Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 31.03.2013, 19:27
Benutzerbild von little_mermaid
little_mermaid little_mermaid ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.02.2013
Beiträge: 98
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

[QUOTE=Mirilena;1182295]Wie ist es mit der Übelkeit bei deinem Vater? Ist das inzwischen besser geworden, kann er etwas essen und bei sich behalten?

Ich kann euch nur raten, die SAPV (Spezielle ambulante Palliativversorgung) für daheim in Anspruch zu nehmen./QUOTE]

Die Übelkeit ist ein wenig besser geworden, Gott sei Dank. Ja, genau so ein SAPV-Team wurde uns im Krankenhaus von einem neuen Vertretungsarzt empfohlen. Meine Mutter war sehr angetan von ihm. Er ist auch Teil des Teams hier und sie möchte sich bald darum kümmern.
Mein Vater geht leider immer mehr in die Defensive, was diese Dinge angeht. Z. B. liegt seit Tagen hier die Patientenverfügung, die er immer mal wieder zur Hand nimmt aber nie unterschreibt. Dabei wäre es dringend... Ich schätze mal es fällt ihm ungeheuer schwer diesen Tatsachen ins Auge zu blicken. Von dem SAPV-Team hat meine Mutter ihm noch nichts erzählt (sie hatte mit dem Arzt alleine gesprochen, da mein Vater grade eine Infusion bekam).
Wir wissen nicht wie er reagiert...

Ich hoffe ihr habt alle trotz dem vielen Leid besinnliche Osterfeiertage.
__________________
Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!!

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 31.03.2013, 20:10
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.501
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Liebe Mermaid,

die Palliativ-Leute sind großartig! Vielleicht kann ja der Arzt selbst mit deinem Papa sprechen und ihm das alles vorschlagen? So habe ich das mit meinem Vater gehalten, denn ich hatte befürchtet, dass er meinen Vorschlag womöglich ablehnen würde. Ich dachte auch, es sei vielleicht besser, wenn der Palliativ-Koordinator als Spezialist und Profi alles besser "rüberbringen" könnte. So von "Mann zu Mann" Das hat total gut funktioniert und mein Vater war mit allem einverstanden. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass dein Papa das auch akzeptieren kann und sich nicht bevormundet fühlt oder einen Horror bekommt, wenn er das Wort "Palliativ" vernimmt. Mein Vater hatte es immer mit Sterben gleich gesetzt, doch das bedeutet es ja nicht.

Auch die Patientenverfügung ist ein wichtiger Bestandteil. Ich kann verstehen, dass dein Vater sich schwer damit tut, denn irgendwie verbindet er damit womöglich das Ende... Aber es ist eine Hilfe für ihn, wenn er jemals in einem Zustand sein sollte, da er nicht mehr ansprechbar wäre oder Ähnliches. Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, dass ihr noch einmal dieses Thema in einem geeignetem Moment ansprechen könnt.

Ich schicke dir ganz viele Sonnenstrahlen!!!!
Liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 31.03.2013, 20:59
Yordankabg Yordankabg ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2007
Beiträge: 15
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Liebe Mermaid!
Es tut mir leid, dass alles über deinen Vater zu hören. Ich glaube, was ihm jetzt am meisten helfen wird ist, dass Du und deine Mutter bei ihm bleibt und ihn in seinem letzten Weg begleitet. Ich habe meine beide Eltern an Krebs verloren. Es gibt einen traurigen Zeitpunkt, ab dem du weißt, du musst nur dabei sein, obwohl Du nicht helfen kannst. Ich befürchte, diesen Augenblick ist bei euch eingetroffen. Wenn ihr gläubig seid, bettet für Deinen Vater. Er wird trotz den Schmerzen Euch dankbar sein, dass er zu Hause sterben darf. Das sind starke Worte, tut mir leid. Ich will Dir nur Kraft geben. Aber ich habe es erlebt. Seid stark, du und deine Mutter. Lässt ihn nicht allein, lässt in Zu Hause bei Euch sein. Die Ärzte können nicht mehr helfen, leider! Gott helfe Euch!
In meinem Herz leide ich mit Euch:
Yordanka
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 31.03.2013, 21:13
Benutzerbild von little_mermaid
little_mermaid little_mermaid ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.02.2013
Beiträge: 98
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Ich danke euch wie immer für eure Rückmeldungen. Sie sind unendlich wertvoll für mich.

Heute Abend herrscht bei uns die Wut vor. Mein Vater ist so wütend, da er das Gefühl hat, dass jede Behandlung bei ihm nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum" läuft. Am Donnerstag wurde er noch verrückt gemacht, er müsse diese Calzium-Infusion bekommen und vorher dringend zum Zahnarzt, um zu klären, ob dort etwaige Entzündungen festgestellt werden. Da diese Entzündungen nach der Infusion nicht mehr heilen würden. Schlecht ist ihm immer noch, Calzium hin oder her. Es hat "garnichts" gebracht. Er sagt er fühle sich langsam veräppelt, da niemand ihm zu seinen "Hauptproblemen", nämlich Kopfschmerzen und Übelkeit, irgend etwas wirkliches sagen kann. Er glaubt, dass die Ärzte nicht mit offenen Karten spielen. Wir haben heute viele Möglichkeiten überdacht, Krebszentrum in Heidelberg, einen externen Onkologen...aber mein Vater sagt, dass er nicht noch mal Diagnostik durchlaufen möchte und bis alle Unterlagen bei einem neuen Arzt sind.... Es sind so furchtbar schwierige Entscheidungen.

