest in den Arm nehmen und fühl dich geborgen.So,leider Schluß für heute,"Mama komm mal grad"bis morgen .Ich denke heute Abend,wenn ich den Mond anschaue ganz fest an Euch,Susanne

Petra Schneider
26.06.2004, 19:29
Susanne, habe mir deine Frage zu Herzen genommen und heute mal etwas früher geschrieben, Es kann natürlich sei, dass es mich aufwühlt, wenn ich kurz vor dem zu Bett gehen schreibe, aber da habe ich eigentlich die meiste Lust dazu und auch das größte Bedürfnis danach. Heute bin ich nicht zum Boot, heute wurden die Fische abgeholt und das Aquarium von Axel abgebaut. Ich habe davon leider keine Ahnung und musste mich daher davon trennen. Gut das mir das abgenommen wurde. Morgen will ich mal beim Boot vorbeischauen.
Ich glaube nicht, dass deine Schwiema ihr Leben jetzt genießt. Ich denke eher, dass sie zur Zeit, wie auch viele andere, vor ihren wirklichen Gefühlen davon läuft. Es tut so unendlich weh, wenn man die Gefühle zulässt, deshalb dürfen sie immer nur Stückchenweise zu einem kommen. Mir geht es zumindestens so.
KInder sind wirklcih beneidenswert. Sie sind unverstellt, sprechen ihre Gefühle aus. Vanessa hat akzeptiert, dass ihr OPa jetzt im Himmel ist. Sie kann damit gut leben. Und wir, wir haben es noch nicht akzeptiert, deshalb schreiben wir uns und sind so unendlich traurig.
Leider sind wir keine Kinder mehr !!!
Für heute mache ich Schluss, freue mich aber, dass du dich noch gemeldet hattest.
Alles Liebe und gute Besserung für deine Vanessa und deinem Mann, wünscht euch Petra

28.06.2004, 10:44
Guten Morgen,nach dem Wochenende,ja,Kinder sind Menschen mit einer noch hohen Akzeptanz der Dinge.Du hast von deiner Seite recht,was meine Schwiema betrifft,vielleicht habe ich es auch etwas überzogen formuliert,aber nachdem sie 9 J.ihren Mann gepflegt hat und 76 J.alt ist,denke ich ,sieht sie die Dinge,wie sie sind.Sie weiß nicht,wieviel Zeit sie noch so rüstig (ihre Worte)all das nachholen kann,was eben lange Zeit nicht oder nur Tageweise ,mit Absprache ging.Ich freue mich,dass sie sehentlich nicht in ein so tiefes Loch fiel,wie wir alle vermuteten,sondern wirklich wieder so aktiv,wie früher ist.
Wo seit denn ihr alle rum??Petra,konntest du etwas mehr Ruhe finden?Machst du Sport,kommst du da unter Menschen,oder was hast du in dieser Woche vor?
Barbara,was macht das verwöhnt werden?Wielange bleibt denn die schwedische Freundin hier?Soviele Fragen aufeinmal!Dabei möchte ich nur wissen,wie es euch beiden heute morgen geht?Vanesse ist wieder in der Schule und ich fahre jetzt zum Schwimmunterricht zu ihrer Schulklasse,melde mich später nocheinmal,bis dahin kreisen meine Gedanken um euch herum,Susanne

28.06.2004, 14:55
Meine Lieben und vor allem Petra und Susanne
Ich bin wieder zurück. Das Wochenende war recht ordentlich. Die beiden alten Damen sind rührend zu mir. Jetzt genau das Richtige. Nur der Sonntagabend war dann dafür umso schlimmer. Irgendwie war mir gestern die Endgültigkeit so richtig bewusst. Ich fühlte mich total einsam und von niemandem geliebt (was ja natürlich nicht stimmt). Aber ich denke, ein bisschen Selbstmitleid tut gut, solange man es nicht übertreibt. Vielleicht spinne ich auch nur ein bisschen!!
Dann macht mir Pa doch etwas Sorgen. Er sagt zwar, dass alles gut rausgekommen ist, aber er ist sehr schwach und irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich alles wiederholt (ich hoffe dass ich mich täusche). Nun muss ich schon wieder los.
Ich umarme euch, nicht so traurig sein - unsere Liebsten würden uns schelten!!
Liebe Grüsse Barbara

28.06.2004, 20:28
Liebe Susanne, liebe Barbara, schön, dass ihr wieder da seid.
Ja Susanne, Sport mache ich zur Zeit nicht, irgendwie bin ich noch nicht dazu gekommen, seid wir hier her gezogen sind. Habe es mir aber bereits vorgenommen, sobald wieder etwas Gleichförmigkeit und Ruhe in mein Leben einkehrt. Zur Zeit habe ich den Kopf noch mit so viel anderem voll und habe auch hier zu Hause noch so viel zu regeln, dass ich gar keine Zeit für Sport hätte. Die Zeit vergeht wie im Flug. Habe noch nicht mal Zeit zum Fahrradfahren.
Es hat hier aber auch ne Menge Arbeit, das große Haus, der Garten, die Wäsche und alles drum herum. Na Ja, kommt Zeit, kommt Rat. Ich arbeite aber auch den ganzen Tag und bin meistens erst um 16.30 Uhr zu Hause. Irgendwas zu tun gibt es dann immer. Ist halt blöd, wenn alles was sonst auf 2 Personen verteilt war, dann bei einer Person verbleibt.
Barbara, ich wünsche deinem Pa alles, alles Gute und wünsche dir, das es sich nicht wiederholt. Ich glaube, manchmal braucht jeder von uns ein wenig Selbstmitleid. Du spinnst mit Sicherheit nicht. Ich denke, wir müssen unseren Gefühlen nachgehen, denn ansonsten würden wir verrückt werden.
Heute geht es mir eigentlich ganz gut. Musste mein Bett schon wieder beziehen, da ich nachts immer so fürchterlich schwitze. Einen Moment überlegte ich, ob ich Axels Bett abziehen sollte. Ich stand davor, überlegte und ließ alles so wie es ist. Ob ich jemals das Bett abziehen werden ?
Will jetzt Schluss machen, habe in der letzten Nacht so gut wie gar nicht geschlafen und bin daher etwas müde.
Bis morgen, alle Liebe und viel Sonneschein für euch, sendet euch Petra

29.06.2004, 10:49
Liebe Petra, liebe Susanne
Ich hab mit Aquafit angefangen, tut ganz gut. Es ist vielleicht gut Petra, dass du so beschäftigt bist, dann haben trübe Gedanken weniger Platz. Ich hab irgendwie nicht die Energie, weitere Sachen zu regeln. Es stünde noch so Einiges an. Dass man nun alles allein tun muss, stimmt schon. Nur, ich kriege die Waschmaschine kaum voll, die Abwaschmaschine sowieso nicht (meine Pfannen sind vermutlich eingerostet).
Irgendwann wirst du das Bett schon abziehen, wen DU es für den richtigen Zeitpunkt hälst. Wir hatten ein Bett mit einem Rahmen und zwei Matratzen, gekauft als wir im Dezember 2002 umgezogen sind!! Da kann ich ja nicht gut ein Bett entfernen!! Ich werde mir also irgendwann ein anderes Bett kaufen müssen, nur für mich allein. Wann das sein wird, weiss ich allerdings nicht!! Irgendwann werde ich auch mal die Kästen ausräumen müssen - nur jetzt hab ich noch gar kein Bedürfnis danach!!
Liebe Petra, dass du nachts so schwitzt gefällt mir aber nicht. Das solltest du beim Arzt abklären lassen. Vielleicht hats ja natürliche Gründe (wie manchmal bei mir, dagegen hilft Salbeitee) aber trotzdem.
Diese Woche werde ich vielleicht auf Trapp gehalten, ich hab jeden Abend etwas vor.
Ich wünsche euch einen geruhsamen Abend, dass du Petra gut schläfst und ich wünsche euch von ganzem Herzen, dass es jeden Tag ein ganz kleines bisschen besser wird (obwohl, ich hab manchmal das Gefühl, ich gehe einen Schritt vorwärts und zwei Schritte zurück).
Ich schicke euch ganz viel Sonne und umarme euch liebe Grüsse Barbara

29.06.2004, 15:49
Hallo ,ihr beiden,wißt ihr eigentlich,das wir schon über 8 S.miteinander verfügen!Räumt dann auf,wenn es euer Wunsch ist,vielleicht räumt ihr gerade dann,wenn ihr am wenigsten damit rechnet.Barbara,du spinnst doch nicht,wer ,wenn nicht in erster Linie du selbst soll dich denn bemitleiden?Mitleid von aussen will man oft nicht,und hier ist es doch unser Zusammenhalt und kein Mitleid,wie draussen,laß dich fest knuddeln und drücken.Petra,ist es im Norden wärmer,als hier?,dein Schwitzen hat welche Ursachen?Schildrüse oder Seele,lass doch mal ein Blutbild machen,bitte.Ich selbst bin im Moment ziemlich unruhig,wenn der 8.7.rum ist,dann geht es hoffentlich wieder,aber im M.kreisen meine Gedanken nur bis dahin.Heute wollte ich zum Friedhof,mit Blumen aus unserem Garten und habe mich noch nicht aufraffen können,muß dazu sagen,Vanessa hat heute Schulfrei und wir haben einiges gemacht.Aber vor den Nachsorge-Terminen kommen viele Gedanken wieder hoch und ich bin anders als sonst (nah am Wasser gebaut)Drei Jahre war ich in einer Bio-Tageskl.und die damals 11Mitp.sind ausser mir alle scho verstorben,ach solche Gedanken kommen dann,nur annähernd ähnlich wie bei euch,wie damals alles war,schöne und traurige Gedanken eben.Schluß jetzt damit,wir haben uns,verstehen uns und sind jetzt in der Gegenwart!!
Ich umarme euch ganz fest und wünsche euch für heute Abend eine Sternschnuppe,Susanne

29.06.2004, 20:09
Liebe Barbara, habe mich üner deine Zeilen sehr gefreut.
Meine Waschmaschine kann ich anstellen, wenn ich keine Kleidung mehr im Schrank habe, so geht es mir mit dem Geschirrspüler genauso.
Ja das Bett, wir haben auch einen Rahmen und zwei Matratzen. Ein anders Leben, aber das gleiche Problem. Am besten alles so lassen wie es ist, die Zeit wird schon alles regeln.Schön das du jetzt ständig was zu tun hast, dann entfällt vielleicht das grübeln.
Mit den Schritten, geht es mir wie dir, eien Schritt vorwärts, zwei zurück. Somit kommst du nicht von der Stelle weg, auf der du stehst und so sehr trauerst. Mit dem Schwitzen war es heute Nacht besser, hatte ja gestern mein bett neu bezogen und hatte heute Nahct einen ganz kanppen, kurzämeligen und kurzbeinigen Schlafanzug an, dadruch hielt sich das schwitzten in Grenzen. Vielleicht sind es aber auch schon Wechseljahresbeschwerden ?
Heute Nacht bin ich wieder um 04.00 Uhr wachgeworden, dass schlimmste daran war, dass ich immzu an Axels letzte Stunden denken musste, es war so etwas von schrecklich, ich sah ihn vor mir, hier zu Hause und auch im Krankenhaus und auch als er dann tot im Bett lag. Es ist ein Albtraum ! Eine Kollegin meinte heute zu mir, dass ich vielleicht besser zum Arzt oder in eine Selbsthilfegruppe gehen sollte, ich erzählte ihr dann von Gaby, von Barbara und von Susanne und meinte, dass das mit Sicherheit genug Selbsthilfegrußße wäre. Da musste sie mir zustimmen.
Will jetzt Schluss machen und hoffe, dich nicht zu sehr belastet zu haben.
Liebe Grüße sendet dir Petra

29.06.2004, 20:56
Hallo liebe Susanne,
ich kann verstehen ,dass du zur Zeit sehr unruhig bist, aber denke immer positiv, du schaffst es , ich bin mir so sicher. Alles bleibt oder wird gut. Was ist eine Bio-Tagesklinik ? Es ist bestimmt schrecklich für dich mit dem Tod deiner 11 Mitpatientinnen zurecht zu kommen !!!???!!! Axel kam ja zu den ganzen Untersuchungen das erste mal am 25.11.2003 ins Krankenhaus. Das war ein Dienstag. Am Montag waren zwei andere Männer gekommen, der eine starb im Februar, der andere im März. Das hatte Axel ganz schön fertig gemacht, er wollte noch nicht einmal zu den Beerdigungen gehen. Er hat bestimmt Angst davor. Ich denke auch, mann mus an die Gegenwart denken.
Susanne, sag mir nochmal wo du lebst, ich habe es vergessen und habe keine Lust, die ganzen Gespräche durchzusehen. Es ist wirklich segr schön, wenn man Sonnestrahlen, Sternschnuppen, Umarmungen, liebe Worte etc. sammeln kann. Sie sind so viel wert, man kann davon zéhren.
Ich wünsche dir einen wunderschönen morgigen Tag. Ich denke an dich und deine Familie.
Liebe Grüße sendet dir Petra

30.06.2004, 08:38
Guten Morgen Petra,wie war die Nacht?Ich sehe,du schreibst jetzt meist früher,wie geht es denn dann mit Nachtruhe?
Ich wohne ca.1St.von Köln entfernt,am Rand zum Westerwald,vielleicht sagt dir Siegburg etwas,das ist 30 Min.entfernt.Danke für deine lieben,mitfühlenden Worte,nachdem ich allerdings nochmal über meingeschriebenes gelesen hatte,kam mir ein Gedanke auf.Ihr müßt doch bestimmt denken,was erzählt die von anstehender Nachsorge und der Angst davor,wir wären froh,die Angst und die Nachsorge nochmal miterleben zu können,entschuldigt bitte ,es sollter nicht so sein,im Moment fühle ich wieder die Menschen,die alle nicht mehr da sind und schrieb einfach drauflos.Ja,es ist schon seltsam,die Krankheit läßt einen nie mehr los,als Angehöriger,Betroffener oder Hinterbliebener.Bio-Klinik heißst,die haben viel über natürliche Heilstoffe geleistet,ich bekam Blutwäsche ,Selen,viele Mineralien,Neuraltherapie,es war für das Immunsystem ein enormer Aufbau ,hat aber am Tumor selbst keine Wirkung erwiesen.Mein Prof.meinte nur,nach der 16 St.Bestrahlungs-Narkose,einfach aufzustehen und nach Essen zufragen,das hätte ich dem Aufbau aus der Klinik zu verdanken.So,erstmal Schluß,ich muß zur Behandlung(KG und Massage),seit fest gedrückt und sucht den blinkenden Stern am Himmel,Susanne

30.06.2004, 15:03
Liebe Petra
Eben, dagegen hilft Salbeitee. Versuch diese Bilder der Kranken- und Sterbephase von Axel zu verdrängen und erinnere dich an die gesunden und glücklichen Tage auf eurer Insel oder dem Boot. Ihr habt doch so viel Schönes gemeinsam erlebt. Ich weiss - es gibt so Phasen wo diese schrecklichen Bilder kommen. Auch fange ich dann an zu grübeln, was ich doch hätte besser machen können. Warum ich meinen Schatz noch so gefordert habe mit dem Essen usw. anstatt ihn einfach in Ruhe zu lassen. Mein Verstand sagt mir zwar, ich habe alles getan, was ich konnte und damals für richtig hielt, doch der Verstand kommt nicht immer gegen die Gefühle an!! Es gibt bei mir bereits Phasen, wo ich so etwas wie Dankbarkeit empfinden kann für die wunderschönen Jahre mit meinem Schatz und ich muss sagen, auch wenn ich vorab gewusst hätte, wie endet, ich hätte mich IMMER für meinen Schatz entschieden!! Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du wieder an die schönen Dinge denken kannst, voller Liebe und einem ganz klein bisschen Zuversicht!! Du wirst deinen Weg gehen, da bin ich sicher. Ich lese übrigens zur Zeit das Buch "PS - ich liebe dich". Das muss jemand geschrieben haben, der dasselbe erlebt hat wie wir. Es gibt da mehrere Szenen, da hab ich gedacht ich finde mich wieder. Irgendwie tröstet mich dieses Buch!!
Ich wünsche dir von ganzem Herzen einen guten Tag und eine geruhsame Nacht. Dass es dir gelingt, endlich durchzuschlafen. Ich schicke dir ganz viele Sonnestrahlen und umarme dich. Liebe Grüsse Barbara
P.S. Axel liebt dich!!! Schau heute Nacht den Mond an, vielleicht zwinkert er dir zu!!

30.06.2004, 15:25
Liebe Susanne
Nun hör aber auf!! Du hast das RECHT, uns von deinen Ängsten zu schreiben! Was hast du doch im Vergleich zu mir - schon alles mitgemacht. Ich weiss erst seit der Erkrankung meines Schatzes, dass das Leben auf dem Pulverfass nicht lustig ist. Ein Wechselbad von Verzweiflung und Hoffnung, Hoffnungslosigkeit und unsäglichen Qualen. Wie Petra schreibt, es muss grässlich für dich sein, dass alle deine Mitpatienten gestorben sind. Da muss man ja auf dumme Gedanken kommen!! Ich verstehe, dass du unentwegt daran denken musst und wünsche dir von ganzem Herzen, dass das Resultat der Untersuchung gut ausfällt. Aber versuche dazwischen auch die guten Momente zu geniessen - ohne wenn und aber. Ich freue mich über unseren regen Austausch, auch mit Petra. (Ich bin nämlich so frech und lese auch deine Beiträge an sie und umgekehrt.) Es tut so gut, wenn jemand weiss, wovon man spricht und die Gefühle so genau kennt, die man empfindet.
Meinem Pa geht es wieder etwas besser. Das könnte auch mit dem Wetter zusammen hängen. Es ist nicht mehr so drückend wie am Wochenende. Auf jeden Fall ist er voller Optimismus. Hoffentlich hält es an. Am 8.07.2004 hat übrigens auch er den (ersten) Termin in der Onkologie. Ich wünsche ihm, dass sein Krebs nicht agressiv ist, sodass ihm die Chemo erspart bleibt. Am 10. Juli fährt er dann mit seiner Partnerin nach Gonten (Appenzellerland) zur Erholung und um sich wieder aufzubauen.
Ich schau heute Abend nach dem blinkenden Stern. Ich wünsch dir ganz viel Kraft und ich drück dich. Liebe Grüsse Barbara

30.06.2004, 15:52
Hallo Barbara,danke für dein Verständniss,ja ihr wißt am besten,was los ist,einfach danke,da es euch gibt.Natürlich sollst du alles hier lesen,meist schreibe ich ja auch an euch beide.Ich mache mir nicht ständig diese Gedanken,aber in der Situation vor den Terminenkommt die Geschichte wieder verstärkt hoch.Die arme Petra muß jetzt noch arbeiten und wir beide schreiben uns hier,ist auch unfähr oder Petra??
Da dein Vater in Erholung fährt und so bald,das ist doch ein beruhigendes Zeichen,vielleicht kann er ja,wenn nötig,ambulant seine medizinische Versorgung handhaben.Sag ihm,ich wünsch ihm alles Gute.Ich bin froh,das es euch gibt und wir schon soviel Vertrauen zueinander haben.Auch ich schaue heute nach dem blinkenden Stern und sehe euch und unsere Lieben,Susanne

