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Alt 25.10.2010, 23:13
Kasandra66 Kasandra66 ist offline
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Registriert seit: 29.06.2010
Beiträge: 28
Standard AW: Noch ne Tochter mit nem Vater ...

Tja,
auch bei uns gibt es keine guten Nachrichten.
Der Pleuraerguss ist nicht in den Griff zu bekommen, die Pleuradese hat nicht den Erfolg gebracht, den Erguss zu bändigen. Letzten Donnerstag wurde eine zweite Drainage gelegt; heute wurde das ganze durch eine größere ersetzt. Der Arzt meinte heute: jetzt hilft "Daumen drücken", dass wenigstens das zum Stillstand gebracht werden kann. Wenn dem so wäre, könnte man meinen Vater wenigstens von der Drainage "befreien". (letzeres sind meine Worte).
Mein Vater ist sehr, sehr schwach, schläft sehr viel. Essen geht gar nicht mehr ( habe heute die Bilder der letzten Gastroskopie gesehen ...... das sieht scheußlich aus). Die Lungenmetastasen auf dem CT kann man nicht mehr zählen, ...es sind sehr viele, die Leber hat auch welche, am Darm sitzt auch eine ..... mein Vater kann kaum sprechen, er ist "heißer" ...... die Stimmbänder sind auch in unmittelbarer Nähe der Speiseröhre.
War am Sonntag bei ihm und er hat es zum ersten Mal zugelassen, dass ich einfach da bin und seine Hand halte und streichle.
Meine Mutter/Seine Frau hatte heute ihren 65. Geb. Vater hat doch mit "krächzender" Stimme ihr kurz vor der heutigen OP angerufen und gratuliert. Mutter hat mich im Geschäft unter Tränen angerufen und mir das berichtet. Bin natürlich sofort nach der Arbeit -wie Mutter versprochen- ins Krankenhaus gefahren. Vater war noch im Aufwachraum, ich konnte jedoch mit dem Arzt sprechen. Als ich dann bei Mutter zu Hause war, rief doch mein Vater an und hat sich "auf Station" zurückgemeldet.
Bei allem was gerade ist, bin ich mit mir selbst total im Konflikt, weil ich sehe, dass er z.B. nach wie vor versucht Tabletten "runter zu würgen", was nahezu nicht mehr geht ( er hustet und verschluckt sich, etc.), sagt jedoch, nee, das geht schon. Habe das heute noch mal dem Arzt erklärt und darum gebeten, ihm die Medikation doch in Tropfen oder wenn nicht möglich über die Sonde zu geben. Klar habe ich da "über den Kopf meines Vaters hinweg entschieden" .... wobei ich ihm fest versprochen habe, nichts ohne sein Wissen und seine Zustimmung in die Wege zu leiten .... wird deutlich, was ich meine ??
Das Ganze hat für mich noch ne andere Ebene ..... er sagt immer noch " das kriegen wir wieder in Griff" ; wenn ich ihn frage " ist noch etwas, was für Dich wichtig ist zu erledigen", bekomme ich zur Antwort " das machen wir, wenn ich zu Hause bin" ...... Ich sag es jetzt mal ganz offen .... ich komm mir so be .....scheiden dabei vor, einerseits zu wissen, dass er keine langfristige Perspektive hat und andererseits das mit ihm auch nicht ansprechen zu können oder dürfen. Dabei hat er mir von klein auf vermittelt "man darf und muss immer die Wahrheit sagen"
Der Arzt, mit dem ich heute ein gutes und langes Gespräch hatte, hat mir versprochen, mit meinem Vater morgen früh ausführlich zu reden. Vielleicht ergibt es sich ja, dass ich dabei sein kann. Ich hoffe einfach nur, dass mein Vater es annehmen kann, sich so (z.B. mit Medikamente über Sonde) helfen zu lassen, dass er in seiner Situation nicht mehr ertragen muss, als eigentlich nötig ist.
So schwach wie er ist, setzt er jedoch noch alle Hebel in Bewegung, dass besagter Arzt, der in der Tageszeitung, die bei meinem Vater auf dem Tisch lag, einen -für den Arzt- interessanten Artikel, bekommt. Er hat es geschafft, die Zeitung zum Arzt befördern zu lassen. Die Zeitung lag heute auf dem Schreibtisch des Arztes, als ich mit selbigem das Gespräch führte.
Herzliche Grüße
Kasandra
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