Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Leberkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 13.12.2006, 11:33
maipril maipril ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.04.2006
Beiträge: 13
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

@ alle und insbesondere Michaele: ich war eine längere Zeit aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen nicht online und jetzt fehlen mir die Worte... Es ist so schmerzlich einen geliebten Menschen zu verlieren und immer viel zu früh...

Ich wünsche euch allen weiterhin viel Kraft und trotzdem eine schöne Weihnachtszeit mit euren Lieben.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 13.12.2006, 12:33
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 243
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Hallo Ihr Lieben, ich kann mich nur immer wiederholen, vielen, vielen Dank das ihr an mich denkt und sogar Kerzen für uns aufstellt. Das ist wirklich sher, sehr nett. Solche Freunde kann man gebrauchen.
Ja die Einsegnung und die Messe sind nun vorbei und am Samstag ist dann die Urnenbeisetzung. Das wird nochmal hart. Trotz allem hatte Mummy eine wunderschöne und feierliche Verabschiedung und es kamen so viele Leute das gar nicht alle in die Kirche passten.
Ich selber war und bin erstaunlich ruhig. Hätte ich selber nicht von mir gedacht. Bin wieder im Alltag, denke natürlich ständig an meine Mummy und würde sie am liebsten wieder bei mir haben, aber trotzdem bin ich sehr gefasst und nehme mein Leben wieder in die Hand. Es ist mir ein wahnsinniger großer Trost, das ich alles für sie getan habe und das ich bei ihr war bis zum Schluß. Das war mir sehr wichtig und nun ist es mein größter Trost. Ich habe all die Jahre gedacht, wenn es mal soweit ist....dann werde ich sicher kopflos sein. ABer ich bin ganz gelassen und denke zwar mit Schrecken an die Weihnachtstag, sehe aber wieder Licht am Horizont. Ich weiß, das meine Mummy nicht gewollt hätte das ich so leide und daran halte ich mich auch. Sicher kommt es in bestimmten Situation auch immer wieder über mich und ich heule wie ein Schloßhund und rufe ihren Namen, aber Trauerarbeit ist ja auch ganz wichtig. Heute morgen, z.Bsp. beim Einkaufen, da fehlte sie mir plötzlich und ich hätte so losheulen können.
Doch ich habe das Ziel mit dem neuen Haus vor mir und das gibt mir Kraft. Mein Vater jammert unglaublich hinter Mummy her. Er läuft oft vor Verzweiflung in den Wald und ruft ihren namen. ich vrsuche ihn so gut wie möglich zu unterstützen und ihm zu helfen sich zurechzufinden, aber mit ihm hier unter einem Dach, das möchte ich nicht auf ewig. Dazu hat er mir auch zuviel während Mamas Krankheit angetan. Das vergesse ich nicht. Aber ich versuche ihn nun ein wenig selbstständiger zu "erziehen", ob das klappt weiß ich noch nicht.
Tja, nun ist alles vorbei, doch ihr habt Recht der Kampf hat sich schon gelohnt. 3 wunderbare Jahre waren es wert. Doch ich bin auch froh das ich dieses nicht noch einmal durchleben muss. Es war ein schwerer Gang. Schlimmer jedoch emfand ich die Angst vor der Krankheit, vor den CT`s und MRT`s, die Warterei und die Stunde wo man das Ergebnis bekam. Das ist nun vorbei, doch jedesmal wenn das Telefon klingelt kucke ich immer noch zusammen und denke: Oh nein, es ist was mit Mama!" Man bekommt die Angst so schnell nicht aus dem Gedächnis.

Ich werde mich ab und an nochmal bei euch melden und werde weiterhin stiller Leser sein. Euch allen drücke ich die Daumen das euere Wünsche in Erfüllung gehen haltet den Kopf hoch.

Ecuh allen eine gesegnete Weihnacht und alles erdenklich Gute im neuen Jahr.

Euere Michaele
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 14.12.2006, 21:23
Kerstin75 Kerstin75 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 11.07.2006
Beiträge: 83
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

hallo Michaele,

das klingt alles sehr tapfer. Ich bewundere Dich sehr !
Ich schicke Dir jeden Tag aufs neue: Kraft, Kraft, Kraft, dass die Trauer Dich begleitet, aber nicht zermürbt.

Habe eine Weile nichts mehr von unserer Situation erzählt, es war so viel und doch sowenig, ich war immer wieder am überlegen, lohnt es sich zu schreiben und dann kamen die Renovierungsarbeiten auf uns zu und dann viel markantere einschneidendere Neuigkeiten (schlechte wie gute) in Euren Beiträgen, dass meins wirklich nicht mehr so wichtig war.