30.06.2004, 20:08
Hallo ihr beiden, ihr wisst doch wen ich meine ? Bestimmt, denn wir sind die einzigen, die sich hier noch schreiben. Wir haben sozusagen ein Privat-Forum. Hat ja auch was. Als erstes möchte ich euch für die blinkenden und zwinkernden Monde und Sonenestrahlen und Sterne sehr danken. Es ist immer wieder schön anzuhören, vor allem, ich fang langsam an es zu verinnerlichen und sehe das ganze blinken und zwinkern schon vor mir. Die guten Schlafwünsche haben nicht so viel gebracht, aber immerhin, als ich um 03.00 Uhr wach wurde - nach 4 Std. Schlaf - hatte ich keine Gedanken. Ich konnte gedankenlos einfach nur liegen, bin wie immer mal kurz eingeschlafen etc.etc. es ist ja immer das selbe was ich schreibe. Ich hoffe, dass es eines Tages wieder normal wird.
Meine Schwester Sabine macht sich so einige Sorgen um mich. Ich habe keine Ahnung ob die Sorgen berechtigt sind oder nicht. Will euch kurz erzählen warum. Sie stört sich daran, nee blöder Ausdruck, sie macht sich aus dem Grund Sorgen, weil es mir an einem Tag gut geht, ich total positiv denke und auch rede und am nächsten Tag, bin ich dann in ein Loch gefallen und es geht mir so richtig schei....e. Sie findet diese Gefühle zu extrem und hat Angst um mich. Sie meint, ich sollte mir professionelle Hilfe holen. Ich habe zwar gesagt, dass ich Gaby und euch zum reden habe, aber das überzeugt sie nicht so richtig. Wie ist eure Meinung dazu ?
Barbara, wie alt ist dein Pa ? Ich wünsche ihm alles erdenkliche Gute und ich will über ihn nichts negatives lesen, dass heißt es wird ihm gut gehen. Davon gehe ich aus. Er wird bestimmt einen schönen Urlaub erleben. Man muss jeden tag so leben, als wäre es der letzte. Darüber sollten sich ganz viele Menschen im Klaren sein. Wie schnell alles vorbei eist, haben wir ja an eigenem Leib erlebt.
Barbara in welchem Verlag erscheint dieses Buch ? Ich möchte es mir gerne kaufen.
Heute bin ich ja ganz früh dran, es war mir aber eine großes Bedürfnis, mit euch in Kontakt zu treten.
Irgendwie ist es schon ein merkwürdiges Gefühl, wir vertaruen wildfremden Menschen, die wir noch nie in unserem Leben geshen haben, unsere innersten Gefühle an, ohne darüber nachzudenken, dass das missbraucht werden könnte. Merkwürdig, denn ich z.B.bin zwar ein sehr positiver Mensch, glaube eigentlich immer an das gute in den Menschen, bin aber auf der anderen Seite auch sehr misstrauisch.
Na ja, verstehe ich alles nicht so richtig, aber egal. Bin froh euch zu haben, bin froh Vertrauen zu haben.
So jetzt Schluss für heute, blinkende Sterne, strahlende Sonnen, zwinkernde Monde und glückselige Momente wünsche ich euch. Zum Schluss noch einen kleine Spruch vom Autor, der das Buch Der kleine Prinz schrieb : Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn das wesentliche ist für die Augen nicht sichtbar. Passt ja irgendwie auch auf uns, oder ?
Liebe Grüße und Umarmungen schickt euch Petra

01.07.2004, 17:06
Hallo ihr zwei Lieben
Ich freu mich so, über die Anteilnahme für meinen Pa. (Er und auch seine Partnerin freuen sich auch, natürlich erzähle ich von euren guten Wünschen) Er war Ende Februar 80 Jahre alt. (ein schönes Alter, er hadert ja auch damit, dass mein Schatz nicht so viel Glück hatte wie er. Ich musste ihm dann sagen, dass mein Schatz auch nicht mehr lebendig wird, wenn er nun auch sterben würde) Er hatte die ganze Familie zum Mittagessen eingeladen. Er wollte das Fest aber nur unter der Bedingung abhalten, dass es meinem Schatz gut genug gehen würde, um daran teilzunehmen. Ich hatte einen Sitzring organisiert, damit er es bequem hatte. Mein Schatz hat diese Feier sichtlich genossen, hat sogar noch gut gegessen und einige Stunden ausgehalten, ohne wesentliche Ermüdungserscheinungen. Da waren wir ja auch noch optimistisch!!
Liebe Petra, unsere "Wankelmütigkeit" ist ganz normal. Du kannst relativ gut drauf sein, dann muss nur ein kleiner Vorfall passieren (ein besonderes Lied im Radio oder sonst ein Stichwort, oder ein Gedanke) und das ganze gute Draufsein ist futsch. Deine Schwester sorgt sich sicher ehrlich um dich, aber sie kann nicht nachvollziehen, was mit uns geschieht!! Wie sollte sie das auch können? Ich habs mal so zu erklären versucht: Es gibt jeden Tag tausend Dinge, die weh tun!! Ich betrachte es ganz einfach als unser Recht, zur Zeit so richtig launisch zu sein und unser Wechselbad der Gefühle zu leben. Ob du allerdings psychologische Hilfe in Anspruch nehmen willst, musst du ganz allein entscheiden. Ich persönlich habe damit Mühe. Wir sind in Trauer und damit Basta. Wir werden immer wieder Tage erleben, die weh tun. Seien das Geburtstage, Jahrestage, Festtage (ich werde demnächst 50 Jahre alt, was glaubt ihr, wie ich mich vor diesem Tag fürchte, ich hau dann ab und will nichts davon wissen). Man spricht doch immer von einem Trauerjahr. Das macht schon Sinn, denn ich denke, es ist besonders schlimm, wenn wir einen solchen Tag das erste Mal ohne unsere liebsten Menschen erleben müssen. Wir brauchen halt einfach Zeit!!
Ich freu mich über unseren Austausch, er tut mir so gut! Ich habe auch keine Mühe, meine Gefühle zu offenbaren, auch wenn ich euch nicht kenne. Ich fühle mich von euch verstanden, das ist es doch, worauf es ankommt. Vor Missbrauch fürchte ich mich nicht, wer soll da schon was missbrauchen können? Den Buchverlag muss ich erst nachsehen. Bei uns in der Schweiz ist das Buch auf der Bestsellerliste.
Nun werde ich heute den funkelnden Himmel betrachen, an euch und unsere Liebsten denken und ganz liebe Gedanken schicken. Für dich Petra schicke ich noch das Sandmännchen vorbei. Aber ich finde es schon ein Fortschritt, dass du ganz entspannt liegen kannst, ohne dich verrückt zu machen.
Ich drück euch ganz fest liebe Grüsse Barbara

01.07.2004, 18:01
Hallo ,ihr beiden,Petra,ich kann alldem geschriebenen von Barbara nur zustimmen,sie spricht mir aus der Seele.Du benimmst dich gänzlich normal,aber wie sollte deine Schwester das nachvollziehen können!?Es sei denn,sie hat ähnliches durchgemacht.Es ist noch so wenig Zeit vergangen,nur die Umwelt erlebt sie allmählich als Alltag ,aber du und auch Barbara doch nicht.Mich will ich da gänzlich ausschliessen,denn es ist doch etwas völlig anderes,die Geliebte Person zu verlieren,als den bettl.Schwiepa,von Mitte siebzig.Seine Tasse in die Hand zunehmen,reicht doch schon aus,um von ganz gut drauf,ins Gegenteil zu schwenken.Mir geht es nur ähnlich,wenn ich in die weitere Zukunft blicke und denke(bist du dann auch noch),ich kann euch gut verstehen,wenn auch von der anderen Seite.
Mensch Barbara,dein Pa ist echt schon 80J?Ich hätte ihn jünger geschätzt,da er nach allem schnell wieder aktiv wird und sich nicht unterkriegen läßst,toll.Sag ihm das bitte und sag ihm auch,sein Geburtstag mit deinem Schatz,das war ein abschiedsgeschenk,wie es nur Menschen geben können,die sich wirklich lieben.Er hat sich dorthin bemüht,kann es für einen Schwiepa mehr Liebe vom schwiesohn geben?
Petra,ich helfe heute dabei,den Sandmann in Richtung Norden zu treiben,also verschlaf morgen nicht!!!
Wann können wir hier auf deinen Geburtstag anstossen?Schade,das wir soweit entfernt wohnen,Barbara,wo wohnst du nochmal?
Petra,du schriebst,das HAus,der Garten machen viel Arbeit,bleibst du denn wohnen oder fühltet ihr euch noch nicht heimig und du willst dort nicht wohnen bleiben?
Sandmann ist auf dem Weg,einen blinkenden Stern wird man bei den Wolken heute wohl nicht sehen--aber spüren--,Susanne

01.07.2004, 20:33
Hallo ihr beiden, danke für die Sandmännchen, heute bin ich auch erst um 05.00 Uhr wachgeworden. War ja schon ein Fortschritt, oder ? Susanne, was gäbe ich dafür zu verschlafen. Das wäre mein größter Traum. Früher, als ich noch wirklich jung war, so ungefähr vor 20 Jahren, da musste ich mir doch tatsächlich den Wecker stellen, damit ich nicht bis in den nachmittag schlafe.Ich habe mir zu 12.00 Uhr - ihr habt richtig gelesen - den Wekcer gestellt. Schrecklich, der ganze Tag war hin, ich fand es aber super.
In den letzten Jahren habe ich mir den Wecker dann aber zu 09.00 Uhr gestellt, damit man noch was vom Tag hat. Aber 09.00 Uhr wäre heute ein Traum für mich. Aber mal abwarten, vielleicht geschieht es ja mal wieder. Susanne, Barbara kommt von ganz, ganz weit her, aus der Schweiz, das ist ja wohl das weiteste was wir uns hier anbieten können. Schweiz, da muss ich immer an - wie hieß sie noch ? Oh eine Schauspilerin, ihr Mann heißt glaube ich Helmut Schmidt, oh der Name - jetzt habs ichs , Lieselotte Pulver. An sie muss ich immer denken, wenn ich Schweiz höre, oder an Kurt Felix und seine Paola. Nun denn. Auf meinen Geburtstag können wir mitten im Winter, am 14.Januar , anstoßen. Wann ist es bei euch so weit ?
Ob ich hier langfristig wohnen bleibe, kann ich zur Zeit noch nicht sagen. Erst mal auf jeden Fall. Aber wie gesagt, es hat hier eine Menge Arbeit, die Miete ist ja auch nicht gerade niedrig, immer 30 km zur Arbeit macht dem Kilometerzähler des Autos auch bald das Garaus, die Reifen etc.etc. Da kommt vieles zusammen. Aber, kommt Zeit kommt Rat. Alles zu seiner Zeit. Erst einmal das eine abarbeiten, dann kommen die anderen Sachen.
So will jetzt Schluß machen, will mal wieder fernsehen.
Alle Liebe, bis morgen, seid umarmt. Eure Petra

02.07.2004, 14:03
Hallo ihr beiden Lieben
Liebe Susanne. Du hast so schöne Worte gefunden für meinen Pa, ich werde sie ihm gerne weiterleiten. Die beiden haben sich wirklich gut verstanden!! Ich hab ihm natürlich auch von euren guten Wünschen berichtet. Susanne Susanne, erst jetzt wird mir richtig bewusst, dass du ab und zu einen riesen Schreck kriegen musst, von dem, was wir alles so schreiben. Ich verstehe gut, dass du manchmal Angst hast, an ein Ereignis in der Zukunft zu denken, und dich fragst, ob du noch dabei bist. Ich weiss, das ist ein Sch..gefühl!
Liebe Petra Das war ja schon fast Rekord, mit dem Schlafen meine ich! Ich konnte früher auch schlafen bis in alle Puppen. Heute erwache ich ebenfalls viel früher, aber doch nicht so extrem früh wie du. Der Gedanke an Kurt Felix war es ja, der mich zu Beginn so otimistisch gestimmt hatte, so nach dem Motto, wenn der das packt, packen wir es auch, na ja!! War wohl nichts.
Also bitte ihr zwei: keine Fanfaren!! Morgen ist dieser unglückselige Tag. Ich hab allen gesagt, dass der in diesem Jahr in meinem Leben nicht vorkommt!! Darum fahr ich heute Abend zu meinem Bruder nach Zürich und bleibe bis Sonntagabend oder Montagmorgen. Ich wohne am Bodensee, gleich bei Konstanz in der Schweiz. Ich hätte durchaus nichts dagegen, mal in den Norden (oder wo ihr sonst so anzutreffen seid) zu fahren. Ich kenne Deutschland nämlich nicht sehr gut, obwohl das die Heimat meines Schatzes war. Ich höre ja ende Juli auf zu arbeiten (ihr erinnert euch, mein Schatz wäre dann pensioniert worden). Ab August werde ich dann mal so richtig tun, was ich will. Das wird ein radikaler Schnitt in meinem Leben, vielleicht ganz gut, sich so von Grund auf neu zu orientieren!! Ich denke, ich werde mir dann nächstes Jahr wieder eine Arbeit suchen, aber was, weiss ich noch nicht und vor allem nicht mehr Vollzeit. Ab August wäre so eine Reise durchaus drin und bei euch soll es ja auch sehr schön sein. Petra, du musst wegen dem Haus auch nichts überstürzen. Ich hab am Anfang auch gedacht, ich halte es in unserer Wohnung nicht aus. Jetzt denke ich, dass ich immer hier wohnen bleiben werde, schliesslich ist mein Schatz hier drin gestorben und es ist unser zuhause und wird es immer bleiben!! Ich kann nun auch wieder im Wintergarten sitzen und es in gewisser Weise auch geniessen. Mit der Terrasse habe ich noch etwas Mühe, wenn ich allein bin. Wenn die Sicht etwas klar ist, sieht man über den See bis nach Friedrichshafen und bis in österreichischen Alpen. Dann bin ich immer ganz traurig weil ich nicht mehr sagen kann "Schau mal Schatz diese göttliche Aussicht".
Nun wünsche ich euch ein gaaaaanz schönes Wochenende. Ich schicke euch ganz viele gute Gedanken, viele Drücker und natürlich Sonnenschein. Ich umarme euch, bis Montag dann. Liebe Grüsse Barbara

02.07.2004, 14:12
Hab noch was vergessen Petra. Das Buch "P.S. Ich liebe dich" wurde geschrieben von Cecelia Ahern, ISBN 3-8105-0140-9, www.fischerverlage.de (kannst du damit was anfangen?)
Nochmals liebe Grüsse Barbara

03.07.2004, 18:58
Hallo Ihr beiden,

Happy Birthday Barbara,das der Tag so nah lag,wie schön doch solch ein Nachhaken sein kann.Ich wünsche Dir von ganzem Herzen allea erdenklich Positive in deiner nächsten Zukunft,lach wieder einmal jeden Tag und eine Minute Glück,bis das ein ganzer Tag voll Glück ist.Sei wirklich doll umarmt und ein Bißchen frof,denn auch du erlebst diesen Tag doch nur einmal.

Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen,gestrern nichts geschrieben zu haben,als ich dachte,Zeit zu haben,klingelte überraschend Besuch und ich war zwischen Euch und dem Besuch ständig hin und hergerissen.Er hat nur "gesiegt",da die beiden auch äußerst selten zusammen zu uns kommen.Petra,schläfst du noch,nein,Quatsch,du hast bestimmt besseres Wetter und bist zum Boot.Ist es nicht komisch,das wir sogar schon darüber nachdenken,wo jemand von uns ist?!Vielleicht stimmt meine Vermutung ja.Oder gehts dir noch schlechter,Petra?Ich habmich schon so an unseren täglichen Austausch gewöhnt,das ich mir noch nicht vorstellen mag,das es mal weniger wird.
Barbara,damals nach meiner Tumor-Diagnose (wir hatten gerade gebaut),wollten wir einmal für ein paar Tage weg,da waren wir am Bodensee,in Immenstaad und Hagnau.Meersburg fand ich ganz romantisch schön.Es ist einerseits bestimmt schön dort zu wohnen,aber eben nur einerseits,im Moment für Dich.So,für heute will ich schliessen und wünsche euch eine gute Nacht,bei mir im Hintergrund läuft gerade das Sandmännchen im Fernseher,wie passend,einen frohen Sonntag und denkt daran,jeden Tag eine Minute froh zu sein,bis das der Tag voll ist,Susanne

03.07.2004, 19:14
Hallo Susanne, freue mich, dass du wieder da bist. Es gibt sicherlich immer Tage, an denen wir nicht ins Forum können , bzw. wollen. So richtig gut gehts mit zur Zeit nicht gerade, War heute nicht beim Boot, das Wetter war aber wirklich auch nicht so wirklich toll, habe aber heute unseren Anhänger verkauft. Hat mich schon sehr traurig gemacht. Jedesmal ein wenig mehr Abschied. Schrecklich. Ich will es aber nicht. Bin heute ziemlich traurig, muss ständig weinen und mache deshalb Schluss. Schön dass es euch gibt, auch von mir ganz herzliche Geburtstagsgrüße für Barbara. Habe ich doch gestern tatsächlich vergessen. Habe zwar ihre Nachricht gelesen, dann aber nicht mehr darauf reagiert.
Was solls, normale Reaktionen gibt es von mir zur Zeit nicht so viele.
Für dich Susanne noch einen schönen Samstag mit deiner Familie, alles lieben wünscht euch Petra

04.07.2004, 16:46
Hallo ihr beiden
Vielen Dank für eure guten Wünsche. Der gestrige Tag war schon etwas grauenhaft, obwohl sich meine Familie riesig Mühe gab. Wir waren am Zürichfest, wobei ich plötzlich Mühe hatte in dem ganzen Menschenpulk. Wir sind dann ins Niederdorf gegangen und haben gemütlich gegessen. Da ging es ganz gut. Heute waren wir im Schwimmbad, auch etwas Neues. Mein Schatz und ich waren nie im Schwimmbad. Wir haben uns immer andere Fleckchen am See gesucht. Das freut mich Susanne, dass du den Bodensee kennst. Ich werde wohl noch eine Weile brauchen, bis ich wieder nach Meersburg fahre. Das war sicherlich ein bis zwei Mal pro Jahr eines unserer Ziele für einen "Urlaubs"-Abend. Nach Hagnau fuhren wir (der ganze Familieclan) auch einmal im Jahr abends von Altnau aus (gegenüber)mit dem Boot. Dieses Mal werde ich nicht mitfahren!! Obwohl mein Vater dies für den September geplant hat. Wir sind öfter mal von Immenstaad nach Meerburg gelaufen und dann mit dem Schiff zurück. (Mein Schatz ist immer gern Schiff gefahren)
Liebe Petra, ich umarme und tröste dich, ich weiss, es tut weh!! Jedes Mal, wenn ich das Auto aus der Garage hole, sehe ich sein Fahrrad und seine neuen Skier in der Ecke stehen. Ich könnte jedes Mal schreien. Aber es ist gut, dass du weinen kannst.
Ich werde wohl erst morgen früh zurückfahren. Wir werden heute abend grillen, meine Nichte kommt auch. Die ist Single und das tut in dieser Situation gut.
Ich umarme euch und schicke euch ganz viele Sonnenstrahlen und auch Sternschnuppen. Liebe Grüsse Barbara

04.07.2004, 16:53
Grüss dich liebe Nadine
Ich hoffe, du schmöckerst ein bisschen im Netz. Ich hab deine mail-adresse nicht da, so versuche ich, dich auf diesem Weg zu grüssen.
Wie gehts dir, ich hoffe, so einigermassen. Ich lebe noch, wenn auch knapp. War gestern schon ein bisschen ein Horror. Immerhin hab ich mit etwas 800'000 Leuten meinen Geburtstag gefeîert. Heute sind wir im Strandbad gewesen. Es war auch eine Bekannte da, die vor ein paar Jahren ihren fast erwachsenen Sohn verloren hat. Wir haben ein gutes Gespräch geführt. Meine Familie ist so lieb zu mir! Ich werde richtig verwöhnt!! Heute fahre ich nicht mehr zurück und versuche den Abend zu geniessen. Morgen sollte ich dann mal wieder zuhause bleiben, sonst gewöhne ich mich nie ans Alleinsein. Ich hab mit meiner Nichte schon mal einen Termin abgemacht für einen gemeinsamen Urlaub im Spätsommer. Zwei Single, das ist genau das Richtige!!
Ich melde mich morgen wieder. Ich drücke dich ganz fest und schicke auch dir ganz viele Sonnenstrahlen und Sternschnuppen. Liebe Grüsse Barbara

04.07.2004, 17:41
Liebe Barbara,
dank Dir für Deine lieben Zeilen. Du hast mich "erwischt", ich hatte tatsächlich hineingespitzt.
Wer kann schon von sich behaupten, eine so grosse Geburtstagsfeier gehabt zu haben (grins). Ich fürchte, ich wäre GEFLÜCHTET!Dass der Geburtstag nicht soo grandios werden würde ohne Deinen Schatz, war doch klar, umsomehr freue ich mich, dass es zumindest erträglich war.
Es ist wunderschön, dass Du gehätschelt wirst. Lass Dich verwöhnen, das tut Dir gut.
Heute kann ich Dir nur ein wenig laue Luft ohne Sonne schicken, sie muss sich doch völlig in die Schweiz verzogen haben, um Dir Deinen Geburtstag zu erhellen.
Ganz liebe Grüsse, Nadine

