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Hallo Daniela,
nach allem was du durchgemacht hast kann man Krach mit der Familie mal so gar nicht gebrauchen. Tut mir leid, dass es zu solch einem Eklat zwischen dir und deiner Schwägerin gekommen ist. Leider kenne ich ähnliche Situationen aus meiner Familie aber auch aus meinem näheren Umfeld. Ich war sowohl schon mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert als auch in der Situation derjenige zu sein, der wie deine Schwägerin denkt. Aus deinem Geschriebenen schließe ich, dass die Schwägerin die Schwester deines Mannes ist, oder? Es ist immer schwierig, wenn ein Kind in der Nähe der Eltern wohnt und das andere weiter weg. Wohnt dann ein Geschwisterteil noch im selben Haus wird das ganze noch heikler, insbesondere wenn die Eltern krank und pflegebedürftig werden. Das Kind in der Nähe ist immer zunächst mal der erste Ansprechpartner für Probleme die auftreten, sei es, dass es ums Fahren zu Terminen, Helfen im Haushalt, Einkäufe oder Pflege geht. Die Eltern sind bestimmt sehr dankbar, dass jemand für sie da ist, aber ist nun mal so, dass das Kind um die Ecke für alle diese Dinge verantwortlich ist und es auch manchmal so empfindet, dass diese Hilfe als selbstverständlich genommen wird. Da entstehen einfach Spannungen zum Geschwisterteil, der weiter weg wohnt und deswegen in der Hinsicht weniger leisten kann (nicht: nicht will!). Meinst du nicht, dass die Vorwürfe deiner Schwägerin aus so einem Frust hervorgehen? Häufig ist es so, dass sich, wenn dann der Geschwisterteil mit der weiteren Anfahrt auf Besuch kommt, alles um diesen und dessen Familie dreht, man sieht sich ja auch seltener. Gerade wenn die Eltern nicht mehr fit sind, musste eventuell deine Schwägerin alles für euren Besuch „vorbereiten“ (Kuchen backen, beim putzen helfen oder was so anfällt, wenn Besuch kommt – das schreibst du ja auch so). Auch wenn es das Elternhaus deines Mannes ist, wart ihr Gäste dort und deine Schwägerin zu „Hause“ sprich verantwortlich, da sie da wohnt. Das ist eine extreme Frustquelle! Die vergangenen Monate und Jahre waren für deine Schwägerin auch sehr schwer und traurig und dass sie sich um vieles kümmern musste hat sie bestimmt auch frustriert. Ich denke sie fühlte sich in der Zeit alleine gelassen und überfordert. Letztlich seid ihr beide ja in einer ähnlichen Situation, beide habt ihr euren geliebten Vater verloren. Dass ihr kein Wochenende mehr zu Hause für euch und eure Familie hattet und du dich mit deinem Mann aufteilen musstest um beiden Elternteilen gerecht zu werden sieht sie nicht. So wie du ihre Reaktion nicht verstehen kannst, kann sie nicht verstehen, dass es für dich auch nicht leicht war. Sie sieht nur ihren Kummer und Sorgen und dass du während dieser Zeit nicht da warst (was sowohl aufgrund der Distanz als auch wegen deinem Vater nicht möglich war – abgesehen davon sind die Schwiegereltern zwar Teil der Familie aber eben nicht die eigenen Eltern). Das ist ungerecht dir gegenüber, vor allem projeziert sie ihren Frust anscheinend in erster Linie auf dich und nicht auf deinen Mann. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass diese Vorwürfe aus Frust und dem Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein (nicht von dir sondern von der ganzen Familie, auch der Eltern) hervorgeht. Vielleicht muss einfach etwas Zeit vergehen und sie wird sich in ruhigen Momenten auch so ihre Gedanken machen. Ich hoffe, dass ihr mit der Zeit wieder einen Weg findet miteinander umzugehen. Euren Familien ist so viel Schlimmes in der letzten Zeit widerfahren, nimmt euch Zeit wieder zur Ruhe zu finden. Du hast mit deinem Mann deine eigene Familie, das zählt mal in erster Linie, trotzdem würde ich mich für dich freuen, wenn ihr wieder zueinander findet – manchmal hilft die Zeit auch mehr als das Zerreden des Vorgefallenen. Liebe Grüße K. |
#2
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Genau vor 6 Monaten bin ich zu meinen Eltern gefahren um meinen Vater auf seinen letzten Weg zu begleiten.