Meine Mutter hatte inzwischen Geburtstag, kurz zuvor (Ende Nov.) stellte sich eine komische Stimmung bei uns ein. In unseren Köpfen ging umher, ob das wohl der letzte Geburtstag ist, ob sie wohl an dem Tag Gäste empfangen kann und will; usw.usf. Die Stimmung hielt eine Weile an und wurde jetzt abgelöst von einer immensen Anspannung, denn am Montag steht das erste CT nach Beginn der Antikörperbehandlung an und am Mittwoch im Gespräch mit dem Onkologen wird uns also doch noch vor Weihnachten das Ergebnis gesagt. Also rein nüchtern betrachtet fühlt sich meine Mutter unverändert ganz passabel, aber der Psycho-Stress, das Warten, die Ungewissheit bringt mit sich, dass man den Optimismus jeden Tag aufs Neue auffordern muss uns durch den Tag zu bringen, der Pessimismus hingegen steht jeden Morgen unaufgefordert mit uns auf, wenn wir nur das eine Bein aus dem Bett schwingen. Aber was erzähl ich, Ihr kennt das Gefühl ja auch alle.

Die Antikörperbehandlung wirkt im übrigen folgendermaßen: Antikörper sind Eiweißmoleküle, die sich an die Blutgefäße andoggen. Sie nehmen den Blutgefäßen den Sauerstoff, so dass die Metastasen, die von diesen Blutgefäßen eigentlich genährt werden, anfangen auszutrocknen und abzusterben. Parallel wird aber dennoch eine Mono-Chemo verabreicht, damit auch die Zellteilung also der Wachstum der Metas gehemmt wird. Also im Prinzip, Methode mit zwei verschiedenen Ansätzen. Lt. Onkologe gibt es sehr gute Studienergebnisse bei Lebermetas bei Darmkrebs, bei Magenkrebs ist das ganze noch gar nicht so erprobt und deshalb bleibt es erstmal bei einem Versuch. Sollte am Mittwoch die Methode gar nichts oder zu wenig gebracht haben bricht man ab, weil pro Behandl. kostet das ganze 6.000 EUR ! Meine Mutter erhält einmal pro Woche Chemo (3x, dann wird eine Woche pausiert) und bei jeder zweiten Chemo wird zusätzlich der Antikörper gespritzt.

Was gibt es bei Euch Neues Erle (hab Deine Beiträge in nem anderen Thread gelesen).
Doro, bei Euch alles o.k.? uneingeschränkte Weihnachtsstimmung und Zuversicht fürs Jahr 2007 noch immer mit an Bord ???

An alle liebe Grüße
Kerstin
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 14.12.2006, 22:22
DTFE DTFE ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 410
Standard AW: Behandlung von Lebermetastasen

Liebe Kerstin,
lass dich ! Diese Warterei ist wirklich das Übelste an dieser Krankheit und gleichzeitig irgendwie so sinnlos. Weil kaum hat man das Ergebnis, ist es entweder schlimmer oder man ist kurzfristig entlastet aber das "neue Warten" baut sich schon wieder langsam auf.
Wenn uns jemand fragt, wie es geht, sagt mein Mann: ich habe TÜV bis Februar - dann sehen wir weiter. Ist das nicht eine bescheuerte Lebenshaltung ??? Und dennoch geht es nicht mehr anders. Es ist so schwer, einfach loszulassen.
Ich kann dich gut verstehen, dass eure Nerven blank liegen (jetzt vor Weihnachten ist das ja sowieso bei vielen allein durch den Alltagsstress so schon gegeben).
Du schreibst, deiner Mutter gehe es ganz passabel. Versuche dich daran festzuhalten und aufzubauen. das ist doch das Entscheidende, dass sie sich soweit gut fühlt.
Aber, was schreibe ich solche Worte: Ich weiß ja, wie schwer es ist.


@ Michaele
Michaele, du liest dich wirklich sehr stark und kräftig mit diesem Blick nach vorne. Überfordere dich nicht ! Gönn dir eine Pause und Ruhezeit. Ich freue mich aber auch für dich, dass du auch nach vorne blicken kannst. Das ist ganz sicher im Sinne deiner Mummy. Ich drück dich fest

@ Erle
wie geht es bei euch ? Läuft alles nach Plan mit der Chemo ???

@ alle anderen
Ich wünsche euch viel Kraft und Zuversicht in diesen Tagen kurz vor Weihnachten.

liebe Grüße Doro
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Fahrtkosten zur Bestrahlung Luci*Katze Rechtliches & Finanzielles (Krankenkasse, Rente etc.) 61 05.03.2009 19:51
Zuzahlungen für Strahlenfahrten Brustkrebs 13 01.06.2005 15:34
Broschüre zur Radioimmuntherapie mit Zevalin (R) Eva-KK Lymphdrüsenkrebs (Hodgkin/Non-Hodgkin) 3 24.06.2004 12:55
neue Reglung ab 2004...HILFE ! Rechtliches & Finanzielles (Krankenkasse, Rente etc.) 65 18.04.2004 19:58
Ärzte Zeitung 19.03.04 - rezeptfreie Arzneimittel Rechtliches & Finanzielles (Krankenkasse, Rente etc.) 0 19.03.2004 12:53


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 22:21 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55