04.07.2004, 18:29
Hallo,ihr alle,ja,wer hat schon eine solche ,große Geburtstsagsfeier vorzuweisen.Petra,am liebsten würde ich jetzt bei dir klingeln und eine Flasche Rotwein mit dir trinken,Barbara holen wir dann noch dazu,wenn vielleicht auch nur übers Netz,da sie ja noch auf Verwöhn-Wochenende ist.Mensch,soweit weg,was soll ich sagen,ich stelle es mir immer wieder wie einen kleinen Tod vor,wenn man sich von den ja zum Leben dazugehörenden Dinge trennt und die Erinnerung dich fast auffrisst.Hast du eigentlich Kontakt zu seinen Eltern außerhalb vom Boot?Es ist zum Schreien ungercht,was euch geschieht,warum gibt es keine Gerechtigkeit,und jeder Mensch wird alt???Ich hoffe,du kannst trotzdem einwenig Ruhe finden,für den morgigen Arbeitstag,Barbara dir wünsche ich noch viel schönes und einen guten Heimweg und dank dir ganz herzlich für deine lieben Worte,ich heb sie in mir auf,Susanne.Soolen alle Regentropfen eure geweinten Tränen sein,und sollen sie langsam versiegen und zu immer heller werdenden Sonnenstrählchen werden,eure Susanne

04.07.2004, 18:30
Hallo ,ich bins nochmal,wollte euch doch noch fragen,ob ihr mal in die Büchervorschläge von Ladina hineingeschaut habt,ich finde ,es sind wertvolle dabei,Susanne

04.07.2004, 19:51
Liebe Susanne, liebe Barbara,
will heute nicht viel schreiben, mich nur kurz bei euch melden.
Susanne, mit dem Rotwein wäre nicht schlecht, mit dem kleinem Tod hast du Recht. Du kannst alles immer wunderbar in Worte fassen.Zu Axels Familie habe ich - außer zu seinem Bruder - nicht, hatten wir aber auch vorher schon nicht. Die Geschichte erzähle ich später mal.
Barbara, es ist schrecklich, es wird immer gesagt, dass es soviele Single gibt, in meiner Umgebung gibt es aber nur Paare ! Also bin ich wieder einmal 3 Stunden alleine Rad gefahren. Ganz toll !
So mach jetzt Schluss, allerdings nicht ohne dir zu sagen, dass der Salbeitee - der übrigens überhaupt nicht schmeckt - wohl hilft. Habe heute Nacht so gut wie überhaupt nicht geschwitzt und bin auch erst um 05.45 Uhr wachgeworden. Supi.
Bis morgen, viele Grüße an euch beide und auch an alle anderen. Liebe Grüße sendet euch Petra

05.07.2004, 09:08
Guten Morgen,hey,das ist doch mal was positives,solange zu schlafen,oder?Danke,für deine lieben Worte,ich hab halt so gedacht,hier in meiner Nähe sind wenig Menschen,die so reden wie wir,in deiner Nähe sind (für Dich)nur Paare,also ein Fläschchen Rotwein wäre jetzt fällig.Ich bin gestern auch Radgefahren,bei uns ist einmal jährlich -Autofreies Siegtal-,ist auch hier an Rhein und Mosel bekannt,bei euch auch?Wir haben mit Vanessa 50 km geschafft,heute ist der Dank,ein steifer Nacken.Solange es aber geht,gibt es ja auch Schmerzmittel und manchmal muß ich mir selbst was beweisen.Ob du es glaubst oder nicht,beim Radeln habe ich an dich gedacht und dann kam der Gedanke,wenn Petra jetzt auch hier wäre,ich würde sie,obwohl wir soviel voneinander wissen,ja garnicht erkennen.Bei uns hier hat es dann in Strömen geregnet,sodass wir nur noch Shampoo brauchten.
Du siehst bestimmt nur Paare,da man immer darauf achtet,was man selbst gerne hätte,glaub mir wenn du überhaupt nicht damit rechnest,kommen von irgendwoher ein paar Singles,bestimmt.So,jetzt geh ich meinen Nacken wieder in Ordnung bringen lassen,is dann,Susanne

05.07.2004, 12:51
Genau heute, vor zwei Wochen ist meine Mutter in meinen Armen gestorben. Mit 54 Jahren, an Lungenkrebs. Genau heute, vor einer Woche haben wir sie beerdigt. Und heute sitze ich hier und es geht mir die ganze Zeit durch den Kopf, was vor zwei Wochen alles passiert ist. Am liebsten würde ich Menschen dazu "mißbrauchen", mir zuzuhören, was an dem Tag alles passiert ist (mein Mann hat sie auch begleitet) - aber es kommt mir sehr egoistisch vor, ihnen davon zu erzählen, denn wer hört sich schon freiwillig an, wie jemand gestorben ist? So gleite ich in allgemeine Floskeln ab und schlucke das runter, was ich eigentlich sagen will.
Geht das nur mir so? Ich will nicht damit "hausieren" gehen - nur war dieser Tag so tiefgehend und mir fehlt einfach meine Mutter, die mir sagen könnte, ob es in Ordnung war, wie ich gehandelt habe. Hat jemand einen Rat für mich? tini

05.07.2004, 16:26
Hallo ihr Lieben
Bei der Flasche Rotwein bin ich dabei!! Vielen Dank für eure lieben Worte und die guten Wünsche. Da kann es mir ja nur noch besser gehen!! Ich bin wieder zuhause, heute in aller Hergottsfrühe abgefahren, wegen dem Stau um Zürich!!
Ja Petra, wir haben uns bis jetzt ja auch nur in "Päärchenkreisen" bewegt. Wie sollen wir da Singles kennen? Unser Bekanntenkreis wird sich verändern! Es kommen Neue hinzu und andere ziehen sich zurück. Du wirst feststellen, wer wirklich deine Freunde sind. Es ist seltsam. Bei manchen Freunden macht es mir nichts aus, wenn auch der Mann dabei ist. Bei anderen stört es mich. Radfahren ist jetzt einfach dein Mittel um dich abzulenken. Du musst ja inzwischen eine tolle Kondition haben. Ich laufe dafür ab und zu wie blöd in der Gegend rum, wenn ich allein bin!! Mache stundenlange Wanderungen und denke nach und stelle mir vor, dass mein Schatz neben mir geht (Hand in Hand, wie immer). Ob ich irgendwann das "mein Freund Harvey-Syndrom" bekomme? Es freut mich, dass du jetzt wieder etwas besser schlafen kannst. Hoffentlich hält das auch an!! Aber hallo Susanne 50 km mit dem Rad sind ja allerhand - wie alt ist denn Vanessa? Und dann erst noch bei so miesem Wetter. Kein Wunder, dass dein Nacken spukt! Die Buchvorschläge von Ladina habe ich gesehen. Ich schicke euch Sonnenschein, um euch zu wärmen (tut auch deinem Nacken gut Susanne) Liebe Grüsse und seid nicht traurig. Ich denke ganz fest an euch und wünsche einen guten Abend und eine noch bessere Nacht. Dicker Drücker Barbara

05.07.2004, 17:25
Hallo Tini!

Schreibe deine Gefühle doch einfach hier hinein,wenn du niemanden hast,der dir zuhört.Da können die Menschen selbst entscheiden,ob sie es lesen (hören) wollen oder nicht.
Ich habe am 17.06.04 meinen wundervollen Vater verloren.Auch ich rede (schreibe) viel über ihn und wie es passiert ist.Schaue mal unter Place of Memory und dann unter "Jetzt bist du nicht mehr da". Da habe ich hinein geschrieben wie dieser furchtbare Sonntag gewesen ist.
Nur Mut!Es wird dir gut tun alles von der Seele zu schreiben,glaub mir!
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen.Bin im Moment nicht mal in der Lage,arbeiten zu gehen,so schlecht geht es mir!
Ich wünsche dir alles alles Gute und die Kraft alles zu verarbeiten!

Liebe Grüße Binchen

Bärchen`s Petra
05.07.2004, 19:10
Hallo Tini,

mir geht es ähnlich wie Dir, mein Mann ist Anfang Juni verstorben, ich konnte ihn auch bis zum Schluß begleiten, ich bin froh, dass ich dabeisein durfte, aber immer wieder habe ich diese Bilder vor Augen, sie sind nicht schrecklich, aber sie haben so etwas endgültiges.
Mir geht es wie Binchen, auch mir hilft es darüber zu reden oder hier zu schreiben.
Lass raus, was Dich bedrückt, wir sitzen ja alle im gleichen Boot.
Liebe Grüsse Petra

05.07.2004, 21:10
Liebe Barbara, liebe Susanne und all ihr anderen ,ich freue mich, dass du wieder da bist. Weil du gerade Harvey erwähnst. gestern beim Rad fahren, kamén 2 x Schmetterlinge ganz nah zu mir und ich wusste gar nicht wir mir geschah, als ich plötzlich sagte, Axel, Axel bist du das ? Ich habe wirklich anschließend gedacht, so jetzt ist es soweit, jetzt gehen sie mit dir durch. Viel neues gibt es heute nicht zu erzählen, außer das übliche, ich habe wieder einmal wenig bis gar nicht geschlafen. Erst konnte ich nicht einschlafen - was ja für mich ungewöhnlich ist - es war schon 23.30 Uhr, dann bin ich eingeschlafen und um 01.10 Uhr wieder wach geworden, dann geschah das übliche , kurzes einschlafen, hin und her wälzen, wieder wach werden usw. Was mich wirklich sehr erstaunt ist, dass man mit so wenig Schlaf auskommen kann.
Susanne, 50 km finde ich ja allerhand, ich bin gestern 8 km nach Verden gefahren, was wegen des Gegenwindes allerdings wirklich eine Stunde gedauert hat, bin dann in Verden eine Stunde rum gefahren, habe mir die Stadt angeschaut, denn obwohl ich schon seit einem Jahr in der Nähe wohne, kenne ich noch nicht sehr viel, dann ging es wieder eine Stunde zurück.Meine Kollegin erzählt mir auch oft, dass sie mit ihrem Mann wieder 50-60 km mit dem Rad unterwegs war. Ich bin auch gespannt, wie alt Vanessa ist, dass si das so durchhält.
Für heute mache ich Schluss, aber nicht ohne euch zu sagen, wie froh ich bin, euch hier gefunden habe. Es wird einiges, durch Menschen wie euch, etwas einfacher.
Eine gute Nacht und süße Träume sendet euch Petra

05.07.2004, 22:00
Liebes Binchen, liebe B.´s Petra -
danke, dass ihr ein offenes Ohr dafür habt. Ich verfolge das Krebsforum schon eine geraume Zeit und habe auch öfter schon geantwortet, aber immer wieder wurden die Hinterbliebenen angegriffen, wenn sie von ihrem erlebten sprechen wollten - auch wenn sie den Thread immer deutlichst gekennzeichnet haben.
Ich bin gerade unheimlich müde - eigentlich seit dem Tag nach der Beerdigung - deswegen werde ich mich jetzt kurz halten. hmm. es ist auch fast auf die Stunde genau, dass meine Mutter gestorben ist.
Ja B´s Petra, es ist ein wunderschönes Geschenk, dass unsere Verstorbenen uns gemacht haben (jeder der das erlebt hat und losgelassen hat, wird das verstehen) - keine Sekunde möchte ich davon missen, aber diese elementare Erfahrung brennt sich in das Gedächtnis ein...

Bis morgen. Ein Lächeln vor dem Einschlafen wünsche ich Euch noch.
tini

06.07.2004, 07:21
Guten Morgen ihr lieben alle da draussen,Vanessa ist im März acht J.alt geworden,aber ein riesengroßes Kind .Na ja,es ist schon viel aber ja immmer wie in Holland geradeaus ohne erhebliche Steigung.Wir waren auch & St.unterwegs mit einigen Rastpausen.Mit den Schmetterlingen,das ist schon für mich so ein Wink,mir gehts gut,ich bin frei wie ein Schmetterling,das will er dir zeigen.Als meine Oma damals im Sterben lag,wollte meine Mutter eine nicht mehr schöne Topfpflanze wegwerfen,meine Oma hing so sehr daran und schimpfte sehr,als sie Wochen später verstarb fing kurze Zeit später genau diese Blume wieder an auszuschlagen und zu blühen,sie hat Blumen geliebt und für meine Mutter war es ein Zeichen.Auch,als ein ganz guter Mitpatient starb,hatte ich das Gefühl ,er will mich trösten,es saß ganz lange,als ich weinend auf dem Balkon stand,ein schwarzer Vogel in meiner Nähe,erst als ich anfinmit ihm zu reden,bewegte er sich hin und her und flog nicht weg.Ich glaube,es gibt mehr,als wir mit blossem Auge sehen können,wir müssen die tröstenden Zeichen nur zulassen,freu dich daran und fühle dich beschützt,denn im Himmel passt auf jeden Fall jemand auf euch ganz besonders gut auf.So,nachher gehts weiter,jetzt muß ich meinen Turbo (Vanessa)wecken,Susanne

06.07.2004, 09:18
Hallo Tini,erzähl uns,wie es war,was du gespürt,gefühlt hast.Ich fand es wichtig,um diese "besondere"Situation verarbeiten zu können,mit zwei Freundinnen darüber reden zu können.Beide hatten auch Angehörige begleitet und daher hat keine es als "lästig" empfunden,wieder und wieder zuzuhören,manchmal denken die Mitmenschen auch,das man selbst nicht darüber reden möchte,wenn man dann aber damit anfängt,kommen meist wertvolle Gespräche heraus.Wo das nicht der Fall ist,wirst du schnell spüren,da endet das Gespräch oft von selbst.
Als mein Schwiepa.am 24.11.03 verstarb durften wir alle ihn zuvor vier wertvolle Tage begleiten,auch meine da noch siebenj.Tochter war immer dabei und hat ihm vorgelesen,die Lippen befeuchtet und es war für sie,wie für uns alle eine unbeschreiblich wichtige Erfahrung,denn er konnte heimgehen,ohne allein zusein.Für mich war es der erste Mensch,den ich auch im Tod noch ansah,und es war mir wichtig,denn ich bin mit meiner Tochter nachts immer nach Hause gefahren und er starb morgens,als wir beide noch nicht bei ihm und der Familie waren.Ohne ihn dann nochmal zu sehen,wäre er in meinen Gedanken nicht heimgegangen.Er war ein gläubiger Mensch und schaute den letzten Tag ständig zu seinem kleinen Kreuz am Bett und hatte eine solche Entspanntheit im Gesicht,gegenüber seiner Spastik war es schon fast schön ihn so zu sehen.Schreib uns doch,wie du die Zeit erlebt hast,wir teilen dies mit dir,Susanne

06.07.2004, 15:39
Guten Morgen!
Danke, dass ich hier offene Ohren (Augen) finde. Ich habe festgestellt, dass Männer doch anders trauern, als Frauen. Und es ist etwas anderes, ob man mit Menschen spricht, die noch keinen so engen Angehörigen verloren haben, oder mit denjenigen, die den Tod eines geliebten Menschen schon erlebt haben.
Ich habe meine Mutter über zwei Jahren begleitet, durch alle Chemos, Erkältungen und Grippen (die immer sehr kritisch waren), ich habe dafür gekämpft, dass sie in eine Studie für ein neues Medikament kam, als sie ihr Arzt als austherapiert bezeichnet hat. Wir haben es zusammen (meine Mutter, mein Vater, mein Mann und ich) geschafft, dass sie dieser Krankheit so lange trotzen konnte und wir noch viele schöne Monate zusammen erleben konnten.
Aber sie wurde in den letzten zwei Monaten immer schwächer, kam die Treppe nicht mehr runter, jeder Wetterwechsel wurde zu einer schlimmen Belastung, Erkältungen hielten sich hartnäckig. Und dann kam eine Erkältung, die immer schlimmer wurde. Ihr Arzt diagnostizierte nach ein paar Tagen eine Lungenentzündung - ich wusste dass sie in diesem Stadium in der Regel tödlich sind. Sie hat sich gequält, sie saß, vier ganze Nächte durch und sie hat kaum geschlafen. Am Montag bin ich dann am Mittag zu ihr gekommen (aus irgendeinem Zwang heraus MUSSTE ich um 13:00 Uhr da sein), sie saß im Bad mit ihrer Schwester (sie war für ein paar Tage zu Besuch da, zufällig) und kam aus eigener Kraft nicht mehr in ihr Bett. Ich habe den Arzt geholt und er hat sie dann ins Krankenhaus eingewiesen.
Es wurde schnell klar, dass wir am Ende unseres Kampfes waren.
Die Schwestern und Ärzte taten alles, um meiner Mutter zu helfen – auch wenn manche Gespräche auf dem Flur geführt werden mussten, es war ok, ich wollte nie weit weg von ihr sein, keiner an diesem Tag. Wir hatte ein Zimmer für uns fünf (ihre Schwester, mein Vater, mein Mann und ich – immer war ihre Familie da), einen Pfleger der immer da war, ein Bett, bekamen Essen und Getränke – wir konnten uns ganz auf meine Mutter konzentrieren.
Meine Mutter war, seit sie in diesem Zimmer war, nicht mehr richtig ansprechbar. Sie war in einem Zustand zwischen Schlaf und Halbschlaf, fantasierte manchmal, aber sie war doch ansprechbar und registrierte, wer da war. Immer wenn ich bei ihr war, wurde sie ruhig, immer wenn ich das Zimmer verließ, um mir mit meinem Mann die Beine zu vertreten, wurde sie unruhig (sagten die Schwestern). Ich hielt sie immer in meinen Armen. Ich fing an von Orten zu erzählen, wo wir waren, was wir gemeinsam erlebt haben, wie das letzte Autorennen war, dass ich sie liebe – und immer reagierte sie darauf. Und irgendwann brachte ich den Mut auf, ihr zu sagen, dass sie gehen kann. Am späten Abend sind mein Mann und ich noch mal kurz spazieren gegangen – bis ich plötzlich aus einem Impuls heraus zurück zu meiner Mutter musste. Ich nahm sie wieder in meine Arme und irgendwann fühlte ich, wie ihre Seele ihren Körper verließ, auch wenn ihr Körper noch ein paar Minuten „lebte“ – aber ihre Seele war schon weg, als die Schwestern ins Zimmer kamen, um sich um sie zu kümmern (wie auch immer sie den richtigen Moment getroffen haben). Wir konnten alle Abschied nehmen – es war ein würdevoller Moment, wenn auch sehr traurig, aber seitdem bin ich auch mit einer tiefen Freude erfüllt, nicht nur dass sie nicht mehr leiden muss – es ist eher so, dass sie mich ein Stück mitgenommen hat, als sie ging. Ich kann es nicht anders beschreiben. Vielleicht hat ja jemand von Euch ähnliches erlebt? Auch wenn ich die einzige in diesem Raum war, die das erlebt hat, weiß ich, dass ich mir nichts einbilde oder dass das was mit großer Emotionalität zu tun hatte. Jetzt bin ich erschöpft. Und mit der Erschöpfung kommt die Traurigkeit, gegen die ich mich auch nicht wehren will. Ich habe für mich die Erkenntnis gewonnen, das der Tod kein Ende, sondern ein „Anders“ ist – nur damit zu leben ist nicht so einfach.

liebe grüsse und danke für Euer Ohr
tini

Bärchen`s Petra
06.07.2004, 16:03
Hallo Tini,

ich habe ähnlich empfunden. Mein Mann wurde am Pfingstmontag ins KH eingeliefert. Wir wußten schon seit Mitte Mai dass er keine Chance mehr hat. Sein Körper ist immer schwächer geworden, er konnte nichts mehr essen, wollte keine Medikamente mehr und hat gesagt, dass er es wohl nicht mehr lange schafft. Wir haben uns dann zu Hause verabchiedet. Ich bin dann am Dienstag früh ins KH und er war schon sehr schwach, aber noch bei klarem Verstand, er war müde und wollte nur noch schlafen. Er lag auf einer Palliativstation, hatte sein eigenes Zimmer und ich konnte auch über Nacht bei ihm sein. Sie haben mir ein Bett neben seinem aufgestellt und ich bin dann gegen Mitternacht wohl etwas eingeschlafen, er war sehr ruhig. Gegen 4.15 Uhr bin ich dann plötzlich munter geworden, ich hatte das Gefühl, dass er mich ruft, er war sehr unruhig und sein Atem ging sehr schnell. Ich habe es irgendwie gespürt, dass es jetzt zu Ende geht, habe ihn in meine Arme genommen und ihm gesagt, dass er jetzt gehen kann. Er ist dann ganz ruhig geworden, hat noch drei mal tief geatmet und dann war es vorbei. Er ist ganz friedlich eingeschlafen und hatte auch ganz entspannte Gesichtszüge. Ich bin froh, dass er nicht leiden mußte und dankbar, dass ich mit ihm den letzten Weg so gehen durfte.
Ich glaube auch, dass der Tod kein Ende ist, ich fühle, dass er immer noch bei mir ist, was gegangen ist, ist nur sein Körper, seine Seele und sein Geist sind noch hier.
Aber es ist schwer damit umzugehen, ich vermisse ihn so sehr, er war so ein lieber Kerl, er hat mir jeden Wunsch erfüllt, noch eine Woche vor seinem Gehen hat er mir bei Ebay eine Nähmaschine ersteigert, weil er es nicht mehr mit ansehen konnte, dass ich seine Sachen alle mit der Hand ändern mußte. Im Garten hat er mir ein Rosenbäumchen gepflanzt, damit ich nicht immer auf den Friedhof muss.... und wenn du mal wegziehen möchtest, dann kannst du den einfach mitnehmen.... das waren seine Worte.
Diese Sch.. Krankheit hat alles kaputt gemacht!

Ich bin wütend, traurig, verzweifelt..... aber auch dankbar, das ich ihn lieben durfte...

LG Petra

07.07.2004, 11:33
Hallo,guten Morgen,ich habe hier ein,wie ich finde ,schönes Gedicht, Das Leben ist ewig,und die Liebe ist unsterblich
und was wir Tod nennen,ist nur der Horizont
hinter den wir nicht schauen können.
Ich wolte es euch nochmal schreiben,denn Tini wird es vielleicht noch nicht kennen.Ja,ich fand es auch wichtig,ihm immer wieder mitzuteilen,das er heimgehen darf,mein Mann allerdings brachte seinem Vater gegenüber diese Worte nicht über due Lippen,für ihn war es ein Loslassen,was er (auch heute)noch nicht akzeptiert(e).Es trauert jeder Mensch aus seine eigene Weise und jede ist richtig.Uns war es wichtig,bei ihm zu sein und genau,wie ihr es erlebt habt,hat auch mein Schwiepa,sich nicht mehr mitteilen könnend,doch bemerkbar gemacht,wenn er wirklich mal kurz alleine war.Er grummelte immer lauter,bis sich einer zu ihm setzte,dann wurde er erst wieder ruhiger.Es ist die innigste Erfahrung,die ich einem Menschen geben kann,ihn zu begleiten und ihn leider auch loszulassen,aber heute macht es etwas ruhiger,die Sicherheit,er war bei uns und wir bei ihm,wir waren zusammen.Ist es vielleicht falsch ausgedrückt,aber für die Situation fand ich es schön.Ich melde mich später wieder,liebe Grüße und einen schönen Gedanken für heute,wünscht euch Susanne

07.07.2004, 21:56
Liebe Barbara , wo bist du? Geht es dir gut ? Ich habe das Buch : P.S. Ich liebe Dich. gestern bekommen, bin zwar nur bis Seite 27 gekommen, habe aber schon so viel dabei geweint. Wenn es so weiter geht, wie es anfing, muss ich dir zustimmen, es ist ein tolles Buch.
Liebe Susanne, mit allem was du schreibst, hast du so unheimlich Recht.
So für heute war das ja nicht so viel, bin aber müde.
Alles Liebe sendet Euch Petra

08.07.2004, 11:07
Hallo B´s Petra!

Du hast Recht - durch diese sch... Krankheit wurde einfach unsere gemeinsame Zukunft beendet, auf ganz brutale Weise. Sie wird nie die Gelegenheit haben, ein Enkelkind auf den Knien zu schaukeln (kommt aber bestimmt - versprochen). Ich dachte, dass wir alle Zeit der Welt hätten. Jetzt bleibt mir nur noch, das weiter zu tragen, was sie mir beigebracht hat: meine (zukünftigen) Kinder bedingungslos zu lieben, Großzügigkeit und nicht nur Mutter, sondern auch Freundin sein zu können.

(auch an Susanne) Es war mir wichtig, meine Mutter in dieser Situation loszulassen und es ihr zu sagen, aber es tut so verdammt weh, wenn ich meinen Geburtstag heute ohne sie feiern muß.

Das Gedicht ist sehr schön - und ich weiß durch dieses Erlebnis mit meiner Mutter, dass es stimmt. Tröstlich, oder?

So, jetzt bereite ich mal meinen Geburtstag vor.

Grüsse
tini

08.07.2004, 11:48
Hallo ihr Lieben, liebe Petra und Susanne
Ich lebe noch. Ich war die letzten Tage irgendwie immer am Hetzen. Es ging mir auch nicht so gut. Ich war gestern auf der Bank, musste Konten umschreiben, das Auto ummelden, Telefon ummelden. Jeden Tag verschwindet ein bisschen mehr von meinem Schatz, das tut weh und ist manchmal schwer zu ertragen!! Ich melde mich später ausführlicher. Ein paar dicke Knuddel und Sonnenschein für euch alle. Liebe Grüsse Barbara

08.07.2004, 17:18
Liebe Petra, Susanne und alle Anderen
So, da bin ich wieder. Wie ist es dir ergangen Susanne? Ich hab dir ganz fest beide Daumen gedrückt!! Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es etwas nützt. Das Gedicht ist zu schön und ich hoffe, dass ich es irgendwann einmal glauben kann. Zeitweise gelingt mir dies bereits.
Liebe Petra, die Schmetterlinge hat sicher dein Axel geschickt, ich kann Susanne nur beipflichten (sie kann sich immer so gut ausdrücken). Letzthin kam eine Amsel auf unsere Terrasse. Sie setzte sich auf eine Föhre und brachte mir ein Abendständchen. Sonst kommen die Vögel eigentlich nicht auf die Terrasse, wenn man draussen ist. Ich hoffe nun ebenfalls, dass mein Schatz mir sagen wollte, dass es ihm gut geht. Es wäre für mich so unendlich wichtig, zu wissen, dass es ihm gut geht!! Hast du wieder etwas besser geschlafen? Dass du nicht müde bist, ist erklärbar. Du stehst immer noch unter Strom!! Pass bitte einfach gut auf dich auf!! Das Buch geht übrigens gut weiter. Ich bin zwar noch nicht fertig, aber ich finde mich immer wieder!! Auch den Passus vom Einkaufen und Kochen...
Ich bin nun so viel unterwegs, dass ich glaub ich bald wieder mehr Ruhe haben möchte. Irgendwie entwickelt sich eine richtiggehende Eigendynamik. Aber irgendwie ist es ja auch schön, dass sich so viele Leute um mich kümmern, auch jetzt noch! Es wird mir immer bewusster, dass ich nicht allein um meinen Schatz trauere, sondern dass er von allen unseren guten Freunden immer noch schrecklich vermisst wird. Das tröstet mich.
Bei uns ist gerade ein Hagelsturm vorbeigezogen. Ich hoffe, dass unsere Blumen noch leben. So kann ich euch im Moment leider keine Sonnenstrahlen schicken, sollten noch Sternchen gucken, werde ich ein paar klauen und euch schicken (einen blinkenden für Vanessa). Ich bin froh, dass es euch gibt, es tut so gut, bei euch zu klönen. Ich umarme euch
mit lieben Grüssen Barbara

08.07.2004, 20:27
Liebe Barbara, was ist eine Föhre ? Freue mich, dass du wieder da bist. Ein wenig Hetzterei ist schon ganz gut, muss man nicht so viel nachdenken. Bin heute schon wieder so traurig, es ist echt zum Mäuse melken (haben wir früher immer in Berlin gesagt)
Hábe vorhin in unserem Buch weitergelesen, geht aber leider nicht so gut, weil ich ständig heulen muss. Bin jetzt erst bis Seite 40 gekommen, vielleicht ist es doch noch zu früh für diese Buch, obwohl ich es so etwas von wunderbar finde.
Wo ist nur Susanne ? Ich hoffe es ist kein schlechtes Zeichen, dass sie sich noch nicht gemeldet hat. Ich mache mir Sorgen, denn ich finde sie ist ein wunderbarer Mensch. Sehr besorgt und mitfühlend um ihre Mitmenschen, obwohl sie doch selber ein ganz schönes Päckchen zu tragen hat.
Heute Nacht durfte ich wieder um 02.30 Uhr wachwerden und mich mit Axels Sterbetag beschäftigen. Es ist so schrecklich, dass mich diese Bilder immer, und immer wieder überfallen und es Tage gibt, wo ich sie nicht sehr gut wegschiebe kann. Wann hört es bloß auf ? Hört es überhaupt auf ? Als ich vorhin darüber nachdachte, fiel mir ein, dass ich noch heute den Sterbetag meiner Omi vor mir sehe, ich sehe, wie sie im Krankenhaus im Bett liegt und ich sehe, wie sie auf einmal tot ist. Ich sehe aber auch meinen Vater vor mir, Auch von ihm habe ich den Sterbtag vor mir. Was ich allerdings nicht habe, ist dieses Gefühl der Verzweiflung. Ich denke aber, dass ich damals, 1977 und 1983 genau dieselben Gefühle hatte wie heute, ich habe es bloß vergessen.
Ich wünsche uns und allen anderen in diesen Foren, dass irgendwann die Sonne für uns wieder scheint und wir nicht mehr so unendlich unglücklich sind.
Liebe Grüße und viele Umarmungen schickt dir und heute insbesondere Susanne, eure Petra

09.07.2004, 09:52
Hallo Barbara,hallo Petra und all die anderen,entschuldigt meine Versätung,aber mit dem Valium im Bauch bin ich auch heute noch nicht ganz klar und habe gestern ab 18.00Uhr im Bett gelegen. Es ist Stillstand in meinem Kopf,danke für eure Wünsche und für euer an mich denken,auch die Hauptschlagader weißst keine Störungen auf(sie liegt nur5mm vom Tumor entfernt).Vanessa und mein Mann waren wie immer mit,nur seit irgendwann darf nur noch eine Person mit in das MRT-Zimmer und so mußte ich alleine rein-zum Mäuse melken-,den Spruch gibts hier auch.Zuerst hab ich gedacht,es geht nicht und dann hab ich an meine zwei vor der Türe wartend gedacht und intensiv sowas wie autogenes Gedankentraining gemacht,hat auch funktioniert.Jetzt geht es am Montag mit Neurologe und Freitag mit Augenarzt und dann noch Uniklinik weiter und dann wieder "normal"werden.Echt ich kann euch,wenn auch in anderem Sinne,nur immer wieder zustimmen,es gibt Tage,die bestehen aus Jahren und sie gehen nicht vorbei.Es kommt soviel hoch,es läßst dich nicht los,egal ob du lachst,esst oder sonstwas machst,der kleine Mann im Ohr und sagt"ha,ha,ich bin immer da".Diese Gefühlsschwankungen verbrauchen viel Energie,stimmts?
Petra,es gefällt mir nicht,das du soviel traurig bist,in Gedanken schcke ich dir eine Sonnenblume,die soll dich trösten und dich an schönere Tage denken lassen.
Barbara,was macht dein Papa?Wollte er nicht bald in Urlaub,übrigens,der Frage von Petra schliesse ich mich an,was ist eine Föhre?
Petra,würde es dir nutzen,diesen Tag aufzuschreiben,alle Gefühle,jeden Augenblick,wie in einem Tagebuch,vielleicht ist dann dein Kopf etwas freier?War so ein Gedanke,ich melde mich am Abend nochmal,dann habe ich auch meinen schriftlichen Befund.(Den muss ich immer erst in der Hand haben),Danke nochmal für euer Mitgefühl und eure Kraft für mich,Susanne

09.07.2004, 17:59
Hallo ihr zwei Lieben und natürlich auch alle anderen.
Eine Föhre ist ein kleiner Nadelbaum. Die können dann aber auch etwas grösser werden!
Liebe Petra, vielleicht musst du die Gedanken an den Todestag einmal ganz bewusst zulassen, aber am Tag, oder wie Susanne sagt, aufschreiben. Vielleicht kannst du ja auch mit deiner Schwester darüber reden. Bitte sie einfach darum, dass sie dir zuhört. Es ist normal, dass sich alle deine Gedanken mit dieser Phase beschäftigen. Es ist ja noch nicht lange her, die Zeit war sehr intensiv und du hattest vorher nie Zeit, alles zu verarbeiten.
Liebe Susanne, ich drück dir weiterhin die Daumen, dass alles gut geht. Es ist schon krass, was du über dich ergehen lassen musst und trotzdem noch voller Mitgefühl für uns "Gesunden" sein kannst. Auch dein Mädchen muss schon allerhand erleben in ihrem Alter!
Mein Papa sollte ja gestern zum ersten Mal in die Onkologie, er hat gestreikt und den Termin verschoben auf ende Monat. Morgen fährt er nun mit seiner Liebsten in den Urlaub. Ich bringe die beiden hin. Er fühlt sich zwar gut, ist aber immer noch sehr erschöpft und fühlt sich noch nicht im Stande, selber Auto zu fahren. Morgen wirds für mich nochmals ein schwerer Tag, denn mein Schatz hätte morgen Geburtstag. Ich geh mit meiner Tante und Freunden (die auch heute noch mit mir zusammen um meinen Schatz weinen), die ihm sehr viel bedeutet haben zum essen. Mal sehen wies mir dabei geht. Vielleicht ja ganz gut. Er wird sicher bei uns sein!!
Nun wünsche ich euch ein gutes Wochenende und geruhsame Nächte. Petra, geh nicht zu früh ins Bett!! Ich schicke dir das Sandmännchen vorbei, mit zwei Säcken voller Sand. Die schickt dir dein Axel von eurer Insel. Für dich Susanne schicke ich ein bisschen Kraft von mir. Heute Nacht gibts für euch viele Sternchen. Ich umarme euch mit lieben Grüssen Barbara

09.07.2004, 19:25
HAllo Barbara,danke für deine Portion Kraft.Ich glaube aber,das es von "aussen"schwerer ausschaut,als es ist und habe immer wieder das schlechte Gewissen euch davon zu berichten,wo ihr bestimmt gerne nochmal dies Gefühl des auf den Befund warten miterleben würdet,entschuldigt bitte.Vanessa nehme ich,soweit es geht mit,um sie einzubeziehen und um ihr im Fall eines Krankenhausaufenthaltes einwenig die Angst zu nehmen.Sie weiß so,was gemacht wird,wo ich hin muß.Bis jetzt finden wir alle das als günstig,sie redet offen darüber und hat leider in ihrer Klasse auch ein Hirntumor Kind.Heute erzählte ihre Lehrerin,das die beiden "Insider"Gespräche geführt hätten und daraus eine Schulstunde entstanden wäre,das tut mir gut,denn so verarbeitet sie auch.Wohin fährt dein Pa in Urlaub nochmal und warum hat er den Temin verschoben?Fragen über Fragen.Für morgen wünsche ich dir einen Sonnenstrahl,der durch die Regenwolken nur auf dich fällt,ichdenk an dich,Susanne

09.07.2004, 22:33
Liebe Barbara, liebe Susanne,
Barbara ich höre erst einmal auf das Buch zu lesen, ich hole es später nach. Föhre, ein kleiner Nadelbaum, noch nie gehört.
Was ist mit deinem Pa, warum will er nicht zum Onkologen ? Er hat bestimmt Angst ? Er will die Wahrheit nicht wissen, er will die Zeit noch ein wenig genießen, oder ? Was du morgen vorhast, steht mir am 28.08. bevor, denn dann hätte Axel Geburtstag gehabt und wäre 48 Jahre alt - jung -geworden. Gut das ich dann in Berlin bzw. bei Berlin bei meiner Schwester und Mutti bin.
Ich werden deinem Rat folgen und entweder meine Gefühle über Axels Todestag schriftlich niederlegen oder mit meiner Schwester darübe reden, denn ich denke du(ihr habt Recht, ich verdränge und das macht die Beschwerden bzw. Probleme. Ich denke es könnte besser werden, wenn ich darüber rede. Jetzt aber nichts weiteres dazu, denn es ist jetzt nicht Tag sondern Abend.
Susanne, ich bin vieleicht ein wenig dumm,aber was heißt es , wenn der Tumor nur 5 mm von der Hauptschlagader entfernt liegt, hört sich nicht gut an, bitte sei nicht böse über meine dummen Fragen, aber diese Aussage macht mir schon wieder Angst um dich.
Es gefällt mir auch nicht, dass ich so traurig bin, aber was soll ich machen, es kommt einfach. Aber um dich mache ich mir viel größere Sorgen. Wie fühlst du dich wirklich ? Ich denke heute kommt eh keine Antwort mehr von dir und deshalb werde ich das Forum jetzt verlassen. Alle , alles liebe für dich und deine Familie, fühl dich gedrückt und auch um eine paar Sonnenstrahlen reicher, obwohl es ja eher schlecht darum bestellt ist.
Viele Grüße Petra

10.07.2004, 21:49
Barbara, wie geht es dir, wie hast du den Geburtstag ohne Dierk verkraftet ?
Susanne wo bist du, geht es dir gut ?
Bitte meldet euch ?
Ich mache mir Sorgen.
Bitte antwortet.
Alles Liebe sendet euch Petra

11.07.2004, 10:01
Hallo ,guten Morgen,wir waren gestern unterwegs,nach einem neuen Auto gucken.Nein,Petra bitte mach dir nicht auch noch um mich Sorgen,du weißst doch,das ich meist sehr direkt die Dinge anspreche,wenn es etwas gäbe,würde ich es hier mitteilen.Am Wochenende ist bei uns immer viel zu tun,da mein Mann auch bei seiner Mutter die Aussenarbeiten verrichten muss und gestern haben wir uns dann mal die Zeit genommen,Autos anzusehen.
Du hast aber schon recht,das mein "Ding"so nah an wichtigen Stellen liegt,ist absolut nicht gut,aber mit dem Wissen lebe ich noch schon seit geraumer Zeit und wenn ich es immer im Hiterkoüpf habe,auffressen von der Angst lasse ich mich nicht mehr.Einerseits ist es (laut Prof.)auch gut,da ich damals sofort gemerkt habe,wie der Tumor wuchs.Vielleicht und wenn überhaupt wächst er ja auch in eine andere Richtung mal weiter,das macht mir mehr Sorge,weil eben keiner weiß,was mal wird.Vielleicht kann man mir in der letzten Juliwoche in der Klinik aber auch dazu etwas mehr sagen.Ich umarme dich ganz fest und melde mich nachher oder spätestens morgen wieder,danke dir herzlich für alles,Susanne

11.07.2004, 15:19
Hallo ihr beiden Lieben
Hab zu Hause zur Zeit noch kein Netz. Wird sich in Kürze ändern. Bin schnell bei Freunden im Compi. Macht euch um mich keine Sorgen. Der Geburtstag ging ja noch so. Ich war mit sehr guten Freunden und meiner Tante essen, zu Ehren von meinem Schatz. Ich hatte das Gefühl, dass er auch anwesend war. Bestimmt hat er sich gefreut, dass ich so gut aufgehoben war!!
Dafür gehts heute bescheiden!! Na, ja ich werd es überstehen. Mein Pa hat vermutlich schon etwas Bammel vor den Tatsachen. Und irgend etwas stimmt schon nicht, ich hab ein komisches Gefühl. Nur die OP allein kann doch nicht der Grund sein für seine Schwäche. Mal sehen, nun ist er erst mal im Appenzellerland und soll wieder fit gemacht werden.
Ich hoffe, dass du, liebe Petra den Sonntag gut überstehen wirst (mit dem Rad?). Ich wünsch dir ganz viel Kraft und dass gut gut schlafen kannst. Und dir Susanne wünsche ich ganz viel Glück, ich wollte, ich hätte etwas von deiner Zuversicht. Ich drücke euch ganz fest. Ein sOnnenstrahl ist auch zu euch unterwegs. Liebe Grüsse Barbara

11.07.2004, 15:20
Liebe Nadine
Ich schicke dir auf diesem Weg ganz viele Sonntagsgrüsse. Gestern gings mir seltsamerweise besser als heute, na ja, die leidigen Sonntage. Ich werde ihn auch überstehen. Ich schicke dir einen Sonnenstrahl und drück dich mal ganz fest. ich melde mich morgen ausführlich. Liebe Grüsse Barbara

11.07.2004, 16:47
Lieb Barbara,danke auch für deine guten Wünsche,die Zuversicht mußte ich wohl lernen,um nicht verrückt zu werden,aber glaube mir,manchmal möchte ich Teller durch die Gegend schmeißen.Dann hilft mir heute aber auch meine Tochter,da sie noch zu klein ist,um eine heulende Mama zu verstehen,geht viel im stillen Kämmerlein ab.Ich habe zwei,drei wirkliche Freundinnen,mit denen kann ich auch Ängste und Wut besprechen,aber leben mußst du im Endeffekt doch alleine damit.Vielleicht weiß dein Pa mehr,als er dir erzählen will,um dir einwenig Angst zunehmen,laß ihn erstmal die Erholung geniessen,mit ein bißchen Abstand sieht vieles anders aus.Wobei Petra aber auch recht hat,hier beiden seit viel feinfühliger und so vorbelastet ,das man schon merkt,wenn was ist.Sonnenstrahlen sind wohl bei dem Wetter "nur"im Herzen zu verschicken,deshalb macht die Augen zu und denkt an den schönsten Sonnenstrahl-Augenblick,den ihr je erlebt habt,bis morgen,Susanne

11.07.2004, 16:52
Liebe Petra,du weißst auch ganz genau,wenn wer schreibt ,habe ich bemerkt,wir haben schon einen richtigen Draht zu den anderen Schreibenrn hier bei uns.Warst du echt heute mit dem Fahrrad unterwegs??Ihr regnet es sogut wie ständig und wir waren wieder Autos ansehen.Ich hab irgendwann gestreikt vor sovielen Fahrzeugen,es ist mir auch ein Stück weit egal.Ich hab heute morgen mal in meinen aus Zeitungen herausgerissenen Buchvorsch.nachgeschaut,welches ich mir für die Ferien bestelle,da war euer Buch P.S.Ich liebe dich auch bei.Ich werde es jetzt kaufen,um euch noch besser zu verstehen ,und um etwas gemeinsames mit euch zu besitzen.Bis dann,Susanne

11.07.2004, 19:57
Hallo Barbara, hallo Susanne, schön dass ihr wieder da seid.
Mir geht es heute eigentlich ganz gut. Bin nicht Rad gefahren, denn das Weitter war schrecklich mies. Ständig regnete es. Es war aber auch unheimlich windig und dagegen anfahren, hatte ich auch keine Lust, aber wie gesagt, mir geht es eigentlich ganz gut. Ich glaube Gaby - ihr wisst, mit ihr schreibe ich privat - ja Gaby hat mit sehr geholfen. Sie schrieb, auch mir tut es noch so unheimlich weh, aber ich kann es nicht ändern und muss versuchen mir ein neues Leben aufzubauen.
Dieser Satz hat mir unheimlich Kraft gegeben, Jedesmal, wenn ich wieder traurig werde, denke ich an diesen Satz - ich kann es nicht ändern, ich kann es nicht ändern -
Gestern habe ich unser Boot ausgeräumt, es ist verkauft und wird am Donnerstag abgeholt. War viel Arbeit bei schlechtem Wetter, gewaschen habe ich es dann auch noch. Donnerstag wird bestimmt noch einmal ein sehr schwerer Tag werden, denn dann geht Axels Traum von mir weg.
Susanne wann fahrt ihr denn in den Urlaub ?
Ich habe übrigens bis 05.30 geschlafen und bin aber erst um kurz vor 09.00 Uhr aufgestanden. Zum Glück kann ich jetzt ohbe Gedanken liegen. Ich habe das Gefühl, das es stimmt , was du Barbara gesagt hast, Man muss auch die schlechten Gedanken zulassen können um sich davon zu befreien.
Ab und zu lasse ich Axles letzten Momente zu, und es geht merkwürdigerweise schon besser.
Morgen ist es 8 Woche her. eine eigentlich sehr kurze Zeit, die mir aber vorkommt wie eine Ewigkeit. So ihr lieben, will mich jetzt mal ins Bad unter die Dusche begeben.
Viele Umarmungen, eine gute Nacht und für morgen - hoffentlich - viele Sonnenstrahlen, sendet euch Petra

12.07.2004, 17:35
Liebe Petra und Susanne
Was ist denn nun mit dem Auto Susanne, habt ihr doch noch etwas gefunden was euch gefallen könnte? Ich glaube nicht, dass Pa mehr weiss als ich. Auf alle Fälle soll er sich nun zuerst erholen, auch seine Partnerin hat Erholung nötig. Mein Pa ist nicht der geduldigste Patient!!
Es freut mich, Petra, dass es dir gestern gut ging. Ich finde auch dein Lebensmotto gut. Ich glaube auch, dass wenn wir erst akzeptiert haben, dass wir es nicht ändern können, darauf aufbauen können. Nur, mit der Akzeptanz ist das so eine Sache!! Klar, uns hat keiner gefragt, was WIR wollen, mein Schatz wurde allerdings auch nicht gefragt!! Und Deiner auch nicht!!
Dass du dich von eurem Boot trennen musst, tut mir sehr leid. Es wird sicherlich ein schwerer Tag werden für dich. Wieder ist etwas weniger von Axel da und das tut verdammt weh. Ich werde ganz fest an dich denken. Ich habe inzwischen das Auto umgemeldet. Der neue Fahrzeugausweis ist bereits gekommen, ausgestellt auf meinen Namen, ich hätte schreien mögen!! Wenn ich auswärts essen gehe, bestelle ich immer Sachen, die ich vorher nie oder fast nie bestellt habe, ich weiss auch nicht warum. Irgendwie muss ich völlig anders leben als vorher!!
Ich hoffe von ganzem Herzen, dass es uns nun jeden Tag ein ganz kleines Bisschen besser gehen wird.
Bei uns ist Sauwetter und Regen mag ich euch nicht schicken. Auf den Bergen liegt wieder Schnee!!
Ich wünsche euch einen guten Abend, dir Petra, dass du gut schläfst und dir Susanne, dass du deine Sorgen ein bisschen vergessen kannst!! Ich halte dir weiterhin die Daumen, dass die Ergenisse gut sind!!
Ich umarme euch und schicke euch viele gute Gedanken. Es tut so gut, auch nur an euch zu denken. Ich fühle mich dann nicht so allein!! Liebe Grüsse Barbara

13.07.2004, 08:24
Guten Morgen ihr beiden und all die anderen,
ja,das du das Boot verkaufst macht auch mich sehr traurig,ich dachte irgendwie nie daran,das du selbst es nicht fährst.Seit wir uns hier kennengelernt haben,wart ihr so eine Einheit,ich werde am Donnerstag ganz in Gedanken bei dir sein und vielleicht schickt Axel dir ein Zeichen,einen kleinen Sonnenstrahl nur für dich.Ich glaube,mit der Trauer ist es wie mit einer Spirale,es geht stetig bergauf,aber beim kleinsten Anstoß auch zügig wieder berab,aber irgendwann kommt man oben an,und hat es geschafft,die neue Situation zu akzeptieren.Ich finde acht Wochen sind im "normalen"Leben zwar kein großer Zeitraum ,aber in der Trauer ein ewiger Moment.Petra,du hast schon jetzt soviel geregelt und geschafft,du brauchst ein bißchen Luft um selbst wieder atmen zu können.Du hast soviel schon umgesetzt von den zuregelnden Dingen ,Hut ab vor Dir.
Barbara,du hast so recht,wir alle werden nicht gefragt und müssen uns sooft fügen,manchmal möchte man weglaufen,wo keiner einen kennt,aber es holt uns überall wieder ein.Mein Neurologe war auch zufrieden,auch in dem Bereich ist Stillstand,das muß reichen,damit lernte ich zu leben und es ist okay so.Mit dem Auto,das ist schwierig,gefallen tut uns viel,meine Tochter wünscht eins mit CD-Player,meinem Mann gefällt ein Cabrio (bei unseren Wetterverh auch sehr zu empfehlen) und ich finde den Audi A2 schön,aber da ich einen sehr genauen Mann habe,dauert die Entscheidung noch etwas an.
Petra wir fahren am4.8.für zwei Wochen auf die Insel Kos.Jetzt fange ich auch allmählich an,mich zu freuen,Wolfgang versuchte mich mit dem Urlaub zu Beginn der Nachsorge zu ermuntern,das klappt bei mir aber nicht,erst muß das eine erledigt sein,bevor ich offen bin für solche Dinge.Petra,du wirst doch nicht verschlafen haben?Wie geht es dir heute morgen,ach da du doch am Abend schreibst,kommt diese Frage etwas zu spät,aber trotzdem.Ich denke an Euch,Susanne

13.07.2004, 17:05
Hallo ,ich bins nochmal,Barbara,ich finde es toll,das dein Vater kein gefügiger Patient ist und jetzt ersteinmal ans erholen denkt.Er hat schon ein wunderschönes Alter erreicht und sollte wirklich jeden Moment auskosten und vielleicht hat er (nein,bestimmt)mehr von schönen Erinnerungen im Urlaub als von weiteren Arztterminen.Meine Oma wird im Sept.94 J.alt,sie ist sehr klein,sehr rüstig und lustig.Ihr Hörgerät stellt sie ab,wenn es ihr passt und so regt sie meine Tante,bei der sie ihre eigene Wohnung hat ganz schön auf.Diese meint immer ihr z.B.ein Stück Kuchen verbieten zu müssen,da sie Diabetikerin ist,sie selbst spritzt sich dann etwas mehr Insulin und isst den Kuchen.Ich lasse sie auch,denn mit 94 J.denke ich hat sie jedes recht,zu geniessen ob nun der Zucker steigt oder nicht.So,bis morgen ihr beiden,ich bringe Vanessa jetzt zum Keyboard-Unterricht,schlaft wirklich gut und fest,mit den dicken Wolken wird der Sandmann in eure beiden Richtungen geweht,Susanne

13.07.2004, 19:47
Halllo ihr Zwei
Ein Cabrio, ja wäre bei uns jetzt auch prima!! Ich kann dich mit dem Audi nur unterstützen. Mein Schatz hat in einer Aud/VW-Vertretung gearbeitet, über 35 Jahre!! Ich hoffe, dass deine Gesundheit wenigsten so stabil bleibt und freue mich für dich, dass du dich nun auch auf die Ferien freuen kannst. Das wird sicher toll, abschalten und alles vergessen! Ich werde Griechenland wohl vorerst meiden. Wir waren schon einige Male da. Das letzte Mal im vergangenen September, noch völlig sorglos und glücklich - es war schön! Aber in Kos waren wir noch nie, eher immer auf unbekannten Inseln, ach war das schön!! Dann habt ihr wenigstens mal schönes Wetter am Stück!!
Du hast eine gute Einstellung zu deiner Oma!! Meinen Vater werde ich wohl heute mal anrufen. Er hat ja nun nicht gerade Glück mit dem Wetter, vielleicht sogar Schnee. Na die beiden sollen sich erst mal richtig ausschlafen. Sie habens wirklich nötig. Und dann werden sie ja sicher noch Anwendungen bekommen. Dann sind sie beschäftigt. Das Essen soll sehr gut schmecken.
Liebe Petra, hast du so viel zu tun oder gehts dir nicht gut? Wenn letzteres, lass dich ganz lieb in den Arm nehmen und dich trösten. Wir haben beide noch einen langen Weg vor uns, aber wie du den gehst, finde ich gut!!
Gestern abend gabs bei uns einen tollen Regenbogen, der sich sogar noch gespiegelt hat. Das habe ich erst zwei Mal gesehen. Das letzte Mal etwa vor einem Jahr, als mein Schatz und ich von einem Besuch bei meiner Tante zurückfuhren. Ich dachte ganz spontan, den hat mir mein Schatz geschickt (natürlich musste ich ein bisschen weinen).
Nun ihr Lieben, ich wünsche Euch einen ganz schönen Abend, seid nicht traurig und schiebt alle bösen Gedanken vor euch weg.
Ihr sollt auch noch ein Stück von meinem Regenbogen haben (eine Hälfte habe ich einer ganz lieben Brieffreundin geschickt)
Nun schlaft gut. Ich umarme euch mit lieben Grüssen Barbara

13.07.2004, 21:33
Liebe Susanne, liebe Barbara, ich bin wiede da. Getsren war ich wie ausgebrannt, hatte nichst zu sagen und alles was ich zusammengebrahct hätte, wäre eh nur Geschwafel gewesen, deshalb habe ich mich lieber gar nicht gemeldet.
bin aber froh über eure Anteilnahme. Susanne, deine Omi finde ich einfach super-super-super. Ich finde es ganz toll, wenn solch alte Menschen nicht mehr angepasst sind. Sollen sie ihr Leben doch genießen, wer weiß, wie viel Zeit sie noch haben, und was man wirklich nicht vergessen darf ist, was hatten sie für ein Leben ? Ein Leben mit viel, viel Arbeit und mit Sicherheit nicht so ''einfach'' wie unsere Leben heute sind, ich meine natürlich unabhängig von diesem sch... Krebs.
Barbara, hoffentlich schickt mir Axel am Donnerstag eine Nachricht, damit ich weiß, dass er mir nicht böse ist, dass ich seinen Traum verkaufe. Es macht mich fertig, aber ich kann es mir einfach finanziel nicht leisten das Boot zu behalten. Hoffentlich versteht er es.
Susanne, bevor ich meine Liebe für Dänemark und für die Bernsteinsuche entdeckte, war ich total auf Griechenland fixiert, Habe einige Urlaube dort verbracht und fand es auch wunderbar. Das letzte mal war ich - so glaube ich zumindestens - 1990 - dort. Ein Jahr bevor ich Axel in Berlin kennenlernte. Ich war im August (!!!!) auf Rhodos, der absolute Horror, nicht wegen der Griechen oder der Unterkunft oder dem Urlaub überhaupt , nee einfach wegen dieser unheimlichen Hitze im August auf Rhodos. Ich habe damals Griechenland geliebt, wie ich heute Dänemark liebe. Ich denke, es gibt immer Verbindungen zwischen der Urlaubsliebe und der Liebe im wiklichen Leben.
In meinem früheren Leben war ich einmal 3 Jahre mit einem Griechen zusammen, wir haben zusammen gelebt und uns geliebt, kam daher die Liebe zu Griechenland ? Und dann später kam die Liebe zu Axel und die dadurch entstandene Liebe zu Dänemark.
Diese Liebe ist natürlich jetzt viel näher , als die zu Griechenland, wen wundert es ? Ich würde so gerne auf unsere Imsel Läsö fahren, aber ich habe Angst davor, ich habe unheimliche Sehnsucht nach der Insel, kann sie aber alleine auch nciht aufsuchen, was heißt alleine, ich kann dort nicht ohne Axel hin.
So, ich muss jetzt Schluss machen, nimmt mich schon wieder viel zu viel mit, will das eigentlich nicht, bin froh eich zu kennen, mit euch zu sprechen. Susanne, wie
hälst du das bloß mit uns aus ?
Barbara, ich wünsche dir alles, was du dir auch selber wünschst, Regenbögen, Sonnenstrahlen usw.
Schlaft gut, träumt süß, und hier drei Wünsche für euch, die ich irgendwann in den letztem Wochen von meiner Schwester bekommen habe.
Ich wünsche euch die Kraft euren eigenen Weg zu gehen, den Mut euer Leben wieder neu zu entdecken und das Glück, immer gute Freunde an seiner Seite zu habe.
Wirklich eine schöne Lebenshilfe.
Alles Liebe sendte Euch Petra

14.07.2004, 08:12
Guten Morgen,mensch,sind die Wünsche schön,wenn ich mit schreiben fertig bin,werde ich sie mir in mein Buch schreiben,danke für diese schönen Zukunftsaussichten.Wie ich es mit euch aushalte,komisch aber das gleiche habe ich heute nacht gedacht.Ich schreibe etwas über unsere Familie ,über meinen Mann ,bitte sagt mir ob das schlimm ist,denn ich habe dann immer ein schlechtes Gefühl euch gegenüber!!Mit Griechenland habe ich bei euch wohl einige Erinnerungen gelölst,vielleicht ist es gut,mal über anderes,auch längerzurückliegendes nachzudenken,einfach die Gedanken zuzulassen.Ich "darf"erst seit 2000 fliegen und daher versuchen wir jetzt auch uns einiges anzusehen,wir fahren in die Robinson-Clubs,da ist es sehr schön,man wird nicht überanimiert und lernt doch nette Menschen kennen.In Griechenland war ich auch noch nicht,bin aber gespannt darauf.Ja,meine Oma ist schon eine süsse Oma,das stimmt.Petra,ich hoffe dich erreichen am Donnerstag unsere Gedanken,natürlich hätte Axel nicht gewollt,da du in finanzielle Engpässe geraten würdest,wie du auch schon geschrieben hast,die Liebe gehört zu dem Mensschen und dem Hobby,vielleicht ist dieser Abschnitt auch ein weiter Schritt in ein neues Leben,entschuldige,wenn ich so direkt bin,ich möchte dir nur helfen,die Gedanken zu ordnen.du brauchst das Boot auch nicht,um Axel nah zusein,er wohnt in deinem Herzen,dort ist sein Platz,nicht auf dem Boot.
Barbara,was macht der Pa?Ich finde seine KRaft und Entschlossenheit toll,sag ihm das bitte.Was machst du in dieser Woche,bei dir scheint wohl die Sonne vom Himmel,hier regnet es nur.Mit VW ist ja komisch,wie klein die Welt doch ist,wir haben hier soviel gemeinsames ,ich drücke euch ganz fest und geniessse,das es euch gibt,Susanne

14.07.2004, 17:57
Hallo Ihr lieben Beiden und auch alle Anderen
Liebe Petra Vielen Dank für deine guten Wünsche, die hiermit unverzüglich zurückgebe, das heisst, ich wünsche dir die Kraft und das Glück. Eine mutige Frau bist du schon! Ich bin sicher, dein Axel wird es verstehen und er braucht das Boot hier nicht mehr!! Axel hätte nie gewollt, dass du in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommst!! Er weiss, dass er dich entscheiden lassen muss, was für dich notwendig und richtig ist. Aber, ich weiss - es tut ganz einfach weh - wieder Etwas weniger, was an seine Existenz erinnert!! Aber wie Susanne mal wieder die richtigen Worte findet: Für die Erinnerung brauchst du keine Gegenstände, er wird immer in deinem Herzen sein!! Es wird noch tausend Momente geben, die weh tun, offenbar müssen wir hier durch!! Ich werde morgen ganz fest an dich denken. Es ist klar, dass es einem dort hin zieht, wo es dem Liebsten auch gefällt. Lass doch alles auf dich zukommen. Wenn du dich trotzdem entscheiden solltest, auf eure Insel zu fahren, nimm einen lieben Menschen mit, der dich versteht!! Aber fahr nicht allein hin. Mir tut es immer gut, mit gemeinsamen Freunden zusammen zu sitzen und über meinen Schatz zu sprechen. Dann kann ich auch Dinge tun, die wir früher gemeinsam getan haben. Ganz liebe Freunde von uns sagten zu mir, nächstes Jahr fahren wir mit dir zusammen alle nach Athen. Dann zeigst du uns eure Lieblingsplätzchen. Das werde ich dann vielleicht auch tun (nun heul ich schon wieder).
Liebe Susanne, es wird dir sicher gefallen in Griechenland, lass dich mal so richtig verwöhnen!! und die Erinnerungen, die du ausgelöst hast, sind schön!! also nicht negativ. Du hast dir die Ferien verdient und hast ja auch noch so viel nachzuholen!! Man sollte gar nichts auf später verschieben, wenn es anders geht.
Mein Pa hat sich gestern ein bisschen übernommen. Es geht ihm aber wieder gut. Er vergisst halt manchmal, dass er 80 ist!! Deine Worte werde ich ihm gerne übermitteln. Ich hab ihm auch schon von euch erzählt. Er findet es gut, dass ich mich mit euch austauschen kann.
Stellt euch vor, ich war zwei Tage nacheinander am Abend zuhause. Aber nun krieg ich einen Rückfall. Ich werde Pizza holen und zu meiner Tante fahren. Wir machen uns einen gemütlichen Weiberabend zu zweit!! Ihre Freundin aus Schweden ist wieder abgereist.
Ich kann euch wieder Sonne schicken und auch Sternchen, der Sommer ist fast zurück. Es ist noch etwas kalt. Morgen soll es wärmer werden und dann sind bereits wieder Gewitter angesagt.
Ich drücke euch ganz fest - für Petra bestell ich das Sandmännchen mit Sand von Läsö. Ich drück dir ganz fest die Daumen für Morgen, vielleicht kannst du noch etwas einplanen, was dir ein bisschen Freude machen könnte (ich weiss, es ist schwierig). Liebe Grüsse Barbara