Es wurde auch mein längster Weg,.... Verschwinden diese Bilder jemals? Sie sind jederzeit abrufbar. Sonst vermisse ich ihn nur. IMMER JEDERZEIT!
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Nicht mehr OpaTochter Beruf: Optimistin (meistens) Motto: Schlimmer geht immer. Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012 Den Kampf verloren am 18.11.2013 Hier gibt es meine Vorstellung: http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524 |
#3
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Ich weiss es nicht. Mir gehts genauso. Ich hoffe, man kann irgendwann besser damit umgehen und die Bilder tuen dann nicht mehr ganz so weh. Aber diese Erfahrung machen zu müssen war und ist einfach ziemlich schlimm.
LG! Tina |
#4
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Hallo Ihr Lieben! Ich geselle mich auch wieder mal zu euch denn auch mir geht es so dass der Verlust um meinen Papa manchmal fast unerträglich ist. Wie Tina schon schrieb, sind diese Erfahrungen, die wir machen mussten, schlimm und haben sich eingeprägt.
Diese Bilder kommen immer wieder. Ob sie abrufbar sind weiß ich nicht, bei mir eher nicht. Sie kommen einfach, bestimmen kann ich es nicht wirklich wann und wie sie kommen. Manchmal sehne ich mich auch richtig nach den schlimmen Erinnerungen. (Das mag jetzt komisch und unverständlich klingen) Keine Ahnung warum. Manchmal will ich so richtig "leiden und weinen und schreien", ich will an meinen Papa denken und mich an ihn erinnern. Gute wie auch die schlimmen Erinnerungen an seine Krankheit und die letzten Stunden. Wenn diese Bilder kommen fühle ich mich schlecht aber irgendwie auch gut weil ich dadurch das GEfühl habe dass ich meinem Papa nahe bin. Ich weine und tobe und schreie und nachher fühle ich mich ein bisschen erleichtert. Komisch! Einfach nur ein ständiges auf und ab. Der Weg ist lang aber wir sind mittendrin! Ich wünsche euch noch einen erholsamen Sonntag! Morgen soll die Sonne kommen ![]()
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 ![]() ![]() |
#5
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Hallo,
schon komisch, auch bei euch weiß ich wovon wir reden. Mein Mann geht da ganz anders mit um. Oder vielleicht auch genauso auf seine weise. Er hat ja beide Eltern an so Scheiß Krankheiten verloren. Bei Ihm habe ich immer das Gefühl, es sind andere Schuhe, ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll/kann. Er tut immer so Cool und beherrscht. Aber so ist die ganze Bande, da kann man wohl nicht aus der haut. Bloß nicht reden ![]() Im Moment fehlt mir mein Papa ganz schlimm. Irgendwie ist die Familie so "unvollständig". Der Ausgleich Mama-Papa fehlt einfach. Na ja, schaun wir mal. Wie Gina schon geschrieben hat, wir sind noch mitten auf dem Weg. Da mit dem nach den schlimmen Erinnerungen sehnen kenne ich auch sehr gut. Ob es einem dadurch "realer" wird? Keine Ahnung. Alles alles Liebe Daniela
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Nicht mehr OpaTochter Beruf: Optimistin (meistens) Motto: Schlimmer geht immer. Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012 Den Kampf verloren am 18.11.2013 Hier gibt es meine Vorstellung: http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524 |
#6
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Liebe Daniela,
ich glaube, diese Sehnen und Leiden hat auch was mit verarbeiten zu tun. Zumindest fühle ich mich immer ein wenig besser, wenn ich mal wieder so richtig weinen und Schmerz empfinden konnte. Als wäre alles aufgestaute der letzten Zeit wieder raus. Auch fühle ich mich meiner Mama ganz nah, wenn ich so richtig um sie weinen kann...ich kann es nicht besser erklären. Ganz liebe Grüße zurück! Tina |
#7
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Mir gehts genau so!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 ![]() ![]() |
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