Ich bin momentan seit sehr langer Zeit wieder frisch verliebt. Es ist eine völlig irre und surreale Situation für mich und noch ganz frisch. Er ist momentan einfach alles für mich, es weiß allerdings noch kaum jemand davon. Er gibt mir grade unendich viel Kraft, auch wenn ich so ein schlechtes Gewissen habe, da ich nicht mehr 100% auf meine Eltern konzentriert bin. Sie wissen es auch nicht. Es ist noch zu neu. Mir wird kotzübel, wenn ich nur daran denke, dass es "er" wäre. Deswegen tut mir meine Mutter momentan noch viermal mehr leid. Papa ist schon übel und unendlich schmerzhaft genug, aber das muss echt die Hölle sein für die Frau...

Was ist das für ein verrücktes Leben? Himmelhochjauchzend und zu tode betrübt...alles in einer Woche. Momentan finde ich es schon fast etwas gruselig, was mir das Schicksal damit sagen will...
Mir ist schon den ganzen Nachmittag schlecht, ich krieg kaum mehr was runter. Es ist gefühlsmäßig alles zu viel für mich momentan. Und mein Liebster kann momentan nicht bei mir sein. Ich muss stark sein.
__________________
Mein Papa (54): Ende Februar 2013 Diagnose CUP-Syndrom mit Metastasen im ganzen Körper. Drei Chemos. Am 16.05.2013 in den Armen meiner Mutter verstorben. Papa, wir lieben dich!!

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=58546
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 31.03.2013, 22:37
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.501
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Ach, du Liebe,

ich weiß, wie schwer das alles für dich ist, doch mach' dir keine Vorwürfe, dass du dich frisch verliebt hast. Den Zeitpunkt hast du dir ja nicht ausgesucht. Das passiert und du solltest es auch genießen! Ich gönne dir das von Herzen!!! Vielleicht soll es einfach so sein, weil du daraus Kraft ziehen kannst für all das, was womöglich auf dich zukommt.

Deinen Papa kann ich auch gut verstehen. Irgendwann gelangt man an so einen Punkt, da man wirklich wütend wird, alles in Frage stellt und entsetzt ist, wie wenig die einzelnen Fachärzte untereinander kommunizieren. Das hatten wir uns auch anders vorgestellt... Aber dein Papa soll nicht aufgeben! Das wichtigste ist, dass die Hauptübel bekämpft werden und auch auf die gefahr hin, dass ich mich ständig wiederhole... Da ist ein Schmerztherapeut angesagt, sprich ein Palliativmediziner/in. Die können am besten mit diesen Symptomen umgehen und eine entsprechende Medikation zusammen stellen. Wir hätten auch viel, viel früher einen Schmerztherapeuten einschalten sollen und das bereue ich bis heute, dass wir so lang damit gewartet haben, weil mein Papa stoisch alles ertragen hat. Ich kann es euch wirklich nur ans Herz legen!!! Wenn deinem Papa bei diesen schlimmsten Übeln geholfen werden kann, dann fühlt er sich auch medizinisch besser betreut und aufgehoben, hat weniger Schmerzen und somit mehr Kraft (zumindest psychisch).

Kopf hoch und denke an deinen Liebsten! Das wird schon alles irgendwie...
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 31.03.2013, 22:41
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.05.2011
Ort: Schleswig-Holstein
Beiträge: 1.501
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Habe ich vergessen... Ich denke, dass das Leben manchmal sehr widersprüchlich ist und die Gegensätze eng beieinander liegen. Vielleicht ist dir diese Liebe gerade jetzt begegnet, um dir zu zeigen, dass das Leben trotz aller Traurigkeit dennoch lebenswert ist! Und dass ganz dicht bei der Traurigkeit und Verzweiflung auch die Hoffnung wohnt... (Lies mal die Geschichte im Thread von Flower auf der letzten Seite)
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 02.04.2013, 12:20
Benutzerbild von buffy197111
buffy197111 buffy197111 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.11.2010
Ort: Gladbeck
Beiträge: 494
Standard AW: Primärtumor unbekannt, viele Metastasen - ich bin jetzt leider auch eine "Angehör

Mermaid, wenn es den Partner trifft, ist es eine andere Art von Schmerz. Ich weiss nicht, wie Du dich als Tochter fühlen musst. Aber ich kann den Schmerz deiner Ma nachvollziehen. Aber jeder Mensch verkraftet es wohl auf seine Weise.

Dass Du frisch verliebt bist, ist doch sehr schön. Es ist doch alles schon schwer genug und es ist doch schön zu wissen, dass man jemanden an seiner Seite hat, der einem Liebe und Geborgenheit schenkt. Es sei Dir von Herzen gegönnt.

LG MEL
__________________
Tobias Müller 27.12.1982 - 29.09.2014
Engel leben ewig, Helden sterben jung!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:54 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55