14.07.2004, 20:56
Hallo ihr beiden, als ich gestern an Gaby und später an euch schrieb, habe ich die ganze Zeit sowas von geheult, dass ich fast nichts mehr sehen konnte. Die Tränen liefen mir wie Sturzbäche aus den Augen. Im Nachhinein, war ich dann aber doch wieder befreit. Tränen befreien immer die Seele, ich weiß es und habe es ja auch wieder gemerkt. Heute Nacht ist ein Wunder geschehen, ich bin erst um 05.23 Uhr das erste Mal wachgeworden, also 7 Min. vor meiner Aufstehenszeit. Ich konnte es gar nicht glauben, war dafür aber so etwas von müde, schrecklich. Es war aber trotzdem super, ich habe seit Monaten wieder einmal 7 Std. am Stück geschlafen, ein wirkliches Wunder.
Susanne, erzähl alles über deinem Mann und Vanessa was du willst, mir zumindestens tut es nicht weh, denn es ist ja dein Leben, von dem du erzählst und daher hat es nichts mit mir zu tun. Anderenfalls könnte ich mit keinem Menschen mehr Konakt haben, der nicht allein ist. Ne, ne, ist schon alles gut so wie wir uns verstehen.
Barbara war die Pizza gut ? Hätte ich jetzt auch ASppetit drauf, ist aber doch schon etwas spät, liegt dann vor dem Magen.
Morgen habe ich mir für den Tag ''X'' einen Tag Urlaub genommen. Treffe mich mit Thomas um 10.00 Uhr beim Boot. Um ca. 11.30 Uhr kommt der Käufer. Oh je, etwas davor graulen tue ich mich jetzt doch, aber was solls, ich kann es nicht ändern, es muss sein. Diese Aussage kam ja ursprünglich von Gaby, ist aber mittlerweile zu meiner geworden. Meiner Mutti habe ich sie auch erzählt, sie hatte ja vor einem Jahr ihren Mann verloren. Und heute, als wir so miteinander telefonierten, da sagte sie auf einmal, ja es ist alles nicht so schön, aber ich kann es nicht ändern, es ist so wie es ist. Ich hätte heulen können vor Freude. Was ganz einfache Worte doch für Hilfe bedeuten können.
Athen war ich übrigens auch schon. An einem super heißen Tag auf der Akropolis. Wa sehr schön, bloß viel zu warm. Was mir noch lebhaft in Erinnerung geblieben ist, ist diese mordmäßige Verkehr in Athen. Großstadt ist gar kein Ausdruck.
Noch ein paar kurze Worte zum Wetter, es ist einfach sch.....
Seit ich zu Hause bin, so ca. 16.30 Uhr, regnete es ununterbrochen. Ziemlich blöd, passt aber zur Stimmung.
So ihr lieben, muss jetzt unbedingt noch an Gaby schreiben und gehe jetzt wieder in den privaten Bereich.
Viele Drücke für euch und Susanne, lass dich bloß von uns nicht runterziehen, bleib weiter so stark wie du bist.
Liebe Grüße sendet euch Petra

15.07.2004, 16:48
Hallo ,ihr beiden,Petra,wie war dein Tag heute???Hast du einen Sonnenstrahl oder sonst irgendein Zeichen mitbekommen,beim Bootverkauf? Es ist gut weinen zu können,da löst die Verspannung in der Seele und auch im Körper,jetzt schlaf nur nicht zulange (das sollte lustig sein).Ach, Petra hier zieht mich doch keiner runter,ich denke,wir bestärken uns,teilen Gefühle mit und reden über unser Leben,danke für deine schönen Worte,ich bin froh,hier sogute Freunde zu finden,ja ,ich bezeichne Barbara und dich auch als meine Freunde,wenn wir uns vielleicht auch nie "sehen"werden,so wird noch von unserem Schreiben immer etwas in uns bleiben,was uns prägt und trägt.
Es ist schön,das es euch gibt,nur leider warum muß man sich so kennenlernen.aber ihr werdet mir vielleicht zustimmen,erst in einer Ausnahmesituation merkt man,wer wirklich da ist und Freund bleibt.Barbara,was ist mit deinem Pa??Sag,ist bei euch der Sommer stecken geblieben?Hier regnet es und regnet.
Heute war ich 4St. mit Vanessa in der Schule,dort war ein Aktionstag für die ärmeren Kinder dieser Welt,es war "anstrengend"schön,die ganze Schule wurde aufgeräumt,gesäubert und die Kinder hatten einen Spaß,morgen sind sie auch noch mit Bild in der Zeitung,ich sag euch,es war so normal schön.Einfach mit den Kindern zusammen zu sein,zu lachen und spaß zu haben,ich konnte einen halben Tag "normal"sein.Mit der Lehrerin haben wir auch Glück,sie ist se´hr offen und spricht auch z.B.über Krankheiten(Tumor),Vanessa konnte von ihren Erfahrungen berichten und in der Klasse ist noch ein Kind mit einem Hirntumor,gestern haben wir in der Klasse meine MRT -Bilder studiert,die Kinder konnten Fragen stellen und ich finde,wenn diese23 Kinder weiter so offen damit umgehen,dann hat mein Ding schon etwas gebracht.
Ich schick euch heute keine Sonne,es ist keine da,aber macht mal die Augen zu und was ihr da als erste seht,das wünsch ich euch,aber nur was reales,ihr wißst schon,wie ich es meine,Susanne

15.07.2004, 19:17
Hallo ihr beiden Lieben
Herzlichen Glückwunsch Petra - so lange zu schlafen. Du musst aber schon arg früh raus!! Wie gehts dir? Hast du den Tag einigermassen überstanden? Vielleicht ging es besser, als du gedacht hast, gerade, weil du dich so davor gefüchtet hast. Auf alle Fälle hab ich ganz fest an dich gedacht!!
Die Pizza war dann ein Wurstweggen (Wurstbrät im Blätterteig), die Pizzeria hat Betriebsferien und der Take away nicht mehr die grüsste Auswahl. Auf alle Fälle wars gemütlich, ich hab dann auch gleich da geschlafen!
Athen ist chaotisch aber schön!! Aber es kann schon brutal heiss werden!! Wir waren nie im Juli oder Augst da!! Dann gehts gewöhnlich besser. Ich bin gespannt, wie ich die Olympiade erleben werde (wahrscheinlich immer gucken und dabei heulen).
Ich glaube schon, dass man darauf aufbauen kann, wenn man begriffen und akzeptiert hat, dass man es nicht ändern kann. Du gehst einen guten Weg Petra!!
Schön Susanne, dass du von Freundschaft sprichst, ich empfinde das ganz ähnlich! Uns verbindet ja auch so Einiges!!
Ich finde es einfach toll, wie du mit deinem Los umgehst und gelernt hast, den Moment und gute Phasen zu geniessen!! Auch wie du auf die Leute zugehst imponiert mir schon!! Ich denke, damit kannst du viele Berührungsängste abbauen, damit die Leute normal mit dir umgehen. Mein Schatz und ich hatten bis zum Ausbruch seiner Krankheit wirklich nie Sorgen!! Wir mussten uns nicht mit Krankheiten und allzu frühen Todesfällen auseinandersetzen. Wir haben aber auch immer gewusst, dass es uns gut ging und waren sehr dankbar dafür!!
Ich rufe meinen Pa heute Abend an. Es wird ihm schon wieder besser gehen, sonst hätte ich was gehört. Ich übermittle ihm deine Worte von gestern.
Der Sommer ist hier, aber auch nicht so richtig. Es gibt Sonne und Wolken und es ist schwül. Wahrscheinlich geht das schwüle Wetter morgen nahtlos in Gewitter über.
Vielen Dank für den freien Wunsch, ich werds heute Abend im Bett ausbrobieren.
Ich schicke euch Wärme, Sonne und auch ein paar Sternchen. Dir liebe Petra schick ich wieder das Sandmännchen vorbei! Sei nicht zu traurig, du hast heute schon wieder etwas geschafft!! Ich wünsche euch einen ganz guten Abend und umarme euch liebe Grüsse Barbara

15.07.2004, 21:45
Hallo, hallo ihr beiden, habe den Tag überstanden, und Barbara
es ging wirklich besser als ich dachte, schon merkwürdig. Der Käufer des Bootes - ein echter Ostfriese aus Emdem - wie der Otto -Ihr kennt ihn ja sicherlich ? - ist ein wirklich netter Mensch. Machte das Boot nicht schlecht, ließ sich nur alles von Thomas und mir erklären. Oftmals machen Leute die den Preis drücken wollen, ja den Kaufgegenstand schlecht, er aber nicht, wiklich sehr anständig, denn was anderes hätte ich nicht ertragen. Na auf jedenfall lief alles prima und sehr harmonisch ab und als er um 15.00 Uhr dann von unserem Verein ablegte, war es zwar traurig aber doch nicht ganz so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Ich denke das Boot - Axels Boot- ist bei ihm in guten Händen. Obwohl, in solch guten Händen wie bei Axel kann es eh nirgendwo sein. Schluss jetzt mit der Jammerei, ich kann alles eh nicht ändern, es ist so wie es ist und wir alle müssen das beste daraus machen, was das Leben für uns vorgesehen hat. Barbara, auch von mir für deinen Pa ganz liebe Grüße -natürlich auch für seine Partnerin - sie sollen das beste aus der Situation machen und sich vor allem lieb haben.
Auch hier im Norden Deutschlands ist es regnerisch,wolkig und schwül. Ein schöner Sommer ist es in diesem Jahr bestimmt nicht, aber .... es kommt so wie es kommen soll!!!
Ihr Lieben, was soll ich jetzt noch sagen ? Ich danke euch, dass ihr für mich da seid, ihr seid mir ein so große Hilfe.
Susanne, du bist ein Mensch, der mich echt neugierig macht. Du bist so unheimlich einfühlsam und auch sensibel. Wie kannst du nur so sein, mit so einer fürchterlichen Erkrankung ? Ich bewundere dich ehrlich !!! Du bist eine wirklich tolle Frau.
Was soll ich jetzt noch sagen ? Das Wochenende ohen Axle naht, mittlerweile das neunte !!!!. So vergeht die Zeit. Ich bin traurig, kann es aber nicht ändern und versuche mir - Gaby - eine neues Leben aufzubauen.
Ich muss euch wieder sagen, dass es so wunderbar ist, dass ich euch kennengelernt habe. Alles Liebe in die Schweiz und in die Nähe von Köln, sendet euch eure ''Freundin''Petra

16.07.2004, 09:07
Hallo ihr lieben Zwei
Ich freue mich Petra, dass du den gestrigen Tag gut überstanden hast. Ich glaube fast, dass es immer am besten geht, wenn man im Voraus mit dem Schlimmsten rechnet und sich darauf einstellt. Es ist schön zu wissen, dass das Boot deines Axel in gute Hände gekommen ist. Das wird ihn freuen! Den Otto kennen wir natürlich. Ich finde ihn ganz lustig, aber mit der Zeit macht er mich nervös.
Pa und seiner Partnerin gehts gut. Langsam wird er offenbar vernünftig und will nicht mehr zuviel aufs Mal. Günstig wirkt sich natürlich auch aus, dass jetzt endlich besseres Wetter geworden ist. Bei euch wird inzwischen auch der Sommer ausgebrochen sein. Auch ich stehe wieder vor einem Wochenende ohne meinen Schatz. Ich habe aufgehört zu zählen, das wievielte. Ich mag gar nicht daran denken, aber an dich werde ich denken Petra, dann wird es bestimmt leichter für mich. Mal schauen, was ich aushecke. Ich müsste mal unbedingt die Terrasse und die Blumen in Ordnung bringen. Dann müsste ich auch mal nach den Gräbern meiner Schwiegereltern und der Grossmutter meines Schatzes schauen. Ich habe zwar noch einen Schwager, der macht aber nichts. Na ja, kann man nichts machen. Ich machs ja für meinen Schatz.
Dir Susanne wünsche ich, dass du heute wieder so unbeschwerte Stunden geniessen kannst wie gestern.
Ich wünsche euch einen guten Tag und schicke euch jede Menge Sonne. Ich freue mich, euch kennengelernt zu haben. Ich umarme euch mit lieben Grüssen Barbara

16.07.2004, 12:44
Ich habe es zum Teil schon hinter mir und auch noch vor mir ...
Das Familiendesaster fing mit der Geburt meines Sohnes vor 3 Jahren an (Feb. 2001). Wir, Papa, Mutti und meine da schon seit ca. 19 J. leukämiekranke Schwester hatten uns wahnsinnig auf ihn gefreut. 12 Tage nach seiner Geburt starb ganz plötzlich und unerwartet mein Papa. 1en Monat später bekamen wir die Diagnose für meine kranke Mom "Steele-Richardsen-Syndrom" eine Mischung als Alzheimer, Parkinson mit Muskellähmung ...
Im April 2002 starb nach langem, schrecklichem Kampf mein Patenonkel (der Bruder meiner Mom) an Prostatakrebs. Ab Mai 2002 - Ende Juli 2002 lag dann meine Schwester im KH, den Toten näher als den Lebenden. Mit einem HB von 2,9 und ohne Leukos, zeitweilig kontra-isoliert und mit schwerer Gelbsucht aber mit einem unbändigen Lebenswillen hat sie den Sprung von der Schippe geschafft. Ich war jeden Tag bei ihr (100 km Hin-und-Zurück), es sei denn, sie konnte keinen Besuch ertragen. Diese Tage waren schlimm ! Ich mußte mich doch um meinen Sohn kümmern und lächeln, obwohl ich nicht wußte ob ich meine Schwester lebend wiedersehen werde.
Dann erkrankte der älteste Bruder meines Vaters an Hautkrebs und Ende Nov. 2002 erkrankte mein anderer Onkel (Mann der Schwester meiner Mutter) an Lungenkrebs. OP war nicht mehr möglich, also eine Chemo nach der anderen .... seit 1em Monat ist nur noch Narbengewebe zu erkennen.
Im März letzten Jahres hat sich der Zustand meiner Mom so verschlechtert, daß wir ihre Wohnung auflösen und sie in ein Pflegeheim "geben" mußten.

Zeitweilig macht es mich dieser Familienzustand wahnsinnig ...
So habe ich es trotz vergangener 3 Jahre nicht wirklich geschafft, den Tot meines Vaters zu verarbeiten. Für den Kleinen mußte ich funktionieren - da blieb die Trauer irgendwie auf der Strecke. Dadurch, daß ich meinem Sohn von seinem "Opa Wim" erzähle hilft es schon etwas aber irgendwo hängt noch etwas fest.
Als meine Schwester im KH lag, kam ich mir so quälend hilflos vor. Obwohl sie älter ist, hatte ich sie im Kindesalter immer verteidigt bzw. Schulkamaraden verhauen, wenn ihr einer weh tat. Jetzt konnte ich keinen verhauen, schuldig machen für das was passiert war - nichts tun - nur da sein. Und was passierte ?? SIE hat mich getröstet und mir Mut zugesprochen, als ich ihn ihrem Zimmer so fürchterlich weinen mußte. Oh Gott, ich hatte es nicht gewollt und wollte immer so stark sein - für sie, so wie in unserer Kindheit ! Auf der Hinfahrt eine Zigarette nach der anderen, im KH Lakritz in den Mund, vor dem Anklopfen an der Tür tief durchgeatmet und ein fast starres Lächeln aufgesetzt. Ich wußte ja nie, wie sie aussah - gelb, eingefallen, schwach ... schickte sie mich wieder heim, weil sie meinen Besuch nicht ertragen konnte ??
Ich weiß, daß diese Situation, von der sie sich jetzt sehr gut erholt hat, ganz schnell wieder kommen kann. Ihre Erkrankung ist in dieser Konstellation recht einmalig.
Ihre Krebsform ist nicht heilbar, weder durch Chemo noch durch eine KMT. Die Uni Düsseldorf hat bei ähnlichen Patienten 7 KMTs versucht - es hat keiner überlebt .... sie will auch nicht als Nr. 8 in die Statistik eingehen.
Sie hat ihre Beerdigung vorbereitet, die Musik ausgesucht und ich mußte ihr versprechen, daß einige gewisse Leute auf ihrer Beerdigung nicht zu erscheinen haben.
Sie hat mir auch das Versprechen abgenommen, sie von dort "abzuholen" wohin sie sich zum Sterben evtl. zurück ziehen wird.

Ich bete jetzt schon, daß ich irgendwie die Kraft finden werde, sie eines Tages gehen zu lassen.

Seaman

16.07.2004, 21:17
Liebe Barbara, heute habe ich mich nicht so gut gefühlt, aber du ahnst es , das Wochenende ist gekommen. Wochenenden ohne den Partner, Freund, Ehemann, Geliebten etc. ist einfach nicht mehr so wie früher, was habe ich mich früher auf das Wochenende gefreut. Die ganze Zeit mit Axel zu verbringen, auszuschlafen(!!!!!!!!) Was ist das ? Kann ich gar nicht mehr zuordnen ! Ausschlafen ?!?
Es ist wirklich so, dass wir uns jetzt ein neues Leben aufbauen müssen, ein Leben ohen unsere Männer. Schwer wird es werden, ich denke aber, dass es irgendwann schon irgendwie gelingen wird.
Hier in Nordderutschland ist das Wetter noch immer nicht besser geworden. Es ist zwar nicht wirklich kalt, nee ehen warm, aber dafür unheimlich ekelhaft schwül.
Sag Barbara, wir schreiben uns ja jetzt im schönsten hochdeutsch, du sprichst aber bestimmt so richtig schwizerich, oder ? Manchmal, wenn ich mich arg ärgere, dann kommt mein Berliner Dialekt so richtigt wieder zum Vorschein, dann icke ich so richtig wieder rum.
Habe mir heute ein Biúch gekauft. Die Kunst allein zu leben. Von Katharine Zimmer, sie ist Psychologin und schreibt folgendes.
Allein und doch in bester Gesellschaft. Alleinsein hat viele Qualitäten - aber es kommt darauf an, wo, wann und in welcher Lebenssituation man allein ist. Und ob man die Einsamkeit frei gewählt hat oder darunter leidet. Von ihr soll anschaulich und überzeugend erklärt werden, warum Alleinsein so unterschiedlich wahrgenommen wird und welche Wege und Strategien es gibt, allein zu leben und sich dabei auch noch gut zu fühlen.
Hört sich gut an, werd morgen anfangen zu lesen und kann die morgen abend vielleicht schon mehr darüber erzählen.
Viele liebe Grüße, eine wunderschöne Nacht für dich, träume wunderschöne Träume, denk an die Vergangenheit und an die Zukunft. Alles Liebe sendet Dir Petra

Susanne , auch an dich ganz viele liebe Grüße, ich bzw, wir sind bei dir und denken an dich. Schlaf gut und süße Träume, sendet dir Petra

17.07.2004, 14:46
Hallo,bin wieder da,gestern morgen habe ich sofort gelesen,aber meist schreib ich dann erst später,das wäre gestern aber 22.30 Uhr gewesen und wir waren ziemlich fetrig.Unser Regenwassersystem funktioniert nicht mehr und als wir um 17.00 nach Hause kamen,wollte ein Nachbar helfen,er kommt jetzt gleich wieder ,d.h.es funktioniert immer noch nicht.Ich war nachmittags beim Augenazrt,tagesabhängig hatte ich nur links 60%,im Vorjahr waren es 80%,davor 50%.Das Ding macht was es will mit einem Menschen.
Petra,es war ein Zeichen,Axel hält seine schützenden Hände über das,was du machst,wenn du ihn brauchst.Du hast den Tag "gut"überstanden,es ist soviel wert,solch eine Hürde zu nehmen und zu meistern,sei superstolz auf dich.Ich denke immer wieder,es ist sowenig Zeit vergangen,seit er verstorben ist und du leistest und ackerst,du schaffst es!!!Und dein wunderschönes Kompliment gebe ich gerne auch an dich und auch an Barbara weiter.Lustigerweise sage ich schonmal zur Vanessa,du brauchst doch keine Angst zu haben wir sind doch zwei-(sie antwortet).starke Frauen.Denkt daran.Barbara machst du gerade die Schweiz unsicher?In deinen Worten liegt immer soviel Lebensbejahendes und offenes,es ist schön,unsre Gmeinschaft hier.Ich möchte euch die Lebensweisheit eines Jungen im Forum-krebskranke Eltern-gerne mitteilen,er hat sie seiner Mutter im Krankenhaus gesagt und ich finde,wir sollten sie unser eigen machen.

