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  #1  
Alt 23.03.2013, 10:12
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buffy197111 buffy197111 ist offline
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Hallo Mermaid,

wir bekommen auch sehr oft irgendwelche Tipps, die sicherlich gut gemeint sind. Da sehen die Leute irgendwas im TV oder lesen mal einen kleinen Artikel in der Zeitung und meinen, dass muss mein Mann auch befolgen. Mein Mann vertraut aber auch voll und ganz der Schulmedizin, alles homöopathische hält er für Humbug und so lange die Docs ihm nix verbieten, lässt er sich auch nix verbieten. Mein Mann raucht immer noch und er trinkt nur gesüsste Sachen, er mag einfach kein Wasser oder sowas in der Art und er liebt Schoki und fettes Zeug wie Mettwürstchen usw.! Ich habe mich eine Zeit viel mit der Ernährung bei Krebs beschäftigt. Ihn versucht davon zu überzeugen wie wichtig es für ihn ist anders zu leben. Dazu meint er nur, dass haben die Ärzte mir nicht gesagt und wenn ich sowieso nicht lange lebe, dann will ich die wenige Zeit auf nichts verzichten müssen. Wir können den Kranken nicht vorschreiben, wie sie leben wollen!

Es nervt mich ungemein, wenn die - bestimmt gut gemeinten - Tipps mir mitgeteilt werden. HALLO! Ich habe da keinen Einfluss drauf. Sie kennen ja alle den Sturkopf meines Mannes. Mein Mann hat ja auch nix am Kopf, also könnten sie es ihm ja auch selbst sagen, das wollen die meisten aber auch nicht. Also Mermaid, ich verstehe, voll und ganz Deine Einstellung. Ich hoffe sehr für euch, dass es Deinem Papa bald wieder etwas besser geht. Und schicke Dir virtuell ein kleines Kraftpaket.

LG MEL
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Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
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  #2  
Alt 24.03.2013, 14:59
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

@Mel: Danke für deine verstädnisvollen Worte. Ich habe mir eben mal eure/deine Geschichte angeschaut, auch die wunderschönen Hochzeitsfotos auf der Homepage, die du verlinkt hast. Ich könnte mit dir heulen, dass du und dein Liebster so eine Scheiße durchmachen müsst... Ich drücke alle vorhandenen Daumen für dich und deinen Mann!! Diese grausame Krankheit!!

Auch mein Vater hat sich in seinem ganzen Leben noch nie wirklich mit Ernährung beschäftigt. Er war immer schlank von Natur aus und hat ansonsten gegessen, was ihm geschmeckt hat. Ihm jetzt noch mit einer Ernährungsumstellung zu kommen halte ich für falsch, er würde da wohl auch nicht mitmachen. Ich habe ihn vorsichtig noch mal gefragt, ob der Arzt irgend etwas zum Thema Ernährung gesagt hätte... Er verneinte. Momentan bleiben aber sowieso nur die hochkalorischen Drinks in ihm, normales Essen geht überhaupt nicht. In sofern ist es auch schon wurscht.

Meinem Vater ist fast den ganzen Tag schlecht (eine Woche nach der ersten Chemo) und er leidet heute wieder wie ein Hund. Er hat so viel Würgereiz, das muss so anstrengend sein. Dann ist er immer so verzweifelt, weint so viel. :-(

Es ist echt wie ein Alptraum.
Morgen muss ich für drei Tage zurück nach Berlin zum arbeiten. Karfreitag fahre ich dann wieder nach Bayern zurück. Am Mittwoch wird ein Blutbild gemacht um zu sehen, ob die Chemo angeschlagen hat.
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Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!!

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546
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  #3  
Alt 24.03.2013, 17:17
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Liebe Mermaid,

ach nein, das ist ganz furchtbar, dass deinem Papa so übel ist. Man weiß ja selbst, wie schrecklich man sich fühlt, wenn man sich übergeben muss und der Mageninhalt bereits fehlt. Das tut mir so leid! Ich kann verstehen, dass deinem Papa nur noch zum Weinen zumute ist... Ich erinnere mich, dass mein Vater vor der Chemo ein Medikament erhielt, das gegen die Übelkeit danach half, habe aber keine Ahnung wie es hieß.

Mit der Ernährungsumstellung sehe ich es genauso wie du! Und wie Mel! Und ich denke, dass ein/e Betroffene/r es nicht leiden kann, wenn man ihr oder ihm auch noch da reinredet. Es bleibt ja nicht mehr sehr viel Selbstbestimmung übrig. Da würde ich dann wenigstens das essen und trinken wollen, wonach mir der Sinn steht und wahrscheinlich wäre es mir komplett egal, ob das gesund ist oder nicht... Hauptsache, man bekommt es runter und kann es bei sich behalten.

In diesem Sinne, ich drücke ganz fest die Daumen für die Untersuchung am Karfreitag!!!
Lieber Gruß
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #4  
Alt 26.03.2013, 10:24
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Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Es hört einfach nicht auf. Was habe ich eigentlich verbrochen?! Gestern Abend komme ich völlig k.o. nach Hause nach einer langen Zugfahrt und finde in meiner Wohnung einen riesen Wasserschaden. Anscheinend haben die fünf Tage wo ich weg war die Heizungsrohre von der Wohnung über mir schön in meine Decke und eine Wand geleckt... Ich könnte schreien War kurz davor hysterisch zu werden. Habe eh so eine Angst vor Schimmel in der Wohnung etc. Abends konnte man natürlich nix mehr machen, grade waren das erste Mal Handwerker da. Die Nacht habe ich bei einer Freundin verbracht. Ich wollte doch nur drei Tage Alltag haben, etwas entspannen... Ist mir nicht vergönnt.
Das wird eine größere Geschichte hier und ich bin doch garnicht so oft zuhause. Kann hier auch nicht übernachten. Ich werd wahnsinnig.

Das nur nebenbei...was ist nur los grade?!! Bin völlig am Ende.
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  #5  
Alt 27.03.2013, 20:11
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Mermaid, das ist ja sch... mit dem Wasserrohrbruch. Schon ohne kranken Vater nervend, aber jetzt natürlich einfach nur belastend. Manchmal greift das Leben einfach nur von eine Sch... in die nächste Du tust mir echt leid. Ich sende Dir ganz viel Kraft. Und versuche die Tage bei Deinen Eltern zu geniessen. LG MEL
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  #6  
Alt 30.03.2013, 06:03
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Hallo an alle,

es sind ein paar Tage vergangen und alles hat sich ein wenig beruhigt. Ab nächster Woche kann ich sogar wieder in meiner Wohnung übernachten....

Ich bin wieder zuhause bei meinen Eltern, mein Vater hat leider noch einmal abgebaut. Er ist irgendwie kaum noch vorhanden, er sieht so unfassbar klein aus unter seiner Decke. Zu allem Leiden kommt jetzt noch Schüttelfrost und ein Infekt.

Es wurde jetzt bei der letzten Blutabnahme festegestellt, dass er viel zu viel Calzium im Blut hat (Metastasen reißen das wohl aus den Knochen...), dagegen bekommt er jetzt wieder Medikamente, die ihm noch den Rest zu geben scheinen. Alles extrem belastend. Im Krankenhaus wurde das erste Mal von einer pallitativen Pflege zuhause gesprochen, meine Mutter und ich werden alles in die Wege leiten in den nächsten Tagen, damit wir Unterstützung von Profis bekommen. Der Wunsch meines Vaters ist es zuhause zu sterben.

Ob die Chemo noch einmal irgend etwas "reißen" kann, wissen wir frühestens in 1-2 Wochen. Natürlich geben wir die Hoffnung nicht auf, aber es geht ihm einfach so schlecht... Man muss den Realitäten ins Auge blicken.

Vor allem meine Mutter leistet momentan übermenschliches. Jetzt bin ich erstmal bis Ostermontag hier.

Ich wünsche allen ein friedliches und gesegnetes Osterfest mit euren Lieben.
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  #7  
Alt 30.03.2013, 07:14
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Mirilena Mirilena ist offline
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Liebe Mermaid,

das tut mir so unsagbar leid... Ich weiß sehr gut, wie sich das anfühlt, wenn der eigene Papa immer weniger wird. Wie ist es mit der Übelkeit bei deinem Vater? Ist das inzwischen besser geworden, kann er etwas essen und bei sich behalten?

Ich kann euch nur raten, die SAPV (Spezielle ambulante Palliativversorgung) für daheim in Anspruch zu nehmen. Somit seid ihr im palliativen Netzwerk und das bedeutet auch, dass deine Ma rund um die Uhr immer jemanden telefonisch erreichen und um Hilfe bitten kann. Bei uns hat das sehr gut funktioniert. Eine Palliativschwester kam jeden Tag zu uns bzw. zu meinem Papa. Außerdem wäre es gut, wenn ihr eine Pflegestufe für deinen Papa beantragt, damit auch deine Mama ein wenig Entlastung bei der täglichen Pflege hat. Es ist sehr schwer, einen geliebten Menschen rund um die Uhr zu pflegen, denn es kostet ungeheuer viel Kraft. Auch, wenn man es gern tut.

Ich hoffe nur inständig, dass man mittlerweile die Schmerzen deines Papas in den Griff bekommen hat und es für ihn halbwegs erträglich ist. Es ist schön, dass du über Ostern bei deinen Eltern sein kannst. Ich wünsche euch, dass ihr eine schöne gemeinsame Zeit habt und hoffentlich ein paar tolle Momente. Und deinem Papa wünsche ich, dass er wieder ein wenig zu Kräften kommt, die Chemo ihm hilft und vor allem, dass er keine Schmerzen hat.

Ganz liebe Grüße
Miriam
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