Dreh dein Gesicht immer zur Sonne,dann bleiben die schatten hinter dir!

Mit diesen,wie ich finde wunderbaren Worten,umarme ich euch aus dem verregneten Windeck,Susanne

17.07.2004, 21:47
Liebe Susanne, habe mir den Spruch des Jungen erst einmal gleich abgeschrieben, er ist wunderschön, meine Wand vor dem Schreibtisch ist schon vollgepflastert mit helfenden Sprüchen.
Nachher werde ich mir doch mal schnell anschauen, wo genau Windeck liegt.
Hier war es heute total warm, die Sonne schien vom Himmel und wir hatten 30 Grad. Hab ein wenig im Garten geschuftet, aber ansonsten nicht all so viel getan.
Es ist schon merkwürdig, kaum ist das Boot weg, schon wird das Wetter besser.
Susanne, ich finde es so furchtbar. Wir reden immer über unsere Trauer um den Verlust unserer Männer und du hast aktuell doch selber so viele Sorgen um dich.
Hab heute nicht viel erlebt, mir geht es auch so leidlich, bin allerdings auch etwas müde und werde jetzt Schluss machen. Fühl dich umarmt, hoffe, mit eurem Regenauffangsystem ist noch alles in Ordnung gegangen.
Liebe Grüße sendet Dir Petra

Hallo Barbara, auch an dich ganz liebe Grüße, kann mich Susanne nur anschließen, machst wohl die Schweiz unsicher ? Viele, viele Grüße auch an Dich, Petra.

18.07.2004, 17:11
Hallo Petra,hallo Barbara,Petra,was du da als furchtbar empfunden hast,ist deine Sicht der Dinge und auch dein Leben,du kannst dir die Dinge sprich die Probleme anderer Menschen nicht zueigen machen.Im Leben hat jeder sein ganz eigenes Päckchen zu tragen,mich macht es nur traurig,das irgendwie immer die dran sind mit tragen,die es noch nicht sein sollten.Warum leiden kranke,dahinsiechende Menschen und "dürfen"nicht gehen und junge Menschen mit Plänen müssen gehen,es ist so ungerecht und grausam.Vielleicht bin ich so "hart"geworden,um nicht verrückt vor Angst zuwerden.Ich habe Schwierigkeiten damit,wenn mir jemand z.B.von seiner Magen und Darm Grippe ganz schlimm erzählt,ich denke,das ist etwas,was eklig ist aber eben vorbei geht.Bei euch wie auch in anderer Hinsicht bei mir ,geht es nicht vorbei,es verändert uns nachhaltig fürs ganze Leben,das ist es woran ich denke .Ich finde auch,ihr habt ein größeres Päckchen zu tragen,da ihr Angehörige seit,ich spüre bei mir,das ich damit lebe und für mich entscheide,der Angeörige ist in dem Moment machtlos und kann nur begleiten,diese "Hilflosigkeit"finde ich viel ärger,als selbst etwas zu haben.Ich hoffe,da verstehst wie ich das meine.
Hier gewittert und stürmt es wie im Herbst,es ist ein Sommer ,nein!!!Barbara,schick doch ein paar Strahlen zu uns herauf,ansonsten stehen wir bald vor deiner Tür.Ist dein pa wieder auf dem Damm?Wie sieht es bei euch eigentlich mit den Gräbern eurer Liebsten aus,mußtet ihr schon handeln,ich fand es ziemlich traurig ,das Grab "abzuräumen" ,Jetzt ist ein Grabstein da und es sieht nochmal so endgültig aus,auch für die Schwiema,jetzt weis sie auch schon ihren Platz,warum kommen auf einmal solche Gedanken,Susanne

18.07.2004, 21:07
Liebe Susanne, es geht mir auch häufig so, ich denke, meine Güte, worüber regen die Menschen sich auf, über Nichtigkeiten, die es gar nicht Wert sind , überhaupt drüber nachzu denken, aber es ist einfach so, hat man keine Probleme, macht man sich welche. Vielleicht war ich ja früher auch so.
Ich verstehe nicht so ganz was du meinst, aber es ist toll wie du mit der Situation umgehst. Du bist wirklich ein starke FRau, aber ich wiederhole mich.
Getsern habe ich nun endlich ein Teilrechnung vom Beerdigungsinstitut bekommen, darf schon mal 2000,00 Euro bezahlen, eine Nachberechnung erfolgt dann, sobals die Seebestattung stattgefunden hat.
Meine Güte, wie die wohl werden wird, habe schon ein wenig Bammel davor. Wird alles wieder aufgewühlt oder wird alles dann besser ? Bin gespannt.
Zur Zeit scheint es bei mir, als ob ich zumindestens in der Nacht, mit der Situation besser umzugehen vermag. Ich werden zwar immer noch sehr früh wach, gehe dann mal kurz auf Toilette, gehe wieder ins Bett, stecke mir Oropax ins Ohr und kann dann wieder einschlafen, ich werde zwar zwischendurch immer mal wieder wach, aber es geht . Ich habe schon das Gefühl, als wäre die jetztige Situation schon ein Fortschritt.
Wo ist bloß Barbara abgeblieben, fehlt schon, wenn eine von uns nicht mehr dabei ist. Denek aber, dass Barbara nahc dem Wochenende wieder auftauchen wird. Susanne, was ist aus eurem Regenauffangsystem geworden ? Alles wieder in Ordnung ?
Hier war das Wetter heute auch nicht so richtig schön. Heute früh bewölkt, danach etwas sonnig un dunheimlich schwül, später Regen. Na ja, wie immer.
So Schluss für heute, alles Liebe für dich, Sonnenstrahlen habe ich allerdings nicht.
Bis dann, liebe Grüße von Petra

19.07.2004, 09:37
Hallo ihr zwei Lieben
einstweilen liebe Grüsse, Sonne ist leider nicht, kaum 20 Grad und vielen viele Wolken. Ich melde mich später
Dicke Knuddler Barbara

19.07.2004, 15:50
Hallo ihr beiden Lieben und alle Anderen
Bevor ichs vergesse, ich schicke euch ganz viele Sonnenstrahlen, der Sommer ist zurück!! Wie gehts euch. Ich hatte ein gemischtes Wochenende, wie das Wetter. Stimmt genau Petra, ich freu mich auch nicht mehr aufs Wochenende. Wenn mein Schatz jetzt noch gesund wäre, würden wir die Tage zählen und uns gemeinsam auf seinen Ruhestand freuen. Ich darf gar nicht dran denken!
Klar spreche ich schweizerdeutsch, aber ich habe keinen ausgeprägten Dialekt und vermutlich besser verständlich als bayrisch. Wenn du süddeutsch Mundart verstehen kannst, könntest du mich auch verstehen. Der einzige Unterschied besteht eigentlich darin, dass wir in schweizerdeutsch in der Vorgegenwart sprechen und die Konstanzer in der Vergangenheit. Wir haben für viele Dinge dieselben Begriffe. Wir haben eigentlich mit der süddeutschen Mundart mehr gemeinsam, als mit Berner oder Innerschweizer Dialekt. Und hochdeutsch schreiben lernen wir natürlich in der Schule. Das ist auch unsere Amtssprache in der deutschsprachigen Schweiz. Es ist schwierig, in Mundart zu schreiben und noch schwieriger, sie zu lesen.
Du musst uns dann mitteilen, ob es sich lohnt, diese Buch zu lesen. Ich denke aber, ich werde es mir besorgen. Ich möchte irgendwann soweit kommen, dass ich das Alleinleben geniessen kann!
Liebe Susanne sag mal, hab ich das richtig verstanden, es handelt sich bei den Schwankungen um deine Sehschärfe? Hat denn der Arzt eine Erklärung dafür?
Ich war früher eigentlich immer ein optimistischer Mensch. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Aber entweder muss ich eine lebensbejahrende Einstellung haben, oder ich kann mich nur noch umbringen. Ich versuchs halt erst mal mit der ersten Variante. Von den Kindern kann man schon noch viel lernen!! Vielleicht haben die auch noch nicht so ein verkrampftes Verhältnis zum Tod wie wir.
Ja, Susanne, diese Jammerlieschen gehen mir auch mächtig auf den Geist. Eine "Freundin" deren Mann im Dezember ausgezogen war, schrieb mir in der Trauerkarte: "Melde Dich, wenn du reden willst, ich bin jederzeit für dich da, obwohl ich selber riesige Probleme habe." Ich werde mich hüten, ich hab nämlich absolut keine Lust, mir IHREN Kummer anzuhören, und darauf würde es hinauslaufen.
Wir sind nicht religiös. Wir haben seine Asche bei meiner Mutter, die vor 5 Jahren gestorben ist, beigesetzt. Ich gehe selten zum Friedhof, es tut weh, seinen Namen auf der Erinnerunstafel zu lesen. Die Anpflanzung übernimmt die Gemeinde. Man muss dafür einen Betrag im Voraus zahlen. Das Urnengrab bleibt 20 Jahre bestehen. Ausserdem ist er gar nicht dort. Nur sein Kokon, den er jetzt nicht mehr braucht!!
Ich freu mich Petra, dass du wieder besser schlafen kannst.
Meinem Pa gehts ganz gut. Sie geniessen die Ferien, denn endlich ist auch schönes Wetter. Ich habe ihm eure Grüsse und guten Wünsche übermittelt. Er hat sich sehr darüber gefreut.
Ich schicke gleich noch ein paar Sonnenstrahlen hinterher. Wir haben so viel davon. Ich umarme euch ganz herzlich mit lieben Grüssen Barbara

20.07.2004, 13:55
Hallo zusammen,bei uns läßst der Sommer sich leider immer nochnicht blicken,einen Tag ist es zunehmend warm,heute regnet es den ganzen Tag in Strömen.Unser Regenwasserwerk habe ich wohl zerrstört,indem es trockengelaufen ist,als ich morgens die Waschmaschine anstellte und dann längere Zeit ausser Haus war.Die Pumpe muß erneuert werden.Da will mann Umweltbewußt sein und denkt nicht daran,den Tank auch aufzuladen,na ja,es gibt schlimmeres.Heute abend schläft Vanessa in der Schule,es ist der Abschluss vom zweiten Schuljahr,für morgen habe ich mit der Klasse ein Frühstück organisiert,da freu ich mich schon drauf,Vanessa ist auch schon ganz aufgeregt.Ja,Barbara,du hast schon richtig gelesen,mit meiner Sehkraft,seit Tumor schwankt diese je nach Tagesform.Ich fahre daher auch nur begrenzt Auto,ca20-25km,mehr nicht.Meine Augen sind aber eh "schlecht",10.25 dioptrin,auch als Kind war es schon so.Petra,schläfst du noch?Es ist schon ein Stück Tagesablauf,morgens schau ich hier herein,und wenn Vanessa am Nachmittag scpielt oder Pause macht,schreib ich.Wann wird es sein,das du mit Axel hinaus aufs Meer ziehst,zur Bestattung,werden Freunde bei dir sein?Wenn du uns sagst,wann es ist,werde ich um diese Uhrzeit eine Kerze anzünden und bei dir sein.Für heute mach ich jetzt schluß und erzähl euch morgen von allem etwas mehr,es grüßt und drückt euch feste,Susanne


Dreh dein Gesicht immer zur Sonne,dann bleiben die Schatten hinter dir

20.07.2004, 20:42
Nee, Susanne, ich bin schon seit 06.50 Uhr auf Arbeit. Schön wäre es jetzt noch zu schlafen und nicht zu spüren. Meine Schwester hat mich gestern ziemlich ''beschimpft'' Sie kann nicht damit ungehen, das aus der starken Schwester eine Frau geworden ist, die sich nichts mehr zutraut. Das Gespräch war zwar nicht so angenehm, spiegelt aber das Nichtverstehen der Nichtberoffenen wieder. Zm Schluss sind wir schon überein gekommen, dass Menschen, die nicht das Erlebenleben, gar nicht verstehen können, wie es uns geht.
So, ich bin heut ziemlich müde, habe auch nicht so die richtige Lust mich zu unterhalte,, bitte sei nicht böse oder traurig.
Alles, alles Liebe für dich und auch ganz, ganz viele liebe Grüße an Barbara.
Ich umarme euch, Petra
Ps. Die Seebstattung von Axel ist am 02.08.2004, um 12.00 fahren wir los, wann genau der Zeitraum ist, ich habe keine Ahnung, näheres dann am 02.08.04. bzw. am 03.08.04 wenn meine Familie wieder weg ist.
Grüße sendet Petra

21.07.2004, 11:59
Hallo ihr beiden Lieben
Ich weiss Petra, wenn wir auf einen Spruch verzichten können, dann ist es dieser, dass das Leben weitergeht!! Das hat letzthin ein guter Freund zu mir gesagt. Ich sagte ihm, dass er anmassend ist und ich ihm nie wünsche, was uns widerfahren ist und dass mich im Moment wirklich NICHTS Anderes interessiert, als der Tod meines Mannes!! Es ist von deiner Schwester sicher gut gemeint, aber sie hat wirklich keine Ahnung!! Sag ihr, dass sie dir damit nicht hilft und dass sie dich so nehmen muss, wie du zur Zeit bist. Dazu gehört auch von deiner Schwester eine gehörige Portion Zugeständnis und Grösse, und das darfst du von ihr erwarten. (Du kannst ihr das mail ruhig zeigen, wenn du magst!) Ausserdem finde ich, dass du immer noch eine sehr starke Frau bist!! Was du schon alles geschafft hast!! Ich bin noch lange nicht so weit!! Die Seebestattung ist sicher der Wunsch von Axel, ich finde das toll, dass du ihm diesen Wunsch erfüllst!! Dazu gehört wahre Grösse!! Ich werde dann an diesem Montag ganz fest an dich denken.
Sei nicht traurig!! Denke immer daran, dass dein Axel dich liebt. (es ist schön zu wissen, dass man geliebt wird.) Unsere Liebsten sind uns nur vorausgegangen, bereiten alles vor und warten geduldig, bis wir nachkommen. Du bist bei Susanne und mir gut aufgehoben!! Du kannst dir den ganzen Kummer von der Seele schreiben - wenn du magst, und wenn du nicht magst, ist das auch ok. Es muss für DICH stimmen!!
Liebe Susanne, wie war das Frühstück? War denn Vanessa sehr müde? Ich weiss noch, wenn ich als Kind mal bei anderen Kinder übernachtet hatte, gings so richtig los mit Kissenschlachten etc. Sicher war das Frühstück ein buntes, lustiges Durcheinander, das dich deinen Kummer etwas vergessen lassen konnte!! Das ist gut für die Lebensfreude! Deine Sehkraft ist wirklich nicht gut. Mein Schatz und ich sind (waren) auch kurzsichtig, aber doch nicht so arg!! Meinst du nicht, du solltest mal eine Zweitmeinung von einem anderen Augenarzt einholen (nur, damit du nichts verpasst)? Oder sind diese Schwankungen normal, wenn man einen Tumor deiner Art hat?
Der Sommer bei uns erinnert eher an die Tropen. Es ist recht warm, es scheint zur Zeit die Sonne, aber es hat heute auch schon geregnet. Nun wünsche ich euch einen ganz schönen Tag und dir liebe Petra, dass du gut schläfst und nur das machst, was DU willst!! Ich schicke euch viele Sonnenstrahlen und umarme euch Barbara

21.07.2004, 15:49
Hallo Ihr Beiden, nochmals ich
Ich soll euch ganz herzlich unbekannterweise von meinem Dad und seiner Partnerin grüssen. Er freut sich sehr über eure Anteilnahme. Er ist aufgestellt und geniesst seinen Erholungsaufenthalt.
Liebe Grüsse Barbara

21.07.2004, 21:37
Barbara, Susanne,
es ist echt erstaunlich, dass man immer von den anderen denkt, das sie besonders stark sind. Irgendwann kommt dann immer die Erkenntnis, dass es genau so nicht ist, es erscheint nur so. Ich denke immer, wow, sind Barbara, Susanne und Gaby aber stark. Irgendwann kommt wieder eine Mail und da relativiert sich mein Meinung dann wieder ganz schnell.
Barbara, es ist schön lesen zu können, dass ich ganz egoistisch sein darf - das gleiche gilt natürlich für uns alle, also nicht vergessen - Denkst du wirklich, dass ich schon sehr viel geschafft habe ? Ich fühle es so gar nicht, ich denke immer, das ich gar nichts schaffe und immer nur in meiner Trauer aufgehe. Das ich jammere und mich gehen lasse, es ist wirklich erstaunlich, welche Meinung man selber über sich hat und was andere über einen denken.
Für heute Schluss, hoffentlich meldet sich morgen Susanne wieder. Sicherlich war sie heute mit Vanessas Auswärtsschlafen genug beschäftigt. Auf diesem Weg, aber trotzdem noch ganz liebe Grüße an Susanne und danke für ihr Mitgefühl und ihr Verstehen, obwohl sie/du selber so viele Sorgen hast.
Gute Nacht und schlaft gut.
Eure Petra

22.07.2004, 08:35
Hallo,und guten Morgen,Vanessa schläft noch,da nutze ich die Zeit um bei euch zu sein.Petra,wenn du nicht viel geschafft hast in nur ein paar Wochen,wer denn.Mensch,du organisierst und verwaltest Haus,Boot,Arbeit und ausserdem dein Leben mit diesem schlimmen Schicksalsschlag,was willst du noch bevor du merkst,was du leistest.Ich bewundere euch beide im Umgang mit dem Verlust und vielleicht ist deine Schwester auch hilflos und motzt deshalb mit dir,denn woher soll sie die richtigen Worte finden.Vielleicht würde sie sich fallen lassen und resignieren und du handelst eben ,es gibt keine Art "richtig"zu trauern,ich denke,sie ist dem allen einfach nicht gewachsen ,aus der Unsicherheit heraus,nicht zu wissen,was sie machen soll.Sie macht sich bestimmt viele Gedanken,sie sie dir garnicht mitteilt und du bist ihre Schwester,auch aus Angst kann man ungerecht werden.Irgendwann sieht sie ein,das sie garnicht weiß,wovon sie spricht.
Barbara,danke für die Grüsse von deinem Pa,es ist schön,ihn wieder fit zu erleben ,für dich stellt das bestimmt auch im Moment eine Erleichterung darr.Schenk deinem Pa doch bitte auf einer Karte den Spruch(weiter oben),ich finde der sollte ein Leitsatz unser aller Leben werden.Mit der Sehkraft,mach dir keine Sorgen,es ist ja nur das linke Auge und ich hab schon ein Heer von Ärzten hinter mir.Erklären ist schwer,da der Tumor nicht direkt am Sehnerv liegt ,sondern hinten links am Kleinhirn.
Vanessas Übernachtung hat auch mir einen schönen Abend in ihrer Klasse beschert,die zweite Lehrerin war noch nicht da,sodaß ich mit noch einer Mutter für die Kinder noch gekocht habe und dann auch mit ihnen gemeinsam gegessen habe,so im Kreis der Kinder war es wie in meinem früheren Leben.Die Nacht war zwar dann ziemlich kurz,weil er da im Kopf dann keine Ruhe gibt,aber das war es wert.Es rauscht,ähnlich wie Tinnitus in meinem Kopf,das Herz hör ich da schlagen,eben nach Anstrengung lauter usw.Gestern war dann gemeinsames Frühstück und die Kinder waren sowas von müde,es ist für sie eine schöne Erinnerung.
Wenn Vanessa vor etwas Angst hat oder unsicher ist,sage ich ihr immer wieder,du brauchst keine Angst haben,wir sind doch zwei starke Frauen.Das möchte ich euch als Spruch schenken,denkt immer daran,wenn es die Situation erfordert.
Ihr braucht keine Angst zu haben,ihr seid zwei starke Frauen,eure Susanne

22.07.2004, 12:56
Der Umstand vom Angehörigen zum Hinterbliebenen ist mit
das schmerzlichste für mich,schreibe immer noch in jeden Antrag
verheiratet statt Witwe,rede immer noch von meinem Mann wie wenn er noch da wäre,werde immer noch gefragt wie es ihm geht.
Ich kann es immer noch nicht glauben ,warte jedesmal darauf dass er zur Tür hereinkommt.
Wenn nicht noch die vielen finanz.Probleme und andere Sachen
auf mich zukämen um die ich mich kümmern muss,wäre ich bestimmt
schon zusammengebrochen.
Muss nur noch zur Toilette rennen,habe andauernde Magenschmerzen... warum schreibe ich das alles.

Ich werde mir Mühe geben mit dem Leben als Hinterbliebene klarzukommen,doch es ist noch ein sehr langerv Weg.

Am 27.06.2004 ist mein Mann aus dem Leben gerissen worden von dem Mörderkrebs,ich kann es nicht akzeptieren.

Viele Grüße an euch alle hier,ERIKA.

Bärchen`s Petra
22.07.2004, 14:00
Hallo Erika,

ich kann nachvollziehen, was Du empfindest, mein Mann starb am 02.06.04 und ich bin 4 Wochen später zusammengebrochen, konnte mit meinem Schmerz nicht umgehen, früh nicht mehr aufstehen, wollte nichts hören und sehen und war eine Woche im KH. Das hätte mein Mann nicht so gewollt und das hat mich jetzt wieder stark gemacht. Ich kann wieder freier atmen und die Trauer ist ein anderer Schmerz als vorher. Wir müssen lernen damit umzugehen, ich denke nur noch an unsere schöne Stunden, kann wieder unsere Musik hören, an sein Grab gehen, ohne das sich alles in mir verkrampft. Mein Mann hat immer gesagt, dass Leben muss für mich weiter gehen, dafür haben wir uns geliebt, geheiratet und sind den Weg gemeinsam bis zum Ende gegangen. Es ist schwer und es wird immer wieder Tage geben, an denen man verzweifeln möchte, aber cih glaube, auch Dein Mann würde nicht wollen, dass Du leidest, zum Leben gehört auch das Sterben und wichtig ist doch nicht, wie lange man miteinander gelebt hat, sondern wie man zusammengelebt hat. Ich wünsche Dir die Kraft stark zu sein.
LG Bärchen`s Petra

22.07.2004, 17:28
Liebe Petra,

danke für deine tröstenden Worte,ich hoffe das es bei mir
auch so sein wird.
Momentan bin ich froh jeden Tag auf´s neue zu überstehen und
ich weiss ich werde es schaffen ,irgendwann.

Liebe Grüße an dich,Erika

22.07.2004, 18:37
Hallo liebe Petra und Susanne und alle Anderen
Liebe Petra. Es ist, wie Susanne schreibt. Du HAST schon viel geschafft. Ich habe noch gar nichts erledigt, ausser was unbedingt sein musste!!! Und Trauern werden wir noch lange, auch das ist legitim!! Wir dürfen uns auch mal selber leid tun!! Vergiss das nie!! Ich hatte wirklich zwei, drei gute Tage und heute könnte ich wieder einmal den ganzen Tag heulen!!
Meine Güte Susanne, da hängt ja ein furchtbares Damoklesschwert über dir, und Du gehst so gut damit um!! Ich wünsche dir von Herzen, dass du für deinen Mut und deine Zuversicht belohnt wirst.
Erika, ich umarme dich, ich weiss, es ist so schwer, den liebsten Menschen gehen zu lassen. Auch wenn du nun nach dem Gesetz nicht mehr verheiratet bist, spielt das doch keine Rolle. Du BIST mit deinem Mann verheiratet und wirst es bleiben!! Ich spreche auch immer von unserer Wohnung, unserem Auto und überhaupt, meistens in der WIR-Form. Ich wünsche dir viel Kraft und irgendwann wieder Zuversicht.
Ich wünsche euch einen ganz schönen Sommerabend, Petra, dir wünsche ich, dass du gut schlafen kannst und Trost findest in den Gedanken an deinen Axel, so wie er früher war. Denk daran, er liebt dich immer noch und ist sicherlich erigendwo in deiner Nähe und gibt dir Kraft.
Ich schicke euch viele Sternschnuppen und umarme euch mit lieben Grüssen Barbara

22.07.2004, 21:26
Hallo ihr alle,zu einer für mich ungewohnten Zeit möchte ich euch noch ein Gedicht aus dem Angehörigen-Forum mit in die Nacht geben,ich hoffe,dem dortigen Schreiber ist es recht,denn ich denke,es passt so gut hier her.
Die Erinnerung bleibt,man kann sie dir nicht nehmen.
Die tröstenden Worte möchtest Du jetzt nicht hören,
denn sie klingen wie fremde Chöre.
Denn sie singen Lieder in fremden Sprachen.
Dein Herz spricht im Moment eine andere Sprache.
Versuche sie nicht zu verstehen,
denn sie wird auch einmal wieder gehen.

Es wird lange dauern bis sie vorüber
aber dann wird es erträglicher sie zu leben.
Nimm die Sprache deines Herzens an,
denn du sprichst sie nicht alleine.
Millionen Menschen sprechen sie irgendwann.
Du bist nicht alleine.

Danke,an die Schreiberin im Angehörigen--Forum,Susanne

22.07.2004, 21:36
Susanne, es war ein schönes Gedicht und denke immer daran, ihr seid 2 starke Frauen. mehr will ich heute nicht dazu sagen. Ich danke dir für deine Hilfe und Zusprache.
Alles liebe eure Petra

22.07.2004, 21:38
Barbara, auch dir möchte ich für deine lieben Worte danken, es ist schön, dass wir für einander da sind.
Erika schreib in dieses Forum, es hilft so ungemein.
Morgen dann wieder mehr.
Liebe Grüße eure Petra

23.07.2004, 08:15
Guten Morgen Petra,ich hoffe,niemand hier ist beleidigt,wenn ich dich heute mal ganz persönlich anspreche.
Nicht IHR seid zwei starke Frauen,NEIN wir hier sind starke Frauen,wir alle ob wir wollen oder nicht.Wenn wir nicht stark wären,würden wir aus den unterschiedlichsten Gründen verrückt werden!!!Petra,du bist so stark,vielleicht schon zu stark denn hier brauchst du nichts zu beweisen,fluche,schreie,schreibe Worte,die vielleicht du nie ausspichst,sei nicht nur stark,denn ich bewundere deine Tatkraft so sehr,aber verdränge dich nicht dabei.Ich umarme dich ganz feste und wünsche dir für heute einen nicht starken,einfach nur angenehmen Tag,ich denke an dich,deine Susanne

23.07.2004, 08:20
Guten Morgen Barbara und Erika,Petra schrieb so traurig,was können wir nur tun?Da wir so weit auseinander wohnen,können wir unsere Flasche Rotwein auch heute nicht zusammen geniessen,ich wünsche nur,das ihr alle hier wieder lachen könnt,ohne Hintergedanken.Mir fällt aber gerade ein,das meine Schwiema auch nach ca.einem viertel Jahr ziemlich resigniert war und nichts mehr wollte,sonach dem Motto alles egal.Es ging wieder vorbei und vielleicht,nein bestimmt ist auch dies ein Stück der Trauerarbeit.Einiges ist erledigt,der "Alltag"setzt ein und dann?Ich würde euch allen sogerne einen Talismann schenken,der euch beschützt,ihr seid mir so ans Herz gewachsen,eure Susanne

23.07.2004, 16:18
Hallo ihr Lieben
Liebe Petra, wie können wir dich nur etwas aufheitern? Ich weiss, was du empfindest, es tut so weh. Aber auch du darfst mal durchhängen. Ich glaube, diese Phasen der Trauer müssen wir ganz einfach durchmachen (du weisst ein Schritt vorwärts, zwei zurück). Das ist völlig normal. Wir müssen uns Zeit lassen und können unser Leben nicht von heute auf morgen grundlegend neu gestalten. Lass dich ganz fest in die Arme nehmen.
Liebe Susanne irgendwann werden wir die Flasche Wein einmal zusammen trinken!! Das Gedicht werde ich an Pa weitergeben. Morgen hole ich die beiden Turteltäubchen wieder ab. Ich bin froh, dass ich morgen beschäftigt bin. Morgen ist es genau drei Monate her, seit mein Schatz gestorben ist. Es ist eine so kurze Zeit und doch habe ich das Gefühl, dass es schon ewig her ist.
Nun wünsche ich euch allen einen angenehmen Abend und ein trotz allem schönes Wochenende. Ich wünsche euch wunderschöne Träume von euren Liebsten. Ich drücke euch ganz fest mit lieben Grüssen Barbara
Natürlich sind die guten Wünsche auch für Erika gedacht.

23.07.2004, 16:38
Hallo Barbara,viel "Spaß" beim abholen der beiden,du hast sie wirklich richtig liebt,es spricht aus jedem deiner Schreiben,danke,das du ihm das Gedicht gibst,es ist ein wahrer Spruch von solch einem kleinen Jungen.Kinder gehen eben naiver und ehrlicher an manche Dinge heran.
Die Flasche Wein,ja darauf freue ich mich schon.Mir ist schon öfter aufgefallen,das wir noch nie den anderen nach unserem Äußeren gefragt haben,um uns noch mehr ein Bild machen zu können.Es ist wohl,weil uns ganz viel wertvollere Dinge viel wichtiger sind.
Petra,du kreist heute den ganzen Tag in meinem Kopf,dir müssen schon die Ohren klingeln(sagt man hier,wenn man vile an jemand denkt),laß dich "Turbo"frau auch mal verwöhnen,gönn dir was schönes,eine dicke Pizza,ein Rieseneis oder eben die Flasche Roten,bitte nur für dich.Heute abend mach ich eine Kerze an,die Flamme wird dich erreichen und so sind wir irgendwie heut alle zusammen.
Barbara,das die beiden genau morgen nach Hause kommen,es ist Schicksal und so gewollt.Du solltest nicht allein sein mit den Gedanken und bist es so auch nicht,die Kerze heute bringt uns soweit entfernt doch zusammen,ich wünsche euch allen,das ihr auch den Regen wieder auf der Haut spüren könnt,Susanne

23.07.2004, 17:15
Hallo Petra,Barbara und natürlich Susanne würde gerne weiter
bei euch hier schreiben obwohl mir noch die Worte fehlen ,
möchte mich auch gerne etwas einlesen um mehr über euch und
euere Familien zu erfahren.

Ihr solltet nur wissen das ich an euren Gedanken und Gefühlen
mit bei euch bin und euch allen (uns) eine Flasche Rotwein
bestimmt gut tun würde.

Wünsche euch ein schönes (wenn man dies so sagen kann)
Wochenende und ganz liebe Grüße , Erika.

23.07.2004, 21:02
Hallo Erika,danke für deine Wünsche,ja ,bei sovielen Seiten hast du jetzt ersteinmal Einlesezeit zu verbuchen.Es ist schön,deine Wünsche zu lesen,irgendwann,wie Barbara sagt,werden wir gemeinsam unseren Roten trinken,da kennst du uns auch einwenig besser.Sei nicht böse,wenn hier wir bisher drei dich noch nicht immer ansprechen,ich glaube,du hast unser Team jetzt erweitert und deshalb herzlich willkommen.Erzähl dann,wann und wieviel DU möchtest,wir hören zu,Susanne

23.07.2004, 22:07
Hallo Mädels, ich hatte heute eine Tag ohne Traurigkeit. Es geht mir gut und ich kann es gar nicht fassen. Ich denke, heute ist ein Tag mit zwei Schritten vorwärts.Es tut so gut, ich kann es gar nicht beschreiben, wieder einmal zu leben wie vorher.
Wenn wir alle jetzt nicht so unheimlich weit von einander entfernt wohnen würden und zusmamen unseren Wein trinken könnten, dann wäre das Leben fast perfekt.
Barbara, du hast Recht, 3 Monate kommen uns zur Zeit vor wie eine Ewigkeit, es ist wirklich erstaunlich.
Mich macht es doch ziemlich froh, dass wir in solchen Extremsituationen auf Menschen treffen, die einen stützen können. NIe hätte ich gedacht, das so etwas gechehen könnte.
Auch von mir ganz, ganz liebe Grüße für deine PA und seiner Liebe. Ich hoffe, dass es euch/ihnen noch ganz lange Zeit gut geht. Vor allem wünsche ich es von Herzen für dich.
Susanne, ich überlege immerzu, was ich dir speziell sagen könnte, habe aber doch damit ziemliche Schwierigkeiten, würde dich so gerne unterstützen, allerdings fehlt mir immer die Idee wie, es ist schon schwer. Aber was auf jeden Fall über all meine Überlegungen steht, ist, dass ich dich mit deiner Zuversicht, mit deiner Tochter und mit deinem Mann nicht vermissen möchte. Wie geht es ihm eigentlich zur Zeit ? Wir schreiben hier immer nur über uns, ohne daran zu denken, das es ihm ja auch nicht so gut ging bzw. geht.
Erika, schreib dir hier alles von der Seele, hab keine Hemmungen, kotz dich einfach aus. Alles was raus kommt, hilft dir letztendlich. Ich spreche übrigens aus Erfahrung !!!
Susanne, du schreibst über das Äußere. Ja, es gibt sicherlich wichtigere Dinge als das Äußere eines Menschen. Aber, ihr wisst ja, das ich mir mit Gaby privat Mails schreiben. Seitdem wir allerdings Bilder ausgetauscht haben, ist der Kontakt, auf jedenfall von meiner Seite aus doch intimer geworden.Du siehst dann dein gegenüber vor dir.
So für heute Schluss, meine Schlafproblem scheine sich erledigt zu haben, seit dem ich mein Oropax nehme. Alle Liebe sendet Euch Petra, will morgen zum Yachtclub fahren um Thomas und die Leute zu besuchen.
Bis morgen, liebe Grüße sendet euch Petra

24.07.2004, 20:43
Hallo ,ihr alle,Petra,ich dachte beim lesen,du springst gleich durchs Netz zu mir hier durch.Was ist geschehen,du hörst dich so anders an???Bevor ich spekuliere,vielleicht erzählst du mehr davon.Was willst du mir eigentlich schreiben,das es dich und Barbara und Erika(wo bist du) gibt,reicht mir echt.Seit wir uns schreiben,ist das Leben reicher geworden,ich fühle mich angenommen und verstanden,obwohl ihr alle ein so verdammt großes Leid zu erleben habt,gebt ihr mir Kraft und Mut,danke,das es euch gibt,die drei im Himmel haben wohl die richtigen zusammengeführt.
Wie es Barbara wohl heute ergangen ist?Na,ich denke,die beiden werden sie bestimmt mit Erlebnissen abgelenkt haben und zur rechten Zeit ihre Gedanken gen Himmel geschickt haben.
Du hast recht,wenn man ein Bild vom Gegenüber hat,hat man es auch im Kopf und im Herzen,deshalb ich bin 1.70 groß und leider 75kg schwer.Unser Chefarzt in Düsseld. sagte immer ,besser eetwas zuviel,wenn es dir schlecht geht,kann der Körper erstmal davon zehren.Das ist immer meine "Ausrede,da ich gerne 5-6kg leichter wäre.Ich trage eine Brille(goldfarb. Metall) mit Speziallgl. sonst wären sie 1cm dick.Lange,lockige,dunkelbl. Haare.Ich dachte gerade,ich schreibe,als wenn ich eine Annonce aufgebe,kam mir beim schreiben gerade so in den Sinn,tschuldige.
Meinem Mann geht es gesundheitlich (Niere)wieder ganz gut,er ist aber noch nicht bereit,nochmal zum Arzt zu gehen.Allerdings hat er durch die Grippe wieder die bekannten Probleme mit dem Kopf,er hat beidseitig Tinnitus und ist seit bestimmt 20 J.Nasenspray abhängig.Es gibt kein schlimmer Leid,als was man sich selbst antut.Heute bin ich ziemlich ironisch geladen,nimms nicht so schwer,aber es ist doch so,er könnte davon,wenn er wollte.Bleibst du denn weiter Mitglied m Yachtclub?Wie ist es dort,kanntet ihr schon einige Leute besser und du hast dort Freund?
Ich wünsche euch für die Nacht einen langen,guten Schlaf mit wirklish schönen Träumen,eure Susanne

24.07.2004, 23:18
Liebe Susanne, nachdem ich deine Mail gelsen habe, musste ich doch erst einmal lesen, wie mein gestern geschriebenes, heute auf mich wirkt. Und du hast Recht. Ich frage mich auch, was ist geschehen ? Ich kann es mir selber nicht erklären, es ist mir auch letztendlich auch egal, wichtig ist, dass ich zur Zeit nicht mehr von dieser unendlichen Traurigkeit umfangen werde.
Ich denke aber, dass letztendlich die ganzen mit euch geführten Gespräche, die Gespräche mit meiner Familie, mit meiner Freundin, mit meinen Kollegen, mit meinen Nachbarn und vor allem das Auseinandersetzen mit mir selbst, mich zu diesem momentan bestehenden Verhalten geführt haben.
Auch heute fühlte ich mich im Grunde genommen wohl - allerdings immer unter der Premisse, dass ich jetzt ein Leben ohne Axel führen muss.
Ich bin auch 1,70 groß und wiege 72 kg. Ist ja auch niocht gerade wenig, aber was solls. Trage auch ein Brille, aber allerdings nur zum lesen und bei weitem nicht so stark wie deine.
Mein Haare sind hellbraun und mittellang..
Ich denke ich bleibe weiterhin Mitglied im Yachtclub, werde die Mitgliedschaft nur von Aktiv mit Boot in Aktiv ohne Boot ändern lassen. Ja wir kannten dort schon einige Leute, hatte aber nur mit wenigen engeren Kontakt, diese Kontakt bestehen jetzt allerdings weiter. Mal sehen wie es mit der Zeit wird.
So Schluss für heute, der Tag war anstrengend, war heute 2 Stunden in der Stadt bummeln. Alles Liebe für dich und die andern sendet euch Petra

26.07.2004, 14:17
Hallo ihr drei Lieben
Erika, willkommen im Club. Der Austausch mit euch tut mir wirklich sehr gut. Ich freue mich sehr Petra, dass du jetzt Tage hattest, die richtig gut waren. Sei aber nicht geschockt, wenn es wieder schlechte Tage gibt - die kommen leider sicher auch wieder. Aber wahrscheinlich muss es die geben, damit man weiss, wie die guten Tage sind.
Ich hab die Beiden wieder wohlbehalten nach Hause gebracht, obwohl es am Samstag alles andere als ein Vergnügen war, in die Berge zu fahren. Wir hatten wolkenbruchartige Gewitter und teilweise ganz schön Wasser auf den Strassen. Vor Erdrutschen sind wir dann glücklicherweise verschont geblieben. Na ja, ich war dadurch wenigstens etwas abgelenkt von den düsteren Gedanken.
Zu meinem Äusseren, ich bin 165 cm gross (Schweizerinnen werden nicht so gross wie Deutsche) und wiege zur Zeit ca. 52 Kilo, normalerweise ein paar Kilo mehr. (Ich hätte gerne auf diese "Abmagerungskur" verzichtet, Kummer schlägt mir immer auf den Magen) Ich trage eine Brille, weil etwas arg kurzsichtig (nicht so sehr wie Susanne). Meine Haare sind kurz und inzwischen mehr grau als dunkel, wobei ich eigentlich schon früh die ersten grauen Haare bekam. Sei froh, Susanne, dass du etwas Vorrat hast. Ich habe das bei meinem Schatz gesehen. Er hatte so plötzlich so viel an Gewicht verloren. Das war dann besonders schlimm, weil er wirklich schon vorher eigentlich keine Reserve hatte. Offenbar hat dein Mann nicht deinen Kampfgeist. Es muss schwer sein für dich, so zuzusehen, wenn er mit seiner Gesundheit Raubbau betreibt. Aber nun kannst du ja bald deinen Kummer bei ein paar wunderbaren Urlaubstagen vergessen.
Ich hatte am Wochenende wieder volles Programm und kaum Zeit zum Nachdenken!! Ich habe aber auch langsam etwas Bedenken, dass ich auf der Flucht bin, vor meinen Gedanken, vor der Realität, ich weiss es nicht!! Denn am Sonntagabend ging es mir nicht wirklich gut!!
Nun schicke ich euch allen noch ein paar Sonnenstrahlen. Sie sollen euch wärmen und euch in euren dunklen Stunden begleiten und etwas aufheitern. Ich umarme euch mit lieben Grüssen